WM und EM Vergaben an Dänemark, Norwegen und Schweden - reichts langsam?

  • Habe mit großen Befremden festgestellt, dass wieder ein Handballgroßereigniss an diese drei Länder - diesmal als Veranstalter vereint auftretend, vergeben wurde. Mir scheint, als wäre der Begriff Europa/oder Weltweit bei gewissen Funktionären nur noch auf diese Länder beschränkt.
    Dänemark: Männer WM 2019, Damen EM 2020, Damen WM 2023
    Norwegen: Mämner EM 2020, Damen EM 2020, Damen WM 2023
    Schweden: Männer EM 2020, Männer WM 2023, Damen WM 2023
    Ich hoffe, ich habe kein Ereigniss vergessen :D:lol:
    Im Fußball wird ein Land nach einer Bewerbung für einige Jahre als Veranstalter gesperrt (Europa darf nach der WM in Rußland erst wieder 2030 veranstalten), im Handball sieht es da anders aus. Es ist ja nicht so, dass es keine andere Interessenten gegeben hätte. Der wahre Grund für die Vergabe dürfte wohl anders liegen.
    Da diese Veranstaltungen alle in einer Jahreszeit stattfinden, wo diese Region noch weniger einladend zum Besuch ist, werde ich jedenfalls diese Turniere am Rand verfolgen. Zudem die Frauen-EM 2016 ja auch schon in Schweden stattgefunden hat und das Niveau dieser Veranstaltung laut dort Anwesender maximal Durchschnitt gewesen ist.

  • Eine Farce. Alle drei Länder konnten auch selber so ein Turnier ausrichten. Aber wozu eine richtig gute Turnierstimmung aufkommen lassen, wenn man auch tausend Euro mehr verdienen kann?


  • Im Fußball wird ein Land nach einer Bewerbung für einige Jahre als Veranstalter gesperrt (Europa darf nach der WM in Rußland erst wieder 2030 veranstalten), im Handball sieht es da anders aus.


    Deutschland hat 88 und 89 Europameisterschaften ausgetragen, Frankreich 2016 und 19 EM und WM, gibt bestimmt noch andere Beispiele.

  • Zitat

    Da diese Veranstaltungen alle in einer Jahreszeit stattfinden, wo diese Region noch weniger einladend zum Besuch ist

    Wo in Europa ist es denn in dieser Jahreszeit wirklich "einladend" ? ?(
    (bezogen auf die beiden EM-Vergaben nach Skandinavien)

    Zitat

    Zudem die Frauen-EM 2016 ja auch schon in Schweden stattgefunden hat und das Niveau dieser Veranstaltung laut dort Anwesender maximal Durchschnitt gewesen ist.

    Und das Niveau hat etwas mit dem Austragungsort zu tun ?

  • Ich bin auch eher für die Bündelung auf wenige Länder, bei denen die entsprechenden Sportarten zumindest einen hohen Stellenwert haben. Eine Weltmeister- oder Europameisterschaft in Litauen, auf Zypern, in Rumänien etc. hilft niemandem weiter, wenn der Großteil der Spiele vor einer leeren Halle stattfindet.
    Und das ist nicht nur beim Handball so sondern auch beim Fußball! Nur weil irgendwelche Länder/Kontinente "mal dran" sind, ist es für mich kein ausreichender Grund, dort Veranstaltung stattfinden zu lassen. Das ist so sinnbefreit, als ob man eine Eishockeyweltmeisterschaft im Senegal ausführen würde...

    EINMAL FLENSBURG - IMMER FLENSBURG!!!

  • Da hast du recht baloo, aber trotzdem können Schweden, Norwegen und Dänemark so ein Turnier jeweils alleine ausrichten. Es ist meiner Meinung nach auch absolut unverständlich, warum Deutschland mit einer alleinigen Bewerbung auf die WM 2019 wohl keine Chance auf einen Zuschlag gehabt hätte. Die Sinnhaftigkeit dieser Mehrländerturniere erschließt sich mir nicht. Österreich, Schweden und Norwegen zusammen schießt ja auch den Vogel ab. Im übrigen war die EM vor einigen Jahren in den nicht-Handball-Nationen Österreich und Schweiz (ausnahmsweise ein Fall, wo eine Zusammenlegung Sinn macht), eine sehr gute.

