Anti-Doping-Kommission des DHB suspendiert Michael Kraus vorläufig

  • Deutsche Nationalspieler, bzw. welche, die potentiell nominierbar sind. Das ist Handballbezogen vielleicht ein Pool von maximal 30-40 (?) Spielern (Stichwort 28er Kader + die Möglichkeit auf Verletzungen zu reagieren). Die Kontrolleure kommen in der Regel am frühen Morgen - weil da die größte Wahrscheinlichkeit ist, dass sich über Nacht eine entsprechende Menge an Urin im Körper angesammelt hat. Trainings- und Wettkampfkontrollen können dann sämtliche HBL-Spieler, Ausländer und deutsche Nichtnationspieler, treffen

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Mal davon abgesehen, dass man sich schlicht daran zu halten hat, wenn man die entsprechenden Vereinbarungen unterschrieben hat und sich dem System unterwirft, finde ich persönlich das Meldesystem menschenrechtswidrig. Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass man Sportlern die Karriere verbaut, nur weil sie z.B. diese NADA Vereinbarung nicht unterzeichnen.


    Wie viele können ihren Traumjob nicht ergreifen, weil sie keinen ausreichenden Schulabschluss haben oder nicht den gewünschten Ausbildungs- oder Studienplatz bekommen haben.
    Abgesehen davon gibt es in vielen Berufen Regeln den man sich unterwerfen muss. Einem Arzt kann bei Fehlverhalten z.B. die Approbation entzogen werden. Wenn ich mich Regeln nicht unterwerfe, darf ich eben nicht mitspielen. Dann muss ich eben was anderes machen.


    Die Macht der NADA dahingehend ist immens. Die Rechte der Sportler stark begrenzt. Wenn sie dafür entsprechend entlohnt würden, wie Fußballer oder andere Sportmillionäre, ok. Aber Handball in der zweiten Liga oder auch bei manch einem kleinen Aufsteiger, oder Leichtathleten, die nicht zu den Topverdienern gehören, sehen sich dabei in ihrer Existenz bedroht. Sicher kann man nun sagen, es gelingt doch so vielen anderen, sich richtig zu melden.


    Was die Entlohnung damit zu tun hat, erschließt sich mir nicht. In vielen Berufen kann die Existenz aufgrund von Fehlern (bewusst oder unbewusst, gefährdet sein. Da ja offensichtlich viele Sportler das hinbekommen, ist Mimi Kraus selber verantwortlich dafür, ob er durch mehrfaches "nicht anzutreffen sein" seine Existenz gefährdet. Die NADA entscheidet das ja nicht willkürlich sondern nach allgemein bekannten Regeln.


    Aber darum geht es nur sekundär. Es gab auch im Eishockey schon berühmte Verstöße gegen die Meldebedingungen der NADA. Und garantiert auch bei anderen Sportlern, die nur schlicht in keinen so im Fokus der Medien stehen.

    Mimi Kraus ist sicherlich bekannt als einer, der es mit Regeln nicht immer so genau nimmt. Aber wieso zum Beispiel muss ein Sportler immer und zu jeder Zeit der NADA zur Verfügung stehen. Wieso werden die Sportler nicht nach festgelegten Trainingseinheiten getestet, nach Spielen und dann maximal einmal im Quartal stichprobenartig? Das würde genauso funktionieren und würde die grundlegendsten Menschenrechte im Bereich der Privatssphäre wahren.

    Die Regeln sind so beschlossen worden, weil Fachleute das so für richtig erachten. Und letztlich ist das sogar im Sinne der Sportler, die ja nicht gegen gedopt Gegner verlieren wollen.


    Sollte es nun stimmen, dass der zweite Strike nicht korrekt war, dann macht es das ganze System noch unglaubwürdiger. Und ich finde auch eine Strafe, die über einen Monat hinaus geht, sollten alle Strikes korrekt sein, überaus untragbar und unverhältnismäßig. Wer des Dopings überführt ist, der kann von mir aus bis zum Ende seiner Karriere gesperrt werden. Aber bei solchen - sorry - Lapalien sind Sperren, die über einen Monat hinaus gehen schlicht unfair (und diese Sperre hätte Mimi ja inzwischen abgesessen)!

