Zum Schluss noch eine Sache die ich, bei all der Kritik hier, nicht unerwähnt lassen möchte. Uwe Gensheimer ist sicher selbst alles andere als zufrieden mit seiner Leistung bei diesem Turnier. Alle wissen, dass er es besser kann und nicht ansatzweise das auf die Platte gebracht hat, was die Nation, seine Mitspieler und auch er selbst von sich erwartet hat.
Es ist immer leicht auf einen Menschen draufzuhauen, wenn es mal nicht läuft...und ihm dann gleich Selbstüberschätzung und Arroganz oder was auch immer vorzuwerfen.
Ich möchte daran erinnern, dass Uwe ziemlich genau vor einem Jahr beim letzten großen Turnier in Frankreich auf plötzliche und tragische Art und Weise seinen Vater verloren hat. Und bevor hier noch einige weiter auf seiner Leistung/Nicht-Leistung rumreiten, sollte man vielleicht mal in Erwägung ziehen, dass dies eventuell auch ein Grund dafür gewesen sein kann, dass er mit seinem Kopf und mit seinen Gedanken nicht so bei diesem Turnier war, wie das nötig gewesen wäre, um seine gewohnte Leistung abzurufen.
Egal was viele von ihm halten, auch er ist ein Mensch, der solche Schicksalsschläge und die Erinnerungen direkt im Jahr danach unter Umständen nicht einfach so abschütteln und ausblenden kann. Im Gegensatz, für mich wäre es mehr als verständlich!Manchmal wäre ein bisschen mehr Niveau und vor allem der Respekt einem Menschen gegenüber eher angebracht, als irgendwelche voreilige Phrasen und Behauptungen und Beschimpfungen in die Welt zu posaunen.
Danke dafür!
So, ich habe das jetzt 5 Minuten sacken lassen, bleibe aber im Wesentlichen bei der Meinung, die ich sofort nach dem Lesen hatte: Wenn ein Spieler wirklich so vorbelastet ist und das mit aufs Feld nimmt, hat er auf dem Spielfeld nichts verloren.
Ich wiederhole mich hier, wenn ich schreibe, dass die Nationalmannschaft kein Spielplatzsandkasten und keine Kinderhüpfburg ist. Hier geht es um das Ansehen und damit auch um die Zukunft einer ganzen Sportart. Das Auftreten und alle damit verbundenen Kommentare in den Medien sind das, was in den Köpfen der breiten Masse der Bevölkerung stecken bleibt. Wir sind in einer Zeit, wo Viertligafußball mehr Medienpräsenz genießt als die Champions-League im Handball. Da muss man alles dafür geben, dass die Außendarstellung nicht weiter leidet.
Meinen Respekt hätte ein Spieler, der von vorneherein sagt, dass er mental nicht fit ist und deshalb auf die Teilnahme verzichtet. Tut er das nicht, hat er sich zusammenzureißen und seine Probleme zu Hause zu lassen.