Neue einheitliche Anwurfzeiten ab 17/18 - Wie ist eure Meinung?

  • Es ist einfach Kokolores, dass die Vereine so viel häufiger auswärts übernachten müssen. Wenn Gummersbach sonntags um 15 Uhr in Berlin spielt, dann reisen die wohl kaum erst vormittags an. Tun sie das, dann ist es sowieso sportlich fragwürdig. Von daher ist das bei einigen Aussagen der Cluboberen einfach nicht korrekt, wenn es so dargestellt wird. Ich weiß von zahlreichen Verantwortlichen, dass sie die Variante Sky/ÖR bevorzugt haben. Es nun anders darzustellen hat nur damit zu tun, dass die Aufregung bei den Fans sinken soll.

    Gleiches gilt für das Mega-Argument, dass etliche Jugendteams sonntags gegen Mittag spielen. Schon mal bei den Übertragungen ins Publikum geguckt, wie viele Jugendliche dort genau sitzen? Die Hallengänger bestehen zu locker 90 Prozent aus Erwachsenen. Kinder gehen oft in Begleitung der Eltern. Daran muss man sich viel mehr orientieren. Zudem werden nach wie vor etliche Amateurspieler, die immer samstags am Abend spielen, nun in die Halle gehen können. Das werden deutlich mehr Zuschauer sein, als Jugendliche, die wegfallen. Zudem meine ich immer noch zu glauben, dass in diesem Land mehr Erwachsene als Jugendliche leben.

    Gegen Samstag um 20:30 Uhr spricht unter anderem, dass ja auch noch ein wenig Champions League gespielt werden muss und man einen möglichst einheitlichen (!) Spielplan haben möchte.

  • Es müssen bereits jetzt viele Vereine übernachten, wenn sie zum Beispiel von Norden nach Süden reisen oder umgekehrt. Davon sind die Vereine die zentraler liegen naturgemäß seltener betroffen. Das ist nun einmal gewissen geographischen Gegebenheiten geschuldet und die entsprechenden Vereine müssen damit leben.

    Daher sehe ich jetzt nicht wirklich das unfaire, wenn ein paar Vereine hier plötzlich mehr Reisekosten hätten. Die Solidarität gegenüber den bisher betroffenen Vereinen ist ja jetzt auch noch nie demonstriert worden.

  • Letztlich sind die Rechte verkauft worden, damit wir alle eine schöne neue Handballheimat haben, da muss man schon etwas kompromissbereit sein. Welchen Stellenwert Handball wirklich hat, haben wir ja bei der WM erlebt. So viel Spiele werbefrei und ohne Experten ohne Ende gab es schon lange nicht mehr.

    Mich stört nach wie vor Anwurf 12.30 Uhr, denke aber, daran kann man sich gewöhnen. Sehe da auch keine Gefahr, dass die Zuschauerzahlen zurückgehen.

    Unter der Asche ist noch Gut. Die Tabelle lügt nicht.

  • Sky interessiert Handball nicht mehr oder weniger als Sport1, die Telekom oder DAZN. Für alle ist der Handball nur ein Produkt, eine Möglichkeit Geld zu generieren.

    Gerade bei Sky kann man davon ausgehen dass das Thema knallhart durchkalkuliert ist und es regelmäßige Prüfung der erreichten Ziele gibt.
    Welche Möglichkeiten Sky oder die HBL hat um bei differenzen Stellung zu beziehen kann wohl keiner von uns einschätzen ohne das genaue Vertragswerk
    zu können. Darüber zu philosophieren ist aber tatsächlich Zeitverschwendung, da man zum einen nicht weiß ob es überhaupt Eintritt zum anderen nicht weiß welche Folgen es haben könnte. Hier denke ich heißt es abwarten und Tee trinken.

    Das Thema 12:30 Uhr Sonntags finde ich persönlich nicht gut, da dies den anschein macht das man die Junge Erwachsenen als Zielgruppe aufgegeben hat (die die Samstags abends ausgehen und dadurch Sonntags ausschlafen), dies könnte langfristig zu Problemen bei den Zuschauern und dadurch ggfs. auch bei dem Nachwuchs führen.

  • Wer saufen kann, kann auch arbeiten, heißt es. Dann kann man auch Handball gucken.