    Die Regeln sind so beschlossen worden, damit das System der Abschreckung auch funktioniert. Dazu ist in diesem Thread aber schon einiges geschrieben worden.

    Einmal editiert, zuletzt von highnote (26. August 2014 um 14:48)


  • Macht das ganze System noch lächerlicher - hast Recht, erinnere mich jetzt auch wieder daran, dass da mal sowas stand von wegen Nationalspieler sind da registriert, der Rest nicht. Aber dann, ganz ehrlich, kann man das ganze System auch gleich abschaffen.


    Die Kooperation der HBL mit der NADA sieht vor, dass alle Bundesligaspieler unangekündigten Dopingtests unterzogen werden können. Aber während bei den meisten Spielern die Meldung der Trainings- und Wettkampfzeiten durch einen Mannschaftsverantwortlichen ausreichend ist, müssen Spieler aus dem erweiterten Kreis der Nationalmannschaft detailliertere Auskünfte über ihre Aufenthaltsorte machen, da sie als Beste ihrer Zunft im besonderen Fokus des Anti-Doping-Kampfes stehen.

  • Wie viele können ihren Traumjob nicht ergreifen, weil sie keinen ausreichenden Schulabschluss haben oder nicht den gewünschten Ausbildungs- oder Studienplatz bekommen haben.
    Abgesehen davon gibt es in vielen Berufen Regeln den man sich unterwerfen muss. Einem Arzt kann bei Fehlverhalten z.B. die Approbation entzogen werden. Wenn ich mich Regeln nicht unterwerfe, darf ich eben nicht mitspielen. Dann muss ich eben was anderes machen.

    Paul Jonas, übernehmen Sie :D

  • @ highnote

    Also Fakt ist, dass es bereits einige Beschwerden von Sportlern gegen diese drangsalierenden Knebelverträge der NADA gab und gibt. Fakt ist auch, dass diese harten und teils gegen jede Form von Freiheit verstoßenden Regeln der NADA nur in Deutschland in dieser harten Form existieren bzw. auch tatsächlich befolgt werden. Ebenfalls Fakt ist, dass dadurch in Deutschland auch nur ein absoluter Bruchteil der Sportler des Dopings überführt werden, die tatsächlich dopen, da die Prüfverfahren der Jäger (in diesem Fall die NADA) fast immer den Methoden der Doper hinterherhinken. Fakt ist auch, dass das System der NADA Menschenrechte aushebelt - auch wenn ein Sportler die Vereinbarungen mit der NADA unterschreibt bzw. sich diesen unterwirft, heißt das nicht, dass damit alles ok ist.

    Klar ist: Wenn jemand dopt und ihm das nachgewiesen werden kann, dann hat dieser Sportler gesperrt zu werden. Wie ich schon erwähnte, von mir aus auch für den Rest seiner Karriere, je nach schwere des Dopingvergehens. Aber wenn es nur darum geht, dass ein Sportler bei unangekündigten Tests nicht anzutreffen war, dann sind Strafen die über ein Maß von einem Monat gehen schlicht vollkommen übertrieben. Zumal ich der Meinung bin, dass wenn es ein solches System gibt, es das bitte für alle gleichermaßen geben sollte/müsste. Denn wie es ja schon im GG steht: Wir sind alle gleich. Warum also ein Sportler der im erweiterten Nationalkader steht anders behandelt wird, als einer, der dies nicht tut, erschließt sich mir nciht wirklich. Ist ein Sportler der dopt weniger relevant, nur weil er nicht für die Nationalmannschaft aufläuft?

    Betrug ist es bei beiden Sportlern. Sowohl dem, der für die Nationalmannschaft spielt (oder im erweiterten Umfeld derer ist) und bei dem anderen. Alleine das ist schon an sich eine Ungerechtigkeit. Der Schaden, welcher dem Verein und auch Mimi Kraus dadurch entsteht, weil kontrollsüchtige NADA Typen absichtlich (und das behaupte ich jetzt einfach mal), sich einen Termin aussuchen, obwohl sie garantiert wussten, dass FA Göppingen am Abend davor in Hamburg gespielt hat, bei dem Mimi Kraus nicht anzutreffen ist, ist schlicht Irrsinn.

