Frauen-Nationalmannschaft

  • capitano19 - nichts für Ungut, aber seit Anfang der WM wirkst du auf mich schlecht gelaunt. Warum auch immer. :rolleyes:

    Dein pauschales Urteil über die Bundesliga ist mir zu einfach. Ich kann nur immer wieder meinen immaginären Hut davor ziehen, was für eine gute Arbeit die meisten (ich sage nicht alle) Teams unter den schwierigen Umständen hierzulande machen. Das es in dieser Saison kein Team in den EHF-Cup geschafft hat, würde ich eher als Betriebsunfall abhaken. Ich muss ja wohl nicht erwähnen, dass es ganze vier in der letzen Saison waren und sie dort unter den gegebenen Umständen auch einen guten Job gemacht haben. Auch der THC und BBM haben (mal mehr mal weniger) sich bis jetzt gut in der CL gut verkauft.

    Größter Unterschied ist meiner Meinung nach, dass Top-Spielerinnen in anderen Ländern sich nicht scheuen zu einem 'besseren' Team zu wechseln und dabei auch einen Wechsel ins Ausland nicht abgeneigt sind. Leider wechseln viele starke Deutsche Spielerinnen nocht nicht einmal zu einem Top-4 Team in der Bundesliga. Das man mit Spielerinnen bei 'mittelmässigen' Teams keine WM gewinnt ist ja wohl klar - das hat aber nichts mit der jeweiligen Liga zu tun.

    Komplett anderes ist das bei den Niederländerinnen: Dort sitzt fast schon jede Handballerin auf gepackten Koffern und wartet nur auf ein Angebot aus dem Ausland.

    Fakt: Wenn man 1-2 Spielerinnen von Weltklasse im Rückraum hat geht vieles einfacher. Deshalb ist es umso tragischer, wenn solche Spielerinnen so kurz vor WM Beginn auf einmal wegbrechen (Hubinger und Nadzinavicius).

    Nimm den Niederlanden z.b. Groot weg und sie wären jetzt auch schon zuhause. Und ob man ohne sie in den letzten Jahren zwei Medaillen geholt hätte bezweifle ich ebenfalls.

    Ungarn wurde übrigens bei dieser WM nur 14 (noch hinter Deutschland) - dabei haben sie nach der EHF-Rangliste die 'stärkste' Liga. Das alle Ungarischen Teams es nicht in die EHF-Cup Gruppenphases geschafft haben (das scheint für dich ja das ultimative Qualitätsmerkmal zu sein) ist dir hoffentlich auch bekannt. Dabei ist das sicher die größere Schmach, wenn man die finanziellen Ressourcen dieser Ungarischen Klubs kennt.

    6 Mal editiert, zuletzt von Harpiks (15. Dezember 2017 um 07:59)

  • Ich bin bester Laune, keine Sorge. Aber man muss Dinge, die schlecht laufen, auch ansprechen dürfen. Ich bin da gerne der Bad Boy unter den Kollegen, das ist mir egal. Aber man kann solche Tatsachen nicht einfach unter den Tisch kehren. Die Standortwahl Magdeburg und Leipzig war richtig beschissen, das dürfte mittlerweile auch der DHB einsehen. Meiner Meinung nach würde es dem Verband auch gut tun das mal offen zuzugeben. Fehler werden gemacht, es muss nur daraus gelernt werden. Wobei der Spielort München für die WM 2019 Böses ahnen lässt.

    Zurück zum Niveau der Bundesliga: Richtig, Ungarn ist hinder dem deutschen Team gelandet, weil bei den guten Clubs meist Ausländer die wichtigen Positionen besetzen. Die holen halt international die Punkte für das Ranking, aber eben nicht mit ungarischen Spielerinnen. In Deutschland spielen natürlich in Spitzenclubs auch deutsche Spielerinnen, aber diese Teams holen international nichts. Sprich doch mal mit den Trainern oder Spielerinnen, die werden Dir bestätigen, dass das Niveau der Liga sich in Grenzen hält.