    Was fehlt denn jetzt noch? Ach ja, diejenigen, die es vom Frühschoppen Stammtisch nicht rechtzeitig in die Halle schaffen.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Viele haben sich ja schon geäußert - also sehe ich mich auch bemüßigt :) Ich halte eine Anwurfzeit am Sonntagmittag für großen Mist. Dabei sind es nicht geldliche Dinge, wie Reise- oder Übernachtungskosten, sondern einfach zeitliche Abläufe. Profisport am Mittag, das passt einfach für viele Fans nicht - vom Bio-Rhythmus der Spieler mal ganz abgesehen. Ob in der 2. Bundesliga im Fußball um 13:30 Uhr am Sonntag oder 12:30 Uhr in der 1. Handball-Bundesliga, sowas gehört für viele Fans einfach nicht zum Tagesablauf. Sport kann gerne nachmittags starten oder eben abends - aber absolut nicht mittags. Die Liga wirds merken. Nur bei Sky wird das niemanden interessieren, denen geht es nur um finanzielle Kennzahlen.

    Und die Spieler sehen das im Übrigen genauso. Ich hab in meinem ganzen Handballerleben noch keinen Spieler gefunden, der gerne am Sonntagmorgen oder Sonntagmittag seinem Hobby nachgeht. Und das dürfte bei Profis nicht anders sein.

    Und noch was zum Argument Champions-League: Was hätte eigentlich dagegengesprochen, alle Bundesliga-Spiele am Samstagabend um 20:30 Uhr oder sonntags am Nachmittag oder Abend zu starten und die CL eben dann in der Woche auszutragen?

    Weiter, weiter, immer weiter

  • Und noch was zum Argument Champions-League: Was hätte eigentlich dagegengesprochen, alle Bundesliga-Spiele am Samstagabend um 20:30 Uhr oder sonntags am Nachmittag oder Abend zu starten und die CL eben dann in der Woche auszutragen?

    Die Tatsache das weder die HBL, noch die CL-Teilnehmer aus Deutschland ihre jeweiligen Gruppengegner oder die EHF dazu zwingen können, wann sie ihre Spiele ansetzen. Der Spieltag ist hier flexibel gestaltet (was per se auch gut für die deutschen Vereine ist. Stichwort Hallenproblematik) und läuft in der Regel von Mittwoch bis Sonntag. Ihre Heimspiele könnten die deutschen Teilnehmer also zwar durchaus entsprechend ansetzen, nicht aber ihre Auswärtsspiele wenn der Gegner nicht mitspielt.

    Das wird dann sowieso nochmal interessant, denn auch der jetzige Spielplan löst die möglichen Terminkollisionen mit der EHF nicht und wird sehr sicher zu Doppelbelegungen führen oder aber dazu das die CL- und EHF-Cup-Teilnehmer durchaus mal nur zwei Tage Pause haben werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas (1. März 2017 um 11:25)


  • Und noch was zum Argument Champions-League: Was hätte eigentlich dagegengesprochen, alle Bundesliga-Spiele am Samstagabend um 20:30 Uhr oder sonntags am Nachmittag oder Abend zu starten und die CL eben dann in der Woche auszutragen?


    Das fände ich auch sehr gut. Leider lassen sich die Partikularinteressen nicht unter einen Hut bringen. Ein anderes Problem sind die Hallenverfügbarkeiten. Viele Arenen sind multifunktional und sind häufig auch langfristig für andere Events gebucht.

  • na ja....

    sonntagsmittags kann doch keine halle gebucht sein......bei so vielen negativerlebnissen die da vorkommen,
    kann sich weder beim handball noch zum frühschoppen noch für irgendwas anderes jemand erniedrigen....

    und ein ganz wichtiges argument-hatten wir bis jetzt ganz ausser acht gelassen.....
    "der bio- rhythmus der spieler"

    :irony:

  • Zitat von »Shooter99«
    Und noch was zum Argument Champions-League: Was hätte eigentlich dagegengesprochen, alle Bundesliga-Spiele am Samstagabend um 20:30 Uhr oder sonntags am Nachmittag oder Abend zu starten und die CL eben dann in der Woche auszutragen?
    Das fände ich auch sehr gut. Leider lassen sich die Partikularinteressen nicht unter einen Hut bringen. Ein anderes Problem sind die Hallenverfügbarkeiten. Viele Arenen sind multifunktional und sind häufig auch langfristig für andere Events gebucht.


