Wer wird der neue Bundestrainer?

  • Wenn ich das richtig interpretiere steht da aber ein Konjunktiv, d.h. wenn er gefragt werden würde, was aber nicht der Fall war oder ist.Übliche Methode um im Gespräch zu bleiben. Seiner Meinung nach entscheidet es sich zwischen Sigurdsson und Schwalb.Sigurdsson also somit mittlerweile der genze heisse Favorit in der Gerüchteküche.

  • Freundschaft!

    Erwähnenswert auch diese Sicht der Dinge


    Ganz ehrlich? Erwähnenswert ist da gar nichts. Das ist doch immer das gleiche Strickmuster: "Am besten wäre, wenn alle meine Freunde dort in die Ämter kommen. Dann kann ich schön mitreden und das überall zu ein paar Mark machen."

    Um was anderes geht es ihm doch nicht. Gut ist nur, daß die Blöd-Connection keinen Einfluß auf diese Personalentscheidung hat.

    Einmal editiert, zuletzt von ALF (18. Juni 2014 um 11:52)

  • Ich finde es schon erwähnenswert wie das Aushängeschild des deutschen Handballs versucht Meinung zu machen. Ich finde es auch interessant wie Kretzsche sich immer wieder einbringt. Als Manager in Berlin oder beim HSV oder auch bei der Nationalmannschaft war er ja auch mal im Gespräch. Letztlich war und ist offenbar Dampfplauderei seine Kernkompetenz und ich gebe Dir recht, es ist erstaunlich wie er mit der Masche immer noch seine Mark macht. Aber so funktioniert dieses System halt. Schön, dass wir hier einen Ort haben, wo wir die Dinge doch etwas tiefer beleuchten können.

  • Freundschaft!

    Ja, das bringst Du gut auf den Punkt. Es ist eigentlich interessanter, über die Position Kretzschmars in der Medienlandschaft zu diskutieren, als über das Gesagte. Was mir im Rückblick auffällt: Kretzschmar und Schwalb sind wohl Brüder im Geiste. Beide haben als Spieler eine gute Karriere gemacht, aber ihr Talent auch nicht voll ausgeschöpft.

    Bezüglich der Frage nach den guten deutschen Trainern. Da gibt es leider viel zu wenig. Und daß ausländische Trainer die Bundesliga dominieren, ist kein neues Phänomen. Das ist mindestens seit den 80er Jahren so. Was ist eigentlich schlimmer? Daß es nicht viele gute deutsche Trainer gibt oder daß bei der Besetzung des Bundestrainers seit 25 Jahren nicht darauf reagiert wird? Die Frage will ich mal in den Raum stellen. Was meint Ihr?

    Kleines Zahlenspiel. Seit 1990 haben deutsche Mannschaften 35 Europapokale geholt. Davon acht mit deutschen Trainern. Läßt man den City-Cup außen vor, reduziert sich das auf fünf von 29 (Schwalb CL+PS, Mudrow 2x EHF, Rost EHF). Das sagt doch vieles. City-Cup-Sieger für die Chronisten: Lommel, Hahn und Meisinger. Nur um es gleich zu erwähnen, die eingebürgerten Serdarusic und Wenta sind nicht mit berücksichtigt. Ob nun mit oder ohne Verwaltungsakt kommen die ja aus einer anderen Handballschule.

  • ALF: Serdarusic und Petkovic haben Deutsche Pässe, sind also auch Deutsche Trainer ;)

    Ausländische Nationaltrainer gab es doch auch schon, oder? Stenzel? Ivanescu? weiß nicht, wann Schobel genau Deutscher wurde ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Und wenn dann Martin Heuberger ein paar Tage vor dem Spiel der Spiele mit dem Satz zitiert wird, dass man in zwei Einheiten Kondition gebolzt hat, weil man die ja am Sonntag braucht, dann fällt bei mir schon etwas der Unterkiefer runter. Korrigiert mich wenn ich völlig falsch liege, aber was bringen harte Konditionseinheiten drei oder vier Tage vorm Tag X? Im Laufsport spricht man von Tappering vorm Wettkampf. Das wird ja wohl auch für Handball gelten.


