TSG Haßloch Saison 2016 / 2017

  • Jetzt auch ohne Seelos

    Handball: Verletzte Spieler bei der TSG Haßloch
    Hassloch. Hiobsbotschaft für den Handball-Drittligisten TSG Haßloch zwei Wochen vor Saisonbeginn: Rückraumspieler Kevin Seelos wird der TSG acht bis zehn Wochen fehlen – er hat sich auf einem Saisonvorbereitungsturnier in Heddesheim den Ellenbogen angebrochen.
    Bei dem Turnier gelang der TSG ein 24:24 gegen den Liga-Konkurrenten Großsachsen, gegen den sie zwischenzeitlich mit drei Toren geführt hatte. „Gegen den Drittligisten Großwallstadt aus der Oststaffel unterlagen wir knapp mit zwei Toren“, informiert Thomas Müller, Sportlicher Leiter der TSG, weiter. Gegen den Drittliga-Aufsteiger Mundenheim habe Haßloch nach einer Acht-Tore-Führung „erneut probiert“ und letztlich mit zwei Toren gewonnen. Im Spiel gegen Mundenheim sei Seelos nach einem Foul auf den rechten Arm gefallen und habe sich dabei den Ellenbogen angebrochen. „Mal sehen, ob wir noch einen Spieler verpflichten oder ausleihen können“, überlegt Müller. Denn Sebastian Schubert, ebenfalls Spieler im linken Rückraum, fällt wegen eines Patellasehnenanrisses im Knie voraussichtlich bis Oktober aus, informiert TSG-Trainer Tobias Job.

    Die TSG Haßloch trägt noch zwei Testspiele zur Vorbereitung auf die am 3. September, 20 Uhr, mit einer Auswärtspartie bei der SG Kronau-Östringen II beginnenden Saison im TSG-Sportzentrum aus. Am Mittwoch, 24. August, 20.15 Uhr, empfängt die Mannschaft von Tobias Job die HSG Hanau – bei dem Aufsteiger in die Dritte Liga Ost spielt der frühere Haßlocher Linkshänder Kai Best. Am Samstag, 27. August, 17 Uhr, kommt der TV Gelnhausen, ebenfalls ein Team der Dritten Liga Ost, zur TSG, teilt Job weiter mit.

  • Winkelmann zurück zur TSG

    Handball: Haßlocher Neuzugang hilft bis Jahresende im Rückraum aus
    Hassloch. Sebastian Winkelmann (27) hilft bis zum Jahresende beim Handball-Drittligisten TSG Haßloch aus. Wie gestern berichtet, fehlen die beiden verletzten Haßlocher Rückraumspieler Kevin Seelos und Sebastian Schubert für mehrere Wochen.
    Seelos war in einem Vorbereitungsturnier in Heddesheim in der Partie gegen den Ligakonkurrenten Mundenheim gefallen und hatte sich dabei den rechten Ellenbogen angebrochen. Er müsse zum Glück nicht operiert werden, informiert der Sportliche Leiter der TSG, Thomas Müller. Doch werde Seelos gut zehn Wochen ausfallen. Und Sebastian Schubert, ebenfalls Spieler im linken Rückraum, fehlte bereits wegen eines Patellasehnenanrisses. Er wird erst im Oktober wieder fit sein. Weil Neuzugang Dominic Hartstern (zuvor TV Knielingen) „noch nicht so weit ist“, so Müller, habe sich die TSG nach einem weiteren Rückraumspieler umgesehen. Hartstern hatte in der vergangenen Saison wegen einer Knochenhautentzündung nicht spielen können.Winkelmann war im November 2014 zum damaligen Oberligisten TSG Haßloch gewechselt, wo seinerzeit ebenfalls mehrere Spieler verletzt ausgefallen waren. Er hatte bis dahin in den Niederlanden studiert. Mit der TSG hatte er im Mai 2015 den Aufstieg in die Dritte Liga geschafft, hatte die Mannschaft aber nach dem erfolgreichen Saisonende verlassen, weil er in Frankfurt einen Arbeitsplatz bekommen hatte und nur maximal einmal pro Woche mit der Mannschaft hätte trainieren können. „Er arbeitet noch immer in Frankfurt, kann noch immer nur einmal pro Woche in Haßloch trainieren“, informiert Müller. „Aber er ist körperlich topfit und hat in der vergangenen Saison in Mundenheim ohne Training Handball gespielt – das ist besser, als den Ball gar nicht in der Hand gehabt zu haben.“ Eine weitere Option im Rückraum ist TSG-Neuzugang Stefan Job. „Er ist ein gelernter Rückraumspieler“, weiß Müller über den 24-Jährigen Kreisläufer. Das unterscheide ihn von normalen Kreisläufern.

