Handball-EM 2016 - Finalrunde

  • Der Slogan "Bad Boys" geht im Falle unserer Handballer weder auf das Lied von Marley/Inner Circle zurück, noch nimmt es irgendwie Bezug auf die bekannte Filmtrilogie mit Will Smith!

    Vielmehr geht er auf einen ESPN NBA Doku-Film zurück, in denen es um die Detroit Pistons der Jahre 79-94 geht, die sich durch ihre defensive und körperbetonte Spielweise den Namen "Bad Boys" erarbeitet haben.

    Das ist der Ausgangspunkt dieses #BadBoys

  • Hallo Handballfans,
    nach dem riesigen Erfolg unserer Mannschaft ist die jetzige Diskussion über Handballpräsenz im TV unerlässlich. Fußball ist u. bleibt die Nr.1. Das erklärt sich aber auch durch die Möglichkeit in Zweitverwertungsrechten mittels 3 Minuten Beiträgen ( Sportschau/ Sportstudio) einen Spannungsbogen zu erzeugen. Unser Sport nimmt seine Spannung aus dem kompletten Spielverlauf u. einer gewissen Fachkenntnis der Zuseher. Der 3 Minuten Beitrag wird in der Zielgruppe o. a. Sendungen aufgefasst als " Tor-Tor-TW Parade-Tor-noch 15 Sekunden-Abpfiff-Jubel u. Enttäuschung-LANGWEILIG". Niemand interessiert sich für Angriffs- u. Abwehrformationen u. ä. Es gibt Spartensender die unser Sport schon füllt (Sport1) u. noch füllen könnte (Dritte Programme).
    Richtig interessant wird's bei Olympia u. der WM. Die ominösen Vergaberechte basieren hierbei auf einer Person ( u. seinem Umfeld), die offenbar Blatterniveau erreicht hat
    (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Hassan_Moustafa). Das ist ein trauriges Beispiel für Machtmissbrauch. Egal wie die Chancen stehen, wir sollten die TV Übertragung für das Großereignis WM propagieren und einfordern.
    JK

  • Wenn es hier schon gepostet wurde, habe ich es übersehen... Die Herren Kohlbacher, Wolff und Fäth sind heute um 23:15 im hr Fernsehen bei "Heimspiel" zu Gast :hi:

    Wolff hatte in der Sendung öfter sein Bierglas am Hals als im Finale die Hand am Ball. Und das will wirklich was heißen ;)

  • Zitat

    Wolff hatte in der Sendung öfter sein Bierglas am Hals als im Finale die Hand am Ball. Und das will wirklich was heißen ;)


    Er hat es sich verdient!

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • Vielmehr geht er auf einen ESPN NBA Doku-Film zurück, in denen es um die Detroit Pistons der Jahre 79-94 geht, die sich durch ihre defensive und körperbetonte Spielweise den Namen "Bad Boys" erarbeitet haben.

    Das ist der Ausgangspunkt dieses #BadBoys

    DAS ist doch mal eine extrem hilfreiche Info hier in der HE! Eine für mich komplett neue und logische Erklärung! DANKE Marc!!! :thefinger:

    "defensive und körperbetonte Spielweise" = check = passt

    Somit denke ich, dass in der Max Schmeling Halle an den Reglern nur ein Reggae Fan am Start war, der dies mit unterbrachte - trittbrettfahrermäßig durchaus passend lässig dennoch!

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • Bzgl. der weiteren Ziele nach dem EM Erfolg hier ein Zitat von Pekeler aus dem Interview mit den Löwen-News:
    "Löwen-News: Dagur Sigurdsson war sehr bescheiden vor der EM, sprach von Rang 9 bis 12. Muss man jetzt die Ziele korrigieren?

    Pekeler: Das sehe ich nicht so. Wir haben Großes erreicht, das stimmt. Aber wir haben auch am absoluten Limit gespielt und das entsprechende Glück gehabt. Viele Begegnungen haben wir knapp gewonnen. Eine Torwartparade weniger, ein Abpraller mehr beim Gegner - und schon hätte alles ganz anders laufen können. Ich denke, dass jetzt ein wenig Demut angebracht ist und man nicht immer Medaillen erwarten sollte. Wir sind immer noch eine junge Mannschaft."

