HSV-HANDBALL | 28.11.2002
Bitter: Marketingboss Kucht hat die Nase voll
DIRK HOFFMANN
Differenzen mit der Klubführung / 11 500 Karten weg
Neben der lang anhaltenden sportlichen Misere kommt beim HSV-Handball nun auch noch eine Krise in der Führungsetage hinzu. Marketingleiter Jan Kucht (Foto) hat die Brocken hingeschmissen. Für den Klub bedeutet das einen schweren Verlust.
Am 23. Oktober wurde der 29-Jährige erst offiziell vorgestellt, seit 18 Jahren ist er indes schon als Manager und im Marketing-Bereich beim Vorgänger-Klub SG Bad Schwartau tätig gewesen. "Es liegen ausschließlich gesundheitliche Gründe für meinen Rückzug vor", sagt Kucht, der bereits am 20. November ausschied. Geschäftsführer Olaf Knüppel betont: "Wir haben ihm nichts vorzuwerfen. Ansonsten kein Kommentar." Und Managerin Alexandra Busemann erklärt: "Der Job war sehr stressig für ihn. Wir haben uns im Frieden getrennt, ich bin alles andere als froh. Er war ein sehr wichtiger Mitarbeiter für uns."
Soweit die offizielle Lesart der Trennung. Doch Fakt ist: Zwischen den einzelnen Mitgliedern in der Führungsriege gab es erhebliche Differenzen - zwischenmenschlicher Natur und auch, was die Art und Weise der Arbeit anbelangte.
Mit Kucht verliert der HSV-Handball einen echten Macher. Der Sohn des früheren Schwartau-Gesellschafters Karl-Heinz Kucht fädelte den Umzug nach Hamburg in die Color Line Arena und den Deal mit Betreiber Harry Harkimo ein. Der ehemalige Sportjournalist besorgte mit Holsten, Hertz, Wittenseer Quelle und Eurest zuletzt vier Sponsoren, baute den Merchandising-Bereich auf. Von ihm stammt zudem die Idee, einen "Klub der 100" zu gründen, in dem jedes Mitglied 2500 Euro jährlich einzahlt.
· Für den Hit am Sonnabend gegen die SG Flensburg-Handewitt (19 Uhr) sind bereits 11 500 der 12 948 Karten vergriffen. Rest-Tickets gibts noch unter der Telefonnummer (040) 30 05 13 66.
MOPO 28.11.