Neue Regeln ab 01. Juli 2016

  • In den Taschenregelheften ist es auf Seite 85.

    Aber mal als Zitat

    Zitat von Guidelines und Interpretationen

    Abstandsvergehen (Regel 8:10 c)
    Das "Nichteinhalten des Abstandes" führt nur dann zur Disqualifikation + 7 m, wenn der Wurf in den letzten 30 Sekunden (!) nicht ausgeführt werden kann.

    Wird der Wurf ausgeführt und durch einen zu nahe stehenden Spieler geblockt, dann ist auch in den letzten 30 Sekunden die normale Progression vorgesehen, da der Ball die Hand des Werfers verlassen hat (s. Regel 15:2 Abs. 1).

    2 Mal editiert, zuletzt von Funkruf (16. Oktober 2016 um 09:13)

  • Also, verstehe ich es richtig? Letzte 30 Sekunden, Freiwurf für Team A, der Spieler A5 hat den Ball und möchte den Freiwurf ausführen. Spieler B9 steht 40 cm vom A5 entfernt und hat offensichtlich keine Absicht, woanders zu gehen, berührt aber A5 nicht.
    1.: Wenn A5 den Freiwurf nicht ausführt und sich wegen dem Nichteinhalten das Abstandes beschwert, dann rote Karte und Strafwurf
    2.: Wenn A5 den Freiwurf doch ausführt und der Ball von B9 geblockt wird, dann Zeitstrafe und ein anderer Freiwurf?
    Oder passiert im Fall 1 nichts, der Schiedsrichter erfordert nur dass B9 sich von A5 entfernt, und läuft damit möglicherweise die Spielzeit aus? Es ist also so doch möglich einen Freiwurf in den letzten Sekunden zu behindern?

    2 Mal editiert, zuletzt von Germanicus (16. Oktober 2016 um 10:20)

  • Richtig, wenn die Wurfentscheidung nicht ausgeführt werden kann, bedeutet das Disqualifikation für den Spieler + 7m. Führt er ihn aus (also der Ball verlässt die Hand) und durch die regelwidrige Position entsteht der fehlbaren Mannschaft ein Vorteil, bedeutet das Progression für den fehlbaren Spieler + Wiederholung der Wurfentscheidung für die nicht fehlbare Mannschaft mit Pfiff (da Korrektur).

    Was noch ganz wichtig ist, die Schiedsrichter dürfen gemäß Regel 15:4 Abs. 2 eine regelwidrige Position bei An-, Ein- oder Freiwürfen nicht sofort korrigieren, wenn die Wurfausführung für die ausführende Mannschaft trotzdem von Vorteil ist. Nur wenn ein Nachteil entsteht, muss die Aufstellung korrigiert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf (16. Oktober 2016 um 11:18)

  • Doch der Freiwurf kann theoretisch ausgeführt werden, wenn der Gegner zwar regelwidrig nah steht, aber den Spieler der den Freiwurf ausführen möchte nicht berührt und damit den Wurf direkt nicht behindert. Dass die regelwidrige Position vom Schiedsrichter korrigiert wird, ist schön, aber in den letzten 10-12 Sekunden bedeutet mit großer Sicherheit, dass die Spielzeit abläuft.

    Allerdings habe ich ein Spiel gesehen (ich werde nicht verraten, wo und wann, mein Ziel ist nicht die aktuelle Schiris anzuzeigen) wo ca. 8 Sekunden vor dem Spielende ein Freiwurf ausgeführt und in ca. einem halben Meter Abstand vom Gegnern absichtlich geblockt wurde. Es gab eine rote Karte und einen Strafwurf. In diesem Fall wäre dann theoretisch auch ein Einspruch möglich gewesen, richtig?

  • Allerdings habe ich ein Spiel gesehen (ich werde nicht verraten, wo und wann, mein Ziel ist nicht die aktuelle Schiris anzuzeigen) wo ca. 8 Sekunden vor dem Spielende ein Freiwurf ausgeführt und in ca. einem halben Meter Abstand vom Gegnern absichtlich geblockt wurde. Es gab eine rote Karte und einen Strafwurf. In diesem Fall wäre dann theoretisch auch ein Einspruch möglich gewesen, richtig?

    Ja, klarer Regelverstoß. Wenn der Strafwurf spielentscheidend ist, wird das Spiel wiederholt.

  • Für mich muss hier die Spielsituation unterschieden werden.

    Versucht die Angreifende Mannschaft schnell weiterzuspielen und verzichtet damit auf korrekte Stellung, dann ist so zu verfahren wie in der Kommentierung zur Regel.

