Regelerprobung in den Bundesligen - Siebenmeter statt DQ+Bericht

    • Offizieller Beitrag

    Die Bundesligen proben in der bevorstehenden Saison auf Bitten der IHF folgende Regel:

    Keine Disqualifikation mit Bericht für Verhinderung von formellen Würfen etc. in der Schlussminute mehr. Dafür Siebenmeter-Wurf für die benachteiligte Mannschaft, wenn die fehlbare Aktion in den letzten 30 Sekunden erfolgt ist.

    Geltungsbereich: Bundesligen Frauen und Männer 2015/2016, aber nicht im Pokalwettbewerb.

    Gute Idee?

  • Die Bundesligen proben in der bevorstehenden Saison auf Bitten der IHF folgende Regel:

    Keine Disqualifikation mit Bericht für Verhinderung von formellen Würfen etc. in der Schlussminute mehr. Dafür Siebenmeter-Wurf für die benachteiligte Mannschaft, wenn die fehlbare Aktion in den letzten 30 Sekunden erfolgt ist.

    Geltungsbereich: Bundesligen Frauen und Männer 2015/2016, aber nicht im Pokalwettbewerb.

    Gute Idee?


    Mir gefällt die Idee. Dies wird sicherlich die Anzahl der taktischen Fouls reduzieren. Es gab ja schon Einwechslungen von Nachwuchsspielern, die dann für das nächste Spiel geopfert wurden.

    Bin mal gespannt, wie schnell sich die Abwehrspieler darauf einstellen.

  • sehr gute idee.....

    1. es wird garantiert der nachteil durch die möglichkeit des 7m aufgehoben
    2. es findet keine endlosdiskussion nach dem spiel statt durch die nachfolgenden stellen ob oder ob nicht oder andere sanktion,
    denn es dürfte sich damit ja eindeutig um eine tatsachenentscheidung handeln
    3. ich hoffe, die chance zur bestrafung durch den 7m wird deutlich ausgenutzt durch die SR und nicht wie bisher (ob aufgrund der nachfolgenden
    diskussionen oder man eine spielsperre für zu hart ansah oder ähnliches)so unterschiedlich ausgelegt bzw. man oft glück haben musste
    das der eigentliche nachteil in diesem spiel nicht mehr behoben werden konnte

    • Offizieller Beitrag

    Einziger Nachteil:
    Es wird aber schwer werden, die Neuerung den Leuten klar zu machen. Zumal sie im Pokal nicht gilt, wo sie angesichts des KO-Charakters erst recht Sinn haben würde.

    Die Regeln sind für den allgemein interessierten Sportfan ohnehin schon jetzt viel zu kompliziert.

  • Für die Schiedsrichter wird das nicht einfacher und die Regelverwirrung auf den Rängen und Bänken wird zunehmen.
    Schon jetzt ist die Regel mit der DQ * Bericht in der Schlussminute recht unklar. Nun stehen die Schiedsrichter ind er erstern BL vor einem fundamentalen Umdenken. Bisher gab es nur 7-m wenn ein klare Torgelegenheit verhindert wurde. In Zukunft gibt es also auch 7-m wenn 30 Sekunden vor Spielende der ballführende Spieler fernab vom Tor hart umgesenst wird. Damit wird die Spielentscheidung zu sehr in den Hände der Schiedsrichter gelegt. Da freue ich mich schon für den obersten Lehrwart des DHB wie er seinen Schäfchen in langen Videositzungen beibringen will, wie diese Regel angewendet warden soll. Aber immherin haben Kretzsche und Co. jetzt bei engen Spielen ausgiebig Gelegenheit die Regel zu diskutieren und der Allgemeinheit näher zu bringen.

  • Die Bundesligen proben in der bevorstehenden Saison auf Bitten der IHF folgende Regel:

    Keine Disqualifikation mit Bericht für Verhinderung von formellen Würfen etc. in der Schlussminute mehr. Dafür Siebenmeter-Wurf für die benachteiligte Mannschaft, wenn die fehlbare Aktion in den letzten 30 Sekunden erfolgt ist.

