Satire!? Üble Nachrede!? Oder einfach nur Schwachsinn!?

  • Um Gottes Willen...diese "Satire" ist ja genau so daneben wie der zugrunde liegende Artikel. Was übrigens den als Integrationsvorbild so leuchtend dargestellten Fußball angeht, beobachte ich seit mehreren Jahren als regelmäßiger Sportplatzgänger, dass in vielen Amateurmannschaften außerhalb der eigenethnischen Vereine a la Kosova Frankfurt oder Ata Spor Urmitz kaum noch ausländische Mitbürger mitspielen. Vor 10, 15 Jahren waren es in der Regel mal Minimum drei, vier Nichtdeutsche in jeder Landesliga-Truppe. Diese Zeiten sind warum auch immer vorbei.

  • OK, ich präzisiere: Wäre es möglich das aktuelle parteipolitische Geschehen außen vor zu lassen?
    Ich habe echt keine Lust hier jetzt über die AFD, die Flüchtlingspolitik oder ähnliches zu schreiben.
    Aber ist natürlich nur meine Meinung.


    ... die ich zu 100% unterstütze!

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • 1. dito
    2. Wir Ringer haben keinerlei Mangel an Migranten. Ist das gut? Oder schlecht? Mein Gott Walter.
    3. Diskussionen wie diese machen dieses Forum lesenswert. Ernsthaft.

  • Handball: Verspätete Willkommenskultur | ZEIT ONLINE

    Hier ist der versprochene Folgeartikel. Ich finde wenn das der erste gewesen wäre, hätte man jetzt eine schöne Diskussion haben können. So scheint mir das Gewässer allerdings recht vergiftet zu sein. Dadurch das der Artikel die "Kabinenpredigt" als etwas darstellt was genau diesen Punkt ansprechen wollte, rückt sie ihn in ein anderes Licht, welches kaum diese Aufregung ausgelöst hätte.

    Daher schwebt das auch ein bisschen über diesem zweiten Artikel. Wenn dann ein zwei Jahre altes Video der HBL gegen Rassismus verlinkt wird, wirkt das abermals wie eine Unterstellung das Handball ein Rassismus-Problem hätte. Ein Vorwurf der schlicht darüber hinaus geht, dass wenig Leute mit Migrationsherkunft für den Sport zu begeistern sind. Das unterstellt abermals implizit den Fans rassistisch zu sein.

    Das zweite Problem ist eben das der Artikel die Maßnahmen des DHB herausstellt. Man könnte meinen das sei fair, da man anerkennt das bereits an dem Problem gearbeitet wird. Dadurch das dies aber eben schon seit mindestens zwei Jahren geschieht, fällt irgendwie das Argument der Zeit "wir wollten eine Debatte anstoßen" in sich zusammen.

    Schade...so bleibt das für mich eine Vermeidung einer fälligen Entschuldigung.

  • Man hatte einen weiteren Beitrag zu dem Thema angekündigt - WEGEN der "harschen Kritik" auf die "Kolumne" des Herrn E. Nun schreibt ein anderer Autor einen weniger polemisierenden Beitrag. Ich kann nicht erkennen, dass man hier auch nur ansatzweise auf die massive Kritik eingegangen ist - oder bin ich nur zu doof ?(
    Schade, da hat man eine Chance verpasst. Das eingefügte Video ist ja nett, aber was hat das mit dem Inhalt des Artikels zu tun? Wie Capitano schon schrieb: nicht ernst zu nehmen!

  • man will sich auf leisen sohlen aus dem thema schleichen, da man wohl selbst erkannt hat, dass grad zum jetztigen zeitpunkt
    der vorherige beitrag ein absolutes no go war.
    also schadensbegrenzung und diese dann so gestaltet, dass man nicht weiter gross negativ auffällt damit sich das thema
    von selbst verabschiedet.
    man könnte meinen - typisch presse.
    aber die sind halt auch geübt genug, damit sie intern einen plan oder leitfaden dafür haben, wie sie möglichst still und leise
    aus diesem dilemma mit dem möglichst geringen schaden herauskommen.

