Quo Vadis Christian Prokop?

  • viele kommen in intakte und funktionierende systeme....

    ja- das mag sein, aber das trifft doch auf prokopp genauso zu....

    durcheinander hat er es doch gebracht...

    Ne, das trifft auf ihn nicht zu. Wir hatten kein dauerhaft funktionierendes Offensiv-Konzept und ja...auch über eine Abwehrflexibilität kann man mal reden. Wie gesagt...bevor Lemke nicht nominiert war, wusste ich nicht das unsere Block irgendwie was heiliges und unverückbares dargestellt hat.

    Aber was solls, ich war weder vorher ein großer Prokop-Fan, noch habe ich bei der EM viel Anlass gesehen es zu werden. Ich seh aber auch wenn jemand keine Chance bekommt und das ist hier passiert und passiert noch. Gnade auch seinem Nachfolger falls der denn kommt, weil bei dem glaube ich dann jeder so tun wird als wenn er wieder den bereits feststehenden Weltmeister übernimmt und keine Mannschaft die es bei den letzten beiden Turnieren nicht in die Top 8 geschafft hat.

  • Der THW gewinnt ein Testspiel gegen Flensborg haushoch. Wiencek und Landin fehlten wegen Familienzuwachs - Zitat Kuestentanne aus dem Kiel Threat

    Soviel zu der - ich glaube in diesem Threat - geäußerten Vermutung Wiencek fehle wegen "seiner Differenzen" mit CP. 8o

  • also wir hatten doch ein funktionierendes system- warum soll man das kleinreden ?
    dauerhaft ist doch wieder auslegungssache-und trifft auf alle mannschaften zu da sie sich oftmals
    nach einem evtl. superstar richten...den wir nicht haben..

    und nichts gegen abwehrflexibilität- wie man nachlesen kann, war ich von anfang an gegen den "raustausch" vom leipziger
    abwehrchef - weil ja die begründung für seine nominierung zumindest sachlich nachvollziehbar war- ich hatte da lediglich
    meine sportlichen zweifel weil er mir vorher nicht besonders in der liga aufgefallen war und auch die letzten 6 monate
    ja natimässig fast ohne ihn stattfanden

    und die chance hat er doch bekommen- sorry, er hat sie doch vermasselt und ich sehe im augenblick auch keinen ansatz den
    er selbst zur lösung beiträgt- und ja, auch hier war ich von anfang an dafür, ihm möglichst eine weitere chance zu geben.

    und ich sehe auch, dass wir sicher kein feststehender weltmeister sind-ich hab auch bei der em nicht den titel erwartet,
    erhoffen tut das doch jeder fan-selbst die von mazedonien oder wem auch immer- sonst wär man evtl. auch nicht
    so ein richtiger fan. ich hatte halbfinale erwartet-wenn wir nach guten leistungen vorher ausgeschieden wären, hätte man
    es halt sportlich nehmen müssen.

    nur- wir haben vorher oft grottenschlecht gespielt- und dazu hat-neben den spielern- sicher auch der bt beigetragen, dies
    konnte man nicht nur in der halle überdeutlich fühlen und sehen, sondern sicher auch am bildschirm. warum soll man
    also einen gensheimer kritisieren dürfen- und dies zt auch deutlich unter der gürtellinie- und den bt nicht ? wieso darf
    bobh gensheimer so als schlechtes beispiel persönlich benennen und den bt darf man nicht benennen ? wieso darf der bt
    spieler namentlich benennen mit schlechter leistung- und er selbst kommt als mimose rüber ?

    wenn wir so schlecht sidn wie es einige hier darstellen, warum hat uns nicht zb. der bt vor monaten daraufhingewiesen ?

  • Hatten wir ein feststehendes System? Waren die Rollen was Fäth, Drux usw. angeht klar verteilt? Ich hatte da nicht den Eindruck. Dagur hat es für meine Begriffe versäumt da etwas zu etablieren. Es wurde nicht ohne Grund immer von den einzelnen Spielern gefordert hier und da jetzt Verantwortung zu übernehmen, weil die zuvor nicht eindeutig verteilt war.