    Das kann man anders sehen, ist auch ok, aber ich persönlich halte dieses System als äußerst ungerecht, drangsalierend und sinnlos. Zu leiden hat am Ende der Verein und der Sportler, der offensichtlich nicht gedopt hat, sondern schlicht nicht zu hause war. Das ist meiner Meinung nach nicht Sinn und Zweck von Dopingkontrollen.

    100% Leidenschaft - SG Flensburg Handewitt! Und aus alter Verbundenheit treu dem TBV Lemgo!

  • Tob911:
    Die angeblichen Verstöße gegen Menschenrechte oder das Grundgesetz sind meiner Meinung nach Unsinn und da würde ich gerne eine konkrete Begründung/Argumentation lesen.


    Der Schaden, welcher dem Verein und auch Mimi Kraus dadurch entsteht, weil kontrollsüchtige NADA Typen absichtlich (und das behaupte ich jetzt einfach mal), sich einen Termin aussuchen, obwohl sie garantiert wussten, dass FA Göppingen am Abend davor in Hamburg gespielt hat, bei dem Mimi Kraus nicht anzutreffen ist, ist schlicht Irrsinn.


    Natürlich haben die NADA-Kontrolleure ganz bewusst diesen Termin gewählt. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Zahl der Tests leider sehr überschaubar und daher werden bewusst die Zeitpunkte gewählt zu denen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für den Einsatz möglicher Dopingmittel besteht. Das Spiel in Kiel war für Frisch Auf Göppingen das dritte Bundesligaspiel binnen 12 Tagen (erhöhte Belastung) und anschließend Stand der DHB-Lehrgang an bei dem Michael Kraus sein Comeback im Trikot der Nationalmannschaft gab. Dass die NADA bewusst darauf spekuliert habe, dass Michael Kraus nicht zu Hause anzutreffen sei ist Unsinn, da alle seine Mannschaftskameraden noch am Abend des Kiel-Spieles zurückgereist sind und am nächsten Morgen zuhause anzutreffen gewesen wären. Bloß Michael Kraus entschied sich dafür die Nacht in Hamburg zu verbringen und vergaß dies im ADAMS zu vermerken.

  • Im Forum von Evergreen Göppingen ist zu lesen, worin der Widerspruchsgrund beim zweiten Verstoß bestehen soll. Michael Kraus soll bei der verpassten Kontrolle im November Einkaufen gewesen sein und habe auf den Anruf des Kontrolleurs auf seinem Handy nicht reagiert, weil die Rufnummer unterdrückt gewesen sei. Klingt für mich ein wenig dürftig, wenn einerseits ein sofortiger Widerspruch nach der Benachrichtung über den zweiten Verstoß wohl ausgeblieben ist und ich es andererseits mit dem Fall Jarrod Bannister und dessem dritten Verstoß vergleiche.

  • Der Fall könnte vielleicht auch endlich mal mit dem arroganten, deutschlandfixierten Unsinn aufräumen, dass "eh nur in Deutschland streng kontrolliert wird".

  • Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln.
    Es mag ja vielleicht tatsächlich so sein, dass der Meldeverstoß im November aufgrund einer unterdrückten Nummer anfechtbar gewesen wäre, aber dann macht man so etwas doch nicht erst ca. 10 Monate später sondern umgehend.
    Wenn der Verstoß aus November jetzt gekippt wird, hat das ganze für mich einen sehr faden Beigeschmack, denn es sieht für mich danach aus, dass nun so lange gesucht wurde, bis man irgendetwas gefunden hat, mit dem sich Herr Kraus noch einmal aus der beschissenen Situation herauswinden kann.

    Ich bin wirklich gespannt, was nun bei der Verhandlung herauskommt und wie die Geschichte für Mimi ausgeht. Vor allem bin ich gespannt, wie lange es bei einem Freispruch dauert, bis er das nächste Problem mit den Meldungen hat.

