Wann ist denn der Ball im aus?

  • Ich frage mich schon lange, wann genau der Ball im Handball denn jetzt aus ist. Und niemand kann mir das richtig beantworten.

    Also, wann ist denn der Ball im Handball jetzt aus? Ich zähle mal die verschiedenen Möglichkeiten auf.

    1) Spieler innerhalb der Linie (Spielfeldbegrenzung)

    a) Ball innerhalb der Linie/ Spielfeldbegrenzung
    b) Ball wird auf die Linie gedribbelt
    c) Ball in der Luft oberhalb der Linie
    d) Ball wird außerhalb der Linie in der Luft gehalten


    2) Spieler steht auf der Linie

    a) Ball innerhalb der Linie/ Spielfeldbegrenzung
    b) Ball wird auf die Linie gedribbelt
    c) Ball in der Luft oberhalb der Linie
    d) Ball wird außerhalb der Linie in der Luft gehalten


    3) Spieler steht außerhalb der Linie

    a) Ball innerhalb der Linie/ Spielfeldbegrenzung
    b) Ball wird auf die Linie gedribbelt
    c) Ball in der Luft oberhalb der Linie
    d) Ball wird außerhalb der Linie in der Luft gehalten


    4) Spieler springt aus dem Spielfeld, fängt den Ball in der Luft und spielt ihn in der Luft wieder zurück ins Feld.


    GANZ sicher bin ich mir zugegebenerweise nur bei 1a) und 3d). Ich hoffe, irgendjemand kann mir da endlich mal eine sichere Antwort geben :)

  • Zunächst einmal ist nur dann auf Einwurf zu entscheiden, wenn der Ball die Außenlinie vollständig überschritten hat (Regel 11:1):

    Zitat

    Auf Einwurf wird entschieden, wenn der Ball die Seitenlinie vollständig überquert hat oder wenn ein Feldspieler der abwehrenden Mannschaft den Ball zuletzt berührt hat, bevor dieser die Torauslinie seiner Mannschaft überquert hat.

    Wenn der Ball die Decke oder über der Spielfläche befestigte Vorrichtungen berührt, ist ebenfalls auf Einwurf zu entscheiden.

    Zusätzlich behandelt Regel 7:10 noch den Fall, wenn sich Spieler mit bzw. ohne Ball im Aus befinden. Dann ist aber auf jeden Fall auf Freiwurf und nicht auf Einwurf zu entscheiden:

    Zitat

    Wenn sich ein ballbesitzender Spieler mit dem Fuß oder beiden Füßen außerhalb der Spielfläche bewegt (während der Ball sich noch innerhalb befindet), z.B. um einen Abwehrspieler zu umlaufen, ist auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a).

    Verlässt ein Spieler der ballbesitzenden Mannschaft die Spielfläche ohne Ball, haben die Schiedsrichter ihn aufzufordern, auf die Spielfläche zurückzukehren. Tut er das nicht oder wiederholt sich das Vorkommnis bei derselben Mannschaft, ist ohne vorherige Aufforderung auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a). Derartige Vergehen führen nicht zu persönlichen Strafen gemäß Regel 8 und 16.

    Einmal editiert, zuletzt von dmb (28. Juni 2015 um 13:05)

  • Moin,
    ist der Ball im Spielfeld (und dazu gehören nun mal auch die Linien, die ihn begrenzen) ist er nicht im Aus. Dabei spielt die Position des Ballführenden keine Rolle (Ausnahme: Der Spieler verschafft sich durch das Verlassen des Spielfeldes einen Vorteil, indem er zB um einen Abwehrspieler herumläuft und dabei ins Aus tritt).

    D.h. meiner Ansicht nach sind 1a, 1b, 1c, 2a, 2b, 2c, 3a, 3b, 3c korrekt. (Bei 3. auf die Ausnahme achten)


    Bei 4. kommt es eben darauf an, wo sich der Ball befindet und wann ihn der Spieler spielt. Befindet sich der Ball in der Luft über dem Spielfeld und der Spieler spielt den Ball zurück, bevor der Ball (in seiner Hand) das Spielfeld verlässt (Überschreiten der Seitenlinie im vollen Umfang), ist die Aktion korrekt.


  • Danke euch beiden. Da wird es doch schon klarer für mich :) Jetzt nur nochmal für mich zur klarstellung.

    1) Ich darf also wenn ich im Spielfeld bin und laufe den Ball auf der Linie dribbeln? Und es ist nicht aus, solange der Ball nicht mit dem vollen Umfang die Linie überquert?
    (Das ist soweit ich weiß im Basketball ja anders, wo der Ball aus ist, sobald ich mit Ball in der Hand auch nur auf die Linie trete oder der Ball die Linie auch nur berührt.Dann sind die Regeln im Handball eher an die Ausregeln beim Fußball angelehnt (oder andersrum))

    2) Wenn der Ball mit vollem Umfang über der Seitenlinie ist, ist er aus auch wenn er sich noch in der Luft befindet.