    Es hätte da ja durchaus viele Möglichkeiten gegeben. Kühn ist unser starker Shooter? Richten wir das Spiel auf ihn und unsere starken Kreisläufer aus. Fäth soll der Chef in der Mitte sein? Studieren wir das deutsche Spiel so ein, dass sein Spiel optimal zur Geltung kommt. Immer mal alle reinwerfen und hoffen das heute Häfner zündet und morgen Fäth... ist kein System.

  • Der EM-Titel 2016 ist eher Fluch als Segen gewesen. Das zeichnet sich für mich immer deutlicher ab. Diese Leistung wird ins groteske überhöht und das wird als Maßstab für die nächsten Jahre genommen. Das kann nur in die Buchse gehen. Was das für ein fragiles Gebilde und eben offensichtlich ohne etabliertes System war, sieht man doch jetzt. Wenn das alles so etabliert und eingespielt gewesen wäre, hätte es doch auch stabiler sein müssen und nicht bei dieser EM völlig zerbröseln dürfen. Da kann auch 1 Spiel ohne Lemke nichts dran ändern im Normalfall. Es wäre für mich auch kein System, wenn das mit einem Lemke steht oder fällt. Darüber hinaus ist m.M.n. nach auch nichts taktisch flexibel angelegt. Wir können auf einen flexiblen Gegner nicht adäquat reagieren und sind darauf angewiesen, dass immer nur einzelne bei uns mal zünden. Das ist für mich auch kein System. Das ist auf kurzfristig auf "mal einen raushauen" angelegt, aber nicht auf ein langfristiges System. Kommt mir jedenfalls so vor.
    Außerdem geht mir auch nicht aus dem Kopf, wie es denn ein neuer BT angehen sollte? Der müsste also die Truppe von 2016 zusammenholen und fragen, wie wollt ihr spielen? So wie Dagur? Okay, dann rufe ich ihn an und lasse mich von ihm einarbeiten. Klingt irgendwie strange, finde ich. Ist natürlich auch überspitzt. Aber jeder Spieler muss doch wissen und sich auch darauf einstellen, dass es mit jedem neuen BT nicht 1:1 so weitergehen wird wie bisher und jeder Trainer hat doch irgendwie auch seine Vorstellungen. Das ist doch ganz normal. Nun kann man wieder mit Janke und Roschek anfangen, aber wenn man mal offen an die Sache rangeht. Kann dann die Nominierung von 2 Spielern ein super funktionierendes System völlig durcheinander bringen? Das erschließt sich mir nicht.
    Weiterhin würde mich mal interessieren wie die jetzigen Prokop-Absäger auf einen neuen BT reagieren werden? Hat der dann genauso viel Kredit wie Prokop, nämlich gar keinen? Hat der nur Kredit, wenn er ein Dagur-Klon ist? Kann Schland nur Zurück in die Zukunft und sonst nix?

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Der EM-Titel 2016 ist eher Fluch als Segen gewesen. Das zeichnet sich für mich immer deutlicher ab. Diese Leistung wird ins groteske überhöht und das wird als Maßstab für die nächsten Jahre genommen. Das kann nur in die Buchse gehen. Was das für ein fragiles Gebilde und eben offensichtlich ohne etabliertes System war, sieht man doch jetzt. Wenn das alles so etabliert und eingespielt gewesen wäre, hätte es doch auch stabiler sein müssen und nicht bei dieser EM völlig zerbröseln dürfen.

    Gut, gehen wir mal davon aus, dass 2016 kein Spielsystem zu erkennen war (bewerte ich anders, aber gut).

    Das "kein Spielsystem" holte aber einen EM Titel und eine Bronzemedaille bei Olympia.

    Also Christian Prokop hatte ja seit 11 Monaten Zeit entweder das bestehende, durchaus erfolgreiche "kein Spielsystem" auszubauen oder seine andere Idee von Handball dem Team einzuimpfen.

    Wenn man nun also schreibt, dass vorher "kein Spielsystem" zu erkennen war, dann frage ich mich, was wir alle eben bei der EM sahen? Noch weniger als "kein Spielsystem"?

