• Ab positiver A-Probe bist Du halt Freiwild. Der Fall Simon Getzmann scheint auch wenige zu tangieren. Das ist nämlich schon erschreckend.

    Freiwild hört sich nun auch etwas krass an.

    Unter der Asche ist noch Gut. Die Tabelle lügt nicht.

  • Wie soll die Schuldvermutung schon gelten, wenn der Nachweis (laut Verordnung) noch nicht erbracht wurde?

    Dass die HBL ihn suspendiert hat, belegt jetzt also schon die Schuld?

    Hier gehen zwei Stränge durcheinander:

    Die Schuldfrage klärt die Sportgerichtsbarkeit.

    Die HBL trifft Entscheidungen auf Basis der vorliegenden Informationen. Und noch einmal: Wenn eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass Portner gedopt hat: Sollten sie ihn spielen lassen? Den Trubel und Medienzirkus möchte ich dann mal erleben... Abgesehen davon, dass man sich völlig zu recht juristischen Risiken ausgesetzt sieht, sollte man dies tun.

  • Hallo in die Runde!

    Ich habe mich für diesen Post tatsächlich extra angemeldet, war sonst nur stiller Mitleser - aber da ich leider auf den letzten Seiten so viel Unsinn gelesen habe (mit Unsinn möchte ich keinen angreifen, "Laien" können halt nicht alles wissen), dass ich da gerne einiges klarstellen würde!

    Warum fühle ich mich dazu berufen? Nun, ich arbeite seit über 20 Jahren in der Toxikologie eines großen medizinischen Labors - wir machen Drogenscreenings, Fahreignungsdiagnostilk und auch Dopinganalysen - die allerdings nur im Veterinärbereich, hauptsächlich Pferde...

    Herzlich willkommen!

    Und vor allem: Vielen Dank für Deinen Beitrag, der einiges gerade rückt.

  • Freiwild hört sich nun auch etwas krass an.

    Ja, wenn man es wörtlich versteht schon. Es wird aber schon im allgemeinen Sprachgebrauch häufig so benutzt, wie ich es meine. Und um die Existenz geht es hier auch, wenn auch nicht um die physische.

  • ... Der Herr hat einen positiven Doping-Test. Die Beweislast ist gemäß der Regeln ausschließlich bei ihm, zu erklären, warum er NICHT gedopt hat. ...

    Das widerspricht sich nicht mit dem was ich sage. Doping ist noch nicht zu 100% sicher nachgewiesen, aber es gilt die Schuldvermutung.

    spannend, wie gelenkig man sein muss, um sich so zu verrenken.

  • Naja das kann man so oder so sehen. Es ist zwar absolut schwachsinnig und auch verboten wenn Menschen das Zeug einnehmen aber theoretisch hätte es eine Wirkung, die ggf. sogar Unfälle verhindern könnte. Was da geschrieben wurde, ist eben mal wieder mal eine Vorverurteilung in meinen Augen. Im Prinzip dopt doch jeder. Wenn ich Kopfschmerzen habe und meinen Job nicht konzentriert und gut machen kann, werfe ich mir eine Aspirin ein und ohne Kopfweh geht mir alles leichter und besser von der Hand. Ist eigentlich auch in gewisser Weise ein Doping. Nur das es nicht verboten ist. Meine Meinung habe ich geschrieben, solange es nicht bewiesen ist, dass Portner gedopt war gilt die Unschuldsvermutung und man sollte den Ball flach halten.

    Ich hab hier nur mitgelesen bisher, aber das sollte jetzt mal etwas relativiert werden:

    Es ist nicht nur ein VERDACHT, wenn ein positiver Doping-Test in Form der A-Probe vorliegt. Einen Verdacht kann man aussprechen, wenn eine Person über ihren Möglichkeiten performt und man weiß, dass diese Person Zugang zu leistungssteigernden Substanzen hat.

    Mit einer positiven A-Probe gibt es aber einen NACHWEIS, von dem bekannt ist, dass die Anzahl der falsch-positiven Werte verschwindend gering ist.

    In gewisser Weise gilt natürlich trotzdem die Unschuldsvermutung, da der Spieler sich (mMn) glaubhaft geäußert hat, dass er nicht wissen, wie diese Werte entstanden sind.

    Insofern ist es trotz allem nicht nur ein Verdacht!

  • Besten Dank für die Informationen.

    Ich bin absolut kein Doping-Experte, aber meiner Meinung nach, ist es doch ziemlich fragwürdig, dass zu diesem Zeitpunkt des Verfahrens, den Medien zwar die Substanz, aber nicht die Höhe des Wertes bekanntgegeben wird. (und das hat nichts mit Verschwörungstheorie zu tun)

    Es gibt doch auch bei dieser Substanz sicher die Möglichkeit einer positiven Probe durch "Aufnahme" mittels Verunreinigung und man muss nicht zwingend eine Meth-Junkie sein.

