1. BL Frauen-Saison 2018/2019

  • Ohne den Breitensport hast du in deiner geliebten Eliteliga irgendwann nicht mal mehr Schiedsrichter,weil die keiner mehr ausbildet.....


    Weißt Du, hamburgerjung, es ist schon lustig, Du reibst dich doch tatsächlich an der Forderung auf, dass die 1. Liga (1. Liga!) nach etwas höherem Streben könnte (und scheinbar auch will). Und unterstellst mir dann auch noch (direkt oder indirekt) dass ich 'deinen' Handball irgendwie verändern möchte und danach quasi nur noch Sodom und Gomorra herrschen würde. Nichts davon entspricht den Tatsachen.

    aber macht ja nix,gibt bestimmt bald eine App die auf dem perfekten blauen Hallenboden millimetergenau jeden Übertritt erkennt.


    Das wäre ein Meilenstein. Endlich eine absolute und technisch fundierte Ja oder Nein Information für Schiedsrichter, Spieler(innen) und uns Zuschauer. Eine App braucht es dann allerdings nicht, weil die Technik dann schon auf einem höheren Level existieren würde. *klugscheiß* :)


  • Kann man dazu irgendwo online etwas mehr lesen?

    Ich weiß zwar jetzt, dass die HBF einen neuen Charity-Partner hat, aber zum Sportlichen/Technischen findet man praktisch nie etwas.


    Es gibt dazu leider nicht mehr zu lesen. Aber die HBL arbeitet soweit ich weiß schon seit längerem mit diesem System.

  • Ich setze mich wieder auf meinen Ast und schaue zu.


    Ist da noch Platz ? Vielleicht kommt der hamburgerju(n)g ja auch dazu ? So stören wir die Kreise der "Experten" wenigstens nicht. (O-Ton aus der Erinnerung heraus: ... im Forum müssen wir so etwas
    aushalten, sonst liest und schreibt hier bald gar keiner mehr ...) :pillepalle:

    Aber wenn wir zu viele werden, könnte der Ast brechen. Bevor ein solches Mirakel passiert, sollten wir etwas unternehmen. ;) :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von BlKW168 (7. Mai 2019 um 11:13)

  • Total interessante Diskussion!