    Es gibt doch eine ganze Reihe an Nationen, die ein Großturnier locker ausrichten können und auch wollen, wie man bereits in der Vergangenheit gesehen hat.
    Länder, die es alleine ausrichten können, sind Spanien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Kroatien, Serbien, Polen, Ägypten, Tunesien. (unsinnigen wie Katar habe ich mal rausgelassen)
    Länder, die es mit Verstärkung ausrichten könnten, sind Österreich, Schweiz, Slowenien, Ungarn, Portugal, Mazedonien.

    Einmal editiert, zuletzt von Beuger (29. Januar 2017 um 09:31)

  • na ja- um die sportart in einem land voranzutreiben wo sie bis dato nciht so top ist,
    muss man schon mal einsatz zeigen.
    ich könnte mir vorstellen, dass auf dauer mal 1-2 starke länder plus ein "lernstaat"
    mit einer kleinen beteiligung sinnvoll ist.
    beim fussball werden sie da wenig schwierigkeiten haben und begründen es ja grade
    mit der möglichkeit für kleinere staaten überhaupt mal das flair eines grossereignisses
    mitnehmen zu können , wenn sie turniere aufstocken, gleiches gilt für continentalserien.
    ob das immer sinnvoll ist, bleibt abzuwarten.
    aber bei einer sportart wie handball vlt. der einzig sinnvolle weg wenigstens den versuch zu starten,
    handball in diesen staaten ein bisschen aus dem dornröschenschlaf zu wecken oder überhaupt
    eine "teil" teilnahme an solchen events zu ermöglichen.

    die fussball- em die in vielen staaten stattfindet ist dafür evtl. so eine art versuchsballon.....

  • Also vorweg ein Danke an Alle, die an dieser Diskussion mMn sehr konstruktiv teilgenommen haben.
    Vl eine kleine Richtigstellung:
    Fußball in Frankreich: EM 84 - WM 98 - EM 16
    Deutschland: WM 74 - EM 88 - WM 05 - EM 24
    Da passt mMn der Zeitrahmen
    Im Eishockey bist du nach einer WM für 6 Jahre gesperrt. Bei letztem Skandinavischen Doppel 12/13 haben sich zu einigen Spielen in der Vorrunde gerade mal 2000 Zuseher verirrt, sogar Freikarten (für ein Italienspiel) wurden nicht behoben. Beim Halbfinale Schweiz-USA verirrten sich 3500 Zuseher in die Stockholmarena. Der IIHF hat aber daraus Konsequenzen gezogen.
    Bewerber: Ungarn (Mitteleuropa) hat sich für die Männer und Damen WMs 21 + 23 beworben.
    Sei die Papparena als Finalort einer Männer-WM doch fragwürdig hätte sie neben den Schauplätzen Györ und Debrecen für die Damen-WM 23 gut gepasst, und geographisch für ein wenig Abwechslung gesorgt.
    Spanien, Veranstalter der Damen-WM, Durchschnittsveranstalter der Männer-WM 2013, sage ich jetzt schon ein Zuseherfiasko voraus. Grund für die Vergabe dürfte jedoch der Finalspielort "Barcelonaarena" sein, die WM ein kleines Druckmittel auf deren Fertigstellung.
    Das finanzielle Negativum dieser Veranstaltung versucht man mit der Vergabe der WM 2023 an drei Topländer auszugleichen.
    Doppelbewerbungen (Dreierbewerbungen stehe ich recht ablehnend gegenüber) sollten nur zu Stande kommen, wenn du das Turnier alleine nicht stemmen kannst und regional vertretbar sein. Völlig unverständlich die 2020er-EM mitbSchweden, Norwegen und Österreich. Tschechien sucht für 2022 einen Partner, hier wäre ein Doppel Österreich/Tschechien ideal. Spätestens nach Ende der Vor/Hauptrunde in Österreich wird sich für das Finalturnier in Stockholm hierzulande kein Durchschnittssportfan mehr interessieren. Wieso man sich in Österreich so sehr an das Jahr 2020 geklammert hat bleibt mir unverständlich.

