Regeltest 2016 und die heutige Handhabung

  • Na ja, wer die Regelfragen ALLE wirklich kann, der kann gar kein schlechter SR (zumindest von der Regelkenntnis her) sein.

    Servus Heiko!

    Voller Widerspruch,

    wenn ich Frage 77 Antwort a, b, e auswendig lerne, muss ich weder die Regeln kennen noch die Frage. In den offiziellen Tests die ich kenne steht die Nr. der frage voran.

    Alternativ muss ich den Fragetext auswendig lernen und zu diesem die Antwort a, b, e

    Für beide Methoden gibt es Lernmethoden mit denen man das in den Kopf bekommt. Regeln kennen und verstehen muss ich dazu nicht.

  • Noch mal „na ja“:

    Wer lernt denn so? Ohne Verständnis? Sowas mag es vielleicht bei Gedächtniswettbewerben geben …

    Allerdings:
    Manche Fragen sind nur richtig zu beantworten, wenn man die Lösung kennt, denn viel liegt an der Formulierung und dem (seltsamen?) Sprachverständnis, das manche Fragen voraussetzten – auch wenn ich jetzt kein Beispiel parat habe, was aber mal ein Anlaß wäre, die Regelfragen wieder mal durchzuarbeiten).

    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

    Code
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  • Klar ist, dass die Regelkenntnis der Schiedsrichter (auch der höher pfeifenden) insgesamt unterirdisch ist.
    Ich erlebe das bei jeder Regeldiskussion mit Schiedsrichtern, die 4 bis 5 Ligen höher pfeifen als ich
    und auch mit Beobachtern (und auch da rede ich nicht von Kreisebene). Das kann man sich hier nicht vorstellen,
    was da z.T. für Diskussionen entstehen.

    Anscheinend reicht es also nicht aus, die Fragen einmal pro Jahr auswendig zu lernen.
    Ich bin aber auch der Meinung, dass die Ergebnisse, die in Regeltests erzielt werden müssen, viel zu niedrig sind.
    Auch gibt es dann immer wieder Wiederholungstests usw.

    Es gibt m.E. vier Bereiche, die bei Schiedsrichtern eine Rolle spielen:
    Persönlichkeit, Spielverständnis, Fitness und Regelkenntnis.
    Und die Regelkenntnis kommt abgeschlagen auf dem vierten Platz der Prioritätenliste.
    DAS ist das Problem.
    Der Fokus liegt so stark auf Persönlichkeit und Spielverständnis, dass bei der Regelkenntnis immer wieder Abstriche gemacht wird.
    Ja, die beiden ersten Punkte sind die wichtigsten für eine gute Spielleitung - aber m.E. müsste eine sehr gute Regelkenntnis Grundvoraussetzung sein, um hoch zu kommen.
    Ist es nicht annähernd. Solange sich das nicht ändert, ist die konkrete Ausgestaltung der Regeltests eigentlich egal.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (14. Dezember 2017 um 17:00)

  • Wenn man wirklich weiterkommen will und gute Schiedsrichter möchte muss man die Ausbildung im Grundsatz verändern. Was hilft es, wenn man je Lehrgang 20-30 Schiedsrichter ausbildet, und diese dann nicht wirklich Betreuen kann weil dafür die Manpower fehlt.
    Bilde ich 25 Schiedsrichter aus benötige ich 50 Beobachter die diese Schiedsrichter idealerweise eine ganze Saison lang beggleiten. Der eine wird mehr Hilfe brauchen der andere weniger. Aber alles was ich am Anfang versäume, kann ich später nicht mehr nachholen. Später muss ich mich auf die 2-4 Begabten beschränken die man dann versucht in die höheren Ligen zu schieben da die Bezirke auch dort in der Pflicht sind.

    2 Lehrabende in der Saison, und eine Gesamtzusammenkunft helfen in der Ausbildung sicher weiter. Das beste ist dann noch wenn die Videos am Lehrabend nicht funktionieren und man sich ja vorstellen könne was gemeint ist.

    Ausbilden kann man nur auf der Fläche und nicht in der Theorie. Ein Handwerk erlernt man auch nicht durch Theorie

    In den Griff bekommen kann man das sehr wohl. Wenn ich mir ansehe, dass bei uns im Bezirk mehrere Hundert Schiedsrichter in den letzten Jahren aufgehört haben und nicht einer davon als Beobachter gewonnen wurde dann läuft einiges falsch. Darauf angesprochen bekam ich im Bezirk die Antwort, dass auch dazu die Manpower fehlt. Andererseits sind bei uns im AK knapp 20 Leute so dass jeder eigentlich maximal 2-3 Gespräche führen müsste um alle die Aufhören anzusprechen. Ich würde das nicht können eher mit falscher Organisation als mit fehlender Manpower umschreiben.
    Mein Angebot alle die in den letzten Jahren aufgehört haben anzuschreiben und zu versuchen den einen oder anderen als Beobachter zu gewinnen führte trotz Interesse ins nichts. Adressen habe ich bis heute nicht eine und eine Rückmeldung zu diesem Thema ebenso wenig.

    Das ist denke ich auch ein Beispiel dafür, wie gut und mit wie viel Interesse Ehrenämter in Bezirken ausgeführt werden.


