WM 2019 Frauen in Japan

  • Schlüssige Argumentation und nehme ich.

    Allerdings steht weiter unten in 8:10c, dass das jegliche Art der Wurfverhinderung betrifft. Dies ist ja in diesem Fall nicht gegeben. Ist das jetzt im Regeltext falsch übersetzt oder die Regellücke? Das die Ausführung des Abwurfes wegen Nichtüberschreiten der Torlinie verhindert wurde, ok. Aber die Wurfverhinderung liegt definitiv nicht vor. Ist schon bisschen tricky!

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Niederlande mit drei Niederlagen Weltmeister, Deutschland mit nur einer Niederlage mehr auf dem 8.Platz. Russland hat nur 1 Spiel verloren und damit den Titel verpasst. Das zeigt wieder einmal: Es geht vor allem darum, die richtigen Spiele zu gewinnen! Bei diesem engen Turnier wusste man allerdings oft erst hinterher, welches die "richtigen" Spiele waren.

  • Bei 8:10c geht es um die Verzögerung oder Verhinderung („Zerstörung“) eines formalen Wurfes in den letzten 30 Sekunden. Den Unterschied zwischen Ball im Spiel und Ball nicht im Spiel gibt es seit der Regelanpassung vom 1. Juli 2018 nicht mehr.

    Zitat

    Das "Nichteinhalten des Abstands" führt zu einer Disqualifikation + 7-m-Wurf, wenn ein Wurf in den letzten 30 Sekunden des Spiels nicht ausgeführt werden kann.
    […]
    Wenn der Wurf (z. B.) ausgeführt ist und von einem zu nahe stehenden Spieler geblockt wird, der das Wurfergebnis aktiv zerstört oder den Werfer während der Ausführung stört, ist die Regel 8:10c ebenfalls anzuwenden.

    Wenn ein Spieler weniger als 3 m vom Werfer entfernt ist, aber nicht aktiv in die Ausführung eingreift, wird er nicht bestraft. Wenn der Spieler, der zu nahe steht, diese Position benutzt, um den Wurf zu blockieren oder den Pass des Werfers abzufangen, gilt die Regel 8:10c auch.

    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

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  • Bei 8:10c geht es um die Verzögerung oder Verhinderung („Zerstörung“) eines formalen Wurfes in den letzten 30 Sekunden. Den Unterschied zwischen Ball im Spiel und Ball nicht im Spiel gibt es seit der Regelanpassung vom 1. Juli 2018 nicht mehr.


    Doch, natürlich gibt es sie! Wenn der Ball im Spiel ist, kann kein formaler Wurf verzögert oder verhindert werden! :) Entschuldige mir, aber was du schreibst ist völlig Unsinn.
    Von einem "formalen Wurf" kann nur die Rede sein, wenn der Ball nicht im Spiel ist.

  • Das die Ausführung des Abwurfes wegen Nichtüberschreiten der Torlinie verhindert wurde, ok. Aber die Wurfverhinderung liegt definitiv nicht vor. Ist schon bisschen tricky!


    Fasst. Und ja, es ist eigentlich auch um die Übersetzung, und auch darum, wie der relativ komplizierte Text der Regel in der alltäglichen Sprache vereinfacht wird. Die Regel 8:10c ist auch in der offiziellen deutschsprachigen Übersetzung so formuliert (Zitat): ein Spieler oder Offizieller die Wurfausführung des Gegners verzögert oder behindert.
    Also nicht der Wurf, sonder die Wurfausführung (Englisch: execution of a throw) soll behindert werden. Auf den ersten Blick ist es das gleiche, doch in der Regel 12:2 ist der Begriff "Wurfausführung" definiert (Zitat): Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball vollständig die Torraumlinie überquert hat. Und so ist es meiner Meinung nach eindeutig: soweit ein gegnerischer Spieler verhindert, dass der Ball die 6m-Linie überquere, es gilt als die Behinderung der Wurfausführung, ohne Zweifel.

    Einmal editiert, zuletzt von Germanicus (16. Dezember 2019 um 08:31)

  • Niederlande mit drei Niederlagen Weltmeister, Deutschland mit nur einer Niederlage mehr auf dem 8.Platz. (...) Das zeigt wieder einmal: Es geht vor allem darum, die richtigen Spiele zu gewinnen!


    Meiner Meinung nach geht es eher darum: Glück zu haben. Hätten die Serbinnen den letzten 7m-Wurf verworfen (was alles anderes als unvorstellbar ist), hätte Holland das Halbfinale nicht erreicht.

  • Glück und Pech und viel hätte, wenn und aber............... und noch etwas fast und beinahe.....

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Viele Fans kennen diese Regel nicht, und es ist eigentlich im normalen Laufe des Spiels ganz egal, in diesem Fall spielt aber eine wichtige Rolle.