    Habe alles gelesen...
    Also, was größere Hallen und eine Verringerung auf 12 Mannschaften mit mehr Qualität und höherem Niveau zu tun haben soll erschließt sich mir nicht ganz? Das Produkt und die Spielerinnen bleiben die Gleichen...Kein Verein wird einen Sponsor mehr bekommen, wenn er eine größere Halle hat (die meisten noch nicht einmal mehr Zuschauer!). Aber mehr Kosten wird der Verein haben, weil eines ja auch klar ist: Kein Verein in Liga 1 hat die Möglichkeit, eine entsprechende Halle zu bauen, dafür fehlt das Geld. Einfluss auf den Bau einer Halle hat auch kein Verein, gerne mal nachgefragt bei so einem Traditions-Verein wie Buxtehude oder beim Abonnement-Meister THC! Alle müssen nehmen was in der Gegend rum steht und vor allem bezahlbar ist. Dieses Geld, was man dann in einen in 75 % der Fälle halb vollen Handball-Tempel investiert werden muss geht bei der Verpflichtung der Spielerinnen und Förderung der Jugend wieder ab. Qualitätssteigerung 0 %. Im Gegenteil, mehr und mehr Vereine gehen Pleite, immer weniger Talente haben die Möglichkeit sich zu entwickeln und am Ende ist es so wie im Moment...das handballerische Niveau wird immer schlechter. Top Stars kommen nicht wegen der Halle in die Bundesliga und somit sowieso nicht in die Bundesliga, dafür ist die Liga wirtschaftlich viel zu schwach und sportlich zu uninteressant. Der Vergleich mit Frankreich, Ungarn, Rumänien usw. hinkt, weil es dort wirtschaftliche Unterstützung aus der Politik für einzelne Vereine gibt. Gerne mal in Bucresti nachgefragt, dort gibt es 3 Mio für die Mannschaft und die Strassen in der Stadt bleiben halt 5 Jahre länger kaputt! Hier zu Lande undenkbar und auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Dem entsprechend gehen die Groots dieser Welt eben nicht heute und auch nicht in 10 Jahren in die Bundesliga, zumindest nicht auf der Blüte Ihres handballersichen Schaffens.
    Und am Ende ist es trotzdem immer erforderlich, darüber nachzudenken, was man in allen Bereichen machen kann um eben diese Entwicklung zu stoppen oder sogar in die andere Richtung zu gehen. Ob modernere Hallen und eine Reduzierung der Liga dazu führt wage ich stark zu bezweifeln. Nein, ich sage das wird überhaupt nichts bringen. Kleinere Brötchen backen, darüber nachdenken, wie man die Sportart Handball und in dem Fall die Sportart Frauen-Handball in dem Umfeld entwickeln kann, in dem sich diese nun einmal bewegt. Frauen-Handball wird NIE die Aufmerksamkeit erhalten wie Männer-Handball, geschweige denn Fußball...Aber bei den kleinen Vereinen, in den kleinen und mittleren Städten könnte man schon mehr machen. Und dafür braucht es eben die Drittliga-Vereine, die Zweitliga-Vereine usw., zur Entwicklung der Talente und zur Verbreitung der Interessen für eben diesen Sport. Deswegen wäre mein Ansatz sich darum zu bemühen, die Kosten für eben diese Vereine, von Liga 1 bis nach unten, zu reduzieren. Schiedsrichter aus derm Umgegend zu schicken, die nicht jedes Wochenende ein Haufen Geld kosten und und und...
    Man wird das Niveau nur steigern können (ich meine das Niveau der Spielerinnen), wenn man den Trichter, wo wir alle oben rein werfen, breiter macht nicht enger. Das ist ganz einfache Wirtschaftslehre...je mehr oben rein kommt um so mehr kommt unten raus.
    Alle bisherigen Versuche die Liga mit solchen Alibi-Professionalisierungen wie bessere Hallen-Standards und und und qualitativ anzuheben sind kontraproduktiv. Das Niveau der Spiele sinkt von Jahr zu Jahr. Da sind andere Lösungen gefragt.
    Hauptthema ist da leider, auch wenn es wohl in einen anderen Thread gehört, die Jugendarbeit. Das ist der Weg in Frankreich, die uns was das angeht Lichtjahre voraus sind. Beginnend mit dem Sport in der Schule, weiterführend mit dem Training in den Vereinen oder der gezielteren und flächendeckenderen Abdeckung von qualitativ guten Internaten oder ähnlichem. Und dann brauchen diese jungen Talente, die es heute auch schon gibt, die Möglichkeit, sich auf gutem Wettkampf-Niveau zu entwickeln. Auch dafür braucht es dringend die 2. und 3. Liga und dort eben auch die Möglichkeit, sich als Verein, wenn auch klein, weiter zu entwickeln. Nur so erhalten wir wieder eine breitere Basis, aus der wir mehr Talente nach oben entwickeln können. Die 1. Liga kleiner machen und dann zu denken, dass Niveau wird besser ist ganz schön blauäugig. Dann müsste zwingend proportional dazu die wirtschaftliche Kraft steigen. Tut sie aber nicht. Deutsche CL Teilnehmer sind doch nur kurz dort zu Besuch. Wirtschaftlich weit weg von den Top Clubs aber was die handballerische Qualität der einheimischen Spielerinnen angeht aufgrund der zu schlechten Ausbildung auch nicht konkurrenzfähig. Da fehlt mir tatsächlich die Fantasie warum das durch bessere modernere Hallen besser werden soll. Leider sind wir in Deutschland immer so unterwegs, dass wir nach links und rechts schauen und sagen: das wollen wir auch. Das wir völlig andere Voraussetzungen haben oder einfach mal vergessen, das andere Länder dafür Jahre oder Jahrzehnte gebraucht haben fällt dann schnell mal unter den Tisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Lefthand73 (7. Mai 2019 um 18:24)

