Rote Karte nach „leichter“ grober Unsportlichkeit

  • Servus alle miteinander,

    meiner Meinung nach war/ist diese Disqualifikation zwingend, auch wenn das Vergehen nicht schlimm („grob“) war und der Gegenspieler SchwarzNr.24 das sicher auch mit provoziert hat.

    https://youtu.be/1PQMQawIlX8

    Andere Frage:
    Hättet ihr – ohne diese „Tätlichkeit“ – für RotNr.22 2 Minuten nach 8:8b) gegeben?

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  • Das erinnert mich an die Szene mit Bezjak bei Magdeburg - Melsungen letzte Saison.

    Da wurde Rot mit Bericht gegeben.

    Das ist es hier m.E. auch.

    Er haut ihm mit dem Ball in den Unterleib. Tätlichkeit. 8:6 b).

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (21. September 2017 um 18:53)

  • Naja, hier könnte aber auch der Spieler im Affekt gehandelt haben, in dem er Revanche nach erlittenen Foul nahm, daher greift ehr 8:9 f). Also direkte Disqualifikation ohne Bericht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Funkruf (21. September 2017 um 23:13)

  • Naja, hier könnte aber auch der Spieler im Affekt gehandelt haben, in dem er Revanche nach erlittenen Foul nahm, daher greift ehr 8:9 f). Also direkte Disqualifikation ohne Bericht.

    Revanche für was?

    Es wurde in der Szene gar kein Foul von Schwarz geahndet.

    Also scheidet 8:9 f) m.E. aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (22. September 2017 um 00:27)

  • rrbth, hast du mal den gesamten Ablauf dieser Szene, also bis zur Fortsetzung des Spiels? Ich sehe die Rote Karte und auch die Armbewegung des Schiedsrichters, aber mir fehlen zwei Sachen: Gab es noch eine Blaue Karte? Und gab es eventuell eine progressive Strafe gegen Nr. 24 von Schwarz, der den Spieler provoziert hatte, indem er den Ball herausreißen wollte, worauf dieser sich revanchierte (Es geht mir nicht um das Foul, Rheinland-SR, sondern um die Aktion von der Nr. 24). Der Spieler selber scheint verletzt zu sein. Er brauchte wohl Betreuung. Daher hat es Time-Out gegeben. In diesem Fall bin ich der Meinung, dass es sich nicht um Verzögerung nach 8:8 b) handelt.

  • Es wurde doch vorher Freiwurf für Schwarz gepfiffen, oder?

    Dann macht der schwarze Spieler das, was was wohl jeder tun würde.

    Das Spiel war noch nicht unterbrochen, also versucht er den Ball zu kriegen.

    Sofort, als die Schiris die Zeit anhalten, zieht er die Arme weg!

    Ich sehe da nichts von Schwarz, was nicht so ziemlich jeder bei dem Spielstand und dem Zeitpunkt gemacht hätte.

    Wurde das von der 24 denn irgendwie geahndet?

    Wenn nicht, ist m.E. auch 8:9 f) nicht anwendbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (22. September 2017 um 11:20)

  • Angrapschen geht gar nicht..dass das jeder andere auch machen würde ist ja hinlänglich bekannt ändert aber nichts daran :D

    Also ich sehe da vor allem, dass er mit beiden Händen versucht, den Ball rauszuziehen. Beim zweiten Versuch mit einer Hand von links, mit der anderen von rechts. Er greift nach dem Ball, weil der Rote ihn mit beiden Händen festhält.

    Dabei berührt er den Spieler, ja.

    Hm, schwierig.

    Aber für mich ist das zu wenig, um die Tätlichkeit dann zum Revanchefoul zu machen.

    Es geht ja hier vor allem auch um das Regeltechnische.

    Und da gar keine Aktion von Schwarz geahndet wurde, weiß ich nicht, wie man 8:9 f) rechtfertigen kann.

