Harting macht ein ganz gewaltiges Drama draus. Das nimmt man Harting aber auch ab. Seine gesamte Karriere außerhalb des Sportstadions besteht daraus die bestehenden Institutionen zu kritisieren und fast alle seine Punkte sind valide.
Was ich an deiner Logik seltsam finde TLCP, ist das man dann nie gegen irgendwas protestieren dürfte. Kraus wusste worauf er sich einlässt als er Nationalspieler wurde und hat nun alles zu ertragen? Das gleiche könnte ich auch einem schlecht bezahltem Arbeiter sagen. Was wagst du es dich in einer Gewerkschaft zu organisieren und für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren? Du wusstest doch vorher das du mies behandelst wirst in deinem Job, du machst das doch freiwillig. Du hast doch einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ja, Kraus verdient viel Geld, aber die Logik ist nahezu identisch.
Sportler treten für ihre Nationalteams an, weil sie die besten ihres Landes sind. So zu tun als wenn sie dabei komplette Egoisten wären, ist heuchlerisch. Davon profitieren schließlich auch die Verbände und das Image der Sportart. Sportlern wird gerade in Mannschaftssportarten ins Gewissen geredet wenn sie nicht mitziehen. Ihnen wird Charakterschwäche vorgeworfen wenn sie Privatleben und Verein für wichtiger erachten. Wenn es aber darum geht gegen ein System der Schikane zu protestieren haben sie dankbar zu sein, weil sie es sich hätten vorher überlegen müssen?
Mir ist klar das man das ganze absolut rein von der Perspektive betrachten kann das der Kampf gegen Doping über allem steht und ich habe absolut keine Probleme mit diesem Standpunkt...aber man muss sich doch nicht zusätzlich noch Dinge zurechtbiegen und schön reden damit sie in diese Realität passen. Auch im Dopingkampf kann man immer Dinge verbessern und dieses System wäre eines dieser Elemente.