    Ich will auch nicht bestreiten, dass die Leute engagiert sind und aus den bescheidenen Mitteln das Maximum herausholen. Aber selbst da habe ich meine Zweifel.

  • Wenn ich das richtig verstehe, dann gibt es also durchaus Spielerinnen die erheblich besser sind als die die wir gesehen haben. Warum wurden die von Biegler nicht nominiert ?

    Mal als Beispiel, was man erreichen kann (36kg Kettlebell mit 56kg Körper):
    Turkish getup mit 36kg Kettlebell

    Dann ist so ein Ball auf einmal auch viel schneller unterweg.

  • Hier mal mein Vorschlag für die Nationalmannschaft der näheren Zukunft!

    TW: Eckerle/Kohorst
    RA: Zapf/Schirmer (evtl. Huber)
    RR: Stolle/Gubernatis
    RM: Naidzinavicus/Loerper(obwohl sie kein internationales Niveau hat: 5 Feldtore in der Bundesliga!)
    RL: Bölk/Smits/Minevskaja
    LA: Fischer/Geschke (mitte oder außen)
    KM: Behnke/Schmelzer

    Zu diesem Stamm kann Herr Groener dann immer wieder junge Wilde hinzufügen!

    Gerne dürft ihr darüber diskutieren!!!

  • RacerBlade - vergiss Hubinger nicht (Nadzinavicius ist ja auch in Deiner Liste :) ). Lauenroth möchte ich auch noch in die Runde werfen, sie ist mindestens so gut wie die anderen genannten.

    Eigentlich wollte ich gerade eine Liste schreiben: Zuerst wurden die entfernt, die sowieso zurückgetreten sind, dann die Ü-30 und dann noch die die dem gehobenen Niveau einer Nationalmannschaft nicht genügen. Ich hatte große Schwierigkeiten eine Starting Seven zusammenzustellen. Deshalb lass ich es lieber und bin gespannt wie Groener es lösen wird.... :unschuldig:

    Einmal editiert, zuletzt von Harpiks (16. Dezember 2017 um 09:09)

  • Wer so etwas aufschreibt, hat m. E. keine Ahnung vom Frauenhandball in Deutschland oder er möchte provozieren! Bei bestimmten Besetzungen in dieser Liste, kann ich nur sagen: "Älter geht es wohl nicht!" Mit "Blick in die Zukunft" hat diese Liste wohl wenig zu tun! Man könnte auch der Liste (Aufstellung) die Überschrift geben: "Wir halten erst einmal die Asche warm, für Feuermachen ist später noch Zeit".

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    3 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller (16. Dezember 2017 um 14:07)

  • Eigentlich wollte ich gerade eine Liste schreiben: Zuerst wurden die entfernt, die sowieso zurückgetreten sind, dann die Ü-30 und dann noch die die dem gehobenen Niveau einer Nationalmannschaft nicht genügen. Ich hatte große Schwierigkeiten eine Starting Seven zusammenzustellen. Deshalb lass ich es lieber und bin gespannt wie Groener es lösen wird.... :unschuldig:

    Das sehe ich ganz ähnlich. Groener hat im Prinzip zwei Möglichkeiten: Erstens, er übernimmt den 28er Kader von Biegler minus der Rücktritte und hat ein solides Fundament für eine Mannschaft, die erstmal halbwegs gut funktioniert und nur langsam verjüngt werden kann.

    Zweitens, er macht einen harten Cut und will eine junge Mannschaft nach seinen Vorstellungen entwickeln, die vielleicht dann einen ähnlichen Weg wie die Niederlande gehen kann. Dann kann er nur maximal 8-10 Spieler aus dem jetzigen erweiterten Kader behalten und muss mit jungen Spieler auffüllen, die definitiv noch nicht so weit sind. Das ist ein sehr riskanter Weg und kostet ihm im weiteren Verlauf dann vermutlich seinen Job. ;)

  • Wer so etwas aufschreibt, hat m. E. keine Ahnung vom Frauenhandball in Deutschland oder er möchte provozieren! Bei bestimmten Besetzungen in dieser Liste, kann ich nur sagen: "Älter geht es wohl nicht!" Mit "Blick in die Zukunft" hat diese Liste wohl wenig zu tun! Man könnte auch der Liste (Aufstellung) die Überschrift geben: "Wir halten erst einmal die Asche warm, für Feuermachen ist später noch Zeit".