    Ja, da hatte ich auch noch nie von gehört. Und nach euer Diskussion halte ich die Regel in der Form für bescheuert. Oder gibt es noch mehr Regeln, in denen sich keine Körperteile über dem Kreis in der Luft befinden dürfen? Oder zählt die 3-Meter-Abstands-Regel auch für die Hände?

  • Es geht hier ja um einen Abwurf richtig? Da darf ja der Gegenspieler in einer beliebigen Position stehen, allerdings außerhalb des Torraums.

    Hier gilt ja nun Regel 12:2, letzter Satz:

    Zitat

    Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball vollständig die Torraumlinie überquert hat.
    Die Spieler der anderen Mannschaft dürfen sich zwar an der Torraumlinie aufhalten, dürfen aber den Ball erst berühren, wenn dieser die Torraumlinie vollständig überquert hat (15:4, 15:9, 8:7c).

    In Handball-Schiedsrichterportal steht hier unter Info 2:

    Zitat

    Ein gegnerischer Spieler verhindert den Abwurf oder blockt den Ball, der die Hand des Torwartes bereits verlassen, die Torraumlinie jedoch noch nicht überschritten hat (der Abwurf ist damit nicht korrekt ausgeführt):

    • Ggf. Vorteil gewähren.
    • Bei Störung progressive Bestrafung (8:7c), dann Korrektur und Anpfiff.
    • Sonderregelung für die letzten 30 Spielsekunden (8:10c)

    Hier ist es also egal, mit welchen Körperteil du den Wurf verhindert hast, es wird geahndet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Funkruf (16. Dezember 2019 um 22:22)

  • Zitat


    Ja, da hatte ich auch noch nie von gehört. Und nach euer Diskussion halte ich die Regel in der Form für bescheuert. Oder gibt es noch mehr Regeln, in denen sich keine Körperteile über dem Kreis in der Luft befinden dürfen? Oder zählt die 3-Meter-Abstands-Regel auch für die Hände?

    Hier geht es NICHT um Abstand!!!

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Zitat von »Grünfuchs«
    Interessant: In beiden Ländern spielt der Clubhandball kaum eine Rolle. Holland hat nur eine Amateurliga mit ein paar Halbprofis, in Spanien hat man auch schon bessere Zeiten gesehen seit dem CL Titel von Mar Valencia 1996/97 und der Finalteilnahme von Itxako Navarra gegen Larvik 2010/11.


    Die Schweiz wird uns bald überrollen....

    Ja, auch die Schweiz hat nur eine Amateurliga, aber dennoch keine so guten Spielerinnen wie Nederland. Und es gibt zwischen den Bergen kaum eine Handballtradition, anders als in Holland, wo in den 60ern bis frühen 80ern Swift Roermond noch ein ernstzunehmender Gegner war...
    Wenn wir uns von den Oranjes einiges abschauen und umsetzen könnten, hieße das ja nahezu, das wir im Grunde gar keine so gute Bundesliga bräuchten(!?), aber auf jeden Fall eine so gute Nachwuchsförderung, dass sich große europäische Clubs für deutsche Mädels interessieren und die dort einiges lernen können. Das soll aber nicht heißen, dass ich mir nun eine deutsche Amateurliga wünschen würde. :nein: Es läuft letzten Endes auch wieder auf die Frage hinaus, ob wir zuviele Ausländerinnen in der BL haben, sodass die Deutschen kaum zum Zug kommen; das wird ja sogar bei der Männer-Nationalmannschaft ab und zu mal thematisiert. Nein, die Frage ist, wie schafft man es in den Niederlanden, so viele Talente zu kreieren, dass man ein Spitzenteam ausschließlich aus Legionärinnen bilden kann und damit sogar Weltmeister wird!? :hi:

  • Es läuft letzten Endes auch wieder auf die Frage hinaus, ob wir zuviele Ausländerinnen in der BL haben, sodass die Deutschen kaum zum Zug kommen

    Diese Frage stelle ich mir tatsächlich auch des öfteren. Da die Erfolge auf internationalem Parkett, sagen wir mal, überschaubar sind, stellt sich mir die Sinnfrage. Warum pushe ich, mit wirklich viel Geld, die ausländischen Spielerinnen, wenn der Erfolg überschaubar ist? Gut, man holt die deutsche Meisterschaft (Stellenwert international wohl eher untergeordnet), aber um welchen Preis? Die weiterentwickelten Niederländerinnen, Tschechinnen, Däninen usw. zieht es dann doch weiter in die lukrativeren Ligen/Länder. Warum investieren deutsche Unternehmen in einer deutschen Liga lieber das Geld in ausländische Spielerinnen anstatt in junge deutsche Spielerinnen? Sorry ich verstehe es irgendwie nicht und es kann doch nicht an der Wohlstandsgeneration liegen, die nicht bereit ist, sich so anzustrengen wie andere Nationen. ?(