    Mein Vorschlag wäre, Schiedsrichter früher an Ihren Job heranzuführen. Mit 14 den Lehrgang anbieten, erst einmal betreut in den eigenen Vereinen die E-Jugenden pfeifen mit Hausrecht beim Heimverein der die extremsten Schreier auch rausschmeisst. mit 16 noch einen Lehrgang und Einsatz in fremden Hallen mit dauerhafter Begleitung durch Beobachter die Schiedsrichter sind oder waren die das Recht einer Spielaufsicht bekommen und so auch einmal gegen Trainer einschreiten können als Coach und erst wenn der Schiedsrichter wirklich sicher wirkt umstellen auf versteckte Beobachtung.

    Das ist nur eine Grundidee die in anderen Sportarten so oder ähnlich schon erfolgreich versucht wird umzusetzen. Mit Sicherheit auch nicht von heute auf morgen zu realisieren aber wie sagt man so schön, DER WEG IST DAS ZIEL

    Gruß Frank


  • Deine Aussage würde ich grundsätzlich so unterschreiben, mit einer Ergänzung der Aufzählung - die richtige Anwendung der Regeln. Außer du verstehst das unter "Spielverständnis", dann bin ich voll bei dir.

  • Guter Ansatz

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  • Zitat

    Voller Widerspruch,

    wenn ich Frage 77 Antwort a, b, e auswendig lerne, muss ich weder die Regeln kennen noch die Frage. In den offiziellen Tests die ich kenne steht die Nr. der frage voran.

    Alternativ muss ich den Fragetext auswendig lernen und zu diesem die Antwort a, b, e

    Für beide Methoden gibt es Lernmethoden mit denen man das in den Kopf bekommt. Regeln kennen und verstehen muss ich dazu nicht.

    Was ist bei Frage 77 so schwer? Zum Spielende darf nur ein Spieler der werfenden Mannschaft eingewechselt werden. Hierbei ist der normale Wechselvorgang zu beachten. Und wenn die abwehrende Mannschaft keinen Torhüter drin hat, so darf noch der Torhüter eingewechselt werden

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  • Zitat

    Voller Widerspruch,

    wenn ich Frage 77 Antwort a, b, e auswendig lerne, muss ich weder die Regeln kennen noch die Frage. In den offiziellen Tests die ich kenne steht die Nr. der frage voran.

    Alternativ muss ich den Fragetext auswendig lernen und zu diesem die Antwort a, b, e

    Für beide Methoden gibt es Lernmethoden mit denen man das in den Kopf bekommt. Regeln kennen und verstehen muss ich dazu nicht.

    Und was hast du davon alles auswendig zu lernen? Das bringt dir auf dem Platz wenig. Nur wer es versteht mit dem Regelwerk zu spielen, kann ein guter Spielleiter werden. Es bringt nichts wenn man die Regeln auswendig lernt aber die dazugehörigen Regelerläuterungen nicht mit kombinieren kann. Genau das ist nämlich das langwierge Lernen und Kapieren. Vom Fingerspitzengefühl fange ich hier noch nicht an zu reden. Das Handball Regelwerk ist mit das komplexeste was es im Sport gibt. Da heisst es eben mal Lernen um zu verstehen. Aber nicht auswendig lernen.
    Wenn bei euch der Lehrwart zu faul ist, einen eigenen Regeltest zu kreieren, dann hast du es natürlich leichter. Aber auf dem Platz kann ich nicht bescheissen

  • Aber auf dem Platz kann ich nicht bescheissen

    Naja, erstens werden die allermeisten Regelverstöße, die von Schiedsrichtern begangen werden, von den Mannschaften gar nicht erkannt (selbst in höheren Ligen nicht).

    Und zweitens: Selbst wenn Schiedsrichter Regelverstöße begehen, die zu einer Spielwiederholung führen, hat das für die Schiedsrichter kaum Konsequenzen.

    Ich rede nicht von "Bescheißen", im Sinne von absichtlich Regelverstöße begehen.
    Eher im Sinne von "Durchmogeln".

    Denn man braucht keine gute Regelkenntnis, um nach oben zu kommen.
    Ein-, zweimal im Jahr die Antworten zu lernen, reicht tatsächlich aus. Und selbst da braucht man ja längst keine 100 %.

    4 Mal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (29. Dezember 2017 um 14:01)

  • Aber auf dem Feld stehen ohne Handball zu verstehen und die Regeln zu kennen, dass ist aber mit unserer heutigen Ausbildung möglich.Irgend wann werden die Offiziellen vielleicht neue Wege finden, Ideen gibt es denke ich in Deutschland dazu genug.

    Ich wünsche dennoch allen ein schönes neues Jahr, viel Gesundheit und weiter Spaß mit unserem Hobby.

    Es wird sich sicher auch etwas zum positiven entwickeln in unserer Ausbildung, allerdings sollte man das nicht unbedingt schon in 2018 erwarten.

    Gruß
    Frank

    P.S. Ich hatte eben einen schönen Tippfehler und hatte anstatt 2018 doch tatsächlich 20189 getippt und ernsthaft überlegt ob ich es so stehen lasse. :D

  • Moin Frank, du schreibst mir aus der Seele meines Wunschgedankens. Genau das ist das Problem in allen Landesverbänden: Manpower an der Basis und fehlende Bereitschaft das Ehrenamt für die Jungschiris fortzuführen. Ich habe auf meiner Homepage so Viele Anregungen wie man um Schiris werben kann und was man machen sollte, aber ohne gute Coaches und den Enthusiasmus sowie die finanzielle Unterstützung vom Verein und Verband geht es eben leider nicht.
    Ich hoffe mit meiner Homepage den ein oder anderen für das Schiriwesen zu überzeugen und mit dem Videocoaching entsprechende Signale geben zu können aber alleine werde ich es auch nicht schaffen, den Schwund aufzuhalten.

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