Regelfrage (mit Video): 2-Minuten-Strafe berechtigt?

  • Gleiches Spiel wie im Post vorher, Situation nach 2:36 (Video der 2. HZ).

    Das halte ich für ein ziemlich gutes Beispiel dafür, daß manche Fouls (und ihre Folgen) erst durch das Eingreifen mehrerer Spieler schwerwiegend werden.

    Der abwehrende Spieler Nr.13 schiebt (oder – je nach Vereinsbrille – stößt) den Angreifer Nr.7 – auf seinen Abwehrkollegen Nr.77. Erst dadurch entsteht eine „gefährdende“ Situation, und dafür hat er (m.M.n. durchaus zu recht) die Strafe bekommen.

    Die Rote Karte anschließend ist eine andere Sache.

    Also:
    War die 2-Minuten-Strafe ok?

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  • Ja, Hinausstellung ist richtig.

    Mich würde eher interessieren, wofür der Spieler die Rote Karte bekommen hat :D

  • Das war der Spielertrainer (!) gewesen. Er hatte besagte Hinausstellung bekommen und dann noch rumgemeckert, weshalb es die dritte Zeitstrafe wohl gab und damit eine Disqualifikation. So zumindest sagen das beide Vereine.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf (13. April 2015 um 22:02)

  • Sehr vorbildlich :D

    Sieht eher nach einer direkten roten aus, uns wurde beigebracht bei D wegen dritter Zeitstrafe erst 2 Minuten zu zeigen und dann die Rote Karte.
    Aber wenn du den Draht zu den Vereinen hast, glaube ich dir :) Wie handhabt ihr das denn alle, mit Anzeigen der dritten Hinausstellung?

  • So wie du es sagst, erst wird die Hinausstellung angezeigt und dann folgt die Disqualifikation. Vielleicht war die Hinausstellung, die er vor der Roten Karte bekommen hatte schon seine dritte gewesen, aber dann ist der Ablauf etwas komisch. Vom Bild her habe ich auch zuerst gedacht, dass er nach seiner Hinausstellung rumgemotzt hat und den SR beleidigt hat, weshalb der andere Schiedsrichter daraufhin reagiert hat und die Rote Karte zog.

    Aber sowohl Auerbach, als auch Bayreuth sagen, dass die Rote Karte durch die 3. Zeitstrafe gekommen ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Funkruf (13. April 2015 um 22:56)

  • Zitat

    dass die Rote Karte durch die 3. Zeitstrafe gekommen ist.


    Das stimmt, der Spieler hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine 2-Minuten-Strafe (übrigens wegen Reklamierens), dazu kam in der 48. Minute die Strafe wegen des Fouls und gleich anschließend nochmal wegen Reklamierens, also insgesamt dann Rot.

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  • Die Hinausstellung wegen dem Stoßen war also erst seine 2. gewesen? Wenn ja, kann es dann nur eine direkte Disqualifikation sein!

    Der Spieler hat dann nicht die dritte Zeitstrafe (also Hinausstellung) erhalten, den dazu ist gemäß Regel 16:4 dem fehlbaren Spieler oder Mannschaftsoffiziellen sowie dem Zeitnehmer/Sekretär nach Time-out die Hinausstellung durch das vorgeschriebene Handzeichen 14, Hochhalten des gestreckten Armes mit zwei erhobenen Fingern, deutlich anzuzeigen. Und das war hier bei der Roten Karte nicht passiert. Gemäß Regel 16:5 und 16:6 d) resultiert ja die 3. Hinausstellung in eine Disqualifikation. Dazu wird zuerst Handzeichen 14 und dann die Rote Karte (Handzeichen 13) gezeigt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Funkruf (14. April 2015 um 04:28)

  • Kann es eigentlich auch, aber wofür? Bei Beleidigung hätte ja ein Bericht gefolgt, von dem ist nirgendwo die Rede. Die SR scheinen das Anzeigen der Zeitstrafe im Eifer des Gefechts wohl vergessen zu haben..

  • Die Bestrafung geht durchaus in Ordnung, nur geht sie gegen den falschen Spieler: der Spieler mit der 77 geht mit den Händen voran, was in meiner Wahrnehmung eher ursächlich ist - das "Schieben" der Nr. 13 alleine ist nicht bestrafungswürdig.

    Ganz davon abgesehen ist das "Verkaufen" der Entscheidung ein wenig ungünstig... Was ist, wenn der Angreifer eine Platzwunde gehabt hätte? Außerdem sind viele Entscheidungen nicht ganz so glücklich gelaufen (Bsp.: 06:04 - mindestens Hinausstellung). Die Körpersprache und -spannung tun ihr übriges dazu.

    Wenn man schon 2 Hinausstellungen hatte und dann so rangeht, kann man nur wichtige Termine haben. (frei nach Johannes B. Kerner)

    Der Schiedsrichter gilt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit als unfehlbar... (DHB-Bundesgericht) :D

    Einmal editiert, zuletzt von DonMaffa (14. April 2015 um 22:05)

  • Die Bestrafung geht durchaus in Ordnung, nur geht sie gegen den falschen Spieler: der Spieler mit der 77 geht mit den Händen voran, was in meiner Wahrnehmung eher ursächlich ist - das "Schieben" der Nr. 13 alleine ist nicht bestrafungswürdig.

    Ganz davon abgesehen ist das "Verkaufen" der Entscheidung ein wenig ungünstig... Was ist, wenn der Angreifer eine Platzwunde gehabt hätte? Außerdem sind viele Entscheidungen nicht ganz so glücklich gelaufen (Bsp.: 06:04 - mindestens Hinausstellung). Die Körpersprache und -spannung tun ihr übriges dazu.

    Thema hier ist schon älter. Hatte mich mal so durchgeklickt hier.

    Ich bin da auch deiner Meinung. Der Abwehrspieler kommt an und steht nicht wirklich, er macht eher mit seinem Knie/Bein noch eine kleine Bewegung nach vorne und erwischt so den Angreifer.
    Von daher, stimmt, mindestens Hinausstellung ...

    Am Anfang, ist bisschen schwierig, der 13er schiebt/schubst den Angreifer auf seinen Mitspieler (77), aber der 77er steht auch mit den Armen in ungünstiger Position da.
    Klar, erst kommt das schieben/schubsen vom 13er, aber der 77er empfängt den Angreifer bereits mit Armen/Ellenbogen oben in Richtung Hals und der Ball ist unten, der ist "weg", der 77er geht also absolut nicht gegen den Ball.

    Einmal editiert, zuletzt von julian_wz (23. August 2015 um 14:17)