• Zunächst finde ich, dass Beweislastumkehr der falsche Ausdruck ist, denn die Beweislast liegt weiterhin primär bei der Doping-Kontrollinstanzen, die in erster Linie mittels positiver Doping-Tests dem Sportler ein Doping-Vergehen nachweisen müssen. Der Unterschied zur in Deutschland gewohnten Rechtsprechung ist die "Strict liability" (Jeder Athlet ist für seinen Körper selbst verantwortlich), die es aber in den USA oder England durchaus auch im Strafrecht gibt.

    Die "Geringfügigkeit der Schuld" wird im NADC berücksichtigt und beeinflusst das Strafmaß. Abweichungen von der Maximalstrafe sind explizit vorgesehen.

    Jedes Rechtssystem hat seine Für und Wider. In den USA wird man auch mal als Mörder angeklagt, weil man ein Stopschild überfahren hat und es zu einem Unfall mit Todesopfer kam.

    Gibt sicher auch bei uns Leute, die das begrüßen würden, vielleicht weil sie ein Familienmitglied verloren haben?

    Also Vorsicht mit den Vergleichen. Das gilt auch für mich.

    Einiges erscheint mir sinnvoller, nachvollziehbarer, lebensnäher als anderes.

    Zum letzten Satz. Na dann bin ich ja mal auf den Ausgang gespannt.

    Was gewinnt? Die Strict Liability oder der gesunde Menschenverstand?

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Nochmal und unabhängig von Portner: ich nehme heute ein Dopingmittel, mit dem ich mehr Muskeln aufbauen kann. Deshalb kann ich in der Saison härter werfen, da ich den somit illegal erreichten Stand mit normalem Training erhalten kann. Kontrolliert wird aber nicht täglich oder wöchentlich. Dementsprechend kann bei einer noch so kleinen nachgewiesenen Menge (eines Stoffes, der nicht natürlicherweise im Körper vorkommt) nicht wissen, ob es wirklich eine Kleinstkontamination war oder der Körper einfach zu spät den letzten Rest vernichtet hat. Und da haben sich alle Verbände (in denen die Vereine organisiert sind) dem Regelwerk der WADA unterworfen. Es gibt keine bessere Methodik.

    Natürlich gibt es die: Öfter testen.

    Da es hier vor Kurzem gefragt wurde, zitierte ich mich mal selbst:

    Zitat von https://www.handballecke.de/forum/thread/34761-der-sc-magdeburg-thread/?postID=1295978#post1295978

    Die NADA hat 2022 gerade einmal 314 Trainingskontrollen im Handball durchgeführt. Das sind 6 pro Woche in ganz Deutschland. Da muss man schon viel "Glück" haben, um überhaupt mal erfasst zu werden. Von einer systematischen Kontrolle, die irgendwelche statistischen Rückschlüsse zulässt, ist das Welten entfernt.

    "Wenn man in ein Testspiel soviel hereininterpretiert hat man von Sport keine Ahnung." (Oldie50)


  • Ich kann deine Reaktion verstehen; das von meiner Seite weiter auszuführen wäre allerdings richtig off-topic. Falls Du interessiert bist, kann ich Dir ne PN schicken

    Gern.

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  • wie gesagt, das menschliche Einzelschicksal tut mir leid, wenn Portner wirklich unschuldig ist.

    Nochmal und unabhängig von Portner: ich nehme heute ein Dopingmittel, mit dem ich mehr Muskeln aufbauen kann. Deshalb kann ich in der Saison härter werfen, da ich den somit illegal erreichten Stand mit normalem Training erhalten kann. Kontrolliert wird aber nicht täglich oder wöchentlich. Dementsprechend kann bei einer noch so kleinen nachgewiesenen Menge (eines Stoffes, der nicht natürlicherweise im Körper vorkommt) nicht wissen, ob es wirklich eine Kleinstkontamination war oder der Körper einfach zu spät den letzten Rest vernichtet hat. Und da haben sich alle Verbände (in denen die Vereine organisiert sind) dem Regelwerk der WADA unterworfen. Es gibt keine bessere Methodik.

    Und aus diesem Grund ist das Argument von einem Tropfen Urin im Schwimmbad halt nicht treffend.

    Der von Dir geschilderte Fall mit dem Doping für die Muskulatur hat was.

    Das Gleiche gilt auch für Doping um Entzündungen zu reduzieren oder nachhaltig die Ausdauer zu fördern (Epo etc.)

    Wenn einem Sportler sowas im Körper nachgewiesen wird, hat er definitiv ein größeres Problem.

    Bei Portner geht es um eine Substanz, die der Konzentration förderlich ist.

    Selbstverständlich wäre das genau die Substanz, die einem Torhüter hilft.

    Im Gegensatz zu Deinem „Muskelbeispiel“, hilft dieser Stoff aber immer nur gerade 1-2 Stunden und ist danach unwiederbringlich weg.

    Der nachgewiesene Wert war zudem so gering, dass er in keinem der Spiele vor der Doping-Probe, eine Leistungssteigerung zur Folge gehabt hätte.

    Zusätzlich hat die Haarprobe gezeigt, dass er in den letzten ca. 6 Monate, nichts zu sich genommen hat.

    Doping muss einem Sportler doch zu irgend einem Zeitpunkt, einen Vorteil verschaffen.

    Wenn diverse unabhängige Fachleute, das im Fall von Portner ausschließen und auf eine Kontaminierung tippen, ist doch ein Freispruch absolut nachvollziehbar!