  • Interessant, dass der Herr Philosoph (der sprichwörtlich in diesem Falle wirklich besser mal geschwiegen hätte), sich hinterher mit irgendwelchen Bemerkungen zu "Probebohrungen in der Volksseele" herauszuwinden sucht, statt auf die berechtigte Kritik einzugehen. Immerhin schickt die Zeit noch einen Artikel hinterher und behauptet nicht, der Autor sei mit seiner Maus abgerutscht..... ;)

    Was bleibt ist eine sinnvolle Debatte über Nachwuchsförderung und Integration von Migranten, Flüchtlingen etc.. Dies hat aber mit dem Originalartikel und dessen aberwitzigen Schlußfolgerungen nur marginalst zu tun. Dennoch wird sich der Autor rühmen, er habe "eine Debatte angestoßen" - so sind die Zeiten.....

  • Die eigentliche Intention von Eilenberger war aus seiner Sicht akademischer Natur. Seiner Meinung nach muss dieser Diskurs jetzt her und um das in der Mediengesellschaft zu schafffen braucht es eben eine "Bombe".

    von seinem Twitteraccount

    Zitat


    In den Geisteswissenschaften spricht man diesbezüglich übrigens von einem "kalkulierten Tabubruch". Er soll diskursöffnend wirken.

    Es gibt, als Artikel, Aufklärer und Aufbrecher. Das war ein Brecher. Bin froh um die Diskussion, die jetzt beginnt. Die ist wichtig.


    Insgesamt muss man den Artikel für den Handball als positiv betrachten. Immerhin gab es ein paar Artikel in den großen Gazetten.

    Und immerhin wissen wir nun, was für interessante Forschungsgebiete es gibt. Der Herr Cachay sucht nach subtilen Botschaften auf Handballmedien, welche Migranten am Eintritt hindern.

    Zitat

    Cachay will zum Beispiel herausfinden, ob es "indirekte Formen der Fremdexklusion" im Handball gibt. So nennt die Wissenschaft unbeabsichtigte Signale, die Menschen von einem Vereinseintritt abhalten könnten. Er analysiert dafür unter anderem Homepages von Vereinen und Zeitungsartikel und prüft, ob es für Menschen mit Migrationshintergrund möglicherweise subtile kulturelle Hürden gibt, die sich im Selbstbild und in der Sprache ausdrücken.

    Kann ich ihm aus meiner Sicht auch so liefern. Während die Mesut Özils, Jermain Joneses oder Prince Boatengs, sich in den Gangs im Käfig beweisen mussten und sich dort "street credibility" erkämpften ist Handball ein Angestelltensport der Mittelschicht. Nicht ganz ein Akademikersport wie Hockey, aber eben kein Sport für Migranten der ersten oder zweiten Generation, deren Eltern noch Burger braten, putzen oder an der Stanze malochen. Verbreiteter Beruf unter Handballerin ist Versicherungsmakler oder Bürokaufmann. Der physische "Vollkontaktsport" als Ausgleich zum wohltemperierten Angestelltendasein. Passt nicht zu den Traumwelten um direkten sozialen Aufstieg der genannten Arbeitsmigranten.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (12. Februar 2016 um 09:05)

  • Hast du die Biographien der drei überprüft oder einfach mal so rausgehauen? Ich meine kann ja sein das sich das so verhalten hat, aber ohne das genauer zu wissen, verhältst du dich eigentlich auch nicht anders als Cachay. Zumal es dann ja nicht erklärt wie sich ein Professorenkind wie Götze dann gegen so ein "Käfigkind" in den Jugendmannschaften durchsetzt.

    Ansonsten würde ich teilweise zustimmen. Fuball ist ein klassischer jedermann-Sport. Den übt fast jedes Kind von arm bis reich und aus jedem Milieu mal irgendwann aus. Bei Handball verhält es sich ein bisschen anders. Ich finde auf jeden Fall das man sich das mal wissenschaftlich angucken sollte. Eben schon allein aus dem Grund neue Leute für den Sport zu begeistern, was sich ja nur positiv auf den Nachwuchspool auswirken kann.

