[05. Spieltag] - HSC Bad Neustadt - TSV Rödelsee

  • Endergebnis 39:29

    Bis zum 10:10 war es ein lustiges Torewerfen auf beiden Seiten, dann hat der HSC auf einmal begonnen auch in der Abwehr konsequent zu spielen. Rödelsee war in den Offensivaktionen stark limitiert und hatte mit Julius Weinhardt ( einem Neuschter) seinen besten Mann. Hribar, den man nie ganz ausschalten kann, wurde von Franziskus Gerr und nach seinem Wechsel in die Mitte von Gary Hines gut verteidigt. Falk Kolodziej war ein starker Mann in der Mitte, sehr torgefährlich und mit guten Anspielen. Heute hat alles was letzte Woche nicht funktioniert hat sehr gut geklappt.
    Die Mannschaft hat sich heute als solche gezeigt und war Rödelsee in allen Belangen überlegen und hat auch mit zwei starken Torleuten gespielt, von dieser Position kam bei Rödelsee heute nichts, die Jungs konnten einem schon leidtun.
    So kann es gerne weitergehen.

  • Kein Spiel mit dem man angeben braucht.  :verbot:

    Dazu war Rödelsee ein zu schwacher Gegner. Was immer die Mainfranken da gestern Abend darbieten wollten, mit Handball hatte das nur sehr wenig zu tun (O-Ton Trainer Suchy in der abschließenden PK). Er war vielmehr recht zufrieden mit "nur" 10 Toren Unterschied davon gekommen zu sein. Dass sich der HSC von dieser sehr mäßigen Truppe allerdings trotzdem 29 Stück gefangen hat, hat mir nicht gefallen. Und dabei hat Rödelsee noch glaube ich 4 Siebenmeter verklopft. Aber gerade in der letzten Viertelstunde ist das Ganze dann doch zu einem recht wilden Geballer ohne Abwehrarbeit auf beiden Seiten verkommen. Oder O-Ton Andreas H. > lustiges Torewerfen.

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    Rödelsee leistet sich ein Debakel

    Rödelsees Gastspiel endet im Debakel: Mit 29:39 verliert der TSV das Unterfrankenderby in Bad Neustadt. Der einzige Trost: Es kann nur besser werden.

    Der Rödelsee-Fraktion unter den etwa 600 Zuschauern stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Ein solcher Auftritt war nicht zu erwarten gewesen von ihrer Mannschaft. Wer gedacht hatte, sie hätte eine Woche zuvor beim 26:29 gegen Großwallstadt ihre Leistungstiefen ausgelotet, wurde am Samstagabend in Bad Neustadt eines Besseren belehrt: Es geht immer noch ein bisschen schlechter, wie das 29:39 (14:21) gezeigt hat. Die Rödelseer stehen nach dem fünften Spieltag und der vierten Niederlage dort, wo sie mit dieser Leistung hingehören: auf einem Abstiegsplatz.

    „Wir haben heute nur in den ersten 15 Minuten Handball gespielt. Der Rest hatte mit Handball teilweise nichts zu tun“, stellte Rödelsees Trainer Radovan Suchy nachher auf der Pressekonferenz fest, und keiner im gut besuchten Foyer der Turnhalle mochte ihm widersprechen. Die Meinung, dass die (zugegeben überzogene) Rote Karte für Dennis Orf nach zwanzig Minuten der „Knackpunkt“ der Partie gewesen sei, dürfte Suchy aber ziemlich exklusiv besessen haben. Schon zum Zeitpunkt des Ausschlusses von Orf wegen groben Foulspiels waren die Bad Neustädter beim Stande von 20:16 dabei, ein Handball-Feuerwerk abzubrennen, wie es selbst Trainer Margots Valkovskis nicht so oft erlebt in der heimischen Festung. „So ein Tempo, so ein Torfestival habe ich lange nicht gesehen“, sagte Valkovskis.

    Die Bemerkung des Bad Neustädter Torjägers Maximilian Schmitt unmittelbar nach Spielschluss, beim HSC sei in dieser Woche „nicht alles so gut gelaufen“, bekam angesichts des Ergebnisses an diesem Abend eine fast ironische Note. Schmitt hatte bei der Niederlage vor Wochenfrist gegen Gelnhausen mit neun Treffern eine Klassepartie hingelegt, saß diesmal aber wegen einer Armverletzung fünfzig Minuten auf der Bank. Sein Einsatz war gar nicht nötig, weil Falk Kolodzej oder Lukas Böhm gegen Rödelsees Pappkameraden in der Abwehr immer wieder ungehindert zum Wurf kamen. Es war die hilfreiche Harmlosigkeit gegen eine Bad Neustädter Gala, bei dem den Gastgebern am Ende alles gelang, selbst der obligatorische Kempa-Trick durch den eigentlich verletzten Schmitt.

    Rödelsees Deckung zerbröselte unter dem Ansturm des HSC wie antikes Gemäuer, doch im Angriff sah es kaum besser aus. Die offensive Abwehr der Gastgeber drängte die Rödelseer in der ersten Hälfte weit vom Kreis zurück und zwang sie immer wieder ins Zeitspiel. Bis zum 10:10 war die Partie dennoch offen, weil der TSV da noch Mittel und Wege im Abschluss fand. Dann steigerte sich Bad Neustadt in dem Maß, wie Rödelsee nachließ. Mit den einzigen zwei Siebenmetern, die es in der ersten Halbzeit gab, scheiterten Bostjan Hribar und Julius Weinhardt am Torwart.

    Doch während Weinhardt sonst eine gute Partie bot und bester Rödelseer war, leistete sich Hribar erneut einen Auftritt zum Vergessen. Seine sieben Tore kaschierten eine Leistung, die irgendwo zwischen ambitionslos und mutlos schwankte. Der 37-jährige Slowene, dem Abwanderungsgedanken nachgesagt werden, ging auch diesmal mit dem Team unter. Weil sich Maximilian Häckner am Mittwoch am Auge verletzt hatte und deshalb nicht zum Aufgebot gehörte, spielte Radovan Suchy am Samstag durch. An seiner Leistung gab es wenig zu mäkeln, aber als Trainer konzentrierte er sich in seiner Kritik (auch in den Auszeiten) zu sehr auf die jungen Spieler, statt die älteren, erfahrenen in die Pflicht zu nehmen.

    Zum Schluss ging es für die Rödelseer nur noch darum, den symbolischen 40. Treffer des Gegners zu verhindern. Dass wenigstens dies gelang, war allerdings eher dem Unvermögen Bad Neustadts zuzuschreiben als großer Abwehrkunst.

    Das Positive an diesem Abend? Es kann nur besser werden: vielleicht schon nächsten Sonntag beim Auswärtsspiel in Groß-Umstadt. „Wir müssen das Spiel abhaken und nach vorne denken“, sagte Suchy. „Mit einem guten Tag kann man jeden schlagen.“ Wohlgemerkt: mit einem guten.