Frauen-WM 2017 in Deutschland

  • Interessant: enttäuschte/selbstkritische Anmerkungen der WM-Organisatoren gibt es - nachgefragt von Journalisten und abgedruckt werden sie aber ausschließlich im Ausland (in diesem Falle von den Dänen, naja, bei denen war es vor 2 Jahren aber auch nicht ganz so dolle bei etlichen Spielen). Auch skandinavische Spielerinnen zeigten sich enttäuscht (hier als Beispiel ein Bericht des dänischen Portals V2 in der google translate Version)

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    Was mich wirklich mal interessieren würde, ist, was das für Besuchergruppen sind, die für Hamburg (anscheinend) eine Menge Karten gekauft haben.

  • Interessant: enttäuschte/selbstkritische Anmerkungen der WM-Organisatoren gibt es - nachgefragt von Journalisten und abgedruckt werden sie aber ausschließlich im Ausland


    Das liegt daran, dass die Journalisten dort auch mal nachfragen und nachhaken. Leider geschieht das hierzulande beim Frauen Handball wenig - z.b. wüsste ich gerne mal, was jetzt mit dem VfL und die Planungen für die nächste Saison ist (Nach dem partiellen Rückzug von EWE). Da hört man aber nichts.

    Die Dänen möchten natürlich nicht gern an den Zuschauerschnitt in Kolding (1372) und Frederikshavn (1172) in der Vorrunde erinnert werden. "Heart of Handball" :hi:

    Was mich wirklich mal interessieren würde, ist, was das für Besuchergruppen sind, die für Hamburg (anscheinend) eine Menge Karten gekauft haben.


    Ich habe mal vor (zwei?) Jahren gehört, dass beim Finale immer sehr, sehr, sehr viele Norweger sich die Tickets sichern. Und Bei solch einem Großereigniss werden sicher auch viele Hamburger kommen.

    Zitat

    Dass es ein paar mehr Leute und Hüften gibt, sagte das schwedische Profil Isabella Gulldén zu Aftonbladet.


    Keine Sorge, es werden mindestens 24.000 Hüften im Finale. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Harpiks (13. Dezember 2017 um 11:36)

  • Aber wie berücksichtigt man diese bei der Organisation?


    Es ist schwierig. Teilweise wird in der Vorrunde zwei Tage in Folge gespielt. Also die Mannschaften müssen bleiben, wo sie sind, kurze Reisen sollen erlaubt sein, mehr nicht. Auch eine Reise von Bietighem-Bissingen nach Leipzig/Magdeburg in dem einzigen Ruhetag zwischen der Vorrunde und dem Achtelfinale war problematisch. Auch so sieht man in einer WM dass Kraft und Ausdauer zumindest ebenso wichtig sind, wie spielerische Qualitäten.
    Viele Zuschauer zu haben ist schön, aber bei einer WM geht es vor allem um die Mannschaften, die SpielerInnen.
    So, bei so einer Event nimmt man am besten in Kauf, dass es teilweise ziemlich wenig Zuschauern gibt, und es nur einigen Spiele gibt, wo die Hallen ausverkauft sind. In den letzten Jahren konnte man sehen, in Dänemark, Ungarn, also Länder wo auch Frauenhandball populär ist, gab es weniger, einige mal sogar deutlich weniger Zuschauern, als in Deutschland. Von der Hauptrunde in Zagreb, EM 2014, ganz zu schweigen.

    Persönlich war ich ganz überrascht, dass die Hallen in Bietigheim-Bissingen und Trier nahezu (einige mal sogar komplett) ausverkauft wurden. Ich lebe im Rheinland, für mich wäre Trier relativ nah gewesen (ca. 2 Stunden Fahrt, ich war schon in jener Halle wenn Trier noch in der ersten Liga spielte, und auch in einem Vorbereitungsspiel der deutschen Nationalmannschaft), und Bietigheim-Bissingen, wo Ungarn spielte, auch noch machbar (ca. 3,5 Stunden). Ich habe aber mir nicht Tickets besorgt, weil ich dachte, es werden noch viele Tickets geben. Am Ende gab's für die Spiele, die ich gerne besucht hätte, keine mehr. So ich habe kein Spiel vor Ort gesehen.

  • Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass der internationale Frauenhandball (nicht nur in Deutschland) keine Boombranche ist...(außer in Frankreich, vll. sogar eher rückläufig? )

    Graphitteller schreibt:

    Zitat

    . Eine Handball-WM (zudem noch bei den Frauen) ist kein Sport-Event, wo man sich zehn Tage an einem Ort ein Hotelzimmer nimmt (wie z. B. bei einer Leichtathletik-WM)!]