    :lol: Bei dem Zitat mußte ich in der Tat auch zwei mal nachlesen und war etwas verwundert. Es gibt zwar Laufdisziplinen (Mittelstrecken) und Athleten die legen am Vortag fast sowas wie 'ne WK-Simulation hin, bei den Handballern dürfte sich der positive Effekt in Grenzen halten.
    Tapering ist im Wesentlichen etwas für Langdistanzen, für Handballer gilt das sicher nicht ganz so. Die Jungs in ihrem sportlichen Zustand sollten das Training in 3, 4 Tagen regenerieren können. So gesehen gibt es evtl. schon einen kleinen Effekt. Fragt sich allerdings: ist die Erholung vom letzten Spiel (war ja auch erst kurz vorher) bereits abgeschlossen, dann wäre das Konditionstraining extrem kontraproduktiv. Ich denke es war zumindest ein Risiko dieses Training zu absolvieren: man bekommt einen minimalen Trainingseffekt mit erhöhtem Risiko daneben zu liegen. Andere Trainingsformen hätten da mutmaßlich mehr Effekt gehabt. (allerdings gehe ich von einer anständigen medizinischen Begleitung des Ganzen aus - da läßt sich das Ganze sicherlich noch gezielter steuern.)

  • Freundschaft!

    ALF: Serdarusic und Petkovic haben Deutsche Pässe, sind also auch Deutsche Trainer ;)

    Ausländische Nationaltrainer gab es doch auch schon, oder? Stenzel? Ivanescu? weiß nicht, wann Schobel genau Deutscher wurde ;)


    Ich wußt ja, daß diese Einwände von Dir kommen. Deshalb habe ich meinen Beitrag ja auch so geschrieben, wie ich ihn geschrieben habe. Möglicherweise solltest Du ihn mal lesen. ;)

  • @ALF:
    Sportlich mag Stefan Kretzschmar trotz seiner zahlreichen Erfolge in seiner Karriere noch ein wenig Luft nach oben gehabt haben. Aber betrachtet man den Handballsport als einen Beruf, dann hat er nahezu das Maximum erreicht, weil er auch Jahre nach dem Ende seiner aktiven Karriere noch sehr gut davon leben kann und eines der wenigen Gesichter dieser Sportart in Deutschland ist. Es zählt eben nicht nur "auf dem Platz".

  • Kretzsche ist schon ganz wichtig für die Sportart. Ich finde seine Analysen immer top, seine Sprüche ebenfalls. Das einzige, was ich als schwierig erachte, ist, dass es aus seiner Position heraus einfach ist, zu meckern. Er trägt keine Verantwortung. Als er sie in Magdeburg hatte, war auch nicht alles perfekt ...

    Ich lese immer wieder, dass Dagur Sigurdsson ein Top-Kandidat als Bundestrainer ist. Ich finde ihn top, aber glaubt Ihr ernsthaft, Bob Hanning würde seinen Vereinstrainer opfern? Und das müsste er. Denn in Personalunion für einen Club und die Nationalmannschaft verantwortlich zu sein, geht nur übergangsweise, aber keineswegs länger als ein halbes Jahr. Der Bundestrainer muss hauptamtlich sein Amt ausführen.

    Weiß eigentlich jemand von Euch, wo die Sitzung heute stattfindet? Und wann?