    Geltungsbereich: Bundesligen Frauen und Männer 2015/2016, aber nicht im Pokalwettbewerb.

    Gute Idee?


    Auf den ersten Blick ja, allerdings kann die neue Regel auch dazu führen, dass die Mannschaft, die den 7m zugesprochen bekommt, dadurch benachteiligt wird. Je nach Spielstand (bei eigener knapper Führung oder Unentschieden kurz vor Schluss) könnte ein Freiwurf nämlich für diese Mannschaft vorteilhafter sein, da man ggf. die Zeit bis Spielende runterspielen kann. Ein 7m hingegen muss sofort ausgeführt werden und die gegnerische Mannschaft kommt danach vielleicht noch zu einem Angriff.

    Ich bin mal gespannt, wie viele protestierende Zuschauer es in der kommenden Saison geben wird, die nicht verstehen, warum der Gegner auf einmal "für nichts" einen 7m bekommt. :)

  • In Zukunft gibt es also auch 7-m wenn 30 Sekunden vor Spielende der ballführende Spieler fernab vom Tor hart umgesenst wird.


    Wieso das denn? Es geht doch einzig und allein um die Verhinderung von formellen Würfen (An-, Ab-, Ein- und Freiwurf) in der Schlussminute!

  • Siehst Du, da fängt es schon an. Ich verstehen die aktuelle Regel zur letzten Minute so, dass eine Aktion, welche einzig darauf ausgelegt ist mit unfairen zu verhindern, dass der Gegner zum Abschluss kommt. hab ich auch schon so gesehen. Die genannte Regeländerung wird sich auf genau die gleiche Situation beziehen wie in der "Minutenregel". Wie schon geschrieben: Ich finde das nicht gut, denn die klare Regel, dass ein 7-M nur zu geben ist, um eine regelwidrige Verhinderung einer klaren Torchance wieder herzustellen, wird aufgeweicht.

  • Für die Schiedsrichter wird das nicht einfacher und die Regelverwirrung auf den Rängen und Bänken wird zunehmen. Schon jetzt ist die Regel mit der DQ * Bericht in der Schlussminute recht unklar. Nun stehen die Schiedsrichter ind er erstern BL vor einem fundamentalen Umdenken. Bisher gab es nur 7-m wenn ein klare Torgelegenheit verhindert wurde. In Zukunft gibt es also auch 7-m wenn 30 Sekunden vor Spielende der ballführende Spieler fernab vom Tor hart umgesenst wird. Damit wird die Spielentscheidung zu sehr in den Hände der Schiedsrichter gelegt. Da freue ich mich schon für den obersten Lehrwart des DHB wie er seinen Schäfchen in langen Videositzungen beibringen will, wie diese Regel angewendet warden soll. Aber immherin haben Kretzsche und Co. jetzt bei engen Spielen ausgiebig Gelegenheit die Regel zu diskutieren und der Allgemeinheit näher zu bringen.


    Das ist falsch und auch nicht von der bisherigen Regel abgedeckt. Für die Disqualifikation mit Bericht ist Regel 8:10 relevant. Diese ist in vier Unterpunkte gegliedert von denen hier nur c) und d) zu betrachten sind.

    Zitat

    c) Wenn der Ball in der letzten Spielminute nicht im Spiel ist und ein Spieler oder Offizieller die Wurfausführung des Gegners verzögert oder behindert und damit der gegnerischen Mannschaft die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, gilt dieses Vergehen als besonders grob unsportlich. Dies gilt für jegliche Art der Wurfverhinderung (z.B. Vergehen mit begrenztem körperlichen Einsatz, Pass abfangen, stören der Ballannahme, Ball nicht freigeben);

    d) Wenn der Ball in der letzten Spielminute im Spiel ist und der gegnerischen Mannschaft durch ein Vergehen im Sinne von Regel 8:5 oder Regel 8:6 die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, ist das Vergehen nicht nur mit Disqualifikation laut Regel 8:5 oder Regel 8:6 zu bestrafen, sondern es muss auch ein schriftlicher Bericht eingereicht werden.