    In der Abwehr habe Zimmermann früher vorgezogen oder auf der Außenposition gestanden. Dort hinterlassen Schubert und Seelos ebenfalls Lücken als Rückraum-Decker.

  • Posted By TSG Haßloch on 28. August 2016

    Letzten Test gegen Gelnhausen endet 24:24 – nächster Ausfall Daniel Schlingmann

    Mit dem Spiel gegen den Drittligisten aus der Oststaffel endet die Vorbereitungsphase eine Woche vor dem ersten Punktspiel in Kronau-Östringen. Dabei zeigte das Spiel am Samstag alle Höhen und Tiefen eines Handballspiels, welches zuletzt leistungsgerecht 24:24 endete.
    Schaute man dabei nach dem Spiel auf die Auswechselbank, so wurde es einem mulmig
    Da saßen Sebastian Schubert, Kevin Seelos und der an der Leiste verletzte Stefan Job.
    Bei Stefan hoffen wir dass es nächste Woche geht und er gegen Mitte der Woche wieder trainieren kann. Das wird auch nötig sein, denn einen weiteren Ausfall können wir uns im Innenblock der Abwehr nicht mehr leisten, so Müller.
    Eine weitere Hiobsbotschaft kam wenige Stunden nach Spiel per WhatsApp an die sportliche Leitung heran. Daniel Schlingmann hat sich bei einem Sturz den rechten Daumen gebrochen und fällt eventuell für Wochen aus.
    Das wirft uns wieder ein großes Stück nach hinten, aber wir müssen erst die endgültige Diagnose von Andreas Röll abwarten. Beide Seelos und Schlingmann werden am Montag bei Andy vorstellig werden. Dann sehen wir weiter, meint Müller zur angespannten Personalsituation. Es wird sicher nicht leicht auf dieser Position nachzulegen, aber da gibt es auch den einen oder anderen Kandidaten der uns für ein paar Wochen aushelfen könnte um neben Ilan Eigenmann und dem Jungen Felix Müller als dritter Torwart zu agieren. Und wenn nicht müssen es Ilan und Felix richten.

  • Die ewigen deutschen Meister
    HINTERGRUND: TSG Haßloch gewinnt 1975 den letzten deutschen Feldhandball-Titel – Helden von einst besuchen Sportmuseum


    HASSLOCH. Am Spätnachmittag des 10. August 1975 glaubte die zentrale Sportredaktion der RHEINPFALZ in Ludwigshafen an das Versehen einer Nachrichtenagentur, einen Ergebnis-Zahlendreher. „Letztes Endspiel um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft TuS Nettelstedt - TSG Haßloch 14:15“, tickerte über den Fernschreiber. Die Sensation, dass die Haßlocher tatsächlich beim haushohen Favoriten gewonnen hatten, ergab sich gleich darauf, als der Bericht vom Finale in der Redaktion einlief.

    Die meisten der Haßlocher, die den mit Nationalspielern gespickten Favoriten vor 6000 Zuschauern in dessen Ortsteil Lübbecke geschlagen hatten, kommen an diesem Freitag, 10.30 Uhr, im Pfälzischen Sportmuseum in Hauenstein, Turnstraße 1, zusammen. Eingeladen dazu haben der Sportbund Pfalz und der Verein Pfälzische Sportgeschichte. Die Veranstaltung mit der Interviewrunde ist öffentlich und kostet keinen Eintritt.Für die Männer, denen vor 41 Jahren der große Wurf zum ewigen Sportruhm gelungen war, sind Zusammenkünfte nichts Neues. „Wir treffen uns alle paar Jahre“, erzählt Horst Stahler, der damals einen Treffer zu dem Coup beigesteuert hatte. Die Frage, wie sich die Sensation für die Spieler im Wortsinn nach ausgezahlt hat, beantwortet der heute 71-Jährige mit einem Lachen: „Ausgezahlt? Der Verein hat uns 50 oder 100 Mark, gegeben, das war's. Aber wir haben auch Trainingsanzüge gekriegt, und zur Meisterschaftsfeier gab es Freibier.“
    In der Handball-Chronik der TSG Haßloch heißt es: „Niemand hatte uns eine Chance zugebilligt. Der unbekannte Außenseiter aus der Pfalz sollte gegen das Starensemble des TuS Nettelstedt um den Rekordnationalspieler Herbert Lübking und drei anderen Internationalen mit zusammen 340 Länderspielen die Niederlage nur in Grenzen halten. In den ersten zehn Minuten schien es zu kommen, wie es vermutet worden war. Die Ostwestfalen führten 5:1, dann 7:3. Doch TSG-Trainer Franz Hutter hatte die Losung ausgegeben ,Ruhe bewahren, diszipliniert spielen und den Gegner austoben lassen’“.