  • weiß nicht, wann Schobel genau Deutscher wurde ;)


    Bei seiner Geburt am 22. Februar 1950. Als Siebenbürger Sachse müsste er - genau wie zB Hansi Schmidt als Banater Schwabe - ein sog. "Statusdeutscher" gewesen sein, d.h. er düfte nicht im herkömmlichen Sinn "eingebürgert" worden sein, sondern nach seiner Übersiedelung ohne Weiteres seinen bundesrepublikanischen Paß erhalten haben, analog zur Übersiedlung eines Deutschen aus der DDR in die Bundesrepublik. Nach der damaligen Rechtsauffassung hatten alle deutschen "Volksangehörigen" (ohne das dieser Begriff weiter definiert gewesen wäre. Er stammt noch aus dem Staatsbürgerschaftsgesetz von 1913) zu denen auch die "Volksdeutschen" in Rumänien zähl(t)en, Anspruch auf die Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik sobald sie dort "Aufnahme [gefunden hatten]" (Art 116 GG), sprich übersiedelt, geflüchtet, vertrieben oder rausgekauft worden sind. In den Neunzigern hat man andere Regelungen eingeführt.

    Es gab mit Stenzel und Ivanescu also erst zwei "echte" Ausländer als Bundestrainer, und von denen hat man auch nur einen indirekt aus dem Ausland "geholt", nämlich Stenzel. Mit ihm wurde nach Olympia 1972 verhandelt, er ist schon extra nach Deutschland umgezogen, wohnte monatelang im Hotel und dann wurde doch erstmal Horst Käsler berufen. Auch damals war der DHB also schon hochprofessionell... Stenzel wurde dann stattdessen Nachfolger von Ivanescu(!) bei Phönix Essen und 1974 Nachfolger von Käsler als Bundestrainer. Ivanescu war ja schon eineinhalb Jahrzehnte Trainer in Deutschland, ehe er Bundestrainer wurde. Ein "Handball-Ausländer" in dem Sinn, daß er neue Methoden, "frisches Blut" oder eine externe Perspektive eingebracht hätte war er damit ja auch nicht mehr wirklich.

  • Freundschaft!

    Kommen dann Peter Rost und Matthias Hahn nicht auch aus einer anderen Handballschule (DDR)?


    Ja. Rost ja. Hahn ist nicht Matthias, sondern Jürgen, das sollte ich erwähnen. Ich glaube Matthias Hahn ist gar kein Trainer geworden, oder?

    Es wird ja immer so abgetan, wenn man in Ost und West unterteilt. Aber als Carstens Trainer in Magdeburg war, da habe ich von ehemaligen (ostdeutschen) Leistungssportlern gehört, die einfach nur die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben. So ein Mann wie Carstens würde von vielen DDR-Leistungssportlern wohl gar nicht ernst genommen werden. Solange es Verantwortliche in den Vereinen gibt, die es zulassen, daß Trainer angestellt werden, bei denen 70 Prozent Selbstdarstellung und 30 Prozent Fachkompetenz ist, dann hat man eben solche Verhältnisse. Ich will Carstens, oder wem auch immer, keinen Vorwurf machen. Das ist einfach eine (spieltheoretisch sogar sinnvolle) Anpassung ans System. Aber man hat ja gesehen, was Uwe Jungandreas in einem halben Jahr vollbracht hat. Training umgestellt und siehe da, plötzlich keine Verletzten mehr und trotz schwerem Spielplan mit mehr Auswärtsspielen im Punkteplus.

    Das ist auch keine Frage von Ost und West, sondern einfach eine der Sozialisation. Nicht umsonst überschwemmen die Skandinavier und die Isländer die Bundesliga im Trainerbereich. Und ich wage zu prognostizieren, daß allein durch die verstärkte Nachwuchsarbeit in den Vereinen auch wieder tolle deutsche Trainer in den Spitzenbereich kommen werden. Niels Pfannenschmidt ist da nicht der Letzte, sondern nur der Erste.

  • Ich finde ihn top, aber glaubt Ihr ernsthaft, Bob Hanning würde seinen Vereinstrainer opfern?


