Legendäre Handball-Überragungen im TV vor dem Jahr 1991

  • Immer wieder trifft man hier im Forum auf die Feststellung, dass Handball nur noch eine Randsportart ist. Die Frage „Wer daran Schuld hat?“ ist in Ihrer Beantwortung zu komplex und soll hier auch nicht zur Debatte stehen. Vielmehr geht es hier um das „Gegenteil“, es soll um die Zeit gehen, als Fußball und Handball noch annähernd gleichberechtigte Bestandteile vom „Sport im TV“ waren. Es soll hier um die explizite Benennung [mit Datum (Uhrzeit kann, muss aber nicht dazugeschrieben werden)] von Handball-Übertragungen im TV gehen. Direktübertragung und volle Spielzeit sind Bedingungen. Mir fallen da so einige ein. Ich mache aber hier nicht den Anfang, sondern stelle diese Thema zur Debatte.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    2 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller (3. Januar 2016 um 13:22)

  • "Annähernd gleichberechtigt" waren Fußball und Handball im TV in meiner Erinnerung (bin Jahrgang 64) selbst zu den Zeiten nicht, in denen keine Viertligakicks live übertragen wurden. Der Fußball hatte immer die Nase weit vorn, aber zugegebenermaßen ist die Schere seit einigen Jahren aufgrund der drastischen Überbeschäftigung mit dem Fußball noch einmal drastisch auseinandergeklafft. Besonders in Erinnerung sind mir aus alten Zeiten natürlich die Live-Übertragungen von den EC-Spielen des VfL Gummersbach (meist Sonntag nachmittag mit den Reportern Klaus Schwarze oder Klaus Angermann) sowie diverse Begegnungen bei den Olympischen Spielen. An die genauen Begegnungen, Daten, Uhrzeiten oder die Farbe meines an dem Tag getragenen T-Shirts kann ich mich aus dem Stand nicht erinnern.

  • Europapokal der Landesmeister 1974/75, Halbfinale (Hinspiel): VfL Gummersbach - ASK Vorwärts Frankurt/Oder 18:22 (10:10) am 27.02.1975 in Dortmund

    Live-Übertragung im WDF (Westdeutsches Fernsehen, heute WDR Fernsehen), möglicherweise nur 1. HZ komplett und Wiedereinstieg im Laufe der 2. HZ (Spiel liegt auf DVD vor, aber es fehlt der erste Teil der 2. HZ)

  • Danke, so hatte ich mir das vorgestellt.

    WM-Finale im Feldhandball, am Sonntag, den 9. Juni 1963(15 Uhr ?). Live-Übertragung aus Basel, wo im St.-Jakob-Stadion 15.000 Zuschauer zugegen waren. Das DFF (der DDR) übertrug live (Reporter, war der damals "schon" auf Handball spezialisierte Gerhard Kohse). Ob der "Westen" auch übertrug, weiss ich nicht mehr. Ich denke die ARD hat nicht übertragen (ich kann mich auch irren), vielleicht das ZDF (was es schon gab, wir in der DDR aber noch nicht empfangen konnten). Das Spiel endete 14 : 7 für die DDR. Handball-Größen wie Josef Karrer, Peter Kretzschmar (Vater von "Kretsche"), Herbert Lübking und Paul Tiedemann wirkten damals mit. Mir sind noch die tollen Torwart-Paraden von Klaus (genannt Jimmy) Prüsse in Erinnerung.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
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  • Ich hab zwar nichts Legendäres beizutragen, aber vielleicht passt es ganz gut in diesen Thread. Es gibt eine Seite, die ältere Handball-TV-Übertragungen auf DVD anbietet.
    Darunter z.B. auch Spiele der Nationalmannschaften bei WM, EM und Olympischen Spielen... :)
    Fussballspiele auf DVD

  • Das entscheidende Spiel der Bulisaison 1978 Großwallstadt gegen Gummersbach, das Großwallstadt knapp gewann und dadurch zum ersten Mal Deutscher Meister wurde.
    Bei diesem Spiel standen 7 oder 9 aktuelle Weltmeister auf dem Feld und lieferten sich ein extrem spannendes Spiel!

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • 10. März 1974 Finale DDR gegen Rumänien der Handball-WM (Feldhandball-WM's gab es damals schon nicht mehr), Übertragung aus der Werner-Seelenbinder-Halle in (Ost-)Berlin, der DFF übertrug. Ob der "Westen" live übertrug, kann ich nicht sagen, denn ich habe dieses Spiel während meiner Armee-Zeit in der Kaserne gesehen, und "Westsender" gab es da nicht. Alle Sportinteressierten der DDR fieberten vor dem Fernsehgeräten mit, und meinten "Heute muss Rumänien geschlagen werden und wird geschlagen" (nach der Final-Niederlage drei Jahre zuvor in Paris). Leider ein Irtrtum, Rumänien war damals im Handball das Maß der Dinge.

    Übrigens ein Vorrunden-Spiele dieser WM habe ich live gesehen: Island gegen Dänemark in Erfurt. Die Eintrittskarte hatte ich damals über die NVA bekommen (ich "diente" damals in Erfurt in der Löberfeld-Kaserne). Für das zweite Vorrunden-Spiel in Erfurt, BR Deutschland gegen Island, gab es von der NVA "zufällig" :D keine Eintrittskarten. Natürlich für das Platzierungsspiel BR Deutschland gegen Schweden (auch in Erfurt) gab es auch keine Eintrittskarten über die Armee. :lol:

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    Einmal editiert, zuletzt von Graphitteller (4. Januar 2016 um 23:40)

  • Es bezieht sich Posting 8 dieses Thread. Die Spielorte dieser WM 1974 waren Berlin, Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), Gera, Erfurt, Schwerin, Rostock, Wismar, Brandenburg (Havel), Halle (Saale), Magdeburg und Dessau. Eine bedeutende „Handball-Stadt“ fehlt, mindesten vier Spieler aus dieser Stadt waren in der Mannschaft die „Vize-Weltmeister“ wurden. Welche Stadt fehlte und warum fehlte diese Stadt?