    4 Mal editiert, zuletzt von RacerBlade (16. Dezember 2017 um 19:02)

  • Langfristig gesehen halte ich nur einen klaren Schnitt für zielführend, weil wir eine andere Spielweise brauchen und die geht nur mit (zumindest teilweise) neuen (d. h. insbesondere jungen, hungrigen, lernbegierigen) Spielerinnen. In unseren U18/U20-Nationalmannschaften gibt es eine Reihe sehr guter Talente mit mittelfristigem Nationalmannschaftspotential. Die müssen jetzt zielgerichtet an das Niveau herangeführt werden, z. B. über eine B-Nationalmannschaft, die wir ja schon mal hatten.

  • Einen groben Reset kann man sich eigentlich nicht erlauben. In den nächsten Monaten stehen Qualifikationspiele gegen Spanien und Litauen (auswärts) an. Dass die Gefahr besteht in dieser Gruppe nur auf Platz 3 (Nichtqualifikation) zu enden ist nicht abszustreiten. :/:

  • RacerBlade Du hast dich für diese Diskussion etwas selbst ins Abseits gestellt, weil du behauptet hast, Loerper habe kein internationales Niveau. Tatsächlich ist es aber so, dass es genau vier aktive deutsche Spielerinnen gibt, die auf vereinsebene schon mal einen internationalen Titel gewonnen haben: Woltering (CL), Althaus (CL), Englert (EHF) und Loerper (EHF).

  • Langfristig gesehen halte ich nur einen klaren Schnitt für zielführend, weil wir eine andere Spielweise brauchen und die geht nur mit (zumindest teilweise) neuen (d. h. insbesondere jungen, hungrigen, lernbegierigen) Spielerinnen. In unseren U18/U20-Nationalmannschaften gibt es eine Reihe sehr guter Talente mit mittelfristigem Nationalmannschaftspotential. Die müssen jetzt zielgerichtet an das Niveau herangeführt werden, z. B. über eine B-Nationalmannschaft, die wir ja schon mal hatten.


    Ich möchte gerne Namen lesen, bei wem du aus dem U20-Kader (Jahrgänge 1998/99) die Möglichkeit siehst, mittel- oder langfristig in der Nationalmannschaft zu spielen. Ich sehe nämlich keinen einzigen Kandidat. Meiner Meinung nach sind diese Jahrgänge schwächer, aus jedem Hinsicht, als die beiden vorigen (1994/95 und 96/97), und auch als die nächsten (2000/01).
    Im übrigen darf man nun keinen Schnitt machen: die Mannschaft muss in Litauen am Ende Mai die EM-Quali unbedingt gewinnen, sonst droht die EM-Aus. Nach dem Remis in Oldenburg in September, glaube ich nicht, dass es mit einer Reihe neuer Spielerinnen möglich sei.

  • mir geht es wie Harpiks,mir fällt einfach keine wirklich erfolgversprechende Mannschaftsaufstellung ein.

    Meine Hoffnung liegt auch bei der Jugend.
    Aber für einen möglichst guten Anschluss an die jetzigen verbleibenden Nationalspielerinnen fällt mir kaum jemand aus der U20 ein.
    Wenn die aktuellen Spielerinnen nicht mehr berufen werden sollten gibt es eine sehr grosse Lücke bis zu den jetzigen U18/17 Mädels.
    Und das wird wohl kaum zu riskieren sein.