    Es müsste die EHF die Euroleague und CL von Di-Do austragen lassen, ähnlich zum Fussball...dann hätten die Vereine keine Probleme in den heimischen Ligen am Wochenende (Fr-So) ...die Euroteilnehmer spielen dann eben vermehrt die Ligaspiele Sonntags der Rest Fr. oder Sa. oder so, je nach Verfügbarkeit der Halle. Wo wäre das Problem?

    Bleibt nur das Problem der Anstoßzeit am Wochenende... :D

    Blau-Weiß CSG....

  • na ja....

    sonntagsmittags kann doch keine halle gebucht sein......bei so vielen negativerlebnissen die da vorkommen,
    kann sich weder beim handball noch zum frühschoppen noch für irgendwas anderes jemand erniedrigen....

    und ein ganz wichtiges argument-hatten wir bis jetzt ganz ausser acht gelassen.....
    "der bio- rhythmus der spieler"

    :irony:

    Sonntag vormittags sicher nicht, aber die Hallenherrichtung für ein Event beginnt ja nicht erst eine Stunde davor.

    Unter der Asche ist noch Gut. Die Tabelle lügt nicht.


  • Es müsste die EHF die Euroleague und CL von Di-Do austragen lassen, ähnlich zum Fussball...dann hätten die Vereine keine Probleme in den heimischen Ligen am Wochenende (Fr-So) ...die Euroteilnehmer spielen dann eben vermehrt die Ligaspiele Sonntags der Rest Fr. oder Sa. oder so, je nach Verfügbarkeit der Halle. Wo wäre das Problem?

    Bleibt nur das Problem der Anstoßzeit am Wochenende... :D


    Die ehf hat kein Interesse daran, die Europapokalspiele in der Woche stattfinden zu lassen. Ich bin noch nicht mal sicher, dass alle deutschen Europapokalteilnehmer diese strikte Trennung wollten.
    Ich würde es aber begrüßen.
    Die Französische erste Liga hat sich entschieden, die Wochenenden für den Europapokal frei zu halten.

  • Und die Spieler sehen das im Übrigen genauso. Ich hab in meinem ganzen Handballerleben noch keinen Spieler gefunden, der gerne am Sonntagmorgen oder Sonntagmittag seinem Hobby nachgeht. Und das dürfte bei Profis nicht anders sein.


    Wenn ein Profihandballer nicht mit seiner Arbeitszeit einverstanden ist, dann muss er den Arbeitgeber wechseln, sprich ins Ausland gehen, wo zu anderen Zeiten gespielt wird.

  • Dann frag mal die ganzen Schichtarbeiter nach ihrem Bio-Rhythmus. Es sind ja höchstens 8 oder 9 Spiele in einer Saison, wenn überhaupt, da ja das Topspiel um 15 Uhr ist und manchmal auch Samstag abend gespielt wird. Ich glaube kaum, dass der Bio-Rhythmus der Spieler darunter leidet.
    Langsam werden die Gegenargumente echt abenteuerlich.

  • Na ja Leistungssportler hin oder her. Ich kann mich noch an Spiele um 11:00 in Nieder-Olm erinnern. Das war trotz ca. 2 Stunden Anfahrt immer ein Sch...spiel egal wann du ins Bett gegangen bist oder aufgestanden bist. Spielt hier nartürlich keine Rolle da jeder wahrscheinlich mal so oder so ran muss. :)

  • Das Argument mit dem Biorhythmus sollte man nicht so schnell übergehen. Wir werden wahrscheinlich schon einige Auswirkungen der frühen Anwurfzeiten sehen, vor allem bei den älteren Spielern, deren Körper sich an die abendliche Belastung gewöhnt haben. Wie war das noch: Abends dind die Füße ne halbe Schuhgröße größer als morgens und so? Außerdem kann der Körper um 12 Uhr mittags noch nicht so gut durchblutet sein wie abends. Es wird sicherlich auf ein gutes Aufwärmprogramm ankommen, um Muskelverletzungen etc. vorzubeugen.
    Wie groß die Effekte am Ende sein werden, kann ich nicht einschätzen. Ich bin kein Sport-Physiologe. Vielleicht werden wir auch nichts wirklich merken. Aber im Hinterkopf sollte man sowas schon haben, vor allem die Vereine.