  • Ich stimme Lefthand13 auch weitgehend zu. Wir brauchen
    auf jeden Fall eine breite Basis an Kindern und Jugendlichen
    die Handball spielen und gefördert werden. Dazu bedarf es
    attraktiver Spielklassen, von der Spitze bis in die Breite. Nur
    eine Eliteliga reicht nicht aus. Es sollte auch für Zweitligisten
    möglich und attraktiv sein in der ersten Liga zu spielen. Das gleiche
    gilt für die folgenden Klassen. Nur am Kopf Veränderungen vornehmen
    ist nicht vielversprechend, es muss von unten nach oben gearbeitet
    werden.

  • Die letzten Beiträge machen dann doch etwas Mut, wenn auch andere Handballfreunde sich Sorgen um den Stand und die Entwicklungspotentiale des Frauenhandballs in Deutschland machen und dabei zwischen Breitensport, Nachwuchsförderung und "Eliteliga" einen Zusammenhang sehen.
    Hoffentlich werden wir jetzt nicht aus dem Thread geschossen. :irony:

    Die Frage ist, lässt sich daraus etwas auf den Weg bringen, was den Mädels in den verschiedenen Leistungsbereichen wirklich hilft. Nach wie vor bin ich überzeugt, dass soetwas nur aus dem Verband heraus nachhaltig entwickelt werden kann. Dafür muss dieser aber gehörig unter Druck gesetzt werden, sonst bleibt es bei der derzeitigen Situation mit halbherziger Eliteförderung und ohne weiteres Engagement für Nachwuchs und Breitensport. Das können ja alles die Ehrenamtlichen in den kleinen Vereinen lösen ... :wall:

  • Nach Beschlussfassung der HBF wird der Vierte in der 2. Bundesliga nicht in die 1. Bundesliga aufsteigen.
    Quelle:
    Sitzung vom 17:04.2019

    Das bedeutet, dass Beyeröhde (die mWn nicht aufsteigen wollen oder können), einem der beiden davor den Aufstieg noch vermasseln kann?

  • Lefthand73: Schöner Beitrag und ich stimme in vielen Punkte zu und gehe sogar soweit, dass es unabhängig von der Sportart ist. Volleyball oder Basketball haben doch genau die selben Herausforderungen wie Handball. Ich sehe da auch mehr ein Problem beim DHB / HBL sowie der lokalen Politik.. Wenn es den Wähler mehr interessiert ob der 3/4.Liga Club Erfurt ein Fußballstation für 15 Millionen € vom Steuerzahler bekommt als das die (Schul-)Sporthalle saniert wird, wird sich wohl nichts tun in diesem Fall. Politiker und Funktionäre sind meist gewählte Menschen und sie machen ihre Arbeit so wie sie wollen solange es keine Gegenreaktion gibt. Gibt es im Frauenvolleyball oder Frauenfußball eine eingleisige 2.Bundesliga? Der Breitensport hat in Deutschland einen schweren Stand in Zeiten von König Fußball und einer Sportindustrie, die das Vereinswesen seit Jahrzehnten verändert und umkrempelt.

    KT73: Würde ich so verstehen. Vielleicht eine Lehre aus der Erfahrung mit dem HCR.. Wenn es am Ende sportlich für Platz 3 reicht wirds auch mit der ersten Liga schwer.