    Tatsächlich kamen die im Durchschnitt jüngeren Haßlocher mit der Gluthitze dieses Tages (40 Grad!) besser zurecht, holten Tor um Tor auf und lagen bei Halbzeit nur mit 7:8 im Hintertreffen. Dann ging es sozusagen Schlag auf Schlag. Heiner Würth brachte Haßloch in der 51. Minute erstmals in Führung (13:12) und Mannschaftskapitän Karlheinz Hubach drehte beim Stand von 14:14 mit dem 15. Haßlocher Treffer die Partie vier Sekunden vor Schluss zum Triumph der TSG. Mitentscheidend für den Knüller war, dass der von Trainer Hutter zum Sonderbewacher des wurfgewaltigen Lübking abkommandierte Peter Frisch den Rekordnationalspieler so geschickt abschirmte, dass der nicht mehr als Spielgestalter fungieren konnte, ihm nur ein Treffer gelang und schließlich derart nervös wurde, dass er bei einem Vierzehnmeter an Haßlochs Schlussmann Dieter Boos scheiterte.

    Drei Omnibusladungen voll Haßlocher Fans um TSG-Abteilungsleiter Karl Bittlinger rasteten schier aus, stürmten das Spielfeld. Und „Mister Olympia“, Siegfried Perrey, forderte für den vierfachen Torschützen Gundolf Porr (22) lauthals die Berufung in die Nationalmannschaft.

    Die meisten der Feld-Triumphatoren spielten in der Halle weiter, Richard Schüle, einer der Torjäger, wurde Trainer. Der inzwischen verstorbene Torwart Boos, mit acht Berufungen in den A-Nationalkader der einzige Internationale der Haßlocher Mannschaft, schloss nach dem Triumph von Lübbecke seine Laufbahn ab.

    Sparsam ging der Deutsche Handball-Bund mit seinem „Schlussmeister“ um. Er ließ zwar Meisterurkunden und Anstecknadeln überreichen und gab auch ein Festbankett. Das jedoch ausdrücklich „ohne Spielerfrauen“. Dieter Boos vor ein paar Jahren: „Da hat der seinerzeitige Nettelstedter Mäzen unsere Mädchen auf seine Kosten zur Feier eingeladen.“

    Die 75-er Meistermannschaft: Dieter Boos - Klaus Bachofner (1), Karlheinz Bub, Peter Frisch (2), Karlheinz Hubach (2), Roland Janz, Hans Jung, Willi Leibl (2), Gerd Leidig, Gundolf Porr (4), Dieter Reck, Richard Schüle (1), Horst Stahler (1), Jürgen Unruh, Heiner Würth (2); Eratzspieler Karlheinz Bub. Verstorben sind Boos, Jung und Unruh.

    Im Pfälzischen Sportbund mit ihren Frauen zu Gast sein werden am Freitag Bachofner, Frisch, Janz, Leidig, Porr, Schüle, Stahler, Würth, Trainer Franz Hutter, Co-Trainer Otto Freudenberger, Betreuer Eugen Buchert und Rudi Einholz, der Vorsitzende der TSG Haßloch.

