Rücknahme der "neuen" Regeln

  • Ab wann könnten eigentlich diese "absurden" Regeländerungen wieder zurückgenommen werden?

    Ist das theoretisch während der laufenden Saison möglich, oder erst nach Abschluss?
    Aber vielleicht gibt es ja auch Fürsprecher, die davon begeistert sind und finden, dass das die Zukunft des Handballs sein soll?

    Ich meine mich zu erinnern, dass selbst Heiner B. der wohl in der Regelkommission saß, von einem Fehler sprach. Anstatt das Spiel schneller und attraktiver zu machen, ist doch genau das Gegenteil passiert.
    Was mich auch stark interessieren würde ist, wie das Ganze in den anderen Ligen gesehen wird? Z.B. ind Dänemark, Spanien, Frankreich,Polen, usw... Vielleicht hat da ja Jemand ein paar Referenzen? ?(

  • Ab wann könnten eigentlich diese "absurden" Regeländerungen wieder zurückgenommen werden?

    Ist das theoretisch während der laufenden Saison möglich, oder erst nach Abschluss?
    Aber vielleicht gibt es ja auch Fürsprecher, die davon begeistert sind und finden, dass das die Zukunft des Handballs sein soll?

    Ich meine mich zu erinnern, dass selbst Heiner B. der wohl in der Regelkommission saß, von einem Fehler sprach. Anstatt das Spiel schneller und attraktiver zu machen, ist doch genau das Gegenteil passiert.
    Was mich auch stark interessieren würde ist, wie das Ganze in den anderen Ligen gesehen wird? Z.B. ind Dänemark, Spanien, Frankreich,Polen, usw... Vielleicht hat da ja Jemand ein paar Referenzen? ?(


    Ich denke du beziehst dich in erster Linie auf die Regel mit dem "zusätzlichen Feldspieler ohne Leibchen".
    Diese Regel gehört meiner Meinung nach auch wieder gestrichen.

    Die Regel mit der Angriffspause nach Behandlung hingegen finde ich im großen und ganzen gut. Es gibt deutlich weniger Unterbrechungen um Spieler zu behandeln und damit auch weniger Unterbechungen der ersten Angriffswellen mit anschließender "Wunderheilung" eines Spielers aus der abwehrenden Mannschaft.

  • Mitte August hatte ja unser IHF-Präsident mitgeteilt, dass nach dem Olympia-Turnier eine Untersuchung stattfinden wird. Dort werden die Meinungen der Mannschaften, Spieler, Trainer und Schiedsrichter eingeholt. Diese Erfahrungen sollen 2 Jahre gesammelt und dann ausgewertet werden und erst dann soll entschieden werden, ob es Änderungen zum 1. Juli 2018 gibt oder ob die Regeln so bleiben, wie sie jetzt sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf (13. Oktober 2016 um 09:47)

  • Korrekt. Das muss vom IHF Kongress abgesegnet werden. Also vor 2018 wird da nichts passieren.

    So sieht, oder sah vielleicht der Plan aus.

    Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass es schon nach dieser Saison dazu kommen könnte, wenn sich allgemein Unzufriedenheit damit breit macht.
    Deshalb würde mich ja auch mal die Einstellung der ausländischen Ligen dazu interessieren. Hierzulande vernimmt man ja an allen Ecken und Enden Kritik!

  • Ich denke du beziehst dich in erster Linie auf die Regel mit dem "zusätzlichen Feldspieler ohne Leibchen".
    Diese Regel gehört meiner Meinung nach auch wieder gestrichen.


    Diese Offerte an die Taktikfüchse ist ja keine verbindliche Vorschrift sondern ein kann, heißt also es muss nicht zwingend mit einem 7. Feldspieler agiert werden. Welche negativen Auswirkungen das haben kann war gestern beim BHC gegen Kiel mehr als deutlich zu erkennen. Warum der Trainer hier an dieser Taktik trotz offensichtlichen Unvermögens in seinen Reihen damit umzugehen festgehalten hat wird wohl sein Geheimnis bleiben. Es ist also Sache der Spielenden hier ein Umgang mit den Möglichkeiten zu erwerben. Als für mich durchaus positives Beispiel war für mich der Umgang mit dieser Möglichkeit innerhalb des deutschen Spiels bei Olympia.