    Falls die geplante Änderung bzw Regelerprobung sich auf 8:10c und 8:10d erstrecken sollte, so wäre bei Vergehen im laufenden Spiel immer noch Voraussetzung für die Anwendung, dass es sich um Vergehen im Sinne von Regel 8:5 oder 8:6 handelt, d.h. Regelwidrigkeiten die auch in den 59:30 Spielminuten zuvor mit einer Disqualifikation zu ahnen wären. Ein hartes, körperbetontes Festmachen des Gegenspielers reicht da im Allgemeinen nicht aus. Bislang habe ich bei Bundesliga-Schiedsrichtern nicht gesehen, dass es Probleme mit der korrekten Umsetzung von Regel 8:10 gibt.

  • Sorry, aber wo steht eigentlich irgendwas darüber geschrieben?

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Also, es ist 28-29, und die Zeit ist 59:32. Der Gegner hat den Ball.
    Es sind nur 28 Sekunden, absolut möglich, dass meine Mannschaft keine Angriffsmöglichkeiten mehr haben wird. Was ist in diesem Situation die beste Entscheidung? Ein keiner Foul und dann den Freiwurf zu verhindern. Der Gegner bekommt einen Siebenmeterwurf, wenn er scheitert, habe ich immer noch ca. 15 Sekunden für einen letzten Angriff, und eine Chance zum Ausgleich.
    Im Wasserball gab's eine ähnliche Regel, die wurde schon abgeschafft, weil die regelmäßig missbraucht wurde: die Trainern haben in der letzen Spielminute oft damit die Angriffszeit des Gegners verkürzt.

  • Also, es ist 28-29, und die Zeit ist 59:32. Der Gegner hat den Ball.
    Es sind nur 28 Sekunden, absolut möglich, dass meine Mannschaft keine Angriffsmöglichkeiten mehr haben wird. Was ist in diesem Situation die beste Entscheidung? Ein keiner Foul und dann den Freiwurf zu verhindern. Der Gegner bekommt einen Siebenmeterwurf, wenn er scheitert, habe ich immer noch ca. 15 Sekunden für einen letzten Angriff, und eine Chance zum Ausgleich.
    Im Wasserball gab's eine ähnliche Regel, die wurde schon abgeschafft, weil die regelmäßig missbraucht wurde: die Trainern haben in der letzen Spielminute oft damit die Angriffszeit des Gegners verkürzt.


    Genau, wie sie es jetzt mit den taktischen Fouls machen. Und schon heute hätten sie die Möglichkeit den Gegner durchzulassen. Eine freie Torchance hat auch keine nennenswert höhere Trefferquote als ein 7m.

  • Außerdem kommt ja selbstverständlich eine 2min dazu. Somit spielt die Mannschaft den Angriff in Unterzahl.

    aber nicht wenn es in den letzten 30 sec. passiert denn dann gibt es ja einen Siebenmeter

  • Laut 8:7c muss hier eine Zeitstrafe gegeben werden. Es gilt fürs ganzen Spiel. Diese Regel ist momentan übergesteuert von 8:10c, der nur in der letzten Spielminute gilt, aber eine deutlich härtere Strafe setzt. In der Testphase wird 8:10c vorübergehend abgeschafft, aber (falls ich nichts missverstanden habe) 8:7c gilt weiterhin.

  • Sollte 8:7c NICHT gelten, müssten die Schiedsrichter für den 7-Meter auch nicht die Uhrzeit anhalten! Wenn in der oben von Germanicus beschriebenen Situation der Schiedsrichter das Spiel durchschaut, pfeift er auf 7-Meter und lässt die Zeit weiterlaufen (und grinst süffisant wärend die abwehrende Mannschaft wild gestikulierend fordert, die Zeit anzuhalten. ;)).

    Sollte 8:7c gelten, wäre es für die abwehrende Mannschaft tatsächlich sinnvoller, den Gegener zum Schuß kommen oder ins passiv Spiel laufen zu lassen. Aber genau das soll sicher auch in der Erprobung getestet werden.