    Ähnlich gelagerte Fälle, sollten meiner Meinung nach, immer zu Gunsten des Sportlers entschieden werden.

  • Täteretä, der Spielplan ist da. Zweites Heimspiel gleich gegen den Andi.

    Den Termin habe ich vorgemerkt. Ist das rechtzeitig genug oder nochmal über andere Kanäle? :hi:

    "Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. LAUT." (Coco Chanel)

    "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein" (Gandhi)

    "Der gößte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant" (Hoffmann von Fallersleben)

    AC/DC - House of Jazz

    Led Zeppelin - Black Dog

    Black Sabbath - Paranoid

  • wie gesagt, das menschliche Einzelschicksal tut mir leid, wenn Portner wirklich unschuldig ist.

    Nochmal und unabhängig von Portner: ich nehme heute ein Dopingmittel, mit dem ich mehr Muskeln aufbauen kann. Deshalb kann ich in der Saison härter werfen, da ich den somit illegal erreichten Stand mit normalem Training erhalten kann. Kontrolliert wird aber nicht täglich oder wöchentlich. Dementsprechend kann bei einer noch so kleinen nachgewiesenen Menge (eines Stoffes, der nicht natürlicherweise im Körper vorkommt) nicht wissen, ob es wirklich eine Kleinstkontamination war oder der Körper einfach zu spät den letzten Rest vernichtet hat. Und da haben sich alle Verbände (in denen die Vereine organisiert sind) dem Regelwerk der WADA unterworfen. Es gibt keine bessere Methodik.

    Und aus diesem Grund ist das Argument von einem Tropfen Urin im Schwimmbad halt nicht treffend.

    Natürlich geht es besser. Grenzwerte kann man doch abhängig von der Wirkungsdauer und der Nachweisbarkeit des jeweiligen Mittels festlegen. Der Aufwand ist natürlich größer, als aktuell.

    Dein Beispiel hinkt gewaltig in Bezug auf die Wirksamkeit von Meth. Das kannste sicher bei der Einnahme der "blauen Bohne" bringen.

    Die Leistungssteigerung blieb auch noch ne recht lange Zeit nach Absetzen erhalten. Aufgebaute Muskeln gehen ja nun nicht sofort und nur deshalb zurück, weil du keinen Bohneneintopf mehr zu dir nimmst. Die Kunst bestand darin, den Zeitpunkt des Absetzen bestens zu terminieren und mitunter rechtzeitig einen Wink zubekommen, an welchem Tage ne Trainingspause angebracht sei. Da kann es schon vorkommen, dass bei gedopten Athleten die Pipi-Probe clean war und sie durch die Lücken schlüpften.

    Mit Meth bauste keine Muskeln auf. Es erhöht deine Reaktionsgeschwindigkeit, allerdings auch nur kurzfristig nach Nacheinnahme. Die Dauer der Wirksamkeit und wie schnell es sich im Körper abbaut, ist alles bekannt und kannste auch googeln. Da nach dem Spiel getestet wird, sollten sich schon Grenzwerte, ab wann eine Leistungssteigerung gegeben ist, festlegen lassen.

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    Einmal editiert, zuletzt von obotrit (19. Juli 2024 um 14:41)

  • Am 22.09. ist Doppelspieltag! Erst FCM-KSC, dann SCM-THW.

    Ach du Kaxxe. Das bedeutet ja wieder Verkehrschaos und Parkplatzknappheit.

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  • Am 15.9. und am 16.9. ein Spiel??? 15.9. auswärts gegen HSV und am 16.09. auswärts gegen Potsdam? Geht das?

    Ist Potsdam nicht später und fällt erst einmal dem Globuli zum Opfer?

    Bei bei an dem Spieltag 26. - 29. September.

    Unter der Asche ist noch Gut. Die Tabelle lügt nicht.

  • Hauptsache, die Person, die die Spielberechtigung für Portner bestätigt hat, hat sich mit der Rechtsabteilung abgesprochen, wie das so ist, wenn parallel noch Rechtsmittel laufen. Man kennt das ja.

    Wenn die HBL hier eine Spielberechtigung erteilt, die im Nachhinein rechtlich doch angegriffen werden kann bzw. nichtig ist, hoffe ich auf Schadensersatzklagen, wenn dem SCM später dadurch negative Konsequenzen ereilen würden.

  • Das macht für mich das Ganze noch unverständlicher. Man hat die Suspendierung einstimmig aufgehoben, steht zu dieser Entscheidung und findet dann die Entscheidung der NADA richtig. Verstehe ich nicht.

    Mit der Aussage "Wir begrüßen, dass die NADA da Klarheit reinbringen will." soll die HBL die Durchführung des Ergebnismanagementverfahrens wieder zurück an die NADA geben.

    Mit der Aussage untergräbt er die HBL-Entscheidung, weil es impliziert, dass man sich wohl selber nicht sicher sei.

    Dann kann man sich diesen Zwischenschritt innerhalb des Verbandes auch sparen und die Verantwortung zurück an die NADA geben. Das spart möglicherweise aus Sicht der Betroffenen auch Zeit.

    Das ist wieder ein typischer Bohmann...

    Gleiche Wertigkeit, aber nachvollziehbarer in der Formulierung wäre gewesen, wenn man sowas gesagt hätte wie "Wir verstehen, dass die NADA die Entscheidung der HBL final überprüfen lässt.".