    Das finde ich die richtige Einstellung...


    Ein Badener im Exil...

  • Guten Morgen von einem Handballfan,

    ich weiß nicht ob das hier gerne gesehen wird, wenn nicht kann der Beitrag auch wieder gelöscht werden. Ich war beim Endspiel vor Ort, hier mein Bericht:

    Liebe auf den ersten Blick war es nicht gerade als ich das erste Spiel der deutschen Handballmannschaft bei der Europa-Meisterschaft 2016 in Polen im Fernsehen anschaute. Meine Erwartungen für dieses Turnier waren gering.

    Ich war schon froh dass die Mannschaft sich qualifiziert hatte. Das war bei früheren Veranstaltungen nicht immer gelungen. Nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Spanien dachte ich dass nach der Vorrunde bereits mit dem Ausscheiden des Teams zu rechnen war.

    In diesem Fall war ich froh mich geirrt zu hatten. Spiel für Spiel wurde es besser und ich fing an leise zu hoffen dass wir weit kommen. Bei dem Halbfinale gegen Norwegen am Freitag lag die Auswahl zehn Minuten vor dem Ende mit zwei Toren zurück. Da dachte ich mir: Wenn sie das noch packen fliege ich zum Endspiel wenn alles klappt mit den Karten.

    Da das Handball-Märchen weiterging kümmerte ich mich am Samstag um das Ticket, den Flug und ein Hotel. Das letztere war schnell gebucht, das Novotel im Zentrum. Eintrittskarten für das Spiel gab es auch, nur mit dem Flug hatte ich Probleme. Morgens hatte ich nichts Bezahlbares für mich gefunden. Als ich mittags noch einmal schaute fand ich einen Hinflug mit der Lufthansa via München und zurück nach Frankfurt. Nun konnte ich die Eintrittskarten kaufen. Die besten Sitzplätze waren in der Arena natürlich schon vergeben. Ich konnte eine Karte hinter dem Tor in der zehnten Reihe bekommen und freute mich auf das sportliche Event.

    Am Spieltag war frühes Aufstehen angesagt. Der Flug nach München ging um kurz nach acht nach einem schönen Sonnenaufgang. Viel los war nicht, eine halbleere Maschine und eine Dreierreihe für mich ließen die halbe Stunde Flugzeit schnell herumgehen. Der Weiterflug war fast voll, einer der wenigen leere Plätze war zum Glück neben mir. Die Anreise war trotz des Umsteigens angenehm, andere Fans konnte ich nicht entdecken.

    Am Airport tauschte ich paar Euros mit dem wahrscheinlich schlechtesten Kurs in ganz Polen. Verkehr war nicht viel und ich war mit dem Taxi schnell in der Stadt. Zeit bis zum Spiel hatte ich noch genug die ich zu einem Spaziergang in die nette Altstadt nutzte. Von Fans beider Lage war leider nichts zu sehen. Meine große Nikon Kamera wollte ich nicht mit mir schleppen. Alle Bilder wurden mit dem Handy gemacht mit einer entsprechend schlechten Qualität, sorry. Die Aktualität ging vor...

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    Mittlerweile hatte ich Hunger und ging in das schicke Restaurant 'Wierzynek'. Dort gab es ein klasse Essen: Dreierlei Hering, Fasanen-Consomme, Wildschwein-Gulasch und Sorbets. Kurz vor dem Platzen verließ ich zufrieden das Lokal.

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    Danach war es langsam an der Zeit sich Richtung Tauron Area zu bewegen. Die Halle ist die größte Mehrzweckarena des Landes. Das Novotel wurde von vielen Funktionären des Turniers genutzt und so gab es auch einen Shuttle-Service zur Halle die von weitem bereits beeindruckte:

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    Als ich eingetreten war konnte ich noch paar Minuten das Spiel um den dritten Platz betrachten dass Kroatien gegen Norwegen gewonnen hatte. Größer war bei mir natürlich die Freude als sich unsere Helden warm liefen. Mein Platz war super und besser als gedacht. Gar nicht so weit weg vom Spielfeld, ich hatte eine gute Sicht. Minute zu Minute steigerte sich meine Freude bis es dann endlich losging. Als die Spanier das erste Tor erst in der sechsten Minute geworfen hatten dachte ich schon das an dem Tag gegen die was drin ist.

