hat Coburgs Protest eine Chance?

  • Aber kann man hier nicht eine grobe Unsportlichkeit erkennen? Wenn der Manager da hingelaufen wäre, würde er doch auch eine "rote Karte" bekommen, wie bei dem CL Frauen Finale vor ein paar Jahren. Ist das nicht ein ähnlicher Fall?

    Nein, dass ist kein ähnlicher Fall. Weil ein Offizieller per se überhaupt nicht in das Spielgeschehen eingreifen darf und auf dem Feld nichts zu suchen hat.
    Daher wird das bei einem Offiziellen als besonders Grobe unsportlichkeit gewertet.
    Was der Spieler macht ist einfach nur eine Regelwidrigkeit indem er den Torraum betreten hat.

  • Tja ich sehe hier nur keinne Regelverstoss der Schiris sonderne eine Tatsachenentscheidung...das Geld für den Einspruch kann man also sparen


    Eine (falsch getroffene) Tatsachenentscheidung würde voraussetzen, dass die Schiedsrichter aufgrund ihrer persönlichen Wahrnehmung eine subjektiv richtige, aber objektiv falsche Entscheidung getroffen haben. Wenn sie die Situtation jedoch korrekt wahrnehmen, aber die geltenen Regeln dann falsch anwenden handelt es sich um einen Regelverstoß.

    Mir kann niemand erzählen, dass zwei Schiedsrichter nicht im Stande sind ein rotes von einem schwarzen Trikot zu unterschieiden. Daher muss man davon ausgehen, dass die Schiedsrichter gesehen haben müssen welcher Spieler zur Vereitelung des Torwurfes im Torraum stand. Dies nicht mit einem Siebenmeter zu ahnden ist ein Regelverstoß. (Alles unter der Prämisse, dass die Spielzeit noch lief ... was ich wie oben ausgeführt für sehr wahrscheinlich halte.)

  • ist doch völlig egal, wo der ball hingegangen wäre, wenn niemand eingegriffen hätte ... das tor war leer. damit war es eine klare torgelegenheit, die vereitelt wurde

    So? wirklich? Und wenn der Ball 3 Meter neben dem Tor auf der Torauslinie aufgehalten worden wäre? Eine Torgelegenheit setzt für mich voraus, dass es mindestens noch eine theoretische Möglichkeit gegeben hätte, dass ein Tor fällt - und das ist hier nicht der Fall.

    Zitat

    wenn ein spieler bei einem freien wurf gefoult wird, kann ich auch nicht sagen, der hätte eh verworfen

    Was natürlich ein dummes Argument ist, was sogar du einsehen wirst, wenn du darüber nachdenkst.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • @Baden68
    Die Frage ob der Spieler nun eine klare Torgelegenheit vereitelt hat oder nicht, entscheidet lediglich darüber ob die Spielfortsetzung bei Betreten des Torraums durch einen Feldspieler ein Strafwurf oder Freiwurf für Coburg hätte sein müssen. In keinem Fall aber war die Entscheidung der Schiedsrichter auf Abwurf regelkonfom.

  • Nach den Erläuterungen zur klaren Torgelegenheit liegt diese breits vor, wenn das Tor leer ist und der ausführende Spieler Ball- und Körperkontrolle hat.

    Konsequenz: 7m müsste es bereits dann geben, wenn der Feldspieler sich ins Tor stellt, obwohl der Ballführende noch gar nicht geworfen hat. Da gibt es auch eine Regelfrage zu , Verhinderung des Anwurfes bei leerem Tor, da gibt es auch 7m.

    Nachzulesen Erläuterung 6 zur klaren Torgelegenheit Regel 14:1 und Regel 6:2c.

    Wortlaut ist eindeutig.

    Wenn de nix hast, mussde dafür sorgen, dassde was hast (Robert Geiss)

    Sie ist es. Ich würde für sie sterben. Aber sie will, dass ich auch noch abwasche. (Hellboy)

    • Offizieller Beitrag

    Wer selbst schon den PC für den Spielbericht bedient hat wird die 59:42 bereits als Argument verwerfen.

    Diese Zeit hinkt in aller Regel der echten Spielzeit hinterher.

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein

  • Der Verweis auf den Sis-Bericht sollte ja auch nur dazu dienen, das Ganze zeitlich ungefähr einzuordnen. Wie Arcosh schon geschrieben hat, hört man kurz vor dem Schnitt im Video den Beginn eines Signals, das die Schlusssirene sein könnte. Und der Baunataler Spielbericht schreibt ebenfalls davon, dass der Wurf und das Abfangen vor Ende des Spiels abgeschlossen war.

    Gibt es denn eine offizielle Seite des Schiedsgerichts, auf der Schiedssprüche veröffentlicht werden? Oder geschieht die Veröffentlichung durch die Vereine?

    Ich bin gespannt, wie es ausgeht. Auch ob Jan Gorr nachträglich noch eine Strafe aufgebrummt bekommt. Ich kann seine Aufregung verstehen und in der Situation hätte ich mich wohl selbst nicht zurück halten können. Aber da so auf den Schieri zuzurennen geht natürlich gar nicht. War etwas verwundert, dass der Feldschiedsrichter das so gelassen hingenommen hat.