  • Also jetzt nochmal ein "safterer" Artikel, um die Gemüter zu beruhigen (ganz schwach). Wenn ich mir jetzt anschaue, wofür der Autor Argumente hat, dann könnte man dies doch auf folgendes Statement zusammendampfen:

    "Der Handball hat die Chance verschlafen seinen Nachwuchs- und Mitgliederschwund durch Migranten ausgleichen zu können und hat dies erkannt"

    Chapeau für diese Feststellung, da wie hier schon in den vorherigen Posts das Thema diskutiert wurde. Man kann sich natürlich mit den Faktoren beschäftigen, welche dazu führen bestimmte Sportarten zu wählen und welche Rolle Migration dabei im Speziellen einnimmt. Dies kann man sicher auch auf andere Sportarten beziehen (Der Autor hat ja ironischerweise auch bei Twitter die nächsten Verdächtigen).

    Sicherlich alles löblich und interessant. Jetzt will ich mal ne steile These aufwerfen, die ja bereits aus der Bildung kennen. Dies bitte auch nicht nur auf Migranten beziehen! Jeder hat da sicher seine eigenen "Idealpunkt", aber ich würde dies gern mal zur Diskussion stellen:

    "Ist es fair gegenüber (prinzipiell) Interessierten, dass (verhältnismäßig) mehr Ressourcen dafür aufgewendet weniger Interessierte zu ködern? Wären diese Ressourcen nicht besser aufgehoben diese Interessierten weiter zu fördern?"

    Übersetzt bei der Bildungsdiskussion:"Wie fair ist es den weniger Begabten mehr Ressourcen der Lehrer zukommen zu lassen, wenn darunter die Begabteren leiden?" Dies ist ja eine bekannte Diskussion bei Inklusions- und Flexklassen (wie sie nicht alle heissen). Aber auch an der Uni stellt man sich ja die Frage bei der Größe von Studiengängen, Betreuungsverhältnis oder bei der Bewertung von wissenschaftlichen Arbeiten.

    Beim Handball/ DHB etc. haben wir begrenzte Ressourcen (Geld, Ehrenämter, Jugendtrainer etc.) für die Mitgliederwerbung. Wenn ich jetzt aber merken sollte, dass ich bestimmte Zielgruppen nur erreiche, wenn ich viel mehr Ressourcen aufwende (Zeit oder Geld), dann finde ich es legitim sich zu fragen, ob es das mehr rechtfertigt. Ergo: Wenn ich jetzt statt 4 lieber 6 gewinnen möchte, wie hoch ist der zusätzliche Aufwand, den ich dafür treiben müsste? In den WiWi spricht man von Grenzkosten/ Grenznutzen oder auch im Sinne der Effizienz vom Pareto-Prinzip (80/20 Regel).

    Nochmal zur Klarstellung: Ich will hier keinen ausschließen oder diskriminieren. In Zeiten klammer Kassen und wenig medialer Aufmerksamkeit, muss man sich solche Fragen aber auch durchaus stellen (imho). Das macht jedes Unternehmen, jeder selbstständige, jede Privatperson (Prioritäten setzen).

    Also, wie fair ist fair?

  • So ist unsere Zeit, damit müssen wir leben. Wenigstens hat bis jetzt noch keiner behauptet, dass es Kunst ist - wie schon bei so vielen Dingen passiert, deren Bedeutung kein Mensch erfassen kann (bevor es als Kunst deklariert wurde, nachher sind es natürlich mehr)

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Joa, besser als der Eilenberger-Auswurf ist das schon.

    Aber ein bisschen vereinfacht ist mir das schon.

    Zitat

    Offenbar spricht dieser Sport nur einen bestimmten Teil der deutschen Gesellschaft an, es fehlen Menschen mit Migrationshintergrund.