  • Helden einer toten Sportart

    Handball: Haßloch letzter Feldhandball-Meister – Team trifft sich in Hauenstein

    Hassloch. Der größte Erfolg in der Haßlocher Handball-Geschichte liegt 41 Jahre zurück und fand in einer Sportart statt, die es seitdem auch nicht mehr gibt. Am 10. August 1975 sicherte sich die TSG Haßloch durch einen 15:14-Sieg bei Gastgeber TuS Nettelstedt die Deutsche Meisterschaft im Feldhandball, der ursprünglichen Version des Handballs. Vor allem wird an dieses Ereignis erinnert, wenn sich die damalige Mannschaft, wie gestern im Sport berichtet, morgen Vormittag um 10.30 Uhr auf Einladung des Sportbundes Pfalz im Pfälzischen Sportmuseum Hauenstein trifft.

    Die Haßlocher Handballer schrieben vor allem auch dadurch Geschichte, da Feldhandball mit dem Abpfiff des Endspiels von 1975 auch national für beendet erklärt wurde. Dadurch wurde die TSG Haßloch ein Deutscher Meister für die Ewigkeit.Dass Handball irgendwann fast ausschließlich in Hallen gespielt werden sollte, war lange undenkbar. Ursprünglich handelte es sich um eine als Großfeldspiel erfundene Sportart. Von 1921, als TSV 1860 Spandau als erster Meister aus dem von der Deutschen Turnerschaft organisierten Spielbetrieb hervorging, wurden die Deutschen Handballmeister bis 1948 ausschließlich im Feldhandball ermittelt. Im Hallenhandball wurde 1948 erstmals ein Deutscher Meister ermittelt, wobei die 1948 und 1949 ausgetragenen Wettbewerbe von dem am 1. Oktober 1949 gegründeten Deutschen Handball-Bund als inoffiziell gewertet werden.
    Bereits in den 1950er-Jahren begann ein schleichender Niedergang des Feldhandballs. Bis zur Saison 1957/58 wurde der Spielbetrieb im Winter zugunsten des Hallenhandballs unterbrochen. Danach stand das Spiel in der Halle im Vordergrund. Feldhandball gab es nur noch im Sommer. Der Druck der skandinavischen Länder, die aufgrund der Wetterabhängigkeit des Feldhandballs schon immer Probleme mit dem Spiel im Freien hatten, das Spiel endgültig in die Halle zu verlegen, wurde größer.

    Paradox war, dass erst 1967 – ein Jahr nach der letzten Weltmeisterschaft, welche die Bundesrepublik Deutschland vor der DDR gewonnen hatte – eine Bundesliga im Feldhandball eingeführt wurde. Nachdem 1972 Hallenhandball erstmals bei Olympischen Spielen gespielt worden war, wurde ein Jahr später die Feldhandball-Bundesliga wieder abgeschafft. Die beiden letzten Deutschen Meister wurden von den fünf Regionalliga-meistern ermittelt.

    Austragungsorte der Feldhandballspiele in Haßloch waren der Friesenplatz und der Jahnplatz, welche bis 1936 die Heimstätten der TSG-Vorgängervereine TV 1880 und TG 1905 gewesen waren, sowie der vom Pfälzer Handball-Verband bewirtschaftete Pfalzplatz. Auf dem ursprünglich der TG 1905 gehörenden Friesenplatz befinden sich heute die Straßen „Am Friesenplatz“ und „Am Schlossergraben“, auf dem vom TV 1880 errichteten Jahnplatz der Parkplatz, auf dem inzwischen der Haßlocher Weihnachtsmarkt ausgerichtet wird.

    Zwischen den beiden Weltkriegen war die Sportart so populär, so dass Ende der 1920er-Jahre sogar der 1. FC 08 Haßloch eine Handballabteilung gründete. Ein weiteres Zeugnis des in Haßloch populären Feldhandballs ist der noch teilweise zu erkennende Sportplatz des 1968 als Konkurrenz zur TSG gegründeten HSV Haßloch. Der Platz entstand 1972 auf einem ehemaligen Schuttabladeplatzes südlich des Naturfreundehauses.

    15 Spieler, von denen mit Dieter Boos, Hans Jung und Jürgen Unruh inzwischen drei verstoben sind, Trainer Franz Hutter, Co-Trainer Otto Freudenberger und Betreuer Egon Buchert waren die letzten Helden des Haßlocher Feldhandballs. Zusammen mit dem TSG-Vorsitzenden Rudi Einholz machen sich morgen elf auf den Weg nach Hauenstein, wo manche von vielen längst vergessene Anekdoten wieder mit Leben erfüllen werden.