  • So, kurz für die, die die verschiedenen U-Wettbewerbe nicht geguckt haben. Beide die 1994/95 und die 96/97 Mannschaft wurde vierte in der jeweiligen U20 WM. Insbesondere an die 94/95-er kann ich mich erinnern, weil sie im Viertelfinale in Koprivnica, das ich vor Ort gesehen habe, mit einem in der allerletzten Sekunde (nach einen wirklich schönen Tempogegenstoß) geworfenen Tor von Sina Namat gegen Ungarn gewannen. Von jenem Kader ist Dinah Eckerle und Xenia Smits (damals mit einem frischen deutschen Pass) schon Nationalspielerinnen, Jennifer Rode war diesmal nicht im Kader, früher schon. Wer von jener Mannschaft noch die Nationalmannschaft erreichen kann? Wahrscheinlich keiner.
    Kader 1994/95
    Zwei Jahre später war das Viertelfinale noch dramatischer: nach Siebenmetern gewannen die deutsche Mädels gegen Südkorea. Einige von dieser Mannschaft spielten wirklich sehr gut in der WM: Annika Ingenpaß, Madita Kohorst, Alina Grijseels und Nele Reimer. Alicia Stolle ist in der Nationalmannschaft, die anderen sind weit davon entfernt, und viele von diesem Kader spielen in der zweiten Liga.
    Kader 1996/97
    Für die Jahrgänge 1998/99 kommt die U20 erst im nächsten Sommer (in ungarischem Debrecen). Sie sind in der U18 im Achtelfinale ausgeschieden (ich war vor Ort in Bratislava), und in diesem Sommer in der U19 haben sie den Platz 5 erreicht. Wenn ich mich nicht irre, nur Amelie Berger spielt in der ersten Bundesliga. Also von der Nationalmannschaft zu sprechen ist komplett Quatsch.
    Kader 1998/99
    Die 2000/01 hat zwar die U17 gewonnen, sie sind aber noch sehr jung, bei ihnen muss man noch einige Jahe warten...

  • Einen groben Reset kann man sich eigentlich nicht erlauben. In den nächsten Monaten stehen Qualifikationspiele gegen Spanien und Litauen (auswärts) an. Dass die Gefahr besteht in dieser Gruppe nur auf Platz 3 (Nichtqualifikation) zu enden ist nicht abszustreiten. :/:

    Und weil man sich keinen expliziten Schnitt erlauben kann, wird man auf der Stelle treten und die Freundes des Frauenhandballs werden nach Großereignissen weiter gefrustet hier im Forum nörgeln; von Begeisterung wird es weit und breit keine Spuren geben.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    Einmal editiert, zuletzt von Graphitteller (17. Dezember 2017 um 20:18)

  • Germanicus, die Rede war nicht von heute oder morgen. Ich schrieb von Spielerinnen mit mittelfristigem Nationalmannschaftspotential (darunter versteht man üblicherweise ei einen Zeitraum von 4 - 6 Jahren). Und da sind einige Spielerinnen unserer U17-Europameistermannschaft schon ein Thema. Du willst Namen lesen, dabei hast Du einige davon in Deinen damaligen Beiträgen selbst genannt. Zwei weitere Spielerinnen waren im All-Star-Team.

    Auch bei der U20 irrst Du Dich. Von den 11 Spielerinnen, die bei Erstligaclubs sind, stehen außer Berger noch 5 weitere Mädels in den Aufgeboten der 1.Mannschaften (logischerweise noch mit recht unterschiedlichen Spielanteilen). Allerdings habe ich nicht behauptet, dass die alle in die Nationalmannschaft gehören. Manche davon wäre ohnehin in einer guten Zweitligamannschaft besser aufgehoben, wo sie viel mehr Spielanteile hätte und zur Führungsspielerin reifen könnte. Positivbeispiel: Neubrander, Negativbeispiel (wengleich anderer Jahrgang): Reimer. Anstatt bei NSU meist die Bank zu drücken, hätte sie bei einem Zweitligisten in eine Führungsrolle hineinwachsen können, die sie beim HCL in einer Notsituation bereits einmal gut übernommen hatte.

    Ich freue mich über unsere lebendige Diskussion zu diesem Thema. Das Patentrezept dazu hat ohnehin niemand in der Tasche.