    "Kein-Spielsystem" minus Kommunikation minus Selbstbewusstsein - so sah die EM aus ... holprig und von Dusel geprägt und mit Infarkt am Ende.

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)


  • Der müsste also die Truppe von 2016 zusammenholen und fragen, wie wollt ihr spielen? So wie Dagur? Okay, dann rufe ich ihn an und lasse mich von ihm einarbeiten. Klingt irgendwie strange, finde ich. Ist natürlich auch überspitzt.

    Selbst das würde ja nicht "funktionieren".
    Die Leistung und insbesondere die Umstände des Turnieres/Jahres 2016 lassen sich eben nicht 1:1 reproduzieren.
    Von Dagur nicht, vom Christian nicht, vom Martin nicht, von der Schorle nicht und auch nicht von Mr. X.
    Ein Strobel wird die Leistung von der EM 2016 nicht noch einmal genau so aufs Parkett bringen.
    Ein Wolff schüttelt auch mal nicht eben so eine Weltklasse Leistung (insbesondere im EM Finale) nach der anderen aus dem Ärmel.
    Und auch einen gewissen Überraschungseffekt mit "internationalen Newcomern" (Kühn, Häfner, Wolff, Dahmke, Lemke?) kann man eben mit den gleichen Leuten nicht wiederholen.
    Selbiges gilt für den quasi einmaligen "Motivationstrick" mit der Beschwörung der Bad Boys...
    Daher ist dieses ständige klammern an "aber aber aber 2016 mit dem "System Dagur" hat es doch so super funktioniert" letztes Jahr schon nichts mehr Wert gewesen und in diesem Jahr erst Recht nicht mehr.
    Man sollte sich endlich eingestehen, dass wir besser gesagt der BT sich sehr wohl Gedanken machen muss, welche Hebel(chen) es geben könnte, bei denen man ansetzen kann um die internationale Konkurrenz etwas zu überraschen bzw. vor neue Aufgaben zu stellen.
    Eine gute (6-0) Abwehr und gute Torhüter haben etliche andere Nationen auch.
    Nur mit dem "System der guten Hoffnung" 2-3 unserer Rückraumspieler mögen doch bitte heute einen sehr sehr guten Tag erwischen, sehe ich uns weder bei der WM 2019 noch bei Olympia 2020 als den Topfavoriten an, auch völlig gleich ob der BT dann Lemke berücksichtigt oder nicht.
    Denn wenn wir ehrlich sind gibt es auch genügend Nationen, die mind. ebenso große Hoffnungen in ihren Rückraum setzen können (insbesondere auf RM und RL)

    Insofern bin ich inhaltlich voll und ganz bei meinen beiden Vorrednern Paul Jonas und hlp!

  • hlp schrieb nicht von kein System sondern kein etabliertes System, sprich ein fragiles System. Das war es ja wohl auch, siehe Spiel gegen Katar bei der WM oder eben jetzt die EM.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Der EM-Titel 2016 ist eher Fluch als Segen gewesen. Das zeichnet sich für mich immer deutlicher ab. Diese Leistung wird ins groteske überhöht und das wird als Maßstab für die nächsten Jahre genommen. Das kann nur in die Buchse gehen. Was das für ein fragiles Gebilde und eben offensichtlich ohne etabliertes System war, sieht man doch jetzt. Wenn das alles so etabliert und eingespielt gewesen wäre, hätte es doch auch stabiler sein müssen und nicht bei dieser EM völlig zerbröseln dürfen. Da kann auch 1 Spiel ohne Lemke nichts dran ändern im Normalfall. Es wäre für mich auch kein System, wenn das mit einem Lemke steht oder fällt. Darüber hinaus ist m.M.n. nach auch nichts taktisch flexibel angelegt. Wir können auf einen flexiblen Gegner nicht adäquat reagieren und sind darauf angewiesen, dass immer nur einzelne bei uns mal zünden. Das ist für mich auch kein System. Das ist auf kurzfristig auf "mal einen raushauen" angelegt, aber nicht auf ein langfristiges System. Kommt mir jedenfalls so vor.
    Außerdem geht mir auch nicht aus dem Kopf, wie es denn ein neuer BT angehen sollte? Der müsste also die Truppe von 2016 zusammenholen und fragen, wie wollt ihr spielen? So wie Dagur? Okay, dann rufe ich ihn an und lasse mich von ihm einarbeiten. Klingt irgendwie strange, finde ich. Ist natürlich auch überspitzt. Aber jeder Spieler muss doch wissen und sich auch darauf einstellen, dass es mit jedem neuen BT nicht 1:1 so weitergehen wird wie bisher und jeder Trainer hat doch irgendwie auch seine Vorstellungen. Das ist doch ganz normal. Nun kann man wieder mit Janke und Roschek anfangen, aber wenn man mal offen an die Sache rangeht. Kann dann die Nominierung von 2 Spielern ein super funktionierendes System völlig durcheinander bringen? Das erschließt sich mir nicht.
    Weiterhin würde mich mal interessieren wie die jetzigen Prokop-Absäger auf einen neuen BT reagieren werden? Hat der dann genauso viel Kredit wie Prokop, nämlich gar keinen? Hat der nur Kredit, wenn er ein Dagur-Klon ist? Kann Schland nur Zurück in die Zukunft und sonst nix?

