VfL Gummersbach - THW Kiel

  • Chancenlos war der VfL nicht. Die Kulisse war schon beeindruckend, vielleicht haben sich einige Spieler aber ebenfalls davon beeindrucken lassen. Mit der 5-1 bzw- 3-2-1 Deckung ist der VfL nicht zurechtgekommen. Da verstehe ich aber die Trainer nicht, die wussten das Kiel so spielen wird und kann. Da musste man öfters auf 2 Kreisläufer auflösen. Die Deckung war auch nicht aggressiv genug, 30 Tore, da kann man gegen Kiel nicht gewinnen. Der Angriff bis auf Kühn zu harmlos, die rechte Seite ein Ausfall. Schade für Simon Ernst, dass er wieder mal vom Trainer enttäuscht wird. Trotzdem der Ausflug hat sich gelohnt.

  • Ernst hat gerade laut Kurtagic eine kleine Schwächephase nach der schwierigen Vorbereitung mit Länderspielen und fast ohne Pause. Und als er dann mal kurz im Angriff spielen durfte, verlor er direkt kläglich den Ball. Für mich zwar etwas unverständlich, aber ok. Wenn der aktuelle Kader einen riesen Schwachpunkt hat, dann ist es Halbrechts. Bults Zug zum Tor war gestern quasi nicht vorhanden. Dass er die Bälle fängt, unterschied ihn gestern vom durchschnittlichen Oberligaspieler. Für mich unverständlich, denn wir haben ihn auch schon deutlich torgefährlicher gesehen. Gegen Ende der abgelaufenen Saison schien er sehr gut drauf zu sein. Schade, dass er diese Form (noch) nicht wieder hat. Aber wir haben ja auch gegen den THW gespielt. Die Abwehr war schon klasse. Gerade zu Anfang hat man den THW-Spielern deutlich angesehen, wie sehr sie Tore verhindern wollten. Die waren fast immer einen Schritt schneller. Das war schon beeindruckend! Genauso beeindruckend, dass sich unsere Mannschaft schnell berappelt und ab dann nach Kräften mitgehalten hat.
    Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem Spiel. Der VfL hat nie aufgegeben und hat dem THW alles abverlangt. Auch, wenn es sehr souverän aussah, wie der THW das Spiel gestaltet hat, ich glaube schon, dass sie einiges auspacken mussten, um zu gewinnen. Trotz unterirdischer Torwartleistung wurde es nie wirklich eng. Das lag vor allem am Weltklasse aufspielenden Duvnjak, der immer torgefährlich war und auch mit schönen Anspielen glänzen konnte.
    Mein Fazit: Der THW ist sicherlich nicht unverwundbar - sie müssen sich etwas mehr anstrengen als noch in der vergangenen Saison - aber solange sie dies tun (so wie gestern), werden sie auch wieder deutscher Meister. Spannend könnte es nur werden, wenn sich mal ein Dule oder ein Weinhold verletzt. Oder auch Canellas. Dissinger hat gestern eindrucksvoll gezeigt, dass er noch lange nicht soweit ist.

  • Man kann aber natürlich schwer beurteilen, was passiert wäre, wenn...

    Klar hätte Gummersbach besser spielen können, das lässt sich nicht bestreiten. Ich würde allerdings nicht soweit gehen, daraus abzuleiten, dass sie realistische Siegchancen hatten. Man sollte nicht vergessen, dass der THW durchaus auch noch Luft nach oben hatte, sie mussten aber nicht mehr tun.

    Natürlich: hätte (, hätte, Fahrradkette) der VFL deutlich besser gespielt, der THW sich aber nicht gesteigert, wäre ein Sieg drin gewesen - aber wie realistisch ist das gestern gewesen?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Es wäre interessant gewesen wenn das Spiel gestern wirklich ein richtiges Heimspiel für Gummersbach gewesen wäre, denn ich glaube es gab schon so zwei, drei Momente wo Gummersbach wirklich mal am Drücker war. Eine Halle dahinter und dann kann das anders aussehen. Dann wäre auch Kiels Reaktion interessant gewesen. Das ist aber natürlich Spekulation, zumal es auch Gummersbachs Entscheidung war das Spiel so zu veranstalten und wirtschaftlich hat sich das wahrscheinlich gelohnt.

  • Wirtschaftlich hat es sicher etwas gebracht. Ein bisschen positive Aussenwirkung wird es auch gegeben haben.
    Für uns Fans war es jedoch semioptimal.
    Hinter dem Tor auf 2 großen Blöcken, weit auseinander verteilt, konnte eine 100% Stimmung nicht gelingen. Man kam sich schon merkwürdig vor neben den Klatschpappenbesitzern.
    Trommeln blieben im Auto, da es relativ ungemütlich sein kann, sie 60 Minuten auf dem Schoß zu halten und mit "hasserfüllten" (so schlimm war es jetzt nicht) Blicken der Eventis begleitet zu werden.
    Für mich gab es eine kleine Sequenz Hoffnung beim 15:16 für den THW. Man hatte sonst nicht wirklich das Gefühl, das der VfL an einer "Überraschung" dran war.
    Ob es in der Schwalbe besser gewesen wäre? ... keine Ahnung. Kiel war besser, cleverer...das reicht für gewöhnlich.
    Es war ein schönes Kaffeekränzchen in der ehemaligen Westfalen-Hölle. Mehr nicht! Muss ich nicht nochmal haben!

