Also das Elfmeterschiessen ging mit schon gehörig auf die Pumpe. Jetzt bin ich im Zwiespalt. Sollte Island heute die Sensation schaffen kann ich gar nicht anders, als denen dann auch auf die Daumen zu drücken.
Über Müller habe ich mich geärgert. Was sollte seine Operetteneinlage mit Chiellini? Warum zeigt der Schieri ihm nicht gelb?
Und über die mediale Begleitung kann ich nur noch den Kopf schütteln. Hat jemand gesehen wie Scholl danach vom Leder gezogen hat? Am besten war noch die Einleitung als Opdenhövel mit vermeintlich schelmischem Blick sagte "Du hast das aber anders gesehen Memet, oder". Dann bringt Scholl sein Kontrastatement "Herr Siegenthaler soll seinen Job machen und im Bett bleiben" welchem er am nächsten Tag wieder in die Schlagzeilen kommt und die ARD-Jungs freuen sich, was für ein cooler Sender man doch ist. So gar nicht mainstream. Der Skript ist einfach so billig und durchschaubar. Und diese deutschen Kommentatoren. Können die nach einem Tor oder bei der Anbahnung von einer klaren Torchance nicht mal ewas abdrehen, vielleicht 20 Prozent von dem Hingabe eines englischen Reporters? unser Reporter hat den mit Abstand lautesten Schrei ins Mikro abgelassen, als Boateng sich sich am Boden krümmte und man fürchten musste, dass er ausfällt.
EM 2016 - Fußball
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Steht so wohl nicht explizit in seinem Vertrag, aber die ARD erwartert von Scholl mit seinem fetten Honorar einfach, dass er mal von Zeit zu Zeit so ein Kaliber raushaut. Den Erfolg sieht man in der Tat heute im Online-Blätterwald. Und so erinnert man sich nach dem ganzen Spektakel aus medialer Sicht eben nicht an blasse Gestalten a la Rolfes, sondern an die Lautsprecher. Und was den Reporter Simon angeht, bin ich um jedes Spiel froh, dass nicht von Rethy sprachvergewaltigt wird.
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Ich bin heilfroh, wenn ich wieder Bundesliga auf Sky schauen darf. Das Niveau der Reporter dort ist mir deutlich lieber als im ÖR. Schmitt vom ZDF einmal außen vor, ist das einfach schlecht, was die da hinschicken (müssen). Eine löbliche Ausnahme ist die ARD-Radiokonferenz, die bringt immer wieder gute Leute ans Mikro.
Scholl schien mir irgendwie bemüht, irgendeinen kritischen Punkt zu suchen und den dann auszumauern. Ob das nun Methode ist - glaube ich jetzt nicht. Die Argumentation fand ich einfach an den Haaren (also nicht an seinen) herbeigezogen. Natürlich schaut man auch, was der Gegner macht und natürlich ging die Abwehrtaktik gegen die Italiener auf. Die Spanier hatten sich eben nicht eingestellt und - wie von Scholl gefordert - ihr eigenes System des Tiki-Kicki immer weitergemacht. Und das noch so lange, bis die Abwehr schon am röcheln war. Die italienischen Stürmer hatten das einfach genial gemacht, der vorne nagelte den Ball fest, verteilte ihn auf die schnell nachrückenden Mitspieler und die Spanier schauten nur dumm hinterher. Das hat Löw mit seiner (oder Siegenthals) Taktik einfach gut unterbunden. Und deswegen geht Scholls Kritik für mich daneben.
Müllers Aktion war doch nicht gelbwürdig. Chiellini wurde gefoult, hat ein wenig zu laut gebrüllt, Müller hat das nicht gefallen, und in 10 Sekunden war es alles vorbei, nachdem Papa Buffon alle mal in den Arm genommen hatte.
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Scholl schien mir irgendwie bemüht, irgendeinen kritischen Punkt zu suchen und den dann auszumauern.