    Jo- und ist ja für ausländische Besucher schwer planbar, schienen mir deshalb mehr ausländische Fans in der Vorrunde vor Ort zu sein als in der KO-Phase (insgesamt bislang vielleicht doch in einer für die Organisatoren eher enttäuschenden Anzahl, zumindest ab Achtelfinale).

    @Hamburg: Jau, die Organisatoren werden auf jeden Fall hoffen, dass die Norwegerinnen heute die Russen schlagen (die Norweger mit Finalrundenkarten dachten sicherlich, Planungssicherheit zu haben...)

    Frage: Findet die WM in den einzelnen Spielorten eigentlich auch außerhalb der Halle und den Lokalzeitungen statt? Oder merkt man in den (z.B. Innen)städten gar nix von dem Turnier?

    Sowas zählt ja auch zum 'Spirit' des Turniers, der mir vor dem Bildschirm ein bissel fehlt (Atmosphäre in den Hallen - ich wil jetzt nicht schon wieder auf attraktives musikalisches Leitmotiv und komische Taschen zum Player of the match usw. rumreiten..., aber ist klar, was gemeint ist)

    Man muss natürlich auch sagen, dass es bestimmt für die Organisatoren (die ja auch z.B. einen finanziellen Rahmen berücksichtigen müssen und auf Kooperationspartner angewiesen sind) bestimmt kein leichtes Spiel war, das Ganze zu organisieren...die werden nicht nur in offene Türen eingerannt sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (13. Dezember 2017 um 11:54)

  • Zitat

    Frage: Findet die WM in den einzelnen Spielorten eigentlich auch außerhalb der Halle und den Lokalzeitungen statt? Oder merkt man in den (z.B. Innen)städten gar nix von dem Turnier?


    Es gab sehr viele Artikel zur WM auf der Homepage der Trierer, Oldenburger und (ein bisschen weniger, aber immer noch einiges) Bietigheimer Zeitungen. Aus Magdeburg kann ich nur diese beiden (jedenfalls online) finden:

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    Das wars. Gibt es in der Printausgabe vielleicht mehr Berichterstattung? ?(

  • Das ist klar, dass die Lokalpresse (und auch die Presse aus den Herkunftsorten der deutschen Spielerinnen) einsteigt (wenngleich in unterschiedlichem Ausmaße - die Volksstimme hat jetzt auch keinen lokalen Frauenhandballbezug).....Ich meinte jetzt eher geschmückte Geschäfte und Rathäuser, eingerichtete Treffpunkte für die ausländischen und deutschen Besucher...

    Für Trier, Bietigheim und Oldenburg ist natürlich so eine Frauen-WM auch eine größere Sache als für die Großstadt Leipzig (mit Fußball und Männerhandball) und Magdeburg (SCM, Fussball, Halle mit vielen Ereignissen). Nehme mal an, dass in Hamburg der 'Star' auch die Arena ist...

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (13. Dezember 2017 um 12:20)

  • Zitat

    geschmückte Geschäfte


    Naja, da würde ich mich selbst an einem Spielort eher der Weihnachtsdekoration widmen.

    Aber:

    Zitat

    Unter anderem wurde eine Fanzone in der Halle am Viadukt errichtet, wo neben einer Eröffnungsparty und Public Viewing nahezu täglich Bands und andere Künstler für kulturelle Highlights sorgten.


    https://www.lkz.de/sport-uebersic…rid,454277.html

    Zitat

    Für die Gäste aus Skandinavien hat die Verwaltung eigens Stadtführungen auf schwedisch und norwegisch organisiert.

    Zitat

    Wer ein Ticket für ein Vorrundenspiel hat, kann es drei Stunden vor Spielbeginn und bis Betriebsschluss am jeweiligen Spieltag als Ticket für Stadtbusse sowie für S- und Regionalbahnen nutzen.


    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.handbal…04b5feaae7.html

    Zitat

    Dazu gehören neben der Kunstausstellung „Mut Bilder“, für die die Künstler Yoku Shimizu, Thomas Fuchs und Thilo Rothacker die Bundesligateams der SG BBM Bietigheim begleitet haben, auch Angebote für Besuche der Fanzone, von Weihnachtsmärkten und Museen in der Umgebung.


    https://www.lkz.de/sport-uebersic…rid,445145.html

    Ich denke mal Karl, im Fall von Bietigheim kann man wirklich nicht meckern. :hi:

  • Sehr schön (da lief es ja auch gut, das Einzige, was es aus meiner TV-Sicht zu 'meckern' gab, war die für das TV ungünstige räumliche Anlage der Halle - aber das ist halt so).

