THW Kiel Teamthread

Guter Punkt. Zumal in den nächsten Jahren keiner der Bundesligisten 100%ig mit einer CL-Teilnahme planen kann.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass sowohl hier als auch von einigen Experten in den Medien unsere "Umbruchsjahre" mit zum Teil krachenden Niederlagen (z.B. PSG) kollektiv vergessen und verdrängt wurden.

Was mir immer wieder in den Sinn kommt, ist allerdings die Frage, ob wir in dieser Saison nicht besser dastehen würden, wenn man auf die Verletzung von Gerard früher reagiert hätte und die Situation auf Halbrechts eine andere gewesen wäre. Aber hätte, wäre...

Zitat von Stifler'sMom

Ich sehe das ja wie du !

Kiel war jahrelang --> Bayern München im Handball

Es wird spannend zu sehen sein, wie dieser Erneuerungsprozess dort ablaufen und von den Sponsoren/Management/Fans angenommen wird.

Ggf muss nach 2 Jahren ohne CL der Etat angepasst werden ,Fans werden unruhig&bleiben weg etc etc

Der Etat muss schon nächste Saison angepasst werden, wenn Holstein aufsteigt, wonach es ja leider aussieht.

Zitat von Valter

Es geht nicht um die Befindlichkeit des Trainers, sondern um die Entwicklung der Mannschaft, damit der THW nicht das erlebt, was die RNL z.Z. durchmachen. Realistisch betrachtet, ist der THW national gesehen nur noch die Nr. 4!

Es geht auch nicht darum, Jicha kurzfristig abzulösen. Vielleicht erfüllt er auch noch seinen Vertrag. Es geht um die Frage, mit welchem Trainer die Mannschaft am ehesten erfolgreich weiterentwickelt werden kann. Ob dieser im Sommer, 2025, erst 2026 oder garnicht kommt, ist dabei sekundär.

Nach der heutigen desolaten Leistung habe ich Zweifel, ob Jicha noch der Richtige ist. Ich sehe im Laufe der Saison keine Fortschritte in der Entwicklung der Mannschaft, sondern eher Rückschritte. Eine deutlich positive Entwicklung kann ich nur beim heutigen Gegner erkennen. Die ersten beiden der Tabelle haben uns eh schon abgehängt. Der Verweis auf das Alter einiger Spieler mit dem Hinweis, dass sie sich schon weiterentwickeln werden, ist mir zu wenig. Entscheidend ist, unter welchem Trainer. Von selbst entwickelt sich nichts.

Von Befindlichkeiten spricht keine/r und wenn es bis zur zweiten Saisonhälfte 2024/25 weiter so laufen sollte, gehe ich auch mit, einen Trainerwechsel in Erwägung zu ziehen, bzw. diesen auch durchzusetzen.

Aber nicht jetzt und dazu habe ich ja auch schon klar meine Haltung geäußert und die änder ich auch nicht, wenn es mit dem FF nicht klappen sollte.

Wir sind mit unseren Cluberfolgen so verwöhnt, dass Mißerfolge übetrhaupt nicht mehr zählen und auch die braucht man zur gemeinsamen (Weiter)Entwicklung.

Ich frage mich trotzdem, wo sehen die THW-Fans sowohl eine individuelle (z.B. Wallinius und Skippy) als auch taktische Entwicklung bei Jicha? Ja, in der CL stimmen die Ergebnisse, aber im Pokal ist man raus und in der Liga überzeugt man auch nicht.

Etwaige Schwankungen sind ja schön und gut, aber ich habe bislang keine Perspektive vor Augen, wo der THW unter Jicha spielerisch hin will.

Gefühlt spielen da augenblicklich viele Spielen zwar zusammen, aber auch irgendwie neben sich her. Bestes Beispiel dafür ist Bilyk, der sich ausschließlich auf seine Stärke im Durchsetzungsvermögen verlässt, aber auch wenig für die anderen kreiert und in der Abwehr deutliches Potenzial nach oben hat.

Die letzte vergleichbar schlechte Saison für den THW ist gerade mal sechs Jahre her. Da ging die Welt auch nicht unter. Zumal diese Saison nach zwei dritten Plätzen zuvor kam. Es kam danach ein Spieler mit Pekeler und auf einmal funktionierte es wieder. Bei Magdeburg hat die große Mehrheit Wiegert jahrelang in die Wüste geschrieben und man konnte sich seitenlang belesen, warum dessen Idee von Handball nie im Leben für ganz oben reichen kann. Dann kam Saugstrup und auf einmal klickte es. Insofern kann es gut und gerne sein, dass sich das Blatt auch zeitnah wieder wendet. Es ist aber genauso vorstellbar, dass es auch die nächsten Jahre weiter so launisch läuft wie zuletzt.