    Ganz klar: JA. Hanning hatte für seinen Klub bisher genau zwei Trainer und keinen hat er entlassen. Der wird schon einen Nachfolger finden und dabei keinen Vollflop landen. Ich denke schon, dass Hanning die Nationalmannschaft näher ist als ob die Füchse mal eine Saison nicht europäisch spielen. Vor allem wird er über Sigurdsson den Kontakt zu Trainern mit ähnlicher Denke haben. In Island wird ja vielleicht gerade mit Arason deren Nationaltrainer frei und hat Lust auf Berlin.

  • Freundschaft!


    Ja. Rost ja. Hahn ist nicht Matthias, sondern Jürgen, das sollte ich erwähnen. Ich glaube Matthias Hahn ist gar kein Trainer geworden, oder?

    Huch, bei City-Cup und Hahn dachte ich an den falschen, wobei der ja als Spieler 1999 siegreich war.

  • Freundschaft!

    Du hast aber nur von Serdarusic und Wenta gesprochen, nicht von Petkovic ;)


    Ronaldo
    Ja. Der Mathematiker sagt dazu vollständige Induktion. Was für einen gilt, gilt auch für alle Folgeglieder.

    @an den, der sich angesprochen fühlt
    Ich habe es extra angemerkt, und trotzdem kam der (dadurch reichlich dämliche) Einwand, daß manche Trainer ja die deutsche Staatsbürgerschaft hätten. Ja, das hatte ich erwähnt. Und genau das ist auch recht irrelevant in der Debatte. Es geht darum, wer wie und wo das Trainerhandwerk gelernt hat. Bei Wenta könnte man noch anführen, daß er in Flensburg als Co-Trainer begann. Da also noch drüber diskutieren kann.

    Manchmal muß man sich schon überlegen, ob man nun eher gern bei mir nachfragen will, wenn man etwas wissen will ODER mir mit Begeisterung Fehler andichten will, die es gar nicht gibt. Beides zusammen ist auf Dauer: SCHEISSE!

    Und wenn Alfred Gislason sagt, sein Vater hieße Gisli, wenn deutsche Artikel reihenweise schreiben, daß er Gisli heißt und wenn es die gramatische Regel gibt, daß nach ein "i" beim Vater zu "a" wird und dann nur ein "s" statt "ss" folgt (siehe auch Arnor Atlason beim Vater Atli Hilmarsson [Bundesligaprofi]), dann wird er wohl auch Gisli heißen. Auch wenn eine isländische Zeitung mal "Gisla" schreibt, ob sie nun zu blöd für ihre Grammatik sind oder es ein Druckfehler war.

  • Freundschaft!

    Ich lese immer wieder, dass Dagur Sigurdsson ein Top-Kandidat als Bundestrainer ist. Ich finde ihn top, aber glaubt Ihr ernsthaft, Bob Hanning würde seinen Vereinstrainer opfern?


    Analog zum @alten Sack: Ja!

    Ich hatte vor ein paar Tagen den gleichen Einwand gebracht. Aber das lag ich wohl falsch, wie man mir von gut unterichteter Seite versicherte.

  • Manchmal muß man sich schon überlegen, ob man nun eher gern bei mir nachfragen will, wenn man etwas wissen will ODER mir mit Begeisterung Fehler andichten will, die es gar nicht gibt. Beides zusammen ist auf Dauer: SCHEISSE!


    Kann ich nachvollziehen, zumal wenn es von Forenfrontrunnnern wie Steinar kommt. Bei Leuten wie dem Teufel gibt es ja die Igrnorierfunktion. Aber ständig diese Korinthenkackerei versehen mit dem obligatorischen Ironiesmilie geht mir ebenfalls auf den Sack. Wir haben es hier zum Glück geschafft eine Debatte zu führen welche viele Aspekte beinhaltet und somit diesen Thread zu einem der interessanteren in diesem Forum macht. Da kann ich auf solche Schwachsinnseinwände weie "Aber Petko ist schon lange Deutscher" verzichten. Ansonsten zeigen Ronaldo und Co. ja auch, dass sie den Sinn einer Argumentation erfassen.