  • ehrlich....

    für mich wär das gar keine rote karte....

    erst zieht der gegner-dann wehrt sich der spieler mit der sicher nicht korrekten armbewegung mit ball....

    wenn überhaupt, max 2. min für rote mannschaft....

    alles andere wäre mir zu kleinlich, insbesondere aufgrund der gesamtlage, aufgrund der situation nicht so die typische
    gegenstosssituation da er ja schon beim hinfallen etc. zeit genug gebraucht hat und für mich ist der versuch des wegziehens
    des balls doch intensiver versucht worden als die kurze bewegung mit ball nach hinten...
    gewischt werden muss auch- ich hätte mir gewünscht, dass in solch einer situation die sr die spieler beseite nehmen
    und ihnen erklären, dass sie sowas auf beiden seiten nicht nochmal durchgehen lassen...

  • Wenn man Spieler nach solchen Aktionen auf dem Feld lässt, hat man ganz schnell Klopperei.

    Gerade im Amateurbereich!

    Denn dann nehmen sie Spieler wirklich Revanche - und zwar nicht im Sinne von 8:9 f) im Affekt, sondern ganz bewusst
    im Spielverlauf.

    Wenn du den Spieler in den letzten zwei Minuten da jetzt auf dem Feld lässt, eskaliert das richtig.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (22. September 2017 um 15:35)

  • Zitat

    gesamten Ablauf dieser Szene, also bis zur Fortsetzung des Spiels? …
    Gab es noch eine Blaue Karte? Und gab es eventuell eine progressive Strafe gegen Nr. 24 von Schwarz, der den Spieler provoziert hatte …
    Der Spieler selber scheint verletzt zu sein. Er brauchte wohl Betreuung. Daher hat es Time-Out gegeben.

    kein Bericht und auch keine Progression gegen SchwarzNr.24
    RotNr.22 ging nach der Behandlungspause ohne zu humpeln (das war so ca. 40 Sekunden nach dem TimeOut) vom Feld.

    Ich glaub ja, daß RotNr.22 befürchtete, sich verletzt zu haben, denn beim Ausrutschen ist er auch noch gestolpert und ziemlich unkontrolliert in den Gegner – wobei ihn Spieler SchwarzNr.7 mit der Hand im Gesicht und auf die Nase trifft – und auf den Boden gefallen.

    Da kann man im ersten Moment schon glauben, daß man sich richtig verletzt hat.

    EDIT:
    Hier ist die Szene ohne Schnitt:
    https://youtu.be/x-pBU4nKYeQ

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    Einmal editiert, zuletzt von rrbth (22. September 2017 um 17:52)

  • ch glaub ja, daß RotNr.22 befürchtete, sich verletzt zu haben, denn beim Ausrutschen ist er auch noch gestolpert und ziemlich unkontrolliert in den Gegner – wobei ihn Spieler SchwarzNr.7 mit der Hand im Gesicht und auf die Nase trifft – und auf den Boden gefallen.

    Da kann man im ersten Moment schon glauben, daß man sich richtig verletzt hat.

    Das würde ich auch so sehen. In der Gesamtbetrachtung der Szenerie würde ich die Direkte Disqualifikation wegen Unsportlichkeit auch aussprechen, da hier aus dem eigenen "Unvermögen" des Spielers diese Situation entstanden ist. Das Gebot der Fairnis hätte erfordert den Ball nicht einzuklemmen und damit die Spielfortsetzung nachhaltig verzögernd (unsportlich) zu beeinflussen, denn wenn man noch bewußt um den Ball streiten kann ist man nicht so schwer verletzt wie gespielt. Anders herum hätte dasselbe Gebot für den Abwehrspieler gelten müssen bei fairer Einschätzung der Spielsituation, immerhin hatten die Schiedsrichter das Spiel mit Time out unterbrochen, daher wäre für die provokante Ballforderung mindestens auch eine 2min Strafe im Rahmen gewesen.
    Die Fairnis wird leider immer mehr zum Außenseiter auf der Spielfläche.
    Sven

    Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung.

  • Rot ist hier für mich klar. Klarer Affekt.Aber die Bestrafung von Nr. 24 schwarz fehlt. Bei Sekunde 19 ist er klar beim Versuch den Ball zu bekommen am Hals. Auch der Versuch den Ball herauszureisen hat für mich mit normalem Handball wenig zu tun. So wie er das macht nimmt er die Gefährdung des am Boden liegenden Spielers bewusst in Kauf.

    Gruß Frank