    „Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Gerhard Schröder

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter,
    als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden
    und zu sagen: Nein!"
    von Kurt Tucholsky

  • Das ist halt das typische"Handball-Problem".
    Die Fans sind kaum organisiert und haben viel zu wenig Kontakt, um dann bei solch einem Ereignis auch in einer ungewohnten Halle etwas auf die Beine zu stellen.
    In anderen Sportarten sind die Fans da durchaus aktiver und kreativer ;)

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!

  • Das ist halt das typische"Handball-Problem".
    Die Fans sind kaum organisiert und haben viel zu wenig Kontakt, um dann bei solch einem Ereignis auch in einer ungewohnten Halle etwas auf die Beine zu stellen.
    In anderen Sportarten sind die Fans da durchaus aktiver und kreativer ;)


    Konkretes Beispiel?

    Welche Sportart? / Welcher Verein?

    Von wo nach wo wurde (ausnahmsweise) umgezogen und was wurde dann auf die Beine gestellt?

  • Bsp.: Div. Winter-Games im Eishockey.
    Mit Supportblöcken, Choreo.
    Die RNL haben das bei ihrem Stadion-Spiel auch versucht. Da gab es eine Art Supportblock hinter dem Tor. Allerdings von der Effektivität einiges geringer als die Eishockeyveranstaltungen. Ist ja auch logisch, da beim Handball die aktive Fanbasis fehlt. Sitzende "Fanblöcke" sind bei den drei großen Sportligen unterm Fußball wahrlich nur im Handball Alltag ;)

    Bleiben wir beim Bsp. Eishockey.
    Vorstellung: Für ein Spiel ziehen zwei Clubs in ein "neutrales" Stadion (oder eine Halle). Da ist es vollkommen undenkbar, dass keine Bereiche für aktive Fans geschaffen werden. Gefüllte Stehblöcke, Plätze für Trommeln, Fahnen usw., das ist da selbstverständlich.
    Im Handball sitzen dann oft die treuen Fans zerstreut. Eben weil es keine ausreichende Organisation und Größe gibt.
    Und ich meine das zubächst mal nicht als Vorwurf. Es ist meine nüchtetne Feststellung.
    Mit tuts eher leid. Auch für die Gummersbacher.
    Das ganze Event könnte noch um einiges geiler sein (auch in der Vermarktung!), wenn man auf organisierte Fans bauen könnte, die dem ganzen einen attraktiven Rahmen geben.

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!

    Einmal editiert, zuletzt von Legionator (24. August 2015 um 15:07)

  • ...eben. Keine klaren Bereiche. Wenn die den Fans nicht zur Verfügung gestellt werden, kann man doch machen was man will!

    Da hilft die beste interne Organisation der Fan Clubs nicht, wenn alles auf die "Klatschpappen-Fraktion" ausgerichtet wird, von Seiten des Vereines.
    Dieser Tag hatte für viele von uns etwas von "abschenken" (wenn man davon ausgeht, wenigstens etwas gegen den THW holen zu wollen - was bei Fans ja keine schlechte Charaktereigenschaft ist.).

    „Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Gerhard Schröder

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter,
    als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden
    und zu sagen: Nein!"
    von Kurt Tucholsky

  • Das weitläufige einer Halle wie der Westfalenhalle ist einfach nichts für Kleinspielfeldsportarten wie Handball.
    Ich saß im Unterrang und fand das ehrlich gesagt furchtbar.
    Lieber im ersten Oberrang (um mal konkret auf die Bauweise der Westfalenhalle einzugehen), wenn das Spielfeld bis kurz an die Bande gehen würde. So wär es einfach stimmungsvoller.
    Wobei ich die Lautstärke in der Halle schon deutlich eindringlicher als in der Schwalbe Arena empfand, die Stimmung allerdings, aus o.g. Gründen, nicht.

    Was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat war die Organisation der Verpflegungsstände. Wenn ich ein Mittagsspiel vor 11.000 Zuschauern plane, dann öffne ich nicht nur 3-4 Verpflegungsbuden vor denen sich zwischen 13 und 15 Uhr jeweils 100 Leute stauen.
    Vor der Halle, gerade bei dem Wetter, 3-4 Wurstbuden und 3-4 Bierbuden zusätzlich wären das mindeste gewesen.


  • ...
    Was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat war die Organisation der Verpflegungsstände. Wenn ich ein Mittagsspiel vor 11.000 Zuschauern plane, dann öffne ich nicht nur 3-4 Verpflegungsbuden vor denen sich zwischen 13 und 15 Uhr jeweils 100 Leute stauen.

    Hättest einfach eine Etage hoch gehen müssen, da konnte man entspannt seine Wurst und sein Bier kaufen!