    Gruß
    smoerf

  • Die Nada informiert zum Thema Meldepflicht

    Zitat


    Derzeit befinden sich ca. 400 Athleten im RTP und 1. 500 im NTP der NADA. Diese Athleten unterliegen den strengeren Meldepflichten und sind verpflichtet, das System ADAMS zu nutzen. Im Jahr 2013 hat die NADA insgesamt 349 „Strikes“ festgestellt. Seit 2009 kam es bis zum heutigen Tage in Deutschland zu zehn Fällen, in denen drei Meldepflicht- und Kontrollversäumnisse innerhalb von 18 Monaten vorlagen.

    Wohl gemerkt über alle Sportarten in Deutschland, die über Nada testen lassen...

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (27. August 2014 um 08:26)

  • Interessant ist übrigens im obigen Link auch folgende Passage:

    Zitat

    Nada-Information
    Gemäß des neuen WADA- und NADA-Codes, die ab Januar 2015 gelten, wird die sanktionsfähige Frist zur Ansammlung der Meldepflicht- und Kontrollversäumnisse von 18 auf 12 Monate verringert.

    Wann hatte Mimi eigentlich den 1. Strike? (November 2013, März 2014)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Gerd Hofele hat gesagt, der erste Verstoß stamme noch aus der Zeit beim HSV Hamburg.


    Wird deshalb in Hamburg verhandet? :P

    Was aber halt noch nichts darüber aussagt, ob Mimi mit Blick auf den neuen Wada-Code auch schuldig wäre oder nicht. Wenn man mit Blick auf den neuen Code argumentieren könnte, dass er in einem halben Jahr unschuldig wäre, dann könnte das Urteil durchaus doch milder ausfallen, als wenn er die in 12 Monaten gesammelt hat. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • @ highnote

    Also Fakt ist, dass es bereits einige Beschwerden von Sportlern gegen diese drangsalierenden Knebelverträge der NADA gab und gibt. Fakt ist auch, dass diese harten und teils gegen jede Form von Freiheit verstoßenden Regeln der NADA nur in Deutschland in dieser harten Form existieren bzw. auch tatsächlich befolgt werden. Ebenfalls Fakt ist, dass dadurch in Deutschland auch nur ein absoluter Bruchteil der Sportler des Dopings überführt werden, die tatsächlich dopen, da die Prüfverfahren der Jäger (in diesem Fall die NADA) fast immer den Methoden der Doper hinterherhinken. Fakt ist auch, dass das System der NADA Menschenrechte aushebelt - auch wenn ein Sportler die Vereinbarungen mit der NADA unterschreibt bzw. sich diesen unterwirft, heißt das nicht, dass damit alles ok ist.

    Welche Menschenrechte (Mehrzahl) siehst Du denn ausgehebelt? Klar ist es nicht schön, wenn man immer daran denken muss, Bescheid zu geben. Aber er kann hingehen, wann und wohin er will.


    Klar ist: Wenn jemand dopt und ihm das nachgewiesen werden kann, dann hat dieser Sportler gesperrt zu werden. Wie ich schon erwähnte, von mir aus auch für den Rest seiner Karriere, je nach schwere des Dopingvergehens. Aber wenn es nur darum geht, dass ein Sportler bei unangekündigten Tests nicht anzutreffen war, dann sind Strafen die über ein Maß von einem Monat gehen schlicht vollkommen übertrieben. Zumal ich der Meinung bin, dass wenn es ein solches System gibt, es das bitte für alle gleichermaßen geben sollte/müsste. Denn wie es ja schon im GG steht: Wir sind alle gleich. Warum also ein Sportler der im erweiterten Nationalkader steht anders behandelt wird, als einer, der dies nicht tut, erschließt sich mir nciht wirklich. Ist ein Sportler der dopt weniger relevant, nur weil er nicht für die Nationalmannschaft aufläuft?

    Das Grundgesetz heranzuziehen, finde ich schon etwas gewagt. Denn dann müssten die Kontrolleure auch Dich und mich kontrollieren. Sinnvollerweise werden nur Sportler kontrolliert, da sie sich im direkten Wettkampf mit anderen Sportlern einen Vorteil verschaffen können. Je höher das Niveau ist, d.h. je mehr es sich finanziell und damit auf die Existenz auswirkt, desto interessanter wird eine Leistungssteigerung und damit der Anreiz zu dopen. In sofern ist eine Abstufung der Kontrollen durchaus nachvollziehbar. Und Nationalspieler stehen deutlich mehr in der Öffentlichkeit und deren Verfehlungen haben deshalb deutlich andere Auswirkungen (z.B. Image des Sports.