    Das klingt so, als ob Menschen mit Migrationshintergrund der einzige Teil der deutschen Gesellschaft sind, den Handball nicht anspricht. Das ist natürlich völlig falsch. Leider spricht der Handball insgesamt viele Menschen nicht an. Der Handball lebt vielleicht wirklich ein bisschen in seiner eigenen Welt und hat zu lange gar nichts dagegen getan. Ich würde bspw. vermuten, dass bei Jugendspielern der Anteil derer, dessen Eltern (zumindest ein Elternteil) bereits den Sport ausüben/ausgeübt haben, beim Handball größer ist als beim Basketball oder auch Fußball.
    Dass Menschen mit Migrationshintergrund stärker unterrepräsentiert sind, möchte ich aber keineswegs abstreiten.

    Zitat

    Im Deutschen Handballbund (DHB) sinken die Mitgliederzahlen seit 2011 stark, vor allem im Nachwuchs.


    Das finde ich auch etwas zu eng betrachtet. Es mag ab 2007 eine kurze positive Entwicklung gegeben haben. Aber langfristig gefühlt gehen die Zahlen seit mind. 20-30 Jahren kontinuierlich stark zurück (den Zeitraum davor kann ich nicht beurteilen). Die Mannschaften werden immer weniger und auch die Ligen werden immer weniger.
    Wo es vor 25 Jahren vier Dorfvereine mit insgesamt 16 Männermannschaften gab, gab es vor 15 Jahren zwei Spielgemeinschaften mit zusammen vielleicht neun Männermannschaften. Heute ist dies eine Spielgemeinschaft mit fünf Männermannschaften. Die Entwicklung von Frauen- und Jugendmannschaften verläuft analog.
    Das wirkt sich natürlich auf die Ligen aus. Vor 25 Jahren gab es im Kreis Kreisliga und Kreisklasse A, B und C. Heutzutage werden Kreise zusammengelegt, damit man überhaupt noch eine Kreisliga und eine Kreisklasse spielen kann.

    Ich denke, solche Entwicklungen kann so ziemlich jeder hier bestätigen.

    Es stimmt, dass der Handball es verpasst hat, den Mitgliederschwund durch Migranten aufzufangen und dazu insbesondere auch den Hype 2007 nicht gut ausgenutzt hat. Da wurde aber insgesamt einiges verschlafen. Dennoch ist es natürlich richtig und wichtig, explizit und verstärkt bei Menschen mit Migrantionshintergrund für den Sport zu werben.

    Dass es auf den Homepages gewisse Hürden gibt, kann ich mir schon vorstellen. Ich glaube allerdings nicht, dass diese beabsichtigt sind und auch nicht explizit Migranten betreffen. Einige wenige Vereine haben vielleicht noch nicht mal eine Homepage. Und wenn sie eine haben, sind diese nicht selten (technisch oder strukturell) antiquiert, die Inhalte veraltet oder nicht umfassend. So ist es teilweise schon schwierig, aktuelle Trainingszeiten und Ansprechpartner für bestimmte Mannschaften herauszufinden. Da hinkt der Handball dem Fußball teilweise stark hinterher. Das liegt zum Teil daran, dass die Strukturen im Handball allgemein noch etwas "verkalkt" sind, zum anderen einfach daran, dass im Fußball erheblich größere Mittel und mehr (ehrenamtliche und hauptamtliche) Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

  • Für den ein oder anderen interessant, der sich mehr Informationen aus Studien wünscht. Auf Zeitonline hat ein Kommentator (Heinerlein) die Aufgabe der Journalisten übernommen und sich mal Studien von dem zitierten Prof. Cachay vorgenommen (Handball: Verspätete Willkommenskultur | ZEIT ONLINE)

    Einmal editiert, zuletzt von topha (12. Februar 2016 um 10:54)

  • Ich fürchte bei der Zeit hat man von gewissen Dingen, insbesondere auch dem Handball, wenig bis keine Ahnung...muss denn jede Sportart zwangsläufig Menschen mit Migrationshintergrund "ansprechen"??? tut denn z.B. der Golfsport das???...muss eine Sportart zwangsläufig bestimmte Bevölkerungsgruppen ansprechen??..muss eine Zeitung bestimmte Menschen ansprechen??? wieviele Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten denn bei der Zeit???

    werde dieses Blättchen in Zukunft weitläufig meiden