Ich hab vor ca. einem Monat ein langes Gepräch mit Scholl als podcast (im BR, findet man schnell mit google, empfehlenswert) gehört. Der scheint mir als einer der wenigen Ex-Profis ein zufriedenes Leben zu führen. Die Kids zur Schule fahren, eigenes Musiklabel wo er seine Musik als sampler rausbringen kann und ab und an im Fernsehen schwätzen.
Intellektuell ist der auch recht fit. Nur ist es eben sehr durchschaubar, dass er sich mit aller Macht von der Heerschar von "Experten" abgrenzen will. Ist ja auch interessant, was für eine Haufen Ex-Profis mittlerweile mitlabern. gmx hat beispielsweise Torsten Legat gewonnen. Der gibt immer Kommentare auf der gmx-homepage. Das sind ja z.T. echt skurile Gestalten. Gegen Island war Effenberg im Studio mit Bommes wenn ich nicht irre. Der hatte sich in einen Anzug gequetscht, das allein war das Einschalten wert.
Und das meinte ich mit "Skript". Opdenhövel und Scholl versuchen mit aller Macht aus der grauen Masse herauszustechen und Scholl kreiert mit seiner skurilen Kritik schon fast eine Kunstfigur. Hauptsache erst mal einen drauf hauen und konträr zum Mainstream. So wie in der Kunstszene Bazon-Brock berühmt wurde.
Das ist echt armer und durchschaubarer Journalismus. In der Vorrunde hatte Scholl noch so einen Auftritt. Da hat er laufend was von einem Packingfaktor gefaselt. Eine Methode die Ex-Profi Reinarz populär gemacht hat und mit welcher die Qualität von Pässen bewertet wird. Auch mit diesem Auftritt hat er Schlagzeilen kreiert.
Überhaupt finde ich es mittlerweile unerträglich wie Fussballnachrichten journalistisch aufgearbeitet werden. Ewald Lienen hatte eine kurzes Statement gegeben zu dem Überangebot und der Aufblähung des Produktes. An sich recht interessant. Daraufhin erscheinen Artikel die den Inhalt des Monologs quasi nacherzählen. Kann man da nicht einen Link zu dem Youtubevideo setzen? Hierein Beispiel aus dem Stern.
Und noch mal zu Müller. Die gmx-homepage macht zu der Story die Schlagzeile "Müller mit grandioser Geste". Nach Handballmaßstäben hätte es für sowas wegen Unsportlichkeit Minimum Gelb gegeben. -
Scholl hat es selbst als Trainer zu nichts gebracht. Was erwartet ihr da, sachliche Kritik?

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Scholl hat es selbst als Trainer zu nichts gebracht. Was erwartet ihr da, sachliche Kritik?

Scholl wurde in der offiziellen Version vom FCB vor die Wahl gestellt, sein Medienengagement zu beenden und nur den Trainerjob zu machen. Er hat sich für das Medienengagement entschieden. Im podcast war auffällig, dass er sich über die neue Trainergeneration beschwerte. Der Lizenzlehrgang sei megaschwer und man würde in ein paar Jahren keinen berühmten Ex-profi mehr auf der Trainerbank sehen, da die Ausbildung zu theoretisch sei. Vor dem Hintergrund ist seine Kritik wirklich sehr arm. Aber wie schon von mir beschrieben, es geht nicht um inhaltliche Kritik, sondern um die Masche. -
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Scholl hat es selbst als Trainer zu nichts gebracht. Was erwartet ihr da, sachliche Kritik?

Totschlagargument. Demnach dürfen sich nur ein paar Dutzend Trainer zum Thema äussern. Frei auf andere Sportarten übertragbar und für mich einfach nur Quatsch.
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1. armer Buffon!
Der scheint mir als einer der wenigen Ex-Profis ein zufriedenes Leben zu führen. Die Kids zur Schule fahren, eigenes Musiklabel wo er seine Musik als sampler rausbringen kann und ab und an im Fernsehen schwätzen. Intellektuell ist der auch recht fit.
2. genau deshalb finde ich den sympathisch und cool: locker und authentisch.