    Der DHB hatte jetzt natürlich schon den Anspruch, ein Ereignis von (inter)nationalen Rang zu veranstalten, da kann man nicht nur in der Provinz bis zum Halbfinale spielen (Magdeburg hat auch noch von der WM 2007 einen guten Ruf, ist relativ nahe an Berlin - da können die Medienvertreter schnell 'rüberhopsen' - in Leipzig war es bestimmt auch nicht förderlich, dass da die HCL-Strukturen weggebrochen sind)

  • "Frage: Findet die WM in den einzelnen Spielorten eigentlich auch außerhalb der Halle und den Lokalzeitungen statt? Oder merkt man in den (z.B. Innen)städten gar nix von dem Turnier?"

    In der absoluten Handball-Diaspora Münsterland (ausschliesslich Emsdetten/Ahlen) findet keine Frauen WM statt.

    „Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Gerhard Schröder

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter,
    als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden
    und zu sagen: Nein!"
    von Kurt Tucholsky

  • Also ich war an einem Spieltag in Trier. In der Innenstadt habe ich von der WM nichts bemerkt. Der Taxifahrer hat nach der Ansage des Fahrtziels Trier Arena sogar gefragt ob da Irgendwas los sei. Und wenn es schon die Taxifahrer nicht mitbekommen :(


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    Immer weiterkämpfen!

  • "Frage: Findet die WM in den einzelnen Spielorten eigentlich auch außerhalb der Halle und den Lokalzeitungen statt? Oder merkt man in den (z.B. Innen)städten gar nix von dem Turnier?"

    In der absoluten Handball-Diaspora Münsterland (ausschliesslich Emsdetten/Ahlen) findet keine Frauen WM statt.


    Betreffs Lokalzeitungen: Die LVZ (für Leute die diese Abkürzung noch nie gehört haben: Leipziger Volkszeitung) berichte doch recht umfangreich über diese WM und hat mit Grit Jurack, Else-Marthe Soerlie Lybekk, Norman Rentsch und Wieland Schmidt doch prominente Experten, die die WM aus ihre Sicht dort kommentieren. So schrieb zum Norman Rentsch sinngemäß, dass er bei der deutschen Mannschaft eine Spiel-Philosophie nicht gesehen hat.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Ich hätte nie geglaubt, dass die Tschechinnen so lange das Spiel gegen die Niederlande offen halten!

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Das war jetzt aber auch wirklich deren einzig überzeugendes Spiel (und selbst das IMHO auch nur halbwegs)....ein bißchen Glück mit den Paarungen (was jetzt die Leistungen der Japanerinnen und Tschechinnen nicht schmälern soll) und man ist sehr schnell im Halbfinale (auch wenn das trotzdem sehr hart erkämpft werden musste)

  • Das ausgerechnet Deutschland es den Niederlanden so einfach gemacht hat.

    Daraus schlussfolgere ich: Dass sind die "Körner" die die Niederlande jetzt übrig hatten, um jetzt diese beiden engen Spiele zugewinnen!

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
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  • Schieris haben den Holländerinnen kräftig geholfen


    Die Schieris haben nur das "ausgeglichen", was die Niederländerinnen sich an technischen Fehlern und Unzulänglichkeiten geleistet haben. Quasi: Zum Schluss stimmt's wieder!

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Betreffs Lokalzeitungen: Die LVZ (für Leute die diese Abkürzung noch nie gehört haben: Leipziger Volkszeitung) berichte doch recht umfangreich über diese WM und hat mit Grit Jurack, Else-Marthe Soerlie Lybekk, Norman Rentsch und Wieland Schmidt doch prominente Experten, die die WM aus ihre Sicht dort kommentieren. So schrieb zum Norman Rentsch sinngemäß, dass er bei der deutschen Mannschaft eine Spiel-Philosophie nicht gesehen hat.

    Ergänzend sei erwähnt, dass die Verkehrsbetriebe an den elektronischen Abfahrtsanzeigern zumindest am 1.Sonntag ein Laufband mit dem Hinweis zur Handball-WM und den anstehenden Spielen am Abend durchlaufen lassen hat. Werbung mit der Stadtmöblierung (Litfaßsäule, LED-Aufsteller etc.) wäre mir jetzt nix aufgefallen, habe aber auch nicht spezifisch darauf geachtet und vielleicht hat es innerstädtisch auch der (helle) Weihnachtsmarkt überstrahlt. Bietigheim scheint da tatsächlich das beste Paket geschnürt zu haben.

    Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst. (Platon)

    Einmal editiert, zuletzt von Mooch (13. Dezember 2017 um 21:28)