EHF Champions-League 2019/2020

  • Kiel wird um Platz 1 mitspielen (wollen), Flensburg wird wieder Platz 3 erobern wollen.
    Was es dann bei beiden wird, hängt von den Spielplänen und dem jeweiligen Start in die Liga bis in den Herbst ab.

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)


  • Warum sind Paris und Barcelona unbestreitbar attraktiver?

    Das war ironisch und nur auf den touristischen Aspekt bezogen. Wobei ich zugeben muss, weder Skopje noch Vezsprem zu kennen. Aber sie dürften es gegen die beiden top Locations schwer haben.
    Für den Gelengenheitshandballseher dürften sie aber tatsächlich auch als Mannschaft attraktiver sein und eine schwer zu füllende Halle leichter füllen als die Mannschaften aus Ungarn oder Mazedonien. Vom Sportlichen her finde ich die aus dem "Ostblock" interessanter.

  • Wie wichtig eine gute Platzierung in der Gruppe ist, haben wir in den letzten Jahren gesehen.

    Richtig. Und deshalb kann ich die regelmäßig auftauchenden gegenteiligen Statements hier im Forum nicht nachvollziehen. Insbesondere die Plätze eins und zwei in der Gruppe sind aufgrund des daraus resultierenden Heimvorteils im entscheidenden Rückspiel des Viertelfinals erstrebenswert. Dies wird auch von Martin Schwalb bei den Sky-Übertragungen immer wieder betont.

    Die deutschen Mannschaften mussten seit Einführung des aktuellen Modus die genannten Spiele in den letzten Jahren stets auswärts bestreiten. Und nur dem THW ist es in der Saison 2015/2016 gelungen trotz Rückspiel auswärts nach Köln zu kommen (damals in Barcelona).

    Ich erinnere nur an das knappe Scheitern von Flensburg 2016 in Kielce (fragwürdiger Siebenmeter für Kielce kurz vor Schluss) oder das Aus vom THW 2018 in Skopje. Diese Rückspiele wären in Flensburg/Kiel möglicherweise anders ausgegangen.

  • Richtig. Und deshalb kann ich die regelmäßig auftauchenden gegenteiligen Statements hier im Forum nicht nachvollziehen. Insbesondere die Plätze eins und zwei in der Gruppe sind aufgrund des daraus resultierenden Heimvorteils im entscheidenden Rückspiel des Viertelfinals erstrebenswert. Dies wird auch von Martin Schwalb bei den Sky-Übertragungen immer wieder betont.

    Die deutschen Mannschaften mussten seit Einführung des aktuellen Modus die genannten Spiele in den letzten Jahren stets auswärts bestreiten. Und nur dem THW ist es in der Saison 2015/2016 gelungen trotz Rückspiel auswärts nach Köln zu kommen (damals in Barcelona).

    Ich erinnere nur an das knappe Scheitern von Flensburg 2016 in Kielce (fragwürdiger Siebenmeter für Kielce kurz vor Schluss) oder das Aus vom THW 2018 in Skopje. Diese Rückspiele wären in Flensburg/Kiel möglicherweise anders ausgegangen.

    Es gab genau eine Saison wo es ein Fenster für eine deutsche Mannschaft gab und das war die erste mit neuem Modus, wo Flensburg sehr viel investiert hatte und bis zwei Spieltage vor Schluss noch die Gruppe hätte gewinnen können. Dabei ist man dann doch nur wieder dritter geworden.

    Klar sind die Chancen im Viertelfinale besser. Das steht völlig außer Frage, aber die Frage ist was man investieren müsste um das zu erreichen. Das denkt man meiner Meinung nach als neutraler Zuschauer dann nicht ganz mit. Dann sagt man dann immer die Leistung war hier und da nicht gut und denkt schön weg das zwei oder drei Tage vorher ein hartes Bundesligaspiel anstand.