  • Einfach mal ganz einfach in den Raum geworfen:
    z.B. Nellingen
    die bekommen jetzt eine neue Halle, leider zu klein gedacht, zudem einige Jahre zu spät.
    z.B. Metzingen
    ist die Nummer 3 in Deutschland, leider wird es mit den jetzigen Strukturen zu mehr nicht reichen.
    warum???
    die Stadt Metzingen wird keine Halle bauen.
    dadurch kommt es zur Aussiedlung der TusSies nach Tübingen.
    dadurch sind die TusSies nicht mehr die TusSies, sondern einfach mal die """Walters TusSies""", ohne jeglichen Hintergrund.
    Der Verein TuS Metzingen (wie auch vorher VfL Pfullingen und TV Neuhausen) wird sich neu aufstellen.
    dann wird halt aus Frauen 2 die neue Mannschaft, das Spiel wird neu gestartet.
    kanndies Sinn und Zweck der Übung sein????

  • Ja, kann es sein wenn der neue Ort langfristig bessere Bedingungen bietet und es ein passendes Konzept gibt. Dafür dürfen dann auch gerne kurzfristige Nachteile in Kauf genommen werden. Dann hast du vielleicht das Spitzenteam in Tübingen als "Aushängeschild", dass besser dar steht weil mehr Zuschauer, Sponsoren und Medien vorhanden sind und eine "Breitensport/Nachwuchs" Verein, der in Metzingen z.B. mehr Hallenzeiten hat ;) Wie gesagt, es kann so sein aber muss nicht. Der Traditionsverein TuS Weibern hat es mit Koblenz hat es vor einiger Zeit als negativ Beispiel vorgemacht. Ein Umzug alleine wird nie das Problem sein ;) Der THC und Champions-League sind doch ein positives Beispiel und hat in Nordhausen neue Zuschauer gewonnen, die vielleicht nie gekommen wären. Hat der Verein seine "Seele" verloren weil ein Teil der Spiele nicht in Bad Langensalza gespielt wird? Buxtehude hat es mit seinen CL Spielen auch in anderen Hallen (Neugraben, Alsterdorfer Sporthalle und die große Arena) versucht und es hat nicht funktioniert. Wieso? Ich wohne seit vielen Jahren in unterschiedlichen Hamburgern Stadtteilen und hier sind die Handball Damen nur bedingt bekannt obwohl es "nur" 30-40 Km aus der Hamburger Innenstadt nach Buxtehude sind. Wir sind halt einfach "Exoten" in Zuschauersport :D

  • Das bedeutet, dass Beyeröhde (die mWn nicht aufsteigen wollen oder können), einem der beiden davor den Aufstieg noch vermasseln kann?


    Ja, so ist es. Insofern war mein Post neulich etwas voreilig. Auf der Sitzung des HBF-Vorstands wurde folgendes klargestellt: Sollte Mainz (oder Ketsch) jedoch nur 4. werden, steigt nur eine Mannschaft auf und die Anzahl der Absteiger aus der 1. Bundesliga verringert sich auf eine (nur Nellingen).

    Hände kann man kaufen, Herzen muss man gewinnen!

  • Der THC und Champions-League sind doch ein positives Beispiel und hat in Nordhausen neue Zuschauer gewonnen, die vielleicht nie gekommen wären. Hat der Verein seine "Seele" verloren weil ein Teil der Spiele nicht in Bad Langensalza gespielt wird?


    Fridulin, dass kannst Du mit den Weibern nicht vergleichen. Weibern ging für alle Spiele nach Koblenz und so blieben viele Zuschauer von Weiber weg, schließlich über 40 km eine Strecke.


    Ich kann mir vorstellen das, wenn der THC z.B., alle Spiele außerhalb von Bad Langensalza spielt auf Dauer mehr Zuschauer wegbleiben als neue hinzu kommen.
    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, insbesondere beim Handball. Schau dir mal das Durchschnittsalter in den Hallen an.

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

  • Lt. Handball-World haben alle Vereine, die eine Lizenz für
    die erste Bundesliga eingereicht haben diese erhalten. Mainz
    erhielt für seine Halle eine auf eine Saison befristete Sondergenehmigung.
    Damit hat Halle nur noch eine Chance auf einen Platz in der ersten
    Liga, wenn Mainz oder Ketsch nicht mindestens 3. werden.