    Stehen alle korrekt und ein Spieler unterschreitet absichtlich den 3m Abstand dann ist das für mich ganz klar unsportlich und entsprechend mit Rot und 7m zu sanktionieren.

    Gruß Frank


  • Stehen alle korrekt und ein Spieler unterschreitet absichtlich den 3m Abstand dann ist das für mich ganz klar unsportlich und entsprechend mit Rot und 7m zu sanktionieren.

    Dann begehst du einen klaren Regelverstoß.

    Man kann sich die Regeln nicht machen, wie man will.

    Und noch mal: Die Kriterien für diese Regel sind seit 5 oder 6 Jahren unverändert!
    Nur die Folge (Strafwurf statt Bericht) ist anders, aber die Kriterien (dass Blocken des Balles nach der Ausführung
    nicht dazu zählt z.B.) sind gleich geblieben!

    Und jetzt haben sie es mit dem Abstand ja extra noch ins Regelheft reingeschrieben.

    Wer dann als Schiedsrichter da immer noch nen Regelverstoß begeht, sollte die Pfeife lieber an den Nagel hängen.
    Das haben die Mannschaften nicht verdient, dass da seitens der Schiedsrichter Spielwiederholungen in Kauf genommen werden, nur weil
    sie die Regeln nicht kennen oder nicht akzeptieren wollen.

  • ...
    Stehen alle korrekt und ein Spieler unterschreitet absichtlich den 3m Abstand dann ist das für mich ganz klar unsportlich und entsprechend mit Rot und 7m zu sanktionieren....

    Selbst nach dem was du schreibst (".. ist das für mich ganz klar unsportlich ...") ist dass nach 8:7 und/oder 8:8 zu ahnenden Dinge, aber nicht "Rot"; "Rot" ist nach 8:9 nur grob unsportliches Verhalten - und der Meinung scheinst ja nicht mal du zu sein.

  • Dann begehst du einen klaren Regelverstoß.

    Man kann sich die Regeln nicht machen, wie man will.

    Und noch mal: Die Kriterien für diese Regel sind seit 5 oder 6 Jahren unverändert!
    Nur die Folge (Strafwurf statt Bericht) ist anders, aber die Kriterien (dass Blocken des Balles nach der Ausführung
    nicht dazu zählt z.B.) sind gleich geblieben!

    Und jetzt haben sie es mit dem Abstand ja extra noch ins Regelheft reingeschrieben.

    Wer dann als Schiedsrichter da immer noch nen Regelverstoß begeht, sollte die Pfeife lieber an den Nagel hängen.
    Das haben die Mannschaften nicht verdient, dass da seitens der Schiedsrichter Spielwiederholungen in Kauf genommen werden, nur weil
    sie die Regeln nicht kennen oder nicht akzeptieren wollen.

    Bevor du hier irgend etwas schreibst, solltest du erst einmal wissen wovon du schreibst.

    Du beziehst dich mit deinem Wissen auf die Seiten 74 und 75 unseres Regelheftes. Aber nicht alles was im Regelheft steht sind Regeln. Das worauf du dich beziehst, wird extra als Guidelines und Interpretationen ausgewiesen. Und genau damit kannst du nicht jede Spielsituation abdecken. Aber auch darauf wird in unseren Regeln hingewiesen, dass wir immer die Auswirkungen einer Situation beurteilen sollen um über das Strafmaß zu befinden.

    Grundsätzlich steht in unseren Regeln, dass jedes Abstandsvergehen Progressiv zu bestrafen ist. Setze ich das als Schiedsrichter konsequent um würde bedeuten, dass bei ziemlich jedem Wurf irgend ein Abwehrspieler progressiv bestraft würde. Die Regel 13:2 gibt uns Schiedsrichtern die Möglichkeit einen Vorteil für die angreifende Mannschaft zu gewähren. Tue ich das um ein schnelles Spiel zu gewährleisten, muss ich auch Abstandsvergehen ohne diese wirklich Ahnden zu können in Kauf nehmen.

    Ich habe mein Beispiel extra unterteilt. Im ersten Fall gehen wir pari.
    Im zweiten Fall, wenn alle korrekt stehen muss die Situation einfach anders beurteilt werden. 8:7c in Verbindung 8:10c. Und das sind Regeln an die ich mich halte. Für 13:2 seh ich in dieser Situation keinen Spielraum und deshalb kann ich die Aussage Seite 74 - 75 für die ich ganz klar 13:2 benötige nicht anwenden. So würde ich es vor jeder Rechtsinstanz argumentieren und diese müsste dann entscheiden.