  • Interessant für mich die Vergabe der Damen-EM Dezember 2022, gleichzeitig mit der Fußball-WM im Katar ist dieses Turnier schon jetzt dem medialen Untergang geweiht und wird über Randnotitzen nicht hinauskommen. MWn hat sich auch noch niemand um die Durchführung beworben.
    Für mich würde 2022 eine gute Option sein, Handball ein wenig aus dem Dornröschenschlaf herauszuholen.
    Wunschmonat zur EM/WM-Veranstaltung war immer der Juni, da hat es vor etwa 10 Jahren schwere Diskussionen gegeben. Dagegen gesprochen haben die 2-jährlichen Veranstaltungen im Fußballbereich in diesem Monat und die kurz darauf alle vier Jahre stattfindenden Olympischen Spiele.
    Das trifft nun 2022 nicht zu, hier besteht noch immer die Möglichkeit diese handballerischen Großereignisse in den Juni zu verlegen. Männer und Frauen EM überlappend, Vorrunde in sechs plus vier "Lernländern", Hauptrunden in Ländern vermutlich dafür Qualifizierter, Endspiele auf Eventbasis in überdachbaren Fußballstadien (Gelsenkirchen, Frankfurt, Düsseldorf).
    Und nach Möglichkeit einmal ohne Spielorten in Dänemark, Norwegen und Schweden.

    Einmal editiert, zuletzt von Forum5 (29. Januar 2017 um 12:11)

  • Ich bin auch eher für die Bündelung auf wenige Länder, bei denen die entsprechenden Sportarten zumindest einen hohen Stellenwert haben. Eine Weltmeister- oder Europameisterschaft in Litauen, auf Zypern, in Rumänien etc. hilft niemandem weiter, wenn der Großteil der Spiele vor einer leeren Halle stattfindet.
    Und das ist nicht nur beim Handball so sondern auch beim Fußball! Nur weil irgendwelche Länder/Kontinente "mal dran" sind, ist es für mich kein ausreichender Grund, dort Veranstaltung stattfinden zu lassen. Das ist so sinnbefreit, als ob man eine Eishockeyweltmeisterschaft im Senegal ausführen würde...

    Für mich ist es weniger eine Frage der Zuschauer als der Verhältnismäßigkeit. Auch in Südafrika und Brasilien waren die Stadien voll und ich glaube Katar und Russland werden das ebenfalls. Das wollen einfach zu viele vor Ort sehen.

    Nur ist eben die Frage was es für solche Länder bedeutet diese Veranstaltungen zu organisieren und das negativ zu nennen, verharmlost was da teilweise passiert im Grunde ja schon ungemein. Man sollte sich bei den kleineren Sportarten daher gar nicht erst in solche Rahmen begeben. Ich finde es hört sich sinnvoll an ein Handballturnier auf drei Nachbarländer zu verteilen, wenn es für diese so funktioniert. Diese Logik das jemand beim gesamten Turnier mitreist gilt ja eh nur für Journalisten. Sehe da per se keine Nachteile, wenn das Interesse vor Ort jeweils da ist und die Mannschaften Möglichkeiten haben sich zügig von Spielort zu Spielort zu begeben.

  • Wenn du zulande ein Turnier austrägst hast du natürlich eine gesteigerte Medienpräsenz. Dadurch entsteht natürlich vermehrt Interesse an dieser Sportart, dies war in Österreich 2010 gut zu betrachten, viele Kinder und Jugendliche zeigten sich bei den Vereinen, in den Schulen wurde Handball gespielt. Mittlerweilen ist das ganze wieder abgeflaut. Ob die Triobewerbung, wo Österreich nach den Erfolgen der Wikinger bei der WM jetzt wohl in derVeranstalterbetrachtung nur noch Nr. 3 ist, auch nochmals für so eine Euphorie sorgen wird ist fraglich, sehr abhängig vom Abschneiden des Nationalteams. Volleyball veranstaltete 2011 eine EM, gemeinsam mit Tschechien, da hat Österreich gerade mal einen Satz gewonnen, das war dann mehr oder weniger der Sargnagel für diese Sportart.
    Für mich wäre es wichtig für Gesamtentwicklung des Handballsports die "kleinen" Länder nicht zu vergessen, dass Handball in Dänemark, Norwegen und Schweden Interesse hervorruft ist bekannt und würde auch ohne Dauervetanstaltungen von WM und EM sich nicht ändern. Nur Europa besteht aus mehr Regionen als den Norden, eine Heimveranstaltung würde für vermehrt Aufmerksamkeit sorgen, und das hätten einige Länder nötig, um das Interesse am Handball aufrecht zu erhalten.

    • Offizieller Beitrag

    Im übrigen war die EM vor einigen Jahren in den nicht-Handball-Nationen Österreich und Schweiz (ausnahmsweise ein Fall, wo eine Zusammenlegung Sinn macht), eine sehr gute.