Aktuell ist der THW eine Wundertüte, dem es in kritisches Situation zu oft an einer klaren Spielidee fehlt. Wenn eine Mannschaft so oft undiszipliniert wird, ist das eigentlich kein gutes Zeichen. Jicha muss man ankreiden, dass häufig keine klaren Abläufe zu erkennen sind, welche den Eindruck vermitteln, dass dort gut eintrainierte Automatismen zu sehen sind. Und sei es in der Kleingruppe.

In der CL läuft es aus meiner Sicht besser, weil der THW dort meistens befreiter aufspielt. In der Liga merkt man sehr häufig, dass bei Rückschlägen schnell viel Hektik und Nervosität aufkommt. Auch im letzten Spiel hatte man nie den Eindruck, dass der THW wirklich überzeugt ist, von dem, was sie spielen. Gerade da wäre es wichtig, eine spieltaktische Basis zu haben. So sieht man bei THW dann sinnfreie Risikoanspiele oder Würfe ohne jeden Ablauf. Da wird dann irgendwas versucht, um das Ruder wieder herumzureißen. Eine Spitzenmannschaft zeichnet aber aus, dass ruhig bleibt, um ihre Stärke weiß und sich dann auch das was verlassen kann, was einstudiert ist.

Ich habe es schon beim Spiel selber geschrieben, moderner Handball hat gegen konservativen Handball gewonnen (SCM und Flensburg je 2x). Gern dürft ihr gegen die Füchse 2 mal gewinnen.

Ich glaube auch, daß wenn der THW nicht grundlegend etwas am Konzept ändert, die aktuelle Platzierung kein Ausreißer ist. Es wird natürlich immer schwieriger, weil der Spielermarkt für das modernere Spiel hart umkäpft ist und Kiel nicht mehr der alleinige Platzhirsch ist. Auch ist Jicha nicht gerade ein Trainer der für den moderneren Tempohandball steht.

Zitat von Buster444

Ich habe es schon beim Spiel selber geschrieben, moderner Handball hat gegen konservativen Handball gewonnen (SCM und Flensburg je 2x). Gern dürft ihr gegen die Füchse 2 mal gewinnen.

Ich glaube auch, daß wenn der THW nicht grundlegend etwas am Konzept ändert, die aktuelle Platzierung kein Ausreißer ist. Es wird natürlich immer schwieriger, weil der Spielermarkt für das modernere Spiel hart umkäpft ist und Kiel nicht mehr der alleinige Platzhirsch ist. Auch ist Jicha nicht gerade ein Trainer der für den moderneren Tempohandball steht.

Ich sehe Jicha nicht als modernen Trainer. Im Gegenteil.

Zitat von kar

Ich sehe Jicha nicht als modernen Trainer. Im Gegenteil.

Er hinterlässt gerade tiefe Spuren, weil er auf der Stelle tritt.

Zitat von alfaolmi

Der Etat muss schon nächste Saison angepasst werden, wenn Holstein aufsteigt, wonach es ja leider aussieht.

Wieso leider? Das wäre für Kiel phantastisch!

Ich fand jetzt nicht, dass Frankreich bei der Europameisterschaft modernen Tempohandball gespielt. Sie haben auch nicht die besseren Einzelspieler gegenüber Dänemark. Wie oft galt in allen möglichen Sportarten eine Mannschaft oder eine Art des Spiel als das, was man spielen muss, um erfolgreich zu sein? Und dann kam meist nicht so lange später die nächste Mannschaft oder die nächste Art des Spiel und es ging wieder von vorn los.

Die spannende Frage bei Jicha ist eher, ob er jemand ist, der das Spiel so analytisch betrachtet und versteht, dass er eine Vorstellung entwickelt, wie eine Antwort auf das aussieht, was andere Teams gerade machen. Wenn das so auf dem Level ist, was man während des Spiels sieht, dann eher nein. Aber dazu müsste man natürlich Einblick in die Analysen und das Training haben. Insofern ist es der Job von Jicha Antworten zu finden, auf das, was jetzt als modern gilt und nicht das zu kopieren, was andere machen. Und selbst wenn das so ist, muss man es auch noch vermitteln können. Das ist bei Trainern, die als Spieler super erfolgreich waren, oft auch nicht gegeben, weil es ihnen schwer fällt zu verstehen, warum man nicht einfach umsetzen kann, was gewollt ist.

Nur sind Bilyk, Reinkind und Wiencek nicht Prandi, Mem oder Fabregas.

Zitat von Micha58

Er hinterlässt gerade tiefe Spuren, weil er auf der Stelle tritt.

Ich kann zum Spiel nix sagen, da ich es nicht sehen konnte. Nur so viel. Das Ergebnis habe ich so nicht erwartet und wenn Golla 9 Buden machen konnte, vermute ich, dass nicht nur Jicha gestern auf der Stelle getreten ist. Was war denn mit der Kieler Abwehr los oder waren es fast nur Tempogegenstöße, die der Johannes gelaufen ist?

Zitat von Roberto-Kiel

Wieso leider? Das wäre für Kiel phantastisch!

