Hallo, netter 59!
den untergehenden Handball im Breitensport und im allgemeinen sollten wir einen extra Thread widmen
ja, unbedingt, dass hab' ich mir gewünscht!
Wie könnten wir den Thread benennen? Vielleicht " Wechselwirkungen zwischen Breitensport und Spitzensport im Handball" mit den Untertiteln "Rolle der Verbände" und "Auswirkungen auf die Zukunft" ?
Wer schiebt das an? Wie kann man die diesbezüglichen Beiträge in den neuen Thread kopieren? Haben die Administratoren dafür geeignete Werkzeuge, um nicht alles einzeln "per Hand" bewegen zu müssen?
Danke für die Anregung!
Hallo Karl,
Überspitzt gesagt (sehr überspitzt): Vereine wie der THC und Bietigheim (und auch viele andere HBF-Vereine) sind nicht auf den Unterbau und Breitensport in DEUTSCHLAND angewiesen, um Spielerinnen zu rekrutieren....
Das sehe ich genauso. Aber zwischen der Schülermannschaft in Klein-Kleckersdorf und der Bundesliga-Spitze existiert eine große Bandbreite an Mannschaften in einem komplexen und sensiblen Spielklassensystem. Dieses System ist existenziell, wenn Handball im Spielbetrieb funktionieren und Spaß machen soll. Und es ist angewiesen auf ein ausgewogenes Maß an leistungsbasierter Fluktuation der SpielerInnen, sprich, die Talente spielen dort, wo sie Entwicklungsmöglichkeiten haben. Bricht dieses Kartenhaus mangels Talentenachschub zusammen geht ganz schnell die Attraktivität verloren. Ein sehr wichtiger Aspekt in Zeiten, wo die jungen Menschen zunehmend seltener von alleine in die Handballvereine finden, weil das Angebot an Freizeitbeschäftigungen und die Konkurrenz durch andere Sportarten weitaus größer ist als in den goldenen Zeiten. Die demografische Entwicklung tut ihr Übriges. Was hilft es dann, wenn die Spitzenklubs im Ausland teuer einkaufen können, der Zuspruch im eigenem Land aber immer mehr abnimmt? Derzeit läuft es nach dem Motto: "jeder stirbt für sich allein und die Verantwortlichen schauen tatenlos zu". Eine fatale Entwicklung.
Die Problemlage, die Du beschreibst existiert, tja, aber da spielen gesamtgesellschaftliche Entwicklungen eine Hauptrolle, die nur schwer zu beeinflussen sind...
Gut erkannt, auch hier bin ich Deiner Meinung. Gerade wegen der geänderten, schwierigeren Rahmenbedingungen ist es wichtig, aktiv zu werden, sonst geht alles den Bach hinunter. Ich will jetzt hier auf keinen Fall eine politische Diskussion auslösen. Aber ein Hinweis sei gestattet: Das aktuelle demografische Desaster in Deutschland basiert zu nicht unwesentlichen Teilen auf der wohl von Adenauer kolportierten Annahme "Kinder bekommen die Menschen von alleine". Hier irrte die Politik nicht zum ersten Mal gewaltig mit fatalen Folgen. Die Parallelen zu "Die Spitzenklubs werden sich immer mit ausreichend guten SpielerInnen versorgen können, notfalls eben aus dem Ausland" sind augenscheinlich.
Hallo hamburgerjug,
Ich finde aber auch dass das Schiedsrichterwesen sich verbessern muss,gerade der Elite-Kader muss sich auch mal kritischen fragen stellen,Entscheidungen begründen;gerade wenn es in engen Spielen zu schwer nachvollziehbaren Entscheidungen gekommen ist müssten die sich den Reportern stellen.
mit Deinem Beitrag triffst Du den Nagel auf den Kopf. In meinen Beiträgen auch im Thread zur Frauen-EM habe ich mehrfach auf die zentrale Bedeutung dieser Zusammenhänge hingewiesen. Aus dem Schiedsrichterunwesen muss wieder ein Schiedsrichterwesen werden, sonst leidet die Attraktivität und die Glaubwürdigkeit des Handballs gewaltig. Auch hier sehe ich in erster Linie die Verbände in der Pflicht, die Schiedsrichter können ja schlecht in Eigenverantwortung Deine wichtigen und richtigen Vorschläge aufgreifen und umsetzen. Und ja: Es wird die Ausnahme bleiben, dass Schiedsrichter ganze Spiele fehlerfrei über die Bühne bringen. Aber die Verteilung der Fehler muss hinsichtlich der Auswirkungen auf den Spielausgang ausgewogen bleiben, dass aber vermisse ich zunehmend auch und gerade im internationalen Bereich (CL, Nationalmannschaften). Ich habe genügend CL- und andere Spiele im Nachgang umfassend analysiert (ehftv und sportdeutschland.tv machen es gottseidank möglich; und ja, mit Wiederholung und Standbildern zu wichtigen Szenen musste ich auch schon selber meine live-Wahrnehmung als Zuschauer in der Halle korrigieren
), um behaupten zu können, dass es in einigen Fällen schwierig wird, keinen Vorsatz zur Einflussnahme auf den Spielausgang abzuleiten. Dabei wird zwar schon lange nicht mehr mit der Brechstange, sondern eher subtil gearbeitet, das ändert aber nichts am Gesamteindruck, im Gegenteil. Sollte meine Interpretation überzogen sein, bitte ich um Nachsicht. Aber die andere Erklärung wäre genauso fatal, denn dann wären die Schiedsrichterleistungen im Profibereich in erheblichen Anteilen dilettantisch. Woher sollen dann Nachwuchsschiedsrichter ihre Regelsicherheit nehmen, wenn ihre Vorbilder so kläglich versagen? Sicher ist Handball immer dynamischer geworden und die Regeländerungen waren auch nicht immer hilfreich. Für dieses wichtige Thema gibt es aber schon einen eigenen Thread, deswegen will ich an dieser Stelle die Problematik nicht weiter vertiefen. Auf jeden Fall gehören gute Schiedsrichterleistungen zu den Grundelementen, sonst macht es für die Zuschauer keinen Sinn, Toleranz zu üben. Das gilt in jeweils angemessenem Niveau für alle Spielklassen. Gute Schiedsrichter und solche, die es werden wollen, haben jeden Respekt verdient.