Außen: Abschiebe- oder Spezialistenposition?

  • Ich wüsste gerne mal, was ihr über die Besetzung der Außenposition denkt.
    Ich habe schon mehrfach von Leuten gehört, dass sie ihre schlechtesten Feldspieler auf Außen stellen.
    Besonders im Jugendbereich höre ich diese Ansichten oft.

    Ich hingegen bin der Meinung, dass Außen eine Spezialistenposition ist, da sie aus einer extrem schlechten Ausgangsposition zum Erfolg kommen müssen.

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • Das was du schilderst ist bei uns in der Gegend leider wirklich so. Aber fast noch mehr als auf die Außenposition werden neue oder schlechtere Spieler auf die Kreisposition gestellt.
    Ich bin aber wie du der Meinung, dass die Außen und auch die Kreisposition nicht weniger wichtig sind als der Rückraum. Da aber der Rückraum die meisten Ballkontakte hat und das Spiel lenkt werden die neuen Spieler erstmal auf den anderen Positionen eingesetzt um an das Handballspiel rangeführt zu werden.

  • An den Kreis würde ich meine neuen Spieler als allerletztes stellen, da das Kreisspiel mit am meisten Übersicht und Spielverständnis verlangt.

    Ich wüsste aber auch nicht, wie ich neue Spieler am besten einführe. Bisher mache ich es, indem sie mindestens im ersten Jahr erstmal Backups sind und per learning-by-doing und Theoriestunden eingeführt werden.

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  • So wird das bei uns in der Mannschaft auch gehandhabt. Aber um irgendwann Spielpraxis zu bekommen werden die Spieler dann an den Kreis oder auf die Außenposition gestellt. Ich denke dass beide Positionen grade im Jugendbereich unterschätzt werden, da sie auf die Rückraumspieler angewiesen sind und diese deshalb zuerst mit guten Spielern besetzt werden.
    Auch kann ich häufig feststellen, dass die Leistung die ein Kreis Spieler bringen muss unterschätzt werden, frei nach dem Motto: Ball fangen umdrehen und werfen. Mehr muss er erstmal nicht können.
    So ähnlich verhält sich das auch mit den Außen denke ich.
    Wie gesagt alles nur Erfahrung aus dem Jugendbereich ;)

  • Kommt bei uns genau hin.
    Ich habe damals auch erstmal auf Außen angefangen.
    Inzwischen bin ich dort sehr gut und spiele auch noch Kreis.
    Aber erst im Aktivenbereich. Im Jugendbereich wurde auf die Außen- und Kreißspieler im Training nur relativ wenig eingegangen.

    Anders der Rückraum: Der trainierte in jedem Training bis zum abwinken seine Würfe.

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  • Da sich das ganze gerade anders als erwartet entwickelt, glaube ich, dass es im Bereich "Training" besser aufgehoben ist.

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  • Ich denke die Problematik liegt an zwei Dingen:
    1. Das Angriffsspiel ist nicht ausgereift genug und konzentriert sich auf die Mitte. Die Außen verhungern dabei. Möglicher Lösungsansatz: Angriffssysteme einführen, die einen Abschluss von Außen vorsehen. Also z.B. klassisches Rückstoßen und Abräumen.

    2. Die Trainer können die notwendigen Techniken eines Außen nicht ausreichend vermitteln, weil sie vielleicht selber nie dort gespielt haben. Möglicher Lösungsansatz: Mal einen "Experten" einladen, der Einzeltraining mit den Außen macht.

    Außerdem sollten Jugendbereich eigentlich erstmal alle Spieler überall spielen und eine Spezialisierung erst später in de Jugend passieren.

  • In meiner Mannschaft (D-Jugend) setze ich die neuen oder spielschwächeren Spielerinnen auch erst auf Außen ein, da sie dort eben nicht bei Ballverlust sofort nen Gegenstoß verursachen sondern in der Regel einen Einwurf. Des weiteren haben die Außenspieler auch mehr Platz und meistens nur einen Gegenspieler, die Rückraumspieler stehn meist zwei Gegenspielern gegenüber.
    Um Handball zu erlernen ist es wesentlich einfacher, das einszueins zu spielen, als durch Stoßen und Kreuzen zum Torwurf zu kommen... Das können nur die wenigsten im Bereich D-jugend...