  • Ich bin gespannt, wie es ausgeht. Auch ob Jan Gorr nachträglich noch eine Strafe aufgebrummt bekommt. Ich kann seine Aufregung verstehen und in der Situation hätte ich mich wohl selbst nicht zurück halten können. Aber da so auf den Schieri zuzurennen geht natürlich gar nicht. War etwas verwundert, dass der Feldschiedsrichter das so gelassen hingenommen hat.

    das hingegen ist nun tatsächlich eine tatsachenfeststellung. wenn die sr ihn nicht sofort für das betreten des spielfelds bestrafen, können sie es auch im nachhinein nicht mehr. und wenn sie zu seinen äußerungen nichts im protokoll vermerkt haben, gibts auch hier keine nachträgliche strafe mehr. wo kein kläger ...

  • @Baden68
    Die Frage ob der Spieler nun eine klare Torgelegenheit vereitelt hat oder nicht, entscheidet lediglich darüber ob die Spielfortsetzung bei Betreten des Torraums durch einen Feldspieler ein Strafwurf oder Freiwurf für Coburg hätte sein müssen. In keinem Fall aber war die Entscheidung der Schiedsrichter auf Abwurf regelkonfom.


    Das stimmt, aber ich habe auch nichts anderes behauptet, oder?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Nach den Erläuterungen zur klaren Torgelegenheit liegt diese breits vor, wenn das Tor leer ist und der ausführende Spieler Ball- und Körperkontrolle hat.

    Und würde er da behindert, wäre es ein 7m- wurde er aber nicht. Er konnte den Wurf ungehindert ausführen.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • das mag jetzt ein bisschen kleinlich sein ... aber ein bisschen hat der typ im kreis den ball dann doch behindert ... oder was würdest du pfeifen, wenn jemand mit beiden füßen im kreis steht und einen ungehinderten wurf aufs leere tor blockt?

  • Und würde er da behindert, wäre es ein 7m- wurde er aber nicht. Er konnte den Wurf ungehindert ausführen.

    Und wieder daneben.

    Da steht "Vereiteln der klaren Torgelegenheit", nicht "Behinderung des Werfenden", d.h. es ist egal auf welche Weise die klare Torgelegenheit vereitelt wird, das kann auch durch Betreten des Torraums durch den Abwehrspieler und Einnahme der Torhüterposition sein, noch bevor der Ball überhaupt geworfen wurde. Wenn da schon auf 7m zu entscheiden ist, dann erst recht, wenn der Ball schon geworfen wurde und der Kreis betreten wird, um diesen abzufangen. Es heißt "klare Torgelegenheit", nicht "sicheres Tor".

    Wenn de nix hast, mussde dafür sorgen, dassde was hast (Robert Geiss)

    Sie ist es. Ich würde für sie sterben. Aber sie will, dass ich auch noch abwasche. (Hellboy)

  • na ja ... geworfen werden muss der ball schon noch. dass sich ein spieler im kreis befindet reicht noch nicht für einen siebenmeterpfiff. wenn dein gegenspieler im kreis steht, musst du ihn ja auch noch "anspringen" bevor der pfiff kommt. da reicht es auch nicht, sich hinzustellen und den sr drauf hinzuweisen, dass der da steht.

  • Zitat von roter Teufel
    Erklär mir wo der Regelverstoss liegen soll

    Das war doch :irony: oder?

    Wenn die SR irgend etwas erfinden,Zeit abgelaufen,er hatte TW Trikot an,er war gar nicht im Kreis etc., dann war es eine Tatsachenentscheidung.
    Die SR Oberen werden ihren Schäfchen schon die richtigen Tipps geben,was sie zu sagen haben,damit es eine Tatsachenentscheidung wird.Das reiht sich dann nahtlos in das von "talentschmiede" gezeichnetes Bild vom DHB.
    Wer kann sich erinnern wann Funktionäre (inkl.SR) im DHB das letzte mal gesagt haben:"Ja das war ein Fehler"

  • Arcosh hat doch schon den Unterschied zwischen Tatsachenentscheidung und Regelverstoß klar gestellt.
    hat Coburgs Protest eine Chance?

    Ich kann mir eigentlich nur erklären, dass sie in der Situation durch die Hektik und die ganze Spielsituation völlig überfordert waren und nicht wirklich realisiert haben was passiert ist.
    Entweder sie haben gar nicht "bemerkt", dass es ein Spieler war der da den Ball abwehrte. Oder sie haben das schon bemerkt aber nicht realisiert wie es weiter geht.

    Wenn letzteres greift, könnte es ggf ein Regelverstoß sein.

    Wenn ich ehrlich bin, mein ersten Gedanke beim schauen des Videos war "War das jetzt ein Feldspieler oder ein Torwart?" Ich war mir auch nicht ganz sicher. Zumal auch das Feldtrikot von Baunatal an den Schultern schwarz ist. Dann fragte ich mich, "hat der den Ball jetzt im Torraum abgewehrt"?