    Betrug ist es bei beiden Sportlern. Sowohl dem, der für die Nationalmannschaft spielt (oder im erweiterten Umfeld derer ist) und bei dem anderen. Alleine das ist schon an sich eine Ungerechtigkeit. Der Schaden, welcher dem Verein und auch Mimi Kraus dadurch entsteht, weil kontrollsüchtige NADA Typen absichtlich (und das behaupte ich jetzt einfach mal), sich einen Termin aussuchen, obwohl sie garantiert wussten, dass FA Göppingen am Abend davor in Hamburg gespielt hat, bei dem Mimi Kraus nicht anzutreffen ist, ist schlicht Irrsinn.

    Der NADA solch eine Willkür zu unterstellen ist frech. Wie schon ein andere User angemerkt hat, wäre der Rest der Göppinger Mannschaft durchaus zu Hause anzutreffen gewesen.


    Das kann man anders sehen, ist auch ok, aber ich persönlich halte dieses System als äußerst ungerecht, drangsalierend und sinnlos. Zu leiden hat am Ende der Verein und der Sportler, der offensichtlich nicht gedopt hat, sondern schlicht nicht zu hause war. Das ist meiner Meinung nach nicht Sinn und Zweck von Dopingkontrollen.

    Inwieweit das System ungerecht ist, kann man ja gerne diskutieren. So lange es so geregelt ist, muss man sich daran halten. Oder würdest Du in einem Staat, wo es verboten ist, als Frau oben ohne am Strand liegen, weil es in Deutschland erlaubt ist. Und ob Mimi Kraus nicht gedopt hat, konnte ja eben nicht festgestellt werden. Aber wenn Du so sicher bist, ...

    Im übrigen gibt es einige andere Dinge, die deutlich ungerechter sind, als für einen gewissen Zeitraum (Nationalmannschaftskarriere) seinen Aufenthaltsort nicht öffentlich mitzuteilen. Wenn dass schon das äußerste der Ungerechtigkeit ist ...

  • Steinar:
    Jetzt nimm der DHB-Komission nicht die ganze Arbeit ab. Die sollen sich gefälligst selber eine Begründung ausdenken, weshalb Michael Kraus beim Zitronen kaufen nicht ans Telefon gehen konnte und die Sechs-Monatssperre auf den 27.2. rückdatiert wird. ;)

  • Kann man ja nachlesen. Ich halte euren Standpunkt nach wie vor für sehr fragwürdig und den Vergleich für unpassend. Agree to disagree.


    Dass Regeln zu befolgen sind, hältst Du für fragwürdig? Oder hältst Du die Regeln für fragwürdig? Und was ist an dem Vergleich, dass man auch in anderen Bereichen Regeln einhalten muss, unpassend? Das es andere Regeln sind? Oder dass die Regel der NADA "ungerecht" sind?
    Die "Ungerechtigkeit" er NADA-Regeln ist doch nicht zur Schikane der Sportler erdacht worden, sondern aus der von Fachleuten erklärten Notwendigkeit unangemeldete Kontrollen durchzuführen.


  • Dass Regeln zu befolgen sind, hältst Du für fragwürdig? Oder hältst Du die Regeln für fragwürdig? Und was ist an dem Vergleich, dass man auch in anderen Bereichen Regeln einhalten muss, unpassend? Das es andere Regeln sind? Oder dass die Regel der NADA "ungerecht" sind?
    Die "Ungerechtigkeit" er NADA-Regeln ist doch nicht zur Schikane der Sportler erdacht worden, sondern aus der von Fachleuten erklärten Notwendigkeit unangemeldete Kontrollen durchzuführen.

    Ich halte natürlich die Regeln für fragwürdig. Nur weil eine Regel oder ein Gesetz existiert ist es nicht automatisch gut. Ich glaube allerdings nicht das die Nada bzw. im Grunde ist es ja die Wada den Sportlern irgendetwas böses wollte als sie sich dieses System ausgedacht hat. Ich glaube aber das sie ein Ziel vor allen anderen hatten und das war eine aus ihrer Sicht effiziente Methode Doping besser zu bekämpfen. Ich glaube was das für reale Auswirkungen auf das Leben von Menschen hat, war dabei wenn überhaupt ein sehr untergeordnetes Thema.