    Harpiks: Sorry, ist manchmal schwierig mit dem zitieren von Zitaten :Hail:

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

    Einmal editiert, zuletzt von gummiball (18. Dezember 2019 um 09:25)

  • Einige ungarische Handballexperten wie Janos Csik ad. DIGI-TV sehen eine Hauptschuld am fustranen Abschneiden des ungarischen Damenteams und vor allem am Verhalten in den Schlussminuten am Trainer Kim Rasmussen und fordern ihn zum Rücktritt auf.
    Leider ist es schon Tradition im ungarischen Handball in den Schlussminuten greifbare Erfolge liegen zu lassen, wie (kleine Auswahl)
    Olympiagold Damen 2000
    WM-Gold Damen 2003
    WM 4-Halbfinale 2013 Damen
    CL-Sieg Veszprem 2016
    Da scheint nicht (nur) der Trainer gefragt. Um dieses "Gen" erfolgreich zu behandeln benötigt man Hilfe von anderswo.

  • Andreas Thiel optimistisch zu Handball-Bundesliga der Frauen

    ^^ Passt hier gut rein. Es geht (anderes als der Titel vermuten lässt) eher um die Nationalmannschaft.

    Aber was muss sich verbessern? „Wir brauchen ein Back-up für Dinah Eckerle im Tor und bessere Außen. Emily Bölk wird den nächsten Schritt machen, da bin ich sicher. Ansonsten brauchen wir Wettkampfhärte, und die holt man sich nun einmal über die großen Turniere. Man muss das mal erlebt haben, um am Ende die richtige Entscheidung zu treffen. Das lernt man nur, wenn man auch mal die falsche Entscheidung getroffen hat“, sagt der ehemalige Torwart Thiel.

    Was Thiel in dem Beitrag sagt, kann ich größtenteil akzeptieren. Aber die Schlussfolgerungen auf wenige Mädels oder Positionen zu fokussieren, halte ich doch für ziemlich eng.

    Mächtig gegen den Strich geht mir die Bewertung der WM-Leistungen unserer Mädels in der handballwoche vom 17.12., S.38. Die dort gegebenen Noten passen zum großen Teil nicht zu den auf der gleichen Seite abgedruckten Fakten ("Die Arbeitsnachweise des deutschen Teams"). Wie kommt man zu 2 Noten Unterschied zwischen Eckerle und Roch bei nur um 3% differierenden Fangquoten (36% zu 33%). Warum erhält Minevskaja eine schlechtere Bewertung als Naidzinavicius, obwohl sie in allen relevanten Punkten bessere Zahlenwerte hat? Und auch die Notenrelationen zwischen Berger, Großmann und Lauenroth passen nicht zu den in der Tabelle aufgeführten Fakten. Fast immer sind Spielerinnen mit größeren Einsatzzeiten besser bewertet worden als ihre Backups. Gab es ideelle Bonuspunkte für die Dauer der Spielzeit trotz mäßiger Leistungen? Außerdem scheint die Bewertung von einem BBM-Fan geschrieben worden zu sein. Im Vergleich zu den bei Bietigheim spielenden Mädels kommen die anderen meist zu schlecht weg. Eine der Außnahmen ist dabei Behnke. Ja, sie hatte einen guten Auftritt. Aber eine Trefferquote von 76% bei einer Kreisläuferin reicht meines Erachtens nicht für die Note 1- und schon gar nicht als Beleg dafür, dass sie "auf dem Weg zur absoluten Weltklasse" sei. Na gut, auf dem Weg dahin vielleicht, aber der ist - bei allen erkennbaren Fortschritten - wohl noch ziemlich weit.

  • Fast immer sind Spielerinnen mit größeren Einsatzzeiten besser bewertet worden als ihre Backups.


    Ist für mich logisch. Roch hatte kaum Einsatzzeiten. Das muss doch gewichtet werden.
    Am Ende interessiert solche Noten eh keiner. Zumal die Bewerter maximal vorm Bildschirm saßen und letztlich auch nur die Matchreports durchgegangen sind.
    Ich verstehe nicht, warum Thiel einen Backup braucht. Roch hat doch in den überschaubaren Einsatzminuten nicht enttäuscht. Dort haben wir die wenigsten Sorgen.

  • Zitat von »Löwenherz«
    Fast immer sind Spielerinnen mit größeren Einsatzzeiten besser bewertet worden als ihre Backups.


    Ist für mich logisch.


    Für mich nicht. Wer Handball spielt (oder mal gespielt hat) weiß, dass es als Einwechsler kalt von der Bank meist schwieriger ist, sich in ein Spiel hineinzufinden, als wenn man von Beginn an auf der Platte steht. Und dafür soll man bei einer Bewertung gegenüber einem Stammspieler bei gleicher Leistung auch noch benachteiligt werden? Eine seltsame Logik ...