Die WM ist vorbei - aber scheinbar hält das Thema QATAR mit allen erlebten sportlichen Aspekten und den vielen weiteren Randerscheinungen alle interessierten Foristen der Handball-Ecke immer noch auf Trab.
In Bezug auf diese Wechsel von Spielern - wie jetzt von Qatar extrem praktiziert - möchte ich jedoch mal 3 neue - sehr provokante Denkansätze formulieren:
1. aus Sicht der Spieler
Bei QATAR haben ja nicht unbedingt Profis gespielt, die jahrelange WM - EM - oder Olympia-Erfahrungen mit den Nationalmannschaften Ihrer Geburtsländern hatten, sondern es waren einige Spieler dort dabei, die teilweise längerfristig nicht berücksichtig wurden und in Ihren Ländern kaum Chance bekommen haben, "dauerhaft" für Ihre Nationalmannschaft zu spielen.
Wieso sollte deshalb ein Nationenwechsel für einen Spieler aus der 2. Reihe nicht eine Option sein, sich seinen persönlichen Traum von einer WM oder von Olympia zu erfüllen ?
Was soll daran verwerflich sein - im Verhältnis zu einer heutzutage immer multikulturellen Gesellschaft - sich seine persönlichen sportlichen Träume auf diese Weise zu erfüllen ?
Es gibt auch in Deutschland jede Menge Spieler, die z.B. in der dt. Nationalmannschaft nicht berücksichtigt werden - aber die Qualität haben, durchaus für ein anderes Land eine Verstärkung zu sein ! z.B. Rojewski mit seinem Wechsel ins polnische Nationalteam
2. aus Sicht der Nationen
Wieso sollte man in Zukunft weltweit NATIONEN daran hintern, auf diese Weise die Sportart HANDBALL in den jeweiligen Ländern durch solche erste Maßnahmen nachhaltig populär zu machen und damit viele einheimische Jugendliche für diese Sportart zu begeistern ?
In vielen Sportarten wurde der erste Schritt immer über die weltweite Aufmerksamkeit von Profis gemacht. Beispiel: Fußball in USA - Football vor ein paar Jahren bei uns - Golf seit den 90ern - usw.
Wenn solch ein Gedankenansatz dahinter steht (was jetzt im Falle Qatar sich erst noch beweisen müsste) finde ich es absolut legitim im Rahmen der vom IHF vorgegebenen Möglichkeiten diesen Schritt auch zu tun.
3. aus Sicht des IHF
Warum sollte in diesem Reglement nicht auch die Möglichkeit bestehen "weltweit" das Image der Sportart HANDBALL zu verbessern und damit auch für eine Verbreitung dieser Sportart über den gesamten Globus zu sorgen ?
In der Vergangenheit war doch HANDBALL zu 90% eine europäische Sportart und man ging z.B. an Nord- u. Südamerika - Asien - Australien und dem gesamten afrikanischen Kontinent vorbei.
Damit ist man doch in einer Nische, die langfristig durchaus die Olympia-Berechtigung kosten könnte und dadurch viel mehr Schaden für die Sportart bedeuten könnte.
Warum sollte man sich nicht vorstellen können, daß z.B. die USA - Japan - China mit der Einbürgerung von ausländischen Stars sich in dieser Sportart profiliert und somit der Sportart HANDBALL ein globales Image verleiht ?
Um Missverständnisse vorzubeugen, daß sind nur "Gedankenansätze" - ausgelöst durch diese massive Diskussion hier im Forum.
Ich selbst bin der Meinung, daß Nationenwechsel mit klaren und dauerhaften Richtlinien durchaus Ihre Legitimität haben
Jetzt habe ich mich doch entschieden einen eigenen Thread aufzumachen, da ich gerne eure Meinungen dazu lesen würde - insbesondere von den Foren-Mitgliedern, die über den normalen Tellerrand schauen können. Das damit verbundene Doppel-Posting im Thread WM 2015 bitte ich hiermit zu entschuldigen.