    Ich finde es dann immer irritierend wenn es gerade in diesem Thread abgetan wird, wenn man darauf hinweist....naja egal...was halt klar ist...die deutschen Teams kamen bisher immer sicher weiter, 1 und 2 waren bisher immer unrealistisch. Kiel hätte eventuelle eine gute Konstellation, aber werden sie so viel investieren können wie Kielce oder Vezprem?

    Unabhängig davon...ich finde das was ich gesagt habe trifft auch ohne all diese Überlegungen zu. Ich finde es nicht spannend, wenn das um was in einer Gruppe geht, eine Ausgangssituation im Viertelfinale ist. Eine Gruppenphase ist spannend, wenn es ums weiterkommen geht und zwar akut und direkt und nicht das Monate später damit eventuell irgendwas passiert. Hängt man wirklich mit kauenden Nägeln wenn es bei Kielce und Vezprem um Platz 2 geht in einem Spiel? Ich bezweifle es. Was spannend war in der letzjährigen Gruppenphase, war Montpellier...und die haben nicht um Platz 2 gespielt.

  • Flensburg und Kiel haben ja nun keine Probleme die Halle zu füllen. Unabhängig davon, ob es gegen Veszprem oder Barcelona geht ;)


    Ich war letztes Jahr in Mannheim ... Löwen-Veszprém. Da war der Oberrang nicht geöffnet. War das gegen Barca auch so ? Und wie Ist das bei Bundesligaspielen ?

    ... das wird wohl nix mit der Sommerpause :D

  • Aus Löwen-Sicht ist Veszprem auch ein unattraktiver Gegner, der wenig Zuschauer in die Arena zieht. Daher hatte Timothin wohl nur Kiel und Flensburg erwähnt ;)

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • Ich war letztes Jahr in Mannheim ... Löwen-Veszprém. Da war der Oberrang nicht geöffnet. War das gegen Barca auch so ? Und wie Ist das bei Bundesligaspielen ?

    ... das wird wohl nix mit der Sommerpause :D

    Gegen Veszprem waren es damals leider nur um die 3500. War sehr schade. Gegen Barcelona waren es so 6000, wenn ich mich richtig erinnere. Aber auch zum entscheidenden CL-Rückspiel im Achtelfinale gegen Nantes waren es nur um die 5000.

  • Klar sind die Chancen im Viertelfinale besser. Das steht völlig außer Frage, aber die Frage ist was man investieren müsste um das zu erreichen. Das denkt man meiner Meinung nach als neutraler Zuschauer dann nicht ganz mit. Dann sagt man dann immer die Leistung war hier und da nicht gut und denkt schön weg das zwei oder drei Tage vorher ein hartes Bundesligaspiel anstand.

    Ich finde es dann immer irritierend wenn es gerade in diesem Thread abgetan wird, wenn man darauf hinweist....naja egal...was halt klar ist...die deutschen Teams kamen bisher immer sicher weiter, 1 und 2 waren bisher immer unrealistisch. Kiel hätte eventuelle eine gute Konstellation, aber werden sie so viel investieren können wie Kielce oder Vezprem?

    Deine Einschätzung zur Gruppenphase hinsichtlich der Spannung teile ich nicht. Aber ich kann dein Argument nachvollziehen und damit sollten wir es dann auch gut sein lassen.

    Nun zu den oben zitierten Absätzen. Diese Punkte haben doch aber auch folgenden Hintergrund:

    - Belastung der deutschen Teams durch die Anzahl der Spiele in der Bundesliga (einzige 18er Liga in Europa)

    - schlechte Terminierung in Verbindung mit dem TV-Vertrag in Deutschland (Ansetzungen Donnerstag-Samstag)

    - die deutschen Spitzenclubs aus finanziellen Gründen nicht in der Lage sind einen für die drei Hochzeiten (Liga, Pokal und Champions League) in quantitativer und qualitativer Hinsicht angemessen Kader zusammen zu stellen. Diesen Punkt hat auch Stefan Kretzschmar mal angesprochen (aber keine Kritik / nur eine Feststellung). Mal ein Vergleich mit Bayern München Basketball: die haben ein noch viel anspruchsvolleres Programm als die deutschen Handball Vereine (durch die Euroleague). Aber die arbeiten auch mit einem 20 Mio. Euro Budget und können dann trotzdem in allen Wettbewerben voll angreifen.


