Zunächst finde ich, dass Beweislastumkehr der falsche Ausdruck ist, denn die Beweislast liegt weiterhin primär bei der Doping-Kontrollinstanzen, die in erster Linie mittels positiver Doping-Tests dem Sportler ein Doping-Vergehen nachweisen müssen. Der Unterschied zur in Deutschland gewohnten Rechtsprechung ist die "Strict liability" (Jeder Athlet ist für seinen Körper selbst verantwortlich), die es aber in den USA oder England durchaus auch im Strafrecht gibt.
Die "Geringfügigkeit der Schuld" wird im NADC berücksichtigt und beeinflusst das Strafmaß. Abweichungen von der Maximalstrafe sind explizit vorgesehen.
Jedes Rechtssystem hat seine Für und Wider. In den USA wird man auch mal als Mörder angeklagt, weil man ein Stopschild überfahren hat und es zu einem Unfall mit Todesopfer kam.
Gibt sicher auch bei uns Leute, die das begrüßen würden, vielleicht weil sie ein Familienmitglied verloren haben?
Also Vorsicht mit den Vergleichen. Das gilt auch für mich.
Einiges erscheint mir sinnvoller, nachvollziehbarer, lebensnäher als anderes.
Zum letzten Satz. Na dann bin ich ja mal auf den Ausgang gespannt.
Was gewinnt? Die Strict Liability oder der gesunde Menschenverstand?