    Die Stimmung auf den Rängen konnte nicht besser sein. Um mich herum hatten nur deutsche Anhänger gesessen die gegenüber den Spaniern weit in der Überzahl waren. Da die Norweger und Polen zu Spanien hielten war das Verhältnis circa halbe/halbe bei den Anfeuerungen am Anfang. Bei jedem deutschen Tor mehr und einem gehaltenen Ball von unserem Torwart-Helden wurden die deutschen Anhänger lauter und die anderen ruhiger.

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    In der Halbzeitpause war die Experten-Runde rund um mich der Meinung dass wir uns eigentlich nur selbst schlagen können, das Ding sollte zu machen sein. Im Handball können Tore sehr schnell aufgeholt werden, das traute aber an diesen denkwürdigen Tag niemand dem Gegner zu.

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    Die zweite Halbzeit lief dann wie erwartet. Die Spanier fanden nie zu ihrem Spiel und wenn sie mal durch waren konnte man immer noch hoffen dass unser Torwart den Ball parierte. Ab der fünfzigsten Minute waren wir uns sicher dass es das war und sangen fröhlich wie wunderschön der Tag war. Nach dem Schlusspfiff hielt es niemand mehr auf seinen Sitzen. Der Mannschaft wurde verdient der verdiente Applaus für ihre tolle Leistung gegeben.

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    Gänsehaut pur und kleine Freudentränen hatte ich bei der Siegerehrung. 'Feel the Emotions' hieß das Motto der Spiele und das passte genau zu meinen Gefühlen. Ich glaube das war sportlich das Beste was ich als Zuschauer live gesehen hatte. Die tolle Leistung der Mannschaft und die geniale Stimmung hatten unglaublich viel Spaß gemacht.

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    Nach der Rückfahrt zum Hotel wurde nicht mehr viel gefeiert bei mir. Gegenüber vom Novotel besuchte ich einen schönen Pub, dort war aber Totentanz und nichts los. Den Abend beendete ich früh und zufrieden mit Gott und der Welt an der Bar des Hotels.

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    Mein Rückflug am nächsten Tag war erst abends. Der Tag hatte sich gezogen. Die Stadt Krakau ist toll, aber Ende Januar war es dort zu kalt und nass um sie wirklich genießen zu können. Bei den Wetter wirken wohl alle Städte grau und trist. Um mal im Trockenen zu sein stieg ich in einen Hop-On Hop-Off Bus ein und fuhr zwei Stunden ohne Aussteigen durch die Stadt was mir aber auch keine neuen Eindrücke gegeben hatte. Ich war froh dass die Zeit irgendwie rumging um dann mit der Lufthansa wieder nach Frankfurt zu fliegen. Der Flug war ausgebucht und rund um mich war nur das Thema Handball.

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    Der lange Tag war aber egal, der wahre Grund der Reise war das Spiel und das war phänomenal. Dass ich unserer Mannschaft zum Meister zujubeln konnte hätte ich mir vor Tagen nicht einmal ansatzweise gedacht. Das nächste große Turnier ist die Olympiade in Rio für das sich die Mannschaft durch den Sieg qualifiziert hat. Ich glaube kaum dass ich dort hinkomme, aber wer weiß...

    Danke für das Lesen und liebe Grüße Gerald

    4 Mal editiert, zuletzt von Zinni (7. Februar 2016 um 14:54)

  • Solche Beiträge könnte es hier in der Ecke ruhig öfter geben. Mercie!

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Ich wollte nach dem Halbfinale eigentlich auch hin, aber finde mal einen bezahlbaren Flug, der vor Arbeitsbeginn am Montag wieder zurück ist.
    Passende Flüge gingen bei 1100€ p.P. los...

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau