Anti-Doping-Kommission des DHB suspendiert Michael Kraus vorläufig

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    Ich hoffe der DHB wird klug genug sein im Vorfeld bei der NADA "vorzufühlen" welches Strafmaß ohne Einspruch akzeptiert werden würde. Bei der Farce der rückdatierten Sperre trotz Teilnahme am Spielbetrieb gegen Martin Galia hat die NADA überraschender Weise mitgespielt, aber diesmal geht es um einen deutschen Nationalspieler und die Pressse berichtet bundesweit über den Fall. Mein Gerechtigkeitsempfinden in Bezug auf vergleichbare Vergehen anderer Sportler sieht eine einjährige Sperre als angemessen an, meine Erfahrung mit dem DHB lässt mich allerdings auch eher eine eine sechsmonatige Sperre glauben.

    Vorausgesetzt, alle drei Verstöße haben vor der Kommission Bestand. Sonst könnte es auch einen "Freispruch" geben.

  • Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich es für massiv falsch halte, einen Sportler, der nicht gedopt hat, nachweislich, denn sonst hätte man ja etwas gefunden, hier zu sperren.

    Sorry, ich muss hier mal massiv reingrätschen: Ein negativer Dopingtest ist kein Unschuldsbeweis! Es gibt unzählige Athleten, deren Dopingvergehen inzwischen bekannt sind und während ihrer Karriere nicht positiv getestet worden. Marion Jones fällt da spontan ein, Erik Zabels tränenreiche Lügen-PK ist den älteren wohl noch in Erinnerung und wieviele negative Tests es von dem König der Doper (Lance Armstrong) gegeben hat, kann wohl keiner zählen.
    Nochmal: Ein negativer Dopingtest ist kein Unschuldsbeweis!

    Wenn Du aus "leicht erhöhen" ein "deutlich erhöhen" machst, bin ich bei Dir. Ich habe aber Zweifel ob das bei diesem Delinquenten wirklich geholfen hätte ;)

    Das Problem (eher: eines unter vielen) dabei ist: Wie soll eine Strafe aussehen, die den Amateurleistungssportler (z.B einen Hockeyspieler) nicht ruiniert, aber den Multimillionärs-Leichtathletikstar daran hindert, sich freizukaufen?

    Zitat

    Es wäre sicherlich auch ein guter Gast für Kreis ab , aber da sehe ich natürlich ein wenig schwarz.

    Och, bei einer Verurteilung wird sicherlich seitens der betroffenen das ganze Spektrum der Medien genutzt werden, um die Ungerechtigkeit der Strafe zu betonen, warum sollte "Kreis ab" da nicht mit einbezogen werden?
    Ich hätte zu dem Fall tatsächlich eine (für mich) interessante Frage und zwar: Wieviele Trainingskontrollen hatte Mimi Kraus in dem Zeitraum eigentlich insgesamt? Ich war nämlich überrascht, das ein Mannschaftssportler aus einer nicht besonders dopingaffinen Sportart so häufig (nach meinem Empfinden) kontrolliert wird.


    Zitat

    Versteht
    mich nicht falsch...ein positiver Dopingtest oder auch nur
    Indizienbeweise wie im Falle einer Pechstein (wo der Skandal darin lag
    das man nur sie und nicht die dutzend anderen Schnelläufer rausgepickt
    hat) sind okay. Aber ein dreimal nicht da = schuldig ist willkürlich und
    drakonisch.

    Ähm, habe ich in dem Fall Pechstein etwas verpasst oder verfügst Du über der Öffentlichkeit nicht bekannte Informationen? Mein letzter Kenntnisstand ist der, dass man inzwischen nahezu einhellig der Meinung ist (inkl. Prof. Franke als einer der vormals schärfsten Kritiker CPs), dass CP mit dieser Indizienlage nicht hätte verurteilt werden dürfen.

  • Sorry, ich muss hier mal massiv reingrätschen: Ein negativer Dopingtest ist kein Unschuldsbeweis! Es gibt unzählige Athleten, deren Dopingvergehen inzwischen bekannt sind und während ihrer Karriere nicht positiv getestet worden. Marion Jones fällt da spontan ein, Erik Zabels tränenreiche Lügen-PK ist den älteren wohl noch in Erinnerung und wieviele negative Tests es von dem König der Doper (Lance Armstrong) gegeben hat, kann wohl keiner zählen.
    Nochmal: Ein negativer Dopingtest ist kein Unschuldsbeweis!

    Moooooment! ;) Es gab zahlreiche positive Dopingbefunde beim guten Herrn Armstrong, nur wurden sie verschleiert, da er mit seinem kleinen Imperium und seinem Name für die Radsportler-Gemeinde zu mächtig war. Zabel hingegen hat, wenn man ihm denn noch glauben möchte, einmal kurzfristig während einer Tour de France das Zeug genommen, aber nicht langfristig. Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht, ein Armstrong gehört wegen vorsätzlichen Betrugs jahrelang hinter Gittern, aber das ist ein anderes Außmaß als bei Mimi Kraus. Und warum ich schwarz sehe? Weil andere Formate oder Medien mehr Gehör finden als Kreis ab und da nicht immer auf Qualität bei der Berichterstattung gesetzt wird. ;)

  • Moooooment! ;) Es gab zahlreiche positive Dopingbefunde beim guten Herrn Armstrong, nur wurden sie verschleiert, da er mit seinem kleinen Imperium und seinem Name für die Radsportler-Gemeinde zu mächtig war. Zabel hingegen hat, wenn man ihm denn noch glauben möchte, einmal kurzfristig während einer Tour de France das Zeug genommen, aber nicht langfristig. Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht, ein Armstrong gehört wegen vorsätzlichen Betrugs jahrelang hinter Gittern, aber das ist ein anderes Außmaß als bei Mimi Kraus. Und warum ich schwarz sehe? Weil andere Formate oder Medien mehr Gehör finden als Kreis ab und da nicht immer auf Qualität bei der Berichterstattung gesetzt wird. ;)

    Nein, soviele waren waren das nicht. Das waren max 2-3, die verschleiert wurden. Und wie oft ist er getestet worden?
    Zabel hat damals behauptet, er hätte nur dieses eine Mal (1996) gedopt. Inzwischen (2004) wurden seine Proben von 1998 nachgetestet (positiv) und er hat zugegeben, von 1996-2004 durchgehend gedopt zu haben. Und wie oft wurde er in der Zeit negativ getestet? Wahrscheinlich hunderte Male.
    Ich wiederhole: Ein negativer Test ist kein Unschuldsbeweis!

  • Dazu sollten wir aber auch erwähnen, dass im Radsport im Gegensatz zum Handball massiv systematisch gedopt und vorsätzlich betrogen wurde.

    Ja, aber was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Der Punkt ist: Ein negativer Test sagt nichts aus.
    Deshalb ist die Aussage "Er hat nachweislich nicht gedopt" unzulässig.
    (btw: bei Armstrong habe ich auf die Schnelle nichts gefunden, dass positive Tests verschleiert wurden, "lediglich" dass ein 99er Test nicht geahndet wurde. Von Carl Lewis kenne ich Geschichten, dass positive Tests nicht veröffentlicht wurden)

    Zum Whereabout-System: Tausende Athleten schaffen es, mit dieses System zurechtzukommen, einer nicht: Und dann soll das System das Problem sein?

  • Schon drei Monate wären eine Frechheit für eine solche Lapalie.
    Es ist natürlich auch nicht ohne Plan möglich, indem man vor einer Kontrolle anfragt, wo er ist und ihn dann dort testet.
    Denn es kann mir niemand erzählen, dass Dopingsubstanzen nach ein bis zwei Stunden nicht mehr nachweisbar sind.

    Optional könnte man seine ungefähre Position orten (da müsste es aber Regeln für eine Mindestungenauigkeit auf z.B. den Stadtteil geben, um die Privatsphäre zu wahren) und ihn dann anrufen, um seine genaue Position zu erfahren. Mit dem System hätte er dann eine "Vorwarnzeit" von nur 5-10 Minuten, was unter irrelevant laufen dürfte.

    Nur wenn er sein Handy ausschaltet oder nicht rangehen kann, also nicht erreichbar ist, sollte er seinen Standort melden müssen.

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • Arcosh und Kieler Sprotte:
    Vergleiche mit den Beschränkungen und Auflagen anderen Berufsgruppen gehen Paul Jonas elementar nicht in den Kopf, weil die Privatsphäre betroffen ist. Und die ist wichtiger als der Kampf gegen Doping. Kann man ja auch so sehen.

    Ist die Frage, ob man gegen Doping vorgehen möchte oder nicht? Wie kann man das effektiv prüfen bei größtmöglicher Schonung der Athleten? Wie sollte ein Strafensystem aussehen? Diese Fragen haben sich die damaligen Entscheider sicherlich gestellt und mit dem derzetigen System beantwortet. In der Sportszene finden das wohl die meisten gut. Gibt ja aber auch genug Gegenbeispiele - hier und unter den Sportlern.

    Ich bin gespannt, was aus Kraus wird. Es wäre aber schon irgendwie passend, wenn er seine Karriere aufgrund seiner Nachlässigkeiten beenden müsste.

    • Offizieller Beitrag


    Ich hätte zu dem Fall tatsächlich eine (für mich) interessante Frage und zwar: Wieviele Trainingskontrollen hatte Mimi Kraus in dem Zeitraum eigentlich insgesamt? Ich war nämlich überrascht, das ein Mannschaftssportler aus einer nicht besonders dopingaffinen Sportart so häufig (nach meinem Empfinden) kontrolliert wird.

    Die Frage müsste man nicht Kraus sondern anderen Nationalspielern stellen. Kontrollen bei Spielen außen vor (die finden auch eher selten statt) sind diese unangekündigten Kontrollbesuche äußerst selten. Nach meinen Informationen erhöht sich die Zahl, wenn Strikes auf der Liste stehen und der Kandidat sich zumindest als unzuverlässig erwiesen hat. Nach meinen Informationen sind es innerhalb von 18 Monaten weniger als zehn Überraschungsbesuche.


    Schon drei Monate wären eine Frechheit für eine solche Lapalie.
    Es ist natürlich auch nicht ohne Plan möglich, indem man vor einer Kontrolle anfragt, wo er ist und ihn dann dort testet.
    Denn es kann mir niemand erzählen, dass Dopingsubstanzen nach ein bis zwei Stunden nicht mehr nachweisbar sind.

    Optional könnte man seine ungefähre Position orten (da müsste es aber Regeln für eine Mindestungenauigkeit auf z.B. den Stadtteil geben, um die Privatsphäre zu wahren) und ihn dann anrufen, um seine genaue Position zu erfahren. Mit dem System hätte er dann eine "Vorwarnzeit" von nur 5-10 Minuten, was unter irrelevant laufen dürfte.

    Nur wenn er sein Handy ausschaltet oder nicht rangehen kann, also nicht erreichbar ist, sollte er seinen Standort melden müssen.

    Du musst es nicht verstehen (wollen), aber es gibt Doping, bspw zur schnelleren Regeneration, die nach wenigen Stunden nicht mehr nachweisbar sind. Gerade aus dem Grund greift nicht das Argument, die Kontrolleure sollten einfach am nächsten Tag nochmals kommen.

    Meines Wissens wird der Sportler sogar angerufen, wenn er nicht angetroffen wird. Meines Wissens muss er auch Abwesenheit bis zu einer Stunde nicht melden. Unterstrichen wird das von Äußerungen durch Kraus selbst, er wäre bei einem der Strikes einkaufen gewesen und hätte einen anonymen Anruf bekommen. Vermutlich wird sich die ADK mit den Fragen beschäftigen, wann er vom Einkaufen zurück war, ob er beim Handy eine Mailbox an hatte, ob die Kontrolleure eine Stunde gewartet haben und und und.

  • Schon drei Monate wären eine Frechheit für eine solche Lapalie.
    Es ist natürlich auch nicht ohne Plan möglich, indem man vor einer Kontrolle anfragt, wo er ist und ihn dann dort testet.
    Denn es kann mir niemand erzählen, dass Dopingsubstanzen nach ein bis zwei Stunden nicht mehr nachweisbar sind.


    Frei nach "Laßt mich bloß mit euren Fakten in Ruhe, ich habe eine Meinung!"

    Großartig!

  • Zum Punkt ob man schon beim ersten Vergehen bestrafen sollte. Als der Anti-Doping-Code Anfang 2009 wirksam wurde, hatte der DHB am 31.12.2008 mal eine Liste mit Sportlern veröffentlicht, deren "missed tests" gestrichen wurden. Das waren damals 26, davon 19 männliche und davon sind 12 immer noch aktiv im HBL-Bereich (Kraus war übrigens nicht darunter).

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Unerwartet bietet sich die Chance zum direkten Quervergleich über den Umgang mit Verstößen gegen das Kontroll- und Meldesystem in anderen Mannschaftssportarten in Deutschland. Ende letzter Woche wurde bekannt, dass auch der deutsche Volleyball-Nationalspieler Philipp Collins wegen dreier Meldepflicht- und Kontrollversäumnissen innerhalb von 18 Monaten suspendiert wurde und nun das Urteil des Anti-Doping-Ausschuss des DVV abwarten muss. Der Verband ist in seiner PM eher zurückhaltend - eventuell um wenige Tage vor Beginn der Volleyball-WM das Thema nicht zu sehr in den Vordergrund treten zu lassen. Bundestrainer Vital Heynen hat sich aber doch dazu hinreißen lassen die Bürokratie des Kontrollsystems zu kritisieren.

  • Im Forum der Evergreens schrieb heute morgen ein User das sich die Anzeichen wohl verdichten das der zweite Strike als Ungültig erklärt wird und Mimi Kraus somit mit einem Freispruch rechnen kann!

    Ohne Worte...

  • Im Forum der Evergreens schrieb heute morgen ein User das sich die Anzeichen wohl verdichten das der zweite Strike als Ungültig erklärt wird und Mimi Kraus somit mit einem Freispruch rechnen kann!

    Ohne Worte...


    Wenn es so kommen sollte, welche Daseinsberechtigung hat da die NADA eigentlich.

    Das ganze könnte man mit der Meldefrist, 2. Juli, für den HSVH auf die gleiche Stufe stellen. (t--o)

    Da stellen Verbände Regeln auf biegen, beugen und werfen sie selbst über den Haufen. :pillepalle:

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

  • Im Forum der Evergreens schrieb heute morgen ein User das sich die Anzeichen wohl verdichten das der zweite Strike als Ungültig erklärt wird und Mimi Kraus somit mit einem Freispruch rechnen kann!

    Ohne Worte...

    mal ne Frage zu dem Themenkomplex:
    bekommen die Spieler / Vereine / Verbände regelmäßig Bescheid wie genau das "Verstöße"-Konto von Spieler XYZ aktuell aussieht?
    oder gibts erst ne Info wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sprich man die 3 Verstöße voll hat?

    Hintergrund meiner Frage:
    wenn ich Beescheid bekomme: junger Mann du hast jetzt 1 Verstoß oder du hast jetzt 2 Verstöße, werde ich mir doch zu diesem Zeitpunkt schon Gedanken darber machen ob diese Verstöße real oder vollkommen widrig sind und nicht erst warten bis ich den Dritten dann auch noch habe, oder?

  • mal ne Frage zu dem Themenkomplex:
    bekommen die Spieler / Vereine / Verbände regelmäßig Bescheid wie genau das "Verstöße"-Konto von Spieler XYZ aktuell aussieht?
    oder gibts erst ne Info wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sprich man die 3 Verstöße voll hat?

    Hintergrund meiner Frage:
    wenn ich Beescheid bekomme: junger Mann du hast jetzt 1 Verstoß oder du hast jetzt 2 Verstöße, werde ich mir doch zu diesem Zeitpunkt schon Gedanken darber machen ob diese Verstöße real oder vollkommen widrig sind und nicht erst warten bis ich den Dritten dann auch noch habe, oder?

    Die Vereine werden über die Strikes der Athleten nicht informiert, nur der Athlet selbst. Erst wenn der betreffende Athlet suspendiert wird (wie im Fall Kraus), wird auch der Verein offiziell informiert. Der Athlet hat nach jedem Strike die Möglichkeit, innerhalb einer Frist Einspruch gegen den betreffenden Strike zu einzulegen. Macht er das nicht oder wird der Einspruch abgelehnt, dann ist der Strike gültig. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir äußerst dubios, wenn die Anti-Doping-Kommission des Deutschen Handball-Bundes tatsächlich den zweiten Strike im November letzten Jahres für ungültig erklären würde. Aber "dubios" passt ja gerade zum deutschen Handball, von daher würde mich gar nichts mehr wundern.

    In diesem Fanforum der Göppinger gibt es noch einen zweiten Beitrag, den ich interessant finde weil er mögliche Schadensersatzforderungen ins Spiel bringt:

    Zitat

    Hurra, Hurra!!!! Und alle sind wieder glücklich [Blockierte Grafik: http://www.evergreen-gp.de/portal/images/Apple/smilies/pille.gif
    Dann war ja der Strike und auch die damit verbundene Sperre rechtswidrig!!!!!
    Weshalb kommt man dann erst jetzt darauf, dass dieser Strike aus dem November (knappe 10 Monate später) nicht rechtens war?
    Das stinkt doch mal wieder zum Himmel!!!
    Gibt es dann da Schadensersatzforderungen von Seiten Frisch Auf und Kraus?

    Scheint dann doch mal wieder zum Kaspertheater DHB/HBL zu passen.
    Weitere Kommentare zu diesem Thema und zu Kraus erspare ich mir!!!!

    Ich halte Schadensersatzforderungen seitens Kraus (durch etwaiges entgangenes Geld) oder dem Verein (durch bezahltes Gehalt ohne mögliche Gegenleistung) für gar nicht so abwegig, wenn dem DHB bzw. seiner Anti-Doping-Kommission schuldbares Verhalten nachgewiesen werden kann. Denn wenn der zweite Strike aus dem November ungültig wäre, dann hätte man auch früher darauf kommen können, dann hätte man das Verfahren nicht unnötig in die Länge ziehen müssen und der Verein hätte seinen Spieler, für den er ja Gehalt bezahlt, auch einsetzen können. Vom Imageschaden, den der Spieler und der Verein durch die Geschichte erlitten haben, ganz zu schweigen. Auch dahinter steckt ein möglicher materieller Schaden, denn die Göppinger sind immer noch auf der Suche nach einem Hauptsponsor und welches seriöse Unternehmen lässt sich auf ein Sponsoring bei einem Verein ein, der durch die "Doping-Geschichte" bundesweit negative Schlagzeilen produziert?

  • Mal davon abgesehen, dass man sich schlicht daran zu halten hat, wenn man die entsprechenden Vereinbarungen unterschrieben hat und sich dem System unterwirft, finde ich persönlich das Meldesystem menschenrechtswidrig. Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass man Sportlern die Karriere verbaut, nur weil sie z.B. diese NADA Vereinbarung nicht unterzeichnen.

    Die Macht der NADA dahingehend ist immens. Die Rechte der Sportler stark begrenzt. Wenn sie dafür entsprechend entlohnt würden, wie Fußballer oder andere Sportmillionäre, ok. Aber Handball in der zweiten Liga oder auch bei manch einem kleinen Aufsteiger, oder Leichtathleten, die nicht zu den Topverdienern gehören, sehen sich dabei in ihrer Existenz bedroht. Sicher kann man nun sagen, es gelingt doch so vielen anderen, sich richtig zu melden.

    Aber darum geht es nur sekundär. Es gab auch im Eishockey schon berühmte Verstöße gegen die Meldebedingungen der NADA. Und garantiert auch bei anderen Sportlern, die nur schlicht in keinen so im Fokus der Medien stehen.

    Mimi Kraus ist sicherlich bekannt als einer, der es mit Regeln nicht immer so genau nimmt. Aber wieso zum Beispiel muss ein Sportler immer und zu jeder Zeit der NADA zur Verfügung stehen. Wieso werden die Sportler nicht nach festgelegten Trainingseinheiten getestet, nach Spielen und dann maximal einmal im Quartal stichprobenartig? Das würde genauso funktionieren und würde die grundlegendsten Menschenrechte im Bereich der Privatssphäre wahren.

    Sollte es nun stimmen, dass der zweite Strike nicht korrekt war, dann macht es das ganze System noch unglaubwürdiger. Und ich finde auch eine Strafe, die über einen Monat hinaus geht, sollten alle Strikes korrekt sein, überaus untragbar und unverhältnismäßig. Wer des Dopings überführt ist, der kann von mir aus bis zum Ende seiner Karriere gesperrt werden. Aber bei solchen - sorry - Lapalien sind Sperren, die über einen Monat hinaus gehen schlicht unfair (und diese Sperre hätte Mimi ja inzwischen abgesessen)!

    100% Leidenschaft - SG Flensburg Handewitt! Und aus alter Verbundenheit treu dem TBV Lemgo!

  • So weit ich weiss, nehmen nur die Nationalspieler an dem Meldesystem teil.
    Kraus hätte sich in der Zeit, in der er nicht für den DHB gespielt hat, abmelden können und für die Quali - Spiele wieder anmelden

  • So weit ich weiss, nehmen nur die Nationalspieler an dem Meldesystem teil.
    Kraus hätte sich in der Zeit, in der er nicht für den DHB gespielt hat, abmelden können und für die Quali - Spiele wieder anmelden


    Macht das ganze System noch lächerlicher - hast Recht, erinnere mich jetzt auch wieder daran, dass da mal sowas stand von wegen Nationalspieler sind da registriert, der Rest nicht. Aber dann, ganz ehrlich, kann man das ganze System auch gleich abschaffen.

    100% Leidenschaft - SG Flensburg Handewitt! Und aus alter Verbundenheit treu dem TBV Lemgo!