Wie hier schon völlig richtig geschrieben wurde, würde die nach dem derzeit geplanten Ausbauplan zur Verfügung stehende Hallenkapazität mit ca. 1400 vorne und hinten nicht ausreichen. In Gummersbach waren 3700 Zuschauer, die kommen zwar natürlich nicht jedes Spiel, aber dennoch könnte sich der Zuschauerschnitt in Ferndorf bei entsprechender Halle ohne große Probleme bei +-2000 einpendeln. Doch nicht nur die reine Kapazität der Halle ist der 2. Liga unwürdig, auch das Foyer, welches vor gar nicht allzu langer Zeit erst ausgebaut wurde, ist viel zu klein, meine Bekannten im Siegerland berichten von hoffnungsloser Überfüllung bei den Heimspielen, weiterhin stehen im Damenbereich gerade einmal 5!! Toiletten zur Verfügung, bei über 1000 Zuschauern pro Spiel kann man sich ungefähr ausrechnen, wie lang die Schlange in der Halbzeitpause aussieht, das Herren-WC ist nicht gerade besser aufgestellt.
Die sportliche Entwicklung in Kreuztal-Ost ist enorm vorangeschritten, der Social Media-Bereich wurde ebenfalls erheblich professionalisiert (auch wenn die Homepage des TuS vor Rechtschreibfehlern nur so trieft- peinlich!), man hat eine Besetzung auf der Geschäftsstelle, die expandieren soll, und das Image des TuS hat sich im Siegerland deutlichst verbessert, was auf die solide bisher geleistete Arbeit zurückzuführen ist, auch so wird mir (meist telefonisch) bis hierher in den Osten zugetragen. Jedoch muss man nun neue Wege gehen, man darf nicht zulassen, dass das sportliche und die Vereinsstruktur ungleich wachsen. Die wichtigsten Baustellen gestalten sich meiner Meinung nach folgendermaßen:
1. Braucht es eine deutlich höhere Hallenkapazität, sollte der derzeit geplante Ausbau tatsächlich im Sommer 2020 stattfinden, würde man sich (vorausgesetzt, das derzeitige Wachstum geht weiterhin in ähnlichen Bahnen von Statten) spätestens 2023 erneut mit der Thematik der zu kleinen Halle konfrontiert finden. Eine gänzlich neue Halle, wie hier gefordert, entspricht mMn nicht dem Charakter des TuS und würde dessen Authentizität erheblich vermindern, eine bessere Lösung wäre ein weiterer Ausbau der altehrwürdigen Stählerwiese. Gedankenspielerei: Man reißt die Halle D weg und stellt hinters andere Tor ebenfalls eine neue Tribüne, weiterhin könnte man (sofern die Statik das zulässt) auf die Geräteräume hinter der Quast-Tribüne sicherlich auch nochmal 4-5 Sitzreihen bauen. So würde man die Kapazität von 2000 ungefähr erreichen, die Halle der Eulen Ludwigshafen kann da als Vorbild dienen.
2. Muss der Jugendbereich dringend aufgewertet werden. Dazu benötigt es einen hauptamtlichen Jugendkoordinator und vor allem Geld, um die vorhandenen Strukturen zu professionalisieren. Die Jugend ist in Ferndorf in den letzten Jahren heftig vernachlässigt worden, sämtliche Jugendmannschaften haben nicht ansatzweise mehr das Niveau der Jugendteams aus vergangenen Jahren. Damals wechselten mehrere DHB-Kader-Spieler in die A-Jugend des TuS, heute unvorstellbar. Man feiert es wie eine Meisterschaft wenn man es dort nur in die Oberliga schafft, vom Zustand der B und C Jugend muss man gar nicht erst anfangen. Der aktuelle Zweitliga-Kader ist deshalb so billig, weil er auf den Ergänzungspositionen mit Michel L. und Irle E., sowie im "festen" Kader mit Schneider J., Schneider L. und Michel M. etliche Eigengewächse vorweist, deren Plätze, wenn sie nicht da wären, mit externen und entsprechend teureren Spielern aufgefüllt werden müssten. Die aktuelle Jugend des TuS sieht nicht danach aus, als wäre sie in der Lage, ansatzweise Spieler auf das Niveau höher der Oberliga zu führen, zumindest wenn es nach meiner Bekannten in Siegen geht. Wenn es der TuS nicht schafft, die Jugend auf das Level vergangener Tage zurück zu führen, schadet ihm das mittelfristig extrem. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen das erkennen und entsprechend handeln, "Steine statt Beine" ist in Ferndorf mittlerweile aktueller denn je. Wobei mit "Steine" langfristige, professionelle Strukturen im Allgemeinen gemeint sind.
Soweit meine Einschätzung zum Team aus der alten Heimat meines Mannes,
liebe Grüße vom THC,
Elisabeth aus Erfurt.