Laut Szilagy wäre das Sponsoren technisch der Super Gau. Das Geld wäre mit einem Schlag bei Holstein. Schon der Aufstieg in die 2. Liga hat den THW 2 Mio. Euro Slonsorengelder gekostet. Das konnten sie mittlerweile wieder ausgleichen, aber 1. Liga wäre noch dramatischer.

Zitat von alfaolmi

Laut Szilagy wäre das Sponsoren technisch der Super Gau. Das Geld wäre mit einem Schlag bei Holstein. Schon der Aufstieg in die 2. Liga hat den THW 2 Mio. Euro Slonsorengelder gekostet. Das konnten sie mittlerweile wieder ausgleichen, aber 1. Liga wäre noch dramatischer.

Gibt es eine Quelle zu der Aussage von Szilagy? Eigentlich haben beide Vereine einen treuen und auch unterschiedlichen Sponsorenpool. Aber ausgeschlossen ist das natürlich nicht.

Ich kenne mehrere, die darüber mit Szilagy gesprochen haben.

Quelle?

Ich kenne mehrere, die darüber nicht mit Szilagy gesprochen haben.

Zitat von obotrit

Ich kann zum Spiel nix sagen, da ich es nicht sehen konnte. Nur so viel. Das Ergebnis habe ich so nicht erwartet und wenn Golla 9 Buden machen konnte, vermute ich, dass nicht nur Jicha gestern auf der Stelle getreten ist. Was war denn mit der Kieler Abwehr los oder waren es fast nur Tempogegenstöße, die der Johannes gelaufen ist?

Pekeler ist verletzt und hat im Abwehrzentrum schon gefehlt. Dies erklärt aber nur die 9 Buden von Golla. Die Niederlage wäre auch mit Pekeler ähnlich ausgefallen. Die SG war in allen Belangen die bessere Mannschaft.

Zitat von Beuger

Frankreich hat modern gespielt. Stärkenorientiert. Vielleicht ähnliche Spielweise wie Kiel, aber viel athletischere Spieler. Dann funktioniert das auch. Und sie sind mehr über Kreuzungen gekommen.

Aber kein Tempohandball? Sie haben offenbar einen Weg gefunden, wie sie mit den Spielern, die sie haben, erfolgreich sind. In dem Fall über die Athletik. Aber es war doch nicht zwingend notwendig, dass sie Tempohandball gespielt haben. Und am Ende geht es doch nur darum, dass man die Stärken die man hat, zur Geltung bekommt. Das kann Schnelligkeit sein, dass kann Spielintelligenz sein, dass kann Athletik sein oder wegen mir auch Wurfkraft. Und ich glaube, das hat die EM gut gezeigt, dass es nicht nur den einen Weg gibt, um erfolgreich zu sein.

In der CL wirkt der THW gelöster. Da sind sie oft mit einer anderen Sicherheit, einer anderen Geschwindigkeit unterwegs. In der Liga setzt sehr schnell Verunsicherung ein, es wird einen Bruchteil zu lange nachgedacht, zu lange gezögert. In der CL hat man auch den Eindruck, dass sich mehr gegen schlechte Phasen gestemmt wird. In der Liga fehlt da ab und an der letzte Wille. Vermutlich sieht man in der CL noch die einzige Chance die Saison irgendwie zu retten.

Zitat von alfaolmi

Laut Szilagy wäre das Sponsoren technisch der Super Gau. Das Geld wäre mit einem Schlag bei Holstein. Schon der Aufstieg in die 2. Liga hat den THW 2 Mio. Euro Slonsorengelder gekostet. Das konnten sie mittlerweile wieder ausgleichen, aber 1. Liga wäre noch dramatischer.

Wenn Holstein bei einem Aufstieg die Klasse halten will, brauchen sie mehr Geld. Der regionale "Kuchen" an Sponsorengeldern dürfte aber nicht erweitert werden können. Da besteht ehe die Gefahr, dass Sponsoren aufgrund wirtschaftlicher Entwicklungen ihr Engagement zurückfahren. Gelingt es beiden, neue überregionale Sponsoren für ein Engagement zu begeistern? Da bin ich auch eher skeptisch. Die Gefahr besteht also durchaus, dass der regionale "Kuchen" bei einem Aufstieg zu Gunsten von Holstein umverteilt wird.

Ein Aufstieg Holsteins dürfte sich aber auch bei den Einnehmen durch Ticketing bemerkbar machen. Zum einen weil die Preise steigen dürften und viele sich beide Besuche nicht mehr leisten können und sich für den Besuch der Spiele eines Clubs entscheiden müssten. Zum anderen weil für einige die Gegner in der 1. Fußballbundesliga schlicht attraktiver sind als z.B. die in der EL. Und wenn dann noch wie derzeit die Spitze in der HBL unerreichbar ist oder der THW relativ unattraktiven Handball bietet, wird es einigen leicht gemacht, zum Fußball abzuwandern. Sind ja schließlich nicht alle Fans im Sinne von, ich halte meinem Verein die Treue, in guten wie in schlechten Zeiten.