    Die anderen Regelanpassungen, um nichts anderes handelt es sich eigentlich, sind für meine Begriffe schlüssig und haben ihren Ursprung in der leider zuletzt um sich greifenden taktisch geprägten Unsportlichkeit und Unfairnis, wenn es bspw. bei Spielen um die Wurst Spitz auf Knopf steht, und schon mal in der letzten Spielminute bspw. ein Leistungsträger bewußt "umgeraucht" wurde um dadurch den Sieg zu sichern, auch auf Kosten von bisher nicht weit genug reichenden Strafmaßnahmen.

    Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung.

  • Ich finde auch das die Verletzungsregel okay ist. Da war einfach ein Trend, den wir Handballfans vielleicht auch selbst nicht sehen wollen, aber durchaus registrierbar war. Es ist natürlich immer noch nicht alles okay, aber ich sehe wirklich viel weniger Szenen dieser Art und die Bundesliga war da noch nicht mal der Ort wo sich das gehäuft hat.

    Beim siebten würde ich mal abwarten wie groß der Unmut wirklich ist. Ich glaube tatsächlich das es vielen Trainern auch einfach egal ist. Wenn man sie vorher gefragt hätte, hätte es wahrscheinlich keine Mehrheit gegeben, aber das gilt wahrscheinlich für fast alle Regeländerungen.

    Womit ich nicht ganz konform gehe, auch wenn es natürlich eher selten eine Rolle spielt. Ist diese 7m-Geschichte in der Schlussphase. Man sieht während des Spiels immer wieder Spieler am Kreis, die den Torwart oder ballführenden der den Gegenstoß einleiten will festmachen oder behindern und das wird nicht mal gepiffen. In der Schlussphase ist das aber eben ein 7m. Mir ist klar das in der Schlussphase der gezielte Gedanke dahinter steht, einen Punkt oder gar zwei zu sichern, aber es sollte im laufenden Spiel doch zumindest als Regelverstoß geahndet werden, wenn es in den Schlusssekunden so hart bestraft wird.

  • aber es sollteim laufenden Spiel doch zumindest als Regelverstoß geahndet werden


    da es die Regel grundsätzlich hergibt ist es letztendlich der Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter geschuldet wie ein solcher Sachverhalt bewertet und damit ggf. geahndet wird. Dabei spielt bspw. für mich persönlich der "Kontext" bspw. die Körpersprache eines Spielers durchaus eine Rolle. Da in den letzten 30s letztendlich von einer taktischen Unsportlichkeit auszugehen ist wurde halt der 7m zusätzlich als Ahndungsinstrument eingeführt. Die normale Strafregelung bisher wurde halt als nicht ausreichend eingeschätzt um eben dieser Unsportlichkeit ein Riegel vorzuschieben.

    Diskutiere nie mit Idioten, sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung.

  • Es ist aber auch in Minute 25 eine taktische Unsportlichkeit. Klar, manchmal verheddern sich einfach Spieler ineinander wenn der Ballbesitz wechselt oder beide hechten nach dem Ball usw. Aber wir wissen auch alle das das die Ausnahme ist. In nahezu allen anderen Fälle, tut das der Gegner um einen schnellen langen Pass nach vorne zu verhindern oder allermindestens das überhaupt ein Pass gespielt wird. Er verschafft seiner Defensive Zeit sich zurückzuziehen oder sogar in die Ausgangsstellung zu gehen. Das ist ein taktisches Foul und zwar so gut wie immer.