Im ZDF bemüht sich nur jeder, unbedingt Recht zu haben, unfreundlich und unpersönlich.Und nun könnte gerne Island gewinnen, wenigstens eine meiner gewünschten Mannschaften im HF.
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- Offizieller Beitrag
Opdenhövel und Scholl versuchen mit aller Macht aus der grauen Masse herauszustechen und Scholl kreiert mit seiner skurilen Kritik schon fast eine Kunstfigur. Hauptsache erst mal einen drauf hauen und konträr zum Mainstream.
Naja, dieses Herausstechen aus der Masse haben auch schon andere gemacht ... Dellng und Netzer als Dua fallen mir da ein. Oder das ZDF, das neben dem Moderator dann Jürgen Klopp (im deutschen '54 Trikot) und Urs Meyer da stehen hatte. Das alleine finde ich jetzt nicht so wirklich verwerflich.Und ich bin mir nicht sicher, wie er mit seiner Kritik angekommen wäre, wenn Deutschland verloren hätte ... wenn er hätte sagen können: Wieder mal haben sich die Deutschen an den Gegner angepasst, und wieder mal sind sie gegen Italien rausgeflogen. Schaut 2014 nach Brasilien, da hat Jogi "seinen Stiefel" durchgespielt und ist Weltmeister geworden ...
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Freundschaft!
Schaut 2014 nach Brasilien, da hat Jogi "seinen Stiefel" durchgespielt und ist Weltmeister geworden ...
Nö. Hat er nicht. Da hat er den Quatsch, den sich Siegenthaler vorher ausgedacht und teilweise in einem langen Interview vorher publik gemacht hat (von dem übrigens nichts eingetroffen ist), vor dem Viertelfinale einkassiert. Dem Vernehmen nach auf Druck der Mannschaft. Vorher hat man dank dieser kruden Thesen den einigen Top-Außenverteidiger im Mittelfeld eingesetzt, wo er zudem eher schwach unterwegs war und dafür mit Innenverteidigern außen gespielt. Erst mit dem Viertelfinale hat Löw ganz konservativ spielen lassen. Die in den Jahren davor in den Vereinen gewachsene Stärke (u.a. dank Guardiola und Klopp) konnte die Mannschaft tragen. Vergleichbar mit 1996, als mit Vogts auch nicht der Übertrainer da war. Der aber anders als 1992, 1994 & 1998 eine in sich stabile Truppe hatte.Löw ist kein Dagur, um es mal anders zu sagen.
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- Offizieller Beitrag
Da hat er den Quatsch, den sich Siegenthaler vorher ausgedacht , vor dem Viertelfinale einkassiert. Dem Vernehmen nach auf Druck der Mannschaft. (...) Erst mit dem Viertelfinale hat Löw ganz konservativ spielen lassen. Die in den Jahren davor in den Vereinen gewachsene Stärke (u.a. dank Guardiola und Klopp) konnte die Mannschaft tragen.
Sorry, Alf, du hast vollkommen recht - das ist aber letztlich auch das, was Scholl (meiner Erinnerung nach) gesagt hat. Ich habe da Scholl etwas sehr verkürzt. Scholl sagte im Fernsehen (wenn ich das richtig im Kopf habe), dass Löw seit dem Viertelfinale in Brasilien ohne Anpassung gespielt hat ... darauf bezog ich mich vor allem.
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Bei mir komnt jetzt Umschaltson zum Einsatz
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Ich bin sehr gespannt. Ich nehme an nach dieser Vorstellung werden viele Frankreich als Favorit sehen, aber im Grunde liegt das am frischeren Eindruck, denn Slowakei oder Island auseinandernehmen gibt sich jetzt jeweils eigentlich nicht viel.
Ich fand unser Spiel gegen Italien sehr gut. Über 120 Minuten das italienische Umschaltspiel zu unterbinden war toll, wenn auch sicherlich nicht was die Leute sich unter schönem Fußball vorstellen. Für mich die richtige Taktik, die ja auch fast in 90 Minuten geklappt hätte, bei Scholl hat mich eher der beleidigende Ton gegen den Trainerstab gewundert. Die Meinung an sich kann man ja haben, aber so wie er das formuliert hat, muss er sich nicht wundern wenn er da Gegenwind bekommt.