  • Ja, klarer Regelverstoß. Wenn der Strafwurf spielentscheidend ist, wird das Spiel wiederholt.


    Hmm..., ganz so einfach finde ich das nicht.
    Entscheidend müsste doch sein: "Warum hat der Schiri gepfiffen?" Was ist denn, wenn der Schiri den mangelnden Abstand sieht und pfeifen will, aber quasi im selben Moment wird der Feiwurf ausgeführt? Dann müsste Strafwurf doch die korrekte Entscheidung sein, obwohl zum Zeitpunkt des Pfiffes der Ball die Hand schon verlassen hatte. Und von aussen ist das superschwer zu erkennen, was da genau die Grundlage für den Pfiff war.


  • Im zweiten Fall, wenn alle korrekt stehen muss die Situation einfach anders beurteilt werden. 8:7c in Verbindung 8:10c. Und das sind Regeln an die ich mich halte.

    Nein, du wendest hier eine Regel an, die du nicht anwenden darfst.

    Voraussetzung für 8:10 c) ist, dass der Ball NICHT im Spiel ist.

    Sobald der Ball die Hand verlassen hat (und das hat er ja, wenn er geblockt wird), ist der Ball aber im Spiel.
    Also ist 8:10 c) NICHT anwendbar!

  • Stehen alle korrekt und ein Spieler unterschreitet absichtlich (natürlich bevor der Ball die Hand verlassen hat) den 3m Abstand dann ist das für mich ganz klar unsportlich und entsprechend mit Rot und 7m zu sanktionieren.

    Gruß Frank

    Ich dachte das rote wäre auch für dich klar, wenn ich 8:10c anwenden will. Speziell für dich Rheinland-SR habe ich das ganze in meinem Beispiel rot eingefügt und ergänzt. Allerdings befürchte ich das du immer noch an deiner Meinung festhältst. Dann bitte ich dich aber diese mit Regeln und nicht mit Interpretationen zu belegen.

  • @ Frank: Das Blocken des Balles mit Abstand-Unterschreitung willst du mit Strafwurf und Disqualifikation bestrafen!

    Aber dieses Blocken kann nur stattfinden, wenn der Ball im Spiel ist (also wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat).

    Darum fällt das Blocken des Balles nicht unter Regel 8:10 c) - völlig unabhängig davon, wann der jetzt den Abstand verkürzt hat.

    Führt der Werfer aus und der Ball wird geblockt, ist 8:10 c) nicht anwendbar, weil der Ball im Moment des Blockens im Spiel ist! Punkt.

  • Stehen alle korrekt und ein Spieler unterschreitet absichtlich (natürlich bevor der Ball die Hand verlassen hat) den 3m Abstand dann ist das für mich ganz klar unsportlich und entsprechend mit Rot und 7m zu sanktionieren.

    Ich als regelkundiger Schiedsrichter achte in dieser Situation nicht mehr darauf, ob der Angreifer denn den Ball dann noch Spielt oder nicht sondern unterbreche und sanktioniere. Die Regelverletzung nach 8:7c erfolgt bevor der Ball gespielt ist und dann haben wir in den letzten 30 Sekunden und damit 8:10c. In meinen Augen geht es in solchen Situationen ausschließlich darum, dass ich als Schiedsrichter bestrafe und Zeit von der Uhr genommen wird.

    Dir Rheinland-SR scheint jedoch Regel 8:7c egal zu sein. Die Situation ist dann zu beurteilen wenn Sie entsteht. Und solange in diesem Moment kein Vorteil ist, ist dann auch zu entscheiden.

    Gruß Frank

  • Ich als regelkundiger Schiedsrichter achte in dieser Situation nicht mehr darauf, ob der Angreifer denn den Ball dann noch Spielt oder nicht sondern unterbreche und sanktioniere.

    Nee, leider nicht.

    Sonst würden wir so etwas, was schon vor 6 Jahren ganz klar von offizieller Seite klargestellt, erläutert und begründet wurde
    und jetzt sogar extra ins Regelheft übernommen wurde, nicht immer noch diskutieren.

  • Dir Rheinland-SR scheint jedoch Regel 8:7c egal zu sein.

    Nee, ganz im Gegenteil:

    Nach genau der Regel gebe ich in der Situation 2 Minuten!


    Stehen alle korrekt und ein Spieler unterschreitet absichtlich (natürlich bevor der Ball die Hand verlassen hat) den 3m Abstand dann ist das für mich ganz klar unsportlich und entsprechend mit Rot und 7m zu sanktionieren.

    Das ist so, als wenn du sagen würdest:

    "Ich fahre zum Skifahren, also nehme ich Badesachen mit."