    Ich kritisiere jetzt übrigens nicht das das in den letzten 30 Sekunden härter bestraft wird, sondern das es sonst anscheinend überhaupt nicht als Regelverstoß gepfiffen wird. Klar haben die Schiedsrichter die Möglichkeit das zu tun, aber sie machen es sehr sehr selten und ich glaube auch bewusst. Das ist für mich in dieser Form eben einfach unverständlich, weil so ein eben regelwidriges Verhalten dann sogar eher stärken.

  • @ Paul Jonas: Es werden in den letzten 30 Sekunden eigentlich die Fälle mit 7-Meter bestraft, die das ganze Spiel über schon progressiv bestraft werden würden.
    Die Kriterien sind die gleichen, nur die Auswirkungen dann halt andere.

    Wenn das vorher nicht gemacht wird, liegt das nicht an der Regel, sondern an der Umsetzung.
    Und zwar nicht an der Umsetzung der neuen Regel, sondern an den Regeln für die ersten 59:30 Minuten,
    die sich ja diesbezüglich überhaupt nicht geändert haben.

  • ....
    Und zwar nicht an der Umsetzung der neuen Regel, sondern an den Regeln für die ersten 59:30 Minuten,
    die sich ja diesbezüglich überhaupt nicht geändert haben.

    Völlig richtig. Aus meiner Erfahrung im Jungschiedsrichter-Coaching weiß ich wie schwer es ist, den Jungschiedsrichtern zu vermitteln, dass dieses "Festmachen & Klammern" allein um den Gegenstoß zu verhindern über 60 Minuten progressiv zu betrafen ist.

    Aus meiner Tätigkeit als Beobachter weiß ich, dass die erfahrenen Kollegen (wie ich auch früher als aktiver Schiedsrichter) da leider oft als schlechtes Vorbild vorangehen.

  • Wie gesagt sind die 30-Sekunden 7m ja doch etwas was recht selten passiert, auch weil das allen Akteuren bewusst ist. Allerdings muss es für mich auch grundsätzlich konsequent bleiben. Diese Art von Spielverzögerung wird im Laufe des Spiels sehr nachlässig behandelt, wenn sie überhaupt geahndet wird und das halte ich im Zweifel schon für ein Problem, denn man kann sich sicher sein das wenn es dann doch mal zum 7m in Minute 59:43 kommt, die Schiris garantiert nicht "haben wir eh die ganze Zeit nicht gepfiffen" entscheiden werden.

  • Aus meiner Tätigkeit als Beobachter weiß ich, dass die erfahrenen Kollegen (wie ich auch früher als aktiver Schiedsrichter) da leider oft als schlechtes Vorbild vorangehen.


    Aber Stimmung hat man in der Halle wenn man es pfeift. Vom Trainer der Mannschaft gegen die man das bestraft und von den Zuschauern. Wenn man halt der eine von den Hundert ist die das pfeifen dann kennt das keiner und deshalb ist es aus deren Sicht falsch. Dass da Jungschiedsrichter Angst haben dass zu pfeifen, verständlich.

    Gruß Frank

  • .... Diese Art von Spielverzögerung wird im Laufe des Spiels sehr nachlässig behandelt, wenn sie überhaupt geahndet wird und das halte ich im Zweifel schon für ein Problem, denn man kann sich sicher sein das wenn es dann doch mal zum 7m in Minute 59:43 kommt, die Schiris garantiert nicht "haben wir eh die ganze Zeit nicht gepfiffen" entscheiden werden.

    Den 7-Meter als Strafwurf in den letzten 30 Sekunden gibt es nur, wenn durch das Klammern ein FW (d.h. der Ball ist nicht im Spiel) nicht ausgeführt werden kann (8:10 c);

    wenn der Ball im Spiel ist bleibt es auch in den letzten 30 Sekunden bei der normalen Progression ohne 7-Meter als Strafwurf nach 8:10 d, da das Klammeren/Festmachen auch während der gesamten Spielzeit kein ("Rot"-würdiges) Vergehen nach 8:5, 8:6 oder 8:10a oder b ist.