    Den Vergleich mit anderen Bereichen finde ich daher häufig unpassend, weil wir hier von etwas reden was Auswirkungen auf den privaten Bereich hat, der vom Beruf klar zu trennen ist. Jegliche Beispiele aus anderen Berufen wo der Arbeitgeber ebenfalls in die Privatsphäre eingreift, sind für mich eher Hinweise das es auch dort Verbesserungspotential gibt und nicht das es eine Normalität ist mit der man sich abzufinden hat.

    Zuletzt sind die Wada-Regeln in dieser Form sehr jung und sie daher mit grundsätzlichen Regeln anderer Berufe zu vergleichen die seit Jahrzehnten bestehen...merkt man wirklich nicht das der Vergleich hinkt? Und vor allem dann immer wieder der Vergleich mit den Schul- und Studienabschlüssen. Ein Dopingkontrollsystem ist kein Studienabschluss. Die Ausbildung der Spieler ist das gleiche wie ein Abschluss. Die Ausbildung von Michael Kraus zu einem gutem Handballspieler qualifiziert ihn zum Profisport, nicht irgendein Dopingtest. Deswegen ist der Vergleich schlicht falsch. Man kann kann Dopingkontrollsysteme mit medizinischen Tests von Mitarbeitern in anderen Berufen vergleichen, nicht aber mit Abschlüssen. Es ist schlicht kein Äquivalent. ;)

  • Die Ausbildung von Michael Kraus zu einem gutem Handballspieler qualifiziert ihn zum Profisport, nicht irgendein Dopingtest.

    Das ist doch mal ein wichtiger Punkt. Ich finde schon, dass auch der (negative) Dopingtest ihn (und jeden anderen) zum Profisport qualifiziert. Wer dopt, soll - meiner Ansicht nach - nicht die Möglichkeit haben, mit Sport Geld zu verdienen. Aber das kann jeder sehen wie er möchte. Du sagtest ja schon, dass du lieber den Kampf gegen Doping aufgibst, bevor Sportler ihren Aufhaltspunkt irgendwelchen anonymen Wada/Nada-Mitarbeitern mitteilen müssen.

    Früher sind ja auch mal Leute beim Bund ausgemustert worden. War das auch unzulässig? Persönlicher geht es ja kaum ;):irony:

  • Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte das ich die Meldepflicht für weniger wichtig als Grundrechte halte. Das man auf andere Art und Weise nicht gegen Doping ankämpfen kann, ist mir neu. Ein Dopingtest ist nicht elementar an eine Meldepflicht gekoppelt. Methoden wie über einen Zeitraum das Blutbild eines Sportlers zu untersuchen und nach Unregelmäßigkeiten zu fahnden ist ebenfalls keine Meldepflicht. Und das es da nicht noch mehr Methoden gäbe, halte ich auch für eine kurze Sicht der Dinge. Wer dopt soll seinen Beruf als Sportler nicht ausüben können, aber Michael Kraus hat nicht nachweislich gedopt, er hat nur einen willkürlichen Kontrollmechanismus verletzt. Das ist bestenfalls ein Indizienbeweis der die Unschuldsvermutung ignoriert.

    Zum Dopingtest und Berufsqualifkation...okay, wenn du und ich den Dopingtest negativ bestanden haben, können wir dann also in der Handballbundesliga spielen? Ich denke nicht, weil wir zu schlecht sind. Schade, dann ist der Test wohl doch keine Berufsqualifikation. Als Medizinstudent der sein Studium erfolgreich absolviert hat, sollte ich wohl Arzt werden können. Äquivalenter Vergleich nach wie vor: Ich falle bei der Einstellung durch irgendeinen Drogentest....nicht das Studium an sich.

    Der Vergleich mit dem Bund ist noch einmal extra unsinnig, weil die Wehrpflicht an sich etwas so spezielles war, das man sie mit nichts anderem vergleichen kann (im übrigen finde ich es gut das sie abgeschafft wurde, auch wenn ich nicht mehr davon profitiert habe).