    hpl, da bin ich mal voll bei dir, bis auf eine Kleinigkeit, es gab ein System, aber halt nur eins und darauf gab es genug Antworten (s. WM 2017).

  • Gut, gehen wir mal davon aus, dass 2016 kein Spielsystem zu erkennen war (bewerte ich anders, aber gut).

    Das "kein Spielsystem" holte aber einen EM Titel und eine Bronzemedaille bei Olympia.

    Also Christian Prokop hatte ja seit 11 Monaten Zeit entweder das bestehende, durchaus erfolgreiche "kein Spielsystem" auszubauen oder seine andere Idee von Handball dem Team einzuimpfen.

    Wenn man nun also schreibt, dass vorher "kein Spielsystem" zu erkennen war, dann frage ich mich, was wir alle eben bei der EM sahen? Noch weniger als "kein Spielsystem"?

    "Kein-Spielsystem" minus Kommunikation minus Selbstbewusstsein - so sah die EM aus ... holprig und von Dusel geprägt und mit Infarkt am Ende.


    Das meine ich so nicht. Ich meine es im Sinne von einem stabilen, eingespielten System, etwas, das Sicherheit ausstrahlt, was praktisch immer abrufbar ist und nicht so sehr auf die Tagesform der Rückraumhalben angewiesen ist und bei jedem Pups als Gegenwind zusammenbricht.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • hlp schrieb nicht von kein System sondern kein etabliertes System, sprich ein fragiles System. Das war es ja wohl auch, siehe Spiel gegen Katar bei der WM oder eben jetzt die EM.


    Genau so, mit Betonung auf fragil und der fehlenden Flexibilität, sprich, selber mit Umstellung auf die Gegner reagieren zu können.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Gut, gehen wir mal davon aus, dass 2016 kein Spielsystem zu erkennen war (bewerte ich anders, aber gut).

    Das "kein Spielsystem" holte aber einen EM Titel und eine Bronzemedaille bei Olympia.

    Hast Recht 2016 war nicht alles schlecht! ;)
    Man nehme einen Mittelmann der das Turnier seines Lebens spielt
    Dieser setzt dann entsprechend seine Newcomer Halben sehr gut in Szene, die die Gegner noch nicht zu 100% auf dem Schirm haben und die Halben wachsen dann ihrerseits mit Ihrer Unbekümmertheit zum Teil über sich hinaus
    Auch recht nützlich noch so ein Außen aufzustellen, der eine 7m-Quote von irgendwas um die 90% hat
    Dann noch einen Torwart hinten rein stellen, der die Kiste (zB im Finale) hinter einer stabilen Abwehr regelrecht vernagelt.
    Und fertig ist die Erfolgssuppe

    Jetzt müssen wir quasi nur noch einen Trainer finden, der dann auch mind. 7 Mann genau mit den oben genannten Rollen versieht
    Und die Spieler müssen natürlich dann auch genau das liefern was der Trainer und wir von ihnen sehen wollen
    Wenn all das eintrifft, dann bin ich wirklich optimistisch, dass es wieder was wird mit den Titeln, die Frage ist eben nur wie oft und wie einfach sich das alles in Kombination am besten Jahr für Jahr abrufen lässt.....