    PS.: Es gibt auch einen Preis. Wer es zuerst zu 100 % richtig beantwortet (also beide Teile der Frage), bekommt ein Paket mit fünf (verschiedenen) "Greußener Salamis"!

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    2 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller (12. Januar 2016 um 10:46)

  • Der erster Teil ist richtig beantwortet, der zweite Teil nicht. Kleine Hilfestellung: (naja, ... heute noch nicht :nein: )
    Aber Du, mit deinem Allgemeinwissen und als geborener "Ostdeutscher", bist der, dem ich es zutraue, es als erster herauszubekommen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Graphitteller (6. Januar 2016 um 23:10)

  • Bis 70/71 kann ich mich zurück entsinnen. Leipzig war nicht schwer, aber warum nicht gespielt wurde. Weiß ich nicht. Vielleicht weil die Frühjahrsmesse begann.

  • Okay, mal ganz spontan: die DHFK-Halle war wegen ihrer Größe nicht WM würdig - und Brüderstraße (wenns die damals schon gab), erst recht nicht.

    Hm, vermutlich zu einfach gedacht?

    Edit: ahja, Frühjahsrmesse ist origineller

  • :jump: Richtig :jump:


    In den Messemonaten (März und September), waren in Leipzig grundsätzlich keine internationalen Sport-Großereignisse. Der Zeitrahmen wurde ja von der IHF vorgegeben.

    Sende mir bitte per PN eine Adresse, wo ich dieses Salami-Paket hinsenden soll.

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  • Okay, mal ganz spontan: in der DHFK-Halle war wegen ihrer Größe nicht WM würdig - und Brüderstraße (wenns die damals schon gab), erst recht nicht.

    Gegenüber der damaligen Thüringenhalle in Erfurt, wäre die DHfK-Halle (Grube-Halle) ein Palast gewesen. Wobei die beste Halle in Leipzig, bezüglich der Zuschauer, die Messehalle 2 (Technische Messe) gewesen wäre, die aber wegen der Frühjahrsmesse auch nicht zur Verfügung stand.

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  • Haha, als ich Nadiners Tipp nach Erstellung meines Postings las, dachte ich gleich, das er richtig liegt - Gratulation!

    gelöscht, Frage ist schon im Vorposting beantwortet worden (zeitgleiche Erstellung)

    Edit: Sind denn für die WM 1974 eigentlich extra Hallen errichtet worden (bzw. war das ein Mitanlass?)

  • Hätte man da ne Messehalle umgestalten können/müssen? (okay, das ging dann nicht wegen der Durchführung der Messe)

    Die Messehalle 2 auf der (alten) Technischen Messe, war eine später gebaute Mehrzweckhalle (später bezieht sich auf die Gründungsjahre dieses Messegeländes, also 20er Jahre), die m. E. bis zu 2700 Zuschauern Platz bot. In meinen Augen war sie erstklassig. Ich habe sie aber nur einmal besucht, während der "Messe der Meister von Morgen", die ich von berufswegen her immer besuchen musste (sie war damals nicht in diese genannte "Messe" eingebunden, sondern es war gerade Handballtrainig drin). Zur Frühjahrs- und Herbstmesse war sie natürlich Messehalle. Auch die Damen-Tennisturniere in den 90er-Jahren wurden dort gespielt. Ob sie abgerissen worden ist (sie war baulich in einen "Top-Zustand"), oder jetzt anderweitig genutzt wird, entzieht sich leider meiner Kenntniss.

    Edit: Sind denn für die WM 1974 eigentlich extra Hallen errichtet worden (bzw. war das ein Mitanlass?)


    Nein, es wurde keine Hallen extra wegen dieser WM gebaut, man griff auf bestehnde Infrastruktur zurück. Die Hallen damals in der DDR, haben mit den heutigen Handball-Tempeln nichts mehr zu tun.

    Du meintest es tatsächlich ernst ... ich schicke dir eine PM.


    Sonst hätte ich es ja nicht geschrieben!!!

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    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    3 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller (7. Januar 2016 um 00:11)

  • Karl, wo lebst du denn ;) ... zu der damaligen Zeit und dann noch im Osten, wurden doch nicht für ein knapp zwei Wochen andauerndes Turnier extra Spielstätten gebaut. Zumal man ein Jahr zuvor für die zehnten Weltfestspiele schon für damalige Ostverhältnisse relativ aufwendig aus dem Walter-Ulbricht-Stadion das Stadion der Weltjugend gemacht hatte.

    So dicke hatte es der Ar­bei­ter-und-Bau­ern-Staat nun auch wieder nicht.

  • Graphitteller
    Die Messehalle 2 auf der alten Messe gibt es nicht mehr.
    An der Stelle der Hallen 1-3 wurde ein Möbelkaufhaus von Porta gebaut.
    Als Konzession an den Denkmalschutz, der die Erhaltung der architektonisch interessanten und wertvollen Halle gefordert hatte wurde lediglich das Eingangsbauwerk erhalten und in das Möbelhaus einbezogen.