    Post-faktisch? Österreich und Schweiz haben gemeinsam eine EM veranstaltet - allerdings im Fußball, 2008. Schweiz hat 2006 und Österreich 2010 eine Handball-EM veranstaltet - jeweils allein.

    Wir müssen doch auch mal die Größen, die Wirtschaftsstärke und das Interesse für Handball beachten. So eine EM oder WM kann einen Schub bringen, bringt aber vor allem einen großen Aufwand und Risiko. Deutschland hat rund 82 Mio. Einwohner, Frankfreich ähnlich - Dänemark, Schweden und Norwegen haben zusammen rund 20 Mio. - nur mal als ein Indikator. Wenn man jetzt in Frankreich von Rouen nach Montpellier muss (egal ob als Mannschaft oder als Fan), dann ist das auch nicht anders als von Göteborg nach Oslo.

    Wer natürlich alles an einem Standort, große Hallen und Top-Infrastruktur haben möchte, der muss die WM fix nach Katar vergeben...

  • Haben sich die Standards der IHF und EHF diesbezüglich eigentlich nach oben verschoben? Eine Fußball EM oder WM oder gar Olympische Spiele auszurichten, ist ja mittlerweile an solch absurde Kriterien geknüpft, dass sie recht unattraktiv geworden sind. Ich kann mir vorstellen das es auch im Handball für ein Land wie Österreich vor 10 Jahren noch einfacher war so eine Veranstaltung auszurichten.

  • Kriterien MWn, laut einem Medium:
    Männer Finalhalle 15.000 Frauen: Finalhalle 10.000
    Bei Österreich 2010 hat man was den Finalort, Wiener Stadthalle, Baujahr Mitte vorigen Jahrhunderts, betrifft alle Augen zugedrückt (Fassungsvermögen 11.000, davon 1000 Stehplätze im letzten Eck der Halle und 3000 Sitzplätze auf einer Hintertortribüne mit geringen Neigungswinkel, wo du ab Reihe 10 kaum noch etwas siehst), was vielleicht insofern verständlich war, da Österreich der einzige Bewerber war, Kroatien hat nach Zuschlag für die WM 2009 zurückgezogen. Gerüchtehalber hat die Wiener Stadthalle erstmals ein auswärtiger EHF-Funktionär am ersten Spieltag der Hauptrunde betreten. VIP-Bereich kaum, VIP-Logen nicht vorhanden. Eine Halle eben wie sie den Anfirderungen Mitte letzten Jahrhunderts entspricht, seither kaum renoviert. 2005 gab es die letzte Eishockey-WM, auch hier hat man festgestellt, dass sie den Anforderungen der heutigen Zeit nicht mehr entspricht.
    Darum wäre eine Kombi Tschechien/Österreich 2022 sehr gut gewesen. In Prag gibt es eine zeitgemäße Halle, die O2-Arena mit Fassungsvermögen 17.000 , alles Sitzplätze, siehst von überall, schöner VIP-Beteich, von Wien auch gut erreichbar, da hätten einige österreichische Handballfreunde die EM wohl auch an den Finaltagen weiterverfolgt. In Stockholm werden es keine 10 sein, außer die Offiziellen.
    Deutschland wurde für 2022 ins Spiel gebracht, hat aber, mMn richtig entschieden, nach den WM-Veranstaltungen 17 und 19 eine Pause einzulegen.

  • Im Fußball ist Europa genau für die darauf Folgende WM gesperrt (2022 ist es ja dann in Katar) 2026 darf es wieder in Europa ausgetragen werden. Nur ist die aktuelle Politische Situation auch nicht gerade gegeben Unsummen für solche Turniere aus Steuergelden zu finanzieren, da haben die ganzen Demokratischen Länder dann einfach schon weniger Chancen.

    Im Handball finde ich muss man auch einfach schauen, welche Länder haben überhaupt eine Infrastruktur und genügend Zuschauer Interesse an einer WM/EM.
    Das sind einfach nicht viele Länder, ab und an mal so ein Turnier ist denke ich akzeptabel um auch Handball auf anderen Märkten zu bewerben. Aber das sollte nicht zu oft sein. Da gibts es ja immerhin auch noch Olympia um da etwas Werbung zu betreiben.

  • [...] Es ist meiner Meinung nach auch absolut unverständlich, warum Deutschland mit einer alleinigen Bewerbung auf die WM 2019 wohl keine Chance auf einen Zuschlag gehabt hätte. [...]


    Woher kommt denn diese steile These bzw. gibt es irgendeinen Beleg oder wenigstens Indiz dafür?