  • Wir haben doch die ganze Zeit während des Turniers auch darüber gesprochen, dass Leute wie Kühn oder Fäth eingesetzt werden müssen, das man für sie was kreieren muss.
    An der Stelle sieht man doch auch, dass es ohne System, ohne eine Spielanlage nicht geht. Dafür hat uns vor allem der Mittelmann gefehlt und die Spielzüge dazu.
    Mannschaften mit überragender individueller Klasse einiger Einzelspieler können es mit diesen Spielern übertünchen, wenn es mal nicht so läuft, aber bei uns muss es in der Mannschaft laufen oder eben gar nicht, weil wir diese Individualität nicht haben.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Zitat von »kuestentanne«

    hlp schrieb nicht von kein System sondern kein etabliertes System, sprich ein fragiles System. Das war es ja wohl auch, siehe Spiel gegen Katar bei der WM oder eben jetzt die EM.


    Genau so, mit Betonung auf fragil und der fehlenden Flexibilität, sprich, selber mit Umstellung auf die Gegner reagieren zu können.

    Ok, Mißverständnis meinerseits. Nennen wir es fragiles Spielsystem. Und wenn ich dieser zerbrechlichen Angelegenheit dann noch einen Stups gebe (Lemke raus) ...

    Fragil, auch weil es an der Person des Isländers hing?

    Denn es bleibt natürlich festzuhalten, dass ein Dagur Sigurdsson das vorhandene Potential optimal ausschöpfte, während ein Christian Prokop offensichtlich das ihm zur Verfügung stehende Potential nicht optimal ausschöpfen konnte. Sprich der Isländer machte alle ein bisschen besser als sie waren/tatsächlich sind, während der Deutsche sie mMn schlechter machte, als sie waren/tatsächlich sind.

    man erinnere sich:
    Erlangt hat Sigurdsson dieses Vertrauen, weil er der Mannschaft wiederholt den Weg zum Erfolg gewiesen hat. Zuletzt war das gegen Dänemark der Fall, als er den Gegner mit ständig wechselnden Abwehrsystemen ins Chaos stürzte und dadurch den Sprung ins Halbfinale möglich machte.
    Im zweiten Spiel dieser EM gegen Schweden stellte er in der Pause bei hohem Rückstand die Abwehr um, sodass die Deutschen eine verloren geglaubte Partie drehten und die Erfolgswelle erwischten, die sie bis in die Medaillenrunde nach Krakau trug. "Wir hatten dieses System wie gegen Schweden nie zuvor trainiert, aber als Dagur es uns in der Pause erklärt hat, waren wir total überzeugt, dass es funktioniert", erklärt Schmidt.
    Sigurdsson hat drei Eigenschaften, die große und erfolgreiche Trainer auszeichnen: Eine Spielidee, die er konsequent verfolgt. Ein überdurchschnittliches taktisches Verständnis, durch das er im Spiel auf Veränderungen reagieren kann. Und er kennt keine Angst. Das hat zur Folge, dass er seinen Spielern die Angst nehmen kann. Die junge Mannschaft darf Fehler machen - und macht deshalb fast keine. Dagur Sigurdsson wirkt schroff und ist unnahbar, aber er hat seiner Mannschaft Gelassenheit und Mut vermittelt.

    Handball-EM 2016: Die Spieler vertrauen Dagur Sigurdsson blind - SPIEGEL ONLINE

    Christian Prokop pflegt einen komplett anderen Stil pflegt als Sigurdsson: ganz kurze Leine und viele, viele Gespräche - sein Stil. Stiller Motivator, der massiv Selbstbewusstsein aufbauen - ist er nicht.