Bleibt zu hoffen das zumindest unser defensives Mittelfeld fit wird. Kimmich wird wohl wieder Außen gebraucht, wenn Khedira und Schweinsteiger ausfallen wird das kitzlig.
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Mir ist da nicht bange. Weigl hat in Dortmund eine bockstarke Saison gespielt und das Beispiel Kimmich zeigt, dass man den jungen den Sprung ins kalte Wasser ruhig zutrauen kann. Erfahrung ist zwar auch viel Wert, aber wichtiger ist, dass der Spieler fit ist. Lieber ein fitter Weigl als ein angeschlagener Khedira/Schweini.
Bei den anderen Positionen hoffe ich auf Höwedes für Hummels in der Vierer(!)-Kette und jemand dynamisches wie Schürrle oder ggf sogar den m.E.n. unterschätzten Podolski in der Spitze. Ich befürchte aber eher Mustafi und Götze.
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Verletzungen während eines Turniers sind völlig normal und müssen dann halt mit den übrigen Spielern die man hat kompensiert werden..sogesehen liegt die übliche "Panikmache" der Medien ( Norelf, etc., so ein Schwachsinn ) völlig neben der Sache...beim letzten EM Sieg 1996 fehlten im Endspiel übrigens 6 verletzte bzw. gesperrte Akteure
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Bei den anderen Positionen hoffe ich auf Höwedes für Hummels in der Vierer(!)-KetteBei Jogis IV sind Boateng / Höwedes die rechten und Hummels / Mustafi die linken. Ergo wird es wohl nicht Höwedes werden.
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Bei Jogis IV sind Boateng / Höwedes die rechten und Hummels / Mustafi die linken. Ergo wird es wohl nicht Höwedes werden.
Von der Logik hab ich gehört, ja. Aber warum sollte ein Höwedes als gelernter IV dauerhaft auf einer für ihn völlig fremden Position aushelfen (Außenverteidiger) aber nicht für die ungewohntere Seite in der Innenverteidigung? Erschließt sich für mich nicht. -
Weil der Jogi das immer so macht
...das muss dann doch nicht logisch sein, und weder Scholl noch sonst wer nachvollziehen können 
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Von der Logik hab ich gehört, ja. Aber warum sollte ein Höwedes als gelernter IV dauerhaft auf einer für ihn völlig fremden Position aushelfen (Außenverteidiger) aber nicht für die ungewohntere Seite in der Innenverteidigung? Erschließt sich für mich nicht.Fremd ja nun nicht. Er hat während der gesamten WM 2014 den linken Außenverteidiger gespielt und hat dieses Turnier ja auch auf rechts begonnen. Erfahrung hat er hier also allemal.
Es kommt eben darauf an wer spielen kann. Ich kann mir sehr gut vorstellen das Kimmich im Zweifel Schweinsteiger im Mittelfeld ersetzen wird und dann spielt Höwedes rechts als Verteidiger. Wenn Löw stattdessen aber auf Weigl oder Can setzt oder Schweini fit wird, wird Kimmich rechts verteidigen. Dann könnte Höwedes natürlich in der Innenverteidigung spielen.
Alles unter der Prämisse das man wieder auf die Viererkette setzt natürlich.
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Fremd ja nun nicht. Er hat während der gesamten WM 2014 den linken Außenverteidiger gespielt und hat dieses Turnier ja auch auf rechts begonnen. Erfahrung hat er hier also allemal.
Ja eben. Trotzdem er sich dort nicht wohlfühlt, spielt er dort sehr solide. Mein Punkt ist, dass wenn er das kann, dann kann er auch die andere Innenseite beackern, denn innen fühlt er sich deutlich wohler als außen, egal welche Seite. Und ich halte ihn für deutlich solider und weniger anfällig für Böcke als Mustafi. -