    Du sagst selbst völlig richtig, dass es unsportlich ist.
    Dann bestrafe es auch so und nicht so, als ob es besonders grob unsportlich wäre!

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (19. Oktober 2016 um 20:50)

  • Ist halt so, "
    frank1706
    " macht sich die Regeln wie sie ihm in sein Weltbild passen.

    - Für unsportliches Verhalten "Rot" (und das wird immer wieder wiederholt, viel Falsches oft wiederholt macht es vielleicht richtig)
    - Ball "im Spiel" oder Ball "nicht im Spiel" - mir doch egal
    - offizielle Erläuterungen mit dem Ziel der einheitlichen Regelauslegung - mir doch egal, ich mach was ich richtig finde

    Solche Schiedsrichter braucht der Handball

  • @ UFausLD

    ich schieße jetzt einmal zurück

    wenn du nicht in der Lage bist, aus welchen Gründen auch immer, den ganzen Thread zu lesen und zu verstehen, dass wir hier ausschließlich über eine Situation in den letzten 30 Sekunden schreiben und diese dann Regelkonform oder aber nicht (unsere Diskussion)anders bewerten müssen als in 59:30 Minuten vorher, dann halte dich raus. Doofes Zeug wird hier im Forum genug geschrieben.

    @wieder alle

    Ich beschreibe einfach einmal die Situation die ich in einem Kreisklasse Spiel hatte und ich denke dann wird es deutlich. Im laufenden Spiel hatte ich mehrmals Abstand eingefordert und auch schon entsprechend progressiv bestraft.

    Mannschaft A hat bei einem Freiwurf immer das gleiche gespielt. 3 Spieler auf 9m. Ball abgespielt auf Rückraum und 2 Schritte zurück, Rückraum kommt und steigt auf 9m hoch und wirft mit seiner Flak aufs Tor. Erfolgsquote ca. 80%. Der Spieler ist mit einem sogenannten Stemmschritt hoch gesprungen und dann mit wenig Vorwärtsbewegung auf ca. 8m gelandet.

    5 Sekunden vor Schluss Verletzungsunterbrechung mit Freiwurf A an der 9m Linie. Spielstand 1 Tor vor für B. Anpfiff und mit dem Pfiff stürmen 2 Spieler aus dem Block und stellen sich genau hinter die 3 Angreifer so dass diese Ihre 2 Schritte zurück nicht machen können und der Rückraum dadurch keinen Platz hat. Ball hat die Hand noch nicht verlassen.

    Meine Entscheidung Time Out, 2x Rot und 7m Sanktion. Und dazu stehe ich. Die Mannschaft A hat bei diesen Freiwürfen während des ganzen Spieles immer 2-3 Sekunden ausgenutzt und für mich hatte die Aktion der Abwehr einzig das Ziel unkorrekte Stellung zu erreichen und dann durch Wiederholung die Zeit von der Uhr zu nehmen.

    Die IHF hat mit allem was Sie schreiben immer nur den Publikumswirksamen Handball im Blick. Untere Klassen sind da nur das lästige Übel. Da kann man gemäß der Interpretation im Regelheft entscheiden. Auch wenn eine Mannschaft selbst schnell ausführen will. Da bleibe ich nach wie vor mit euch einer Meinung. Aber, und das ist es worauf ich die ganze Zeit hinaus will, es gibt Situationen im Spiel da ist eine korrekte Ausführung auch unter Umständen wegen dem Unvermögen der Aktiven nicht mehr möglich und dann muss man die Situation beurteilen und nicht stoisch einer Interpretation einer Regel folgen, die nicht alle Situationen erfassen kann.

    Gruß Frank

  • @ all: Das Regelwerk ist mit Regel 18 bzw. den Handzeichen nicht vorbei. Schaut doch einfach mal in den Guidelines und Interpretationen des Regelwerkes vorbei.

    Internationale_Handballregeln_2016_mit_den_DHB-Zusatzbestimmungen___Stan....pdf

    In der PDF auf Seite 74 gibt es den Punkt Abstandsvergehen (Regel 8:10c)

    "Das "Nichteinhalten des Abstandes" führt nur dann zu einer Disqualifikation + 7m, wenn der Wurf in den letzten 30 Sekunden (!) nicht ausgeführt werden kann."

    Das heißt, wird dem Spieler z.B. durch einen zu nahe stehenden Spieler die Wurfbahn versperrt und er kann dadurch den Freiwurf/Einwurf nicht ausführen, ist die Regel erfüllt. Ich muss als Schiedsrichter nicht warten, bis der Ball dann durch diese Regelwidrigkeit geblockt wird.