    Eventuell hat das deutsche Spielerpotential mehr von einem Motivator als von einem akribischen Arbeiter? ?(
    (vereinfacht und meinerseits überspitzt gefragt)

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

    Einmal editiert, zuletzt von FuexxeFan3 (1. Februar 2018 um 10:05)

  • Genau das ist des Pudels Kern. Das weiß auch die DHB-Spitze und vor allem der BT. Und deswegen hat er sich auch Gedanken gemacht und was anderes versucht. Das hat nun zwar nicht geklappt. Es ist aber auch normal, dass nicht jede Änderung, jede neue Taktik, jede neue Idee gleich zum Erfolg führt. Das sollte man eigentlich auch in Melsungen wissen, wo man trotz vieler guter Spieler und geballter Kompetenz der Herren Roth und Geerken dem Erfolg immer noch hinterher läuft. Fehler passieren und nicht nur dem Prokop. Das man aber daraus, dass die Änderungen erfolglos waren, schließen kann, dass man bei alter Spielweise oder wie manche sagen dem Dagur-Ball die EM erfolgreicher absolviert hätte, leuchtet mir nicht ein. Zum einem ist es selbst mit den gleichen Spielern und Dagur nicht möglich, das EM-Finale als Kopie nochmal auf die Platte zu bringen und zum anderen müßten dann ja auch die Gegner genau das spielen, was sie 2016 ablieferten.

    Ich halte Dagur für einen der besten Trainer, den die deutsche Nationalmannschaft hatte. Ich glaube, dass er genau wusste, dass er zukünftig immer an dem Erfolg der EM 2016 gemessen wird und auch erkannte, dass sich sowas nicht wiederholen lässt. Ich nehme an, dass dies mit ein Beweggrund war, sich als Trainer eine neue Herausforderung zu suchen.

    "Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. LAUT." (Coco Chanel)

    "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein" (Gandhi)

    "Der gößte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant" (Hoffmann von Fallersleben)

    AC/DC - House of Jazz

    Led Zeppelin - Black Dog

    Black Sabbath - Paranoid

  • Der EM Titel 2016 lässt sich also "nicht wiederholen"? das ist aber schade dass es in Zukunft dann keine Titel mehr für die Deutsche Mannschaft geben wird...hatte Bob nicht den Gewinn der Goldmedaille 2020 als Ziel ausgegeben? das muss man dann wohl begraben,,schade aber auch

  • Ok, Mißverständnis meinerseits. Nennen wir es fragiles Spielsystem. Und wenn ich dieser zerbrechlichen Angelegenheit dann noch einen Stups gebe (Lemke raus) ...

    Fragil, auch weil es an der Person des Isländers hing?

    Denn es bleibt natürlich festzuhalten, dass ein Dagur Sigurdsson das vorhandene Potential optimal ausschöpfte, während ein Christian Prokop offensichtlich das ihm zur Verfügung stehende Potential nicht optimal ausschöpfen konnte. Sprich der Isländer machte alle ein bisschen besser als sie waren/tatsächlich sind, während der Deutsche sie mMn schlechter machte, als sie waren/tatsächlich sind.

    man erinnere sich:
    Erlangt hat Sigurdsson dieses Vertrauen, weil er der Mannschaft wiederholt den Weg zum Erfolg gewiesen hat. Zuletzt war das gegen Dänemark der Fall, als er den Gegner mit ständig wechselnden Abwehrsystemen ins Chaos stürzte und dadurch den Sprung ins Halbfinale möglich machte.
    Im zweiten Spiel dieser EM gegen Schweden stellte er in der Pause bei hohem Rückstand die Abwehr um, sodass die Deutschen eine verloren geglaubte Partie drehten und die Erfolgswelle erwischten, die sie bis in die Medaillenrunde nach Krakau trug. "Wir hatten dieses System wie gegen Schweden nie zuvor trainiert, aber als Dagur es uns in der Pause erklärt hat, waren wir total überzeugt, dass es funktioniert", erklärt Schmidt.
    Sigurdsson hat drei Eigenschaften, die große und erfolgreiche Trainer auszeichnen: Eine Spielidee, die er konsequent verfolgt. Ein überdurchschnittliches taktisches Verständnis, durch das er im Spiel auf Veränderungen reagieren kann. Und er kennt keine Angst. Das hat zur Folge, dass er seinen Spielern die Angst nehmen kann. Die junge Mannschaft darf Fehler machen - und macht deshalb fast keine. Dagur Sigurdsson wirkt schroff und ist unnahbar, aber er hat seiner Mannschaft Gelassenheit und Mut vermittelt.
    Handball-EM 2016: Die Spieler vertrauen Dagur Sigurdsson blind - SPIEGEL ONLINE

    Christian Prokop pflegt einen komplett anderen Stil pflegt als Sigurdsson: ganz kurze Leine und viele, viele Gespräche - sein Stil. Stiller Motivator, der massiv Selbstbewusstsein aufbauen - ist er nicht.