    Ansonsten hat ein Spieler bei diesem Wirkstoff ja überhaupt keine Chance, auch bei sehr tiefem Messwert, seine Unschuld zu belegen.

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, eher nicht, was bedeutet, Nikola Portner ist per se schuldig

    Einmal editiert, zuletzt von Schwiizer (12. April 2024 um 11:55)

  • Ja, wenn man es wörtlich versteht schon. Es wird aber schon im allgemeinen Sprachgebrauch häufig so benutzt, wie ich es meine. Und um die Existenz geht es hier auch, wenn auch nicht um die physische.

    Ja, ich denke, ich weiß inzwischen, wie du das meinst. Nach A positiv ist erst einmal Sportpause.

    Unter der Asche ist noch Gut. Die Tabelle lügt nicht.

  • Hier gehen zwei Stränge durcheinander:

    Die Schuldfrage klärt die Sportgerichtsbarkeit.

    Die HBL trifft Entscheidungen auf Basis der vorliegenden Informationen. Und noch einmal: Wenn eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass Portner gedopt hat: Sollten sie ihn spielen lassen? Den Trubel und Medienzirkus möchte ich dann mal erleben... Abgesehen davon, dass man sich völlig zu recht juristischen Risiken ausgesetzt sieht, sollte man dies tun.

    Sag das nicht mehr, sag das Beuger. Ich hatte auf seinen Beitrag geantwortet.

    Und soweit ich mich erinnere hat man damals Galia weiterspielen lassen.

    Weil eine Vermutung keines endgültigen, sondern nur eines vorläufigen Nachweises bedarf.

    aha

    2 Pokale, 1 Schale, SCM...

  • Da würde die HBL richtig Theater mit der ARD kriegen, wenn der spielen würde. Ausgerechnet ARD. Mehmet Scholl ist da damals im Streit weg, weil die das Doping-Thema dem Sport vorgezogen haben.

    Aber auch unabhängig davon ist natürlich völlig richtig, dass er nicht spielt. Sonst wär die ganze Veranstaltung ne Farce.

  • @ Schwiizer: Die Höhe ist abhängig vom Einnahmezeitpunkt und wird mit Abstand zu diesem immer geringer. Den kennt die Dopingbehörde (logischerweise!) nicht. Die Aussage bzgl. der Höhe ist imho daher - wie schon häufiger geschrieben - zum aktuellen Stand sinnlos. Ich denke (!), dass der Beweis einer Verunreinigung nur durch Analyse der verunreinigten Substanz erfolgen kann. Die müsste halt Portner jetzt finden.

    @ JakeBlues: Danke für die Information.

  • https://history.eurohandball.com/article/012483/Lemgo%27s+goalkeeper+banned#:~:text=Galia%20was%20found%20guilty%20of,a%20fine%20of%20€20%2C000. Bei Martin Galia wars ne Geldstrafe und 6 Monate Sperre.

    Urteil der Anti-Doping-Kommission
    Offizielle Website des Deutschen Handballbundes e.V. mit aktuellen Informationen zu Nationalteams, Training, Mitgliederangeboten und mehr
    www.dhb.de

    Bei Saskia Lang ne Sperre von einem Monat.

    Sportbetrug - Der Doper, der keiner war
    Der Schweizer Handballer Simon Getzmann wurde bei einem Dopingtest positiv getestet. Ohne je absichtlich betrogen zu haben. Seine sportliche Karriere stand…
    www.deutschlandfunk.de

    Simon Getzmann 2 Jahre Sperre spätere Aufhebung durch Nachweis der Verunreinigung.

  • Es gilt nicht die Unschuldsvermutung. Der Herr hat einen positiven Doping-Test. Die Beweislast ist gemäß der Regeln ausschließlich bei ihm, zu erklären, warum er NICHT gedopt hat. Das ist das Gegenteil von Unschuldsvermutung! Die Unschuldsvermutung gilt sodann wieder, wenn er es geschafft hat, zu erklären, zum Beispiel durch negativer B-Probe, verunreinigte andere Medikamente oder ein ärztliches Attest (was ich alles drei absolut nicht ausschließe). Ich kann verstehen, dass es Magdeburger nahe geht, aber lediglich aufgrund der Zugehörigkeit zum eigenen Verein gilt nicht automatisch die Unschuldsvermutung bei einem nachgewiesenen Dopingfall. Bitte die Reihenfolge beachten.

    Nein, das ist eben falsch. Nach den Anti-Doping-Regeln des DHB liegt die Beweislast beim DHB. Es gibt auch in diesen Regeln keine unzulässige Beweislastumkehr.