    -

  • Fuechse_Fan_1982:

    Bei deinem ersten Punkt musst du jedoch auch berücksichtigen, dass ein Team wie Veszprem zusätzlich in der SEHA-League (von der Pause zuletzt einmal abgesehen) spielt und deren Reisestrapazen nicht zu vernachlässigen sind.

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • Fuechse_Fan_1982:

    Bei deinem ersten Punkt musst du jedoch auch berücksichtigen, dass ein Team wie Veszprem zusätzlich in der SEHA-League (von der Pause zuletzt einmal abgesehen) spielt und deren Reisestrapazen nicht zu vernachlässigen sind.

    Ja, ist richtig. Aber bei denen greift kompensierend Punkt drei (Budget).

    Ähnlich ist es dann bei Paris. Hier wird immer vergessen, dass in Frankreich neben der 14er Liga und dem Pokal noch ein zusätzlicher Liga-Pokal gespielt wird. In Frankreich stellt aber der TV-Partner Bein sports zusammen mit der Liga sicher, dass die französischen Clubs nicht innerhalb von 48 Stunden ein nationales und internationales Spiel bestreiten müssen.

  • Auf absehbare Zeit werden die Löwen sowieso ihre internationalen Spiele (bis auf das EHF-Cup Final Four 2020) in der Halle in Heidelberg bestreiten.


    Kommt darauf an. Sollte es irgendwann mal wieder in der CL ein Spiel gegen Paris, Barcelona, Flensburg oder Kiel geben, dann schließe ich die SAP Arena als Heimspielstätte nicht aus. Ansonsten gebe ich dir Recht: Die Halle in Heidelberg ist für die Löwen in Sachen internationale Spiele ideal.

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • - schlechte Terminierung in Verbindung mit dem TV-Vertrag in Deutschland (Ansetzungen Donnerstag-Samstag)


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    Hier muss ich dir aber nochmal vehement widersprechen...diese Terminierungsgeschichten und die Spielplanprobleme sind für die deutschen Vereine seit der Modusänderung für die 2016er-Saison ein Problem. Seitdem müssen Kiel, Mannheim, Flensburg und müsste auch jeder andere deutsche Teilnehmer (und wo ich eh dabei bin...müsste selbst ein Barcelona) die Belastung so verteilen das es eben gerade so geht...das geht eben, weil man die Gruppenphase immer noch eher locker überstehen kann, aber ein Gruppensieg ist wie gesagt kaum möglich.

    Der neue TV-Vertrag kam erst danach, wir haben doch gerade erst Jahr 2 abgeschlossen wenn mich nicht alles täuscht. Der hat mit dem Donnerstag das Problem sehenden Auges verschlimmert, aber er hat eben ein bestehendes Problem verschlimmert. 48er-Sessions gab es schon vorher, wegen Mittwoch bis Sonntag-Blockung der EHF. Ich wäre also sehr vorsichtig dieses Argument zu benutzen, weil es eben schon die EHF-Marketing-Position ist. Vor 2016 hatten die deutschen Vereine wenig Probleme mit dem CL-Modus.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas (29. Juni 2019 um 13:27)

  • Witzig wird es doch mit der Reform 2020/21. Gegen wir von sechs deutschen Teams international aus, kann keines davon donnerstags spielen, denn die internationalen Spiele werden nur noch unter der Woche ausgetragen. Donnerstags spielen dann in der Bundesliga also nur die Teams, die eigentlich dringend eine volle Halle benötigen gegen Teams der Mittelklasse oder aus dem Tabellenkeller...

  • Ich wäre also sehr vorsichtig dieses Argument zu benutzen, weil es eben schon die EHF-Marketing-Position ist.

    Nö, ich bin da nicht vorsichtig. Ich konnte mich mit der Position der EHF-Marketing immer schon ganz gut anfreunden.