    Immer bedenken, ich schau mir das in aller Ruhe am PC an aus einer super perspektive von oben.
    Die SR haben schon das ganze spiel geleitet, sind auch sehr angespannt und das Spiel auf messers Schneide. Dazu sehen sie die Situation quer übers Spielfeld mit X Spielern dazwischen.
    Ggf sind sie auch vom siebten Feldspieler abgelenkt, der quer über den Anwurfpunkt rennt wo ich denke, der verhindert doch gleich den Anwurf.

    Also ich kann verstehen, wenn man da die Übersicht verliert. Ist ja auch nicht so, dass so eine Szene alltäglich passiert und man da eine gewisse Routine hat.

    Ändert natürlich nichts

  • Wir brauchen uns nicht darüber streiten, dass die Schiedsrichter falsch gehandelt haben. Wir müssen uns auch nicht darüber streiten, ob innerhalb der Zeit oder nicht.
    In der letzten Saison gab es bei Wilhelmshavener HV in der letzten Situation auch eine falsche Entscheidung der Scheidsrichter, die spielentscheidend war.
    Die Zeitnehmer haben diese falsche Entscheidung sowohl bei der Anhörung als auch direkt den Schiedsrichtern vorgetragen, half alles nichts - Tatsachenentscheidung, Einspruch abgelehnt.
    Genauso wird es diesmal auch wieder laufen.
    Kann den Coburger Ärger nachvollziehen, war letztes Jahr genauso sauer, aber es wird nichts bringen.

    Frage mich allerdings viel mehr, wie es Coburg schafft, Fehlentscheidung hin oder her, in Baunatal nach 59 min noch keine klare Entscheidung herausgeworfen zu haben...

  • sorry, aber soo unübersichtlich oder ungewöhnlich ist die situation jetzt auch nicht ... der feldspieler steht ja sogar noch im tor als die sr da hingehen ... wenn ich da den überblick verliere oder nicht weiß, was ich zu entscheiden habe, hab ich evtl. in der liga nichts verloren... das ist ne entschuldigung, die ich vllt in der holzklasse anführen kann, wenn ich alleine pfeiden muss ... wir reden hier von 2. bundesliga!

  • SteamboatWillie:
    Im Großen und Ganzen bin ich bei dir und verstehe die Argumentation mit Hektik und unübersichtlicher Spielsituation.

    Aber:

    [...]Dazu sehen sie die Situation quer übers Spielfeld mit X Spielern dazwischen.
    Ggf sind sie auch vom siebten Feldspieler abgelenkt, der quer über den Anwurfpunkt rennt wo ich denke, der verhindert doch gleich den Anwurf.[...]


    Zum Einen sieht man im Video, dass der im vorherigen Angriff als Feldschiedsrichter agierende Unparteiische frühzeitig zurückläuft und beim Anwurf der Coburger wohl schon seine Position an der Baunataler Torauslinie eingenommen hat. Er sieht also die Abwehrspieler zurücklaufen und hat einen unversperrten Blick aufs Geschehen im Torraum. Spätestens als der eingewechselte Baunataler Torhüter zu seinem Mitspieler in den Torraum eilt, sollte dem Torschiedsrichter klar sein, dass etwas nicht stimmt und er müsste die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

    Zum anderen sollte durch die Tatsache, dass der siebte Baunataler Feldspieler im schwarzen Leibchen unmittelbar vor dem Coburger Anwurf am Anwurfpunkt vorbeiläuft und damit im Aufmerksamkeitsbereich des Feldschiedsrichters ist ausreichen, damit auch dieser realisiert, dass 20m entfernt im Torraum kein Torhüter stehen kann.


    Ich bleibe bei der Ansicht, dass dieser kollektive Blackpout beider Unparteiischen ein spielentscheidender Regelverstoß war. Es gibt im Video oder in Berichten keinen Hinweis darauf, dass die Spielzeit abgelaufen gewesen sein könnte, aber zahlreiche Indizien die dafür sprechen, dass zum Zeitpunkt der Abwehraktion noch gut 10 Sekunden zu spielen waren. Schiedsrichter sind nur Menschen und Fehler passieren, aber dann müssen im Nachhinein die richtigen Konsequenzen gezogen werden und in diesem Fall kann das meiner Meinung nach nur ein Wiederholungsspiel sein.

  • Einzig die Stellungnahme der SR wird entscheiden ob der Einspruch eine Chance hat.

    Aber ich wette es wird auf Tatsachenentscheidung hinauslaufen, da sie sich auf eine der folgenden Aussagen festlegen werden.

    a) Spielzeit war bereits abgelaufen bevor der abwehrende Spieler den Ball berührt hat.
    b) Der Ball hätte deutlich das Tor verfehlt, daher keine Verhinderung einer klare Torchance.
    c) Aus ihrer Sicht hat der mit Leibchen gekennzeichnete Spieler den Ball abgewehrt.

    Keinesfalls werden sie aussagen:
    Ein Feldspieler hat im Kreis stehend einen Ball abgewehrt der deutlich erkennbar, innerhalb der regulären Spielzeit, ins leere Tor gegangen wäre.
    Wir wussten allerdings nicht wie das geahndet wird und haben deshalb das Spiel einfach weiterlaufen lassen.