    3) Ich darf theoretisch auch außerhalb des Spielfeldes sein wenn ich innerhalb dribble, zum Beispiel nach einem ungenauen Pass der mich beim Gegnstoß über die Linie "treibt" ich aber weiterhin in der Bewegung nach vorne bin und in Richtung gegnerisches Tor dribble. (natürlich sollte ich schnellstmöglich wieder ins Feld gehen)
    Nur wenn ich das Spielfeld verlasse um gegnerische Spieler zu umdribbeln gibt es einen Freiwurf oder wenn ich sowas öfters und absichtlich mache.

    Habe ich das jetzt alles richtig verstanden?

  • Nein, du darfst nicht außerhalb sein. Es ist nicht erlaubt, das Spielfeld zu verlassen.

    Ordnung ist, wenn man jederzeit weiß, wo man gar nicht erst zu suchen braucht. (Netty Neuthal)

  • [quote='yellowpanther','index.php?page=Thread&postID=812248#post812248']
    3) Ich darf theoretisch auch außerhalb des Spielfeldes sein wenn ich innerhalb dribble, zum Beispiel nach einem ungenauen Pass der mich beim Gegnstoß über die Linie "treibt" ich aber weiterhin in der Bewegung nach vorne bin und in Richtung gegnerisches Tor dribble. (natürlich sollte ich schnellstmöglich wieder ins Feld gehen)
    [quote]

    Nein, darfst du nicht. Dadurch verschaffst du dir ja auch einen Vorteil.

  • Nun darf da Feld ja grundsätzlich verlassen werden, solange ich mir - ballführend - keinen Vorteil verschaffe (zB Gegenspieler umlaufen).

    Nun wurde grade die Beispielsituation "Beim Gegenstoß/durch eigenen Schwung (geringfügig) über die Linie getragen werden" als Vorteilverschaffend eingestuft. Wir kann nun eine solche Situation aussehen, in der ein ballführender Spieler regelkonform (ggf. geringfügig, mit einer Schuhspitze) im "Aus" sein kann?

    Wenn eine solche Situation (mit Ausnahme: Vorteil verschafft) regeltechnisch abgesegnet ist, dann muss es ja auch eine Definition/Begrenzung für "Vorteil verschafft" geben.

    An dieser Stelle enden 35 Jahre Regelerfahrung als Feldspieler.

  • Nun darf da Feld ja grundsätzlich verlassen werden, solange ich mir - ballführend - keinen Vorteil verschaffe (zB Gegenspieler umlaufen).


    Nein. Verstehe nicht woher dieses komische Vorteilsargument kommt.
    7:10 ist doch völlig eindeutig: "Wenn sich ein ballbesitzender Spieler mit dem Fuß oder beiden Füßen außerhalb der Spielfläche bewegt (während der Ball sich noch innerhalb befindet), ..., ist auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden.

  • Frag mich bitte nicht nach dem Regelbezug. Es gibt doch aber Situationen, in denen - seis aus eigenem Schwung, oÄ - ein Überschreiten der Linie ohne Ahndung möglich ist. Ich meine mich auf ähnliche Diskussionen in anderen Freds erinnern zu können, in denen das thematisiert wurde.

  • Ich räum mal mit den Fehlern auf:

    2) Wenn der Ball mit vollem Umfang über der Seitenlinie ist, ist er aus auch wenn er sich noch in der Luft befindet.

    Leider falsch und keinem Aufgefallen. Nicht mit dem Umfang sondern mit dem Durchmesser

    (ggf. geringfügig, mit einer Schuhspitze)

    Auch falsch, wenn schon dann mit dem ganzen Fuss, die Schuhspitze reicht nicht

  • Ich räum mal mit den Fehlern auf:


    Leider falsch und keinem Aufgefallen. Nicht mit dem Umfang sondern mit dem Durchmesser


    Der Umfang ist zwar falsch, aber ebenso der Durchmesser. Weiter oben wurde Regel 11:1 zitiert ("Auf Einwurf wird entschieden, wenn der Ball die Seitenlinie vollständig überquert"). Für das vollständige Überqueren der Spielfeldbegrenzung sind bei einer Kugel (= Handball) weder der Durchmesser noch der Umfang ein hinreichendes Kriterium. Der Umfang und der Durchmesser besitzen keine räumliche definierte Orientierung, d.h. sobald der Ball die Spielfeldbegrenzung zur Hälfte überquert hat, existieren mögliche Durchmesser und/oder Umfänge, die sich außerhalb des Spielfeldes befinden sowie welche die z.T. noch innerhalb des Spielfeldes sind.

    Der Umfang käme immerhin noch als zulässiges Kriterium in Betracht, wenn statt des dreidimensionalen Balles nur die zweidimensionale Projektion desselben auf die Spielfeldebene betrachtet würde.

  • Was genau gab es bei Dir heute zum Frühstück? Letztlich wird daraus aber definitiv ein "Klugschiss"! :lol::lol:

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)