    Ab der Saison 2020/2021 kann die HBL auf die seit Jahren geforderten festen Spieltermine unter der Woche im Europapokal reagieren. Mal schauen, ob sie das im Sinne der international tätigen Clubs umsetzen wird.

  • Nö, ich bin da nicht vorsichtig. Ich konnte mich mit der Position der EHF-Marketing immer schon ganz gut anfreunden.

    Du, aus meiner Sicht verhalten sich beide Verbände wie Kleinkinder, wenn man eines davon präferiert kann ich das daher durchaus nachvollziehen. ;)

    Was ich aber mit der Erklärung davor zum Ausdruck bringen wollte, ist eben das es nicht nur Marketing ist, sondern Marketing im Sinne einer Lüge. Zumindest in diesem Aspekt. Das Problem entstand schon vorher, ausgehend von einer Handlung der EHF....zu der sie alles Recht hat und hatte, aber eben für die Bundesligaclubs ein Problem kreiert hat...was dann die HBL nochmal hübsch verschärft hat.

    ...das was man draus lernen kann, ist glaube ich das die deutschen Spitzenclubs weniger Einfluss auf sowas haben, als man annimmt oder von sehr kurzsichtigen Menschen geführt wurden was diese Entscheidungen angeht. ;)

    @Capitano
    Kann mir nicht vorstellen das es da keine Anpassungen gibt. Das sogenannte Topspiel ist doch auch völlig ausgehöhlt...wie oft war das diese Saison wirklich das Spitzenspiel des Spieltages? Im Zweifel wird aber auf die kleinen Clubs in diesem Kontext genauso wenig Rücksicht genommen, wie auf die CL-Teilnehmer im anderen Kontext. So scheint das im Handball leider immer zu laufen.

  • Das Problem entstand schon vorher, ausgehend von einer Handlung der EHF....zu der sie alles Recht hat und hatte, aber eben für die Bundesligaclubs ein Problem kreiert hat...was dann die HBL nochmal hübsch verschärft hat.

    Man muss aber auch sehen, dass es für die EHF bei den unterschiedlichen Interessenlagen in Europa eine sehr komplexe Aufgabenstellung ist alle zufrieden zu stellen! Das geht nicht ohne Kompromisse auf allen Ebenen.

    Die EHF bekommt seit Jahren Druck von einigen Clubs aus dem Ausland, welche in nicht funktionierenden nationalen Ligen beheimatet sind. Die wollen möglichst viele Spiele auf internationaler Bühne. Am Besten sogar eine richtige Liga mit bis zu 30 Spieltagen nach dem Vorbild der Basketball Euroleague. Auf der anderen Seite hast du die Deutschen, Franzosen und Dänen. Denen reicht ein eher übersichtlicher Wettbewerb auf internationaler Ebene.

    Ein weiterer Vorwurf von Seiten vieler Clubs war, dass die Champions League mit ihrer bisherigen Vermarktungsstrategie zu wenig Geld abwirft.

    Als Alternative und somit Druckmittel wurde offenbar eine privat organisierte "wilde" Liga in Erwägung gezogen. Wie konkret dies nun auch immer war.

    Und da bin ich unter dem Strich froh, dass es unter dem Dach der EHF einen Schulterschluss von allen Beteiligten gegeben hat. Dies spiegelt sich auch im neuen zehnjährigen Vermartungsvertrag wieder.

    Die oben genannte Alternative wäre glaube ich nicht gut für den Handball gewesen. Man schaue sich nur den Basketball in Europa als negatives Beispiel an. Verband und private Organisatoren haben dort eine Vielzahl an Wettbewerben auf europäischer Ebene ins Leben gerufen. Welcher Wettbewerb dort welchen Wert hat ist kaum noch nachzuvollziehen. Fast wie im Boxen mit diversen Weltverbänden.

    Und zu dem Schulterschluss gehört dann aus meiner Sicht eben auch, dass eine HBL Kompromisse macht und im Sinne des Handballs Lösungen findet. Und das hätte auch in der Vergangenheit schon im Vordergrund stehen sollen.