    Eventuell hat das deutsche Spielerpotential mehr von einem Motivator als von einem akribischen Arbeiter? ?(
    (vereinfacht und meinerseits überspitzt gefragt)


    Sicherlich von allem ein bißchen. Wobei ja jetzt irgendwie der Witz ist, dass Dagur in der Nati die Mannschaft besser machen konnte als die Summe ihrer Einzelspieler und man Prokop genau das mit Leipzig auch bescheinigt, allerdings mit viel längerem Anlauf, sprich mehr Zeit, um das zu festigen, was DHfK jetzt ausmacht.
    Um vielleicht noch einem weiteren Missverständnis vorzubeugen. Ich argumentiere hier nicht pro Prokop, sehe es also auch so, dass er offenbar zu viel und das zu schnell geändert sehen wollte und mit dem Argument der Anti-Prokop-Fraktion, dass Experiment auf die EM auszudehnen und das dies ein zu großes Risiko darstellt, gehe ich ebenfalls mit, ich gehe eben nur nicht damit konform, dass das katastrophale Ergebnis schon vorher feststand und das man Prokop keine 2. Chance geben soll. Das finde ich nicht fair Prokop gegenüber, aber man unterschlägt eben auch, dass es ein neuer BT eher noch schwerer hätte als der jetzige und zwar, weil es ein zurück zu den golden times of Dagur niemals geben wird. Die Erde hat sich seitdem weitergedreht und der Moment 2016 ist Geschichte.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
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  • Der EM Titel 2016 lässt sich also "nicht wiederholen"? das ist aber schade dass es in Zukunft dann keine Titel mehr für die Deutsche Mannschaft geben wird...hatte Bob nicht den Gewinn der Goldmedaille 2020 als Ziel ausgegeben? das muss man dann wohl begraben,,schade aber auch

    Der Titel von 2016 lässt sich garantiert nicht wiederholen. D. h. aber nicht, dass es zukünfitg keine Titel geben kann. Nur eben nicht so, wie 2016. Die Aussagen oder unverhandelbaren Ziele des Bob halte ich schon für sehr gewagt und nicht unbedingt der Sache förderlich. Wenn Schland tatsächlich in die Spitze des Welthandballs will und zwar nachhaltig, dann muss insgesamt mehr passieren, als einen neuen BT zu berufen und ständig vom vergangenen Erfolg zu faseln. Insbesondere müsste die Liga ihren Teil dazu beitragen. Z.B. könnte man über eine bessere Ausbildung deutscher Spieler nachdenken, in den Vereinen mehr Schlüsselpositionen mit deutschen Spielern besetzen, statt mit dem Geldbeutel losrennt, sich Topsspieler aus dem Ausland kauft und immer damit prahlt, dass die HBL die stärkste Liga der Welt sei. Das ist ein wertloser Titel, also für meinen Geschmack.

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    "Der gößte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant" (Hoffmann von Fallersleben)

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    Led Zeppelin - Black Dog

    Black Sabbath - Paranoid

  • Der EM Titel 2016 lässt sich also "nicht wiederholen"? das ist aber schade dass es in Zukunft dann keine Titel mehr für die Deutsche Mannschaft geben wird...hatte Bob nicht den Gewinn der Goldmedaille 2020 als Ziel ausgegeben? das muss man dann wohl begraben,,schade aber auch


    Schade auch, dass du es nicht verstehst und mal wieder die falschen Schlüsse ziehst. Ist der Gewinn eines Titels der größte Garant auf Wiederholung oder eher die alte Weisheit, dass Stillstand Rückschritt bedeutet und man sich alles aufs neue erarbeiten muss???

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