Probleme beim Sprungwurf

  • Hallo Zusammen,

    Ich trainiere momentan eine weibliche A-Jugend. Nun hab ich folgendes Problem.

    Ich habe eine Spielerin die beim Sprungwurf immer ins Hohlkreuz kippt. Auch bei nem normalen Sprungwurf ohne Abwehr. Beim Wurf geht zwar der Arm in der richtigen Haltung nach Vorne, aber durch das Hohlkreuz bekommt sie kein Druck hinter den Ball. Sie hat dadurch auch immer wieder Schmerzen im Rücken. Ich weiß leider nicht wie ich ihr da helfen kann. Desweiteren kommt sie beim einstemmen auch nicht richtig vom Boden weg.

    Wäre um jeden Tipp dankbar. Sie ist mittlerweile schon extrem gefrustet weil es einfach net besser wird

  • meinst du seitlich gegen ne Wand lehnen oder mit dem Rücken? Das Problem tritt hauptsächlich im Sprungwurf auf. Beim Stemmwurf macht sie es eigentlich richtig

  • es ist immer schwierig, fehler in jungen jahren (weit vor der A-Jugend) wieder auszubessern.

    sie sollte erst einmal sprünge aus dem stand machen:
    1. Ziel: eine Markierung an der Wand - > hochspringen und berühren (ohne Ball) - sie soll sich erst einmal nur auf das richtige springen konzentrieren
    2. Ziel: mit dem Ball - wie Punkt 1
    3. Ziel: Sprung aus dem Stand mit Torwurf - am besten ohne Torhüter -> die volle Konzentration auf den Wurf

    Natürlich Zeitaufwendig, aber wäre mein Vorschlag.

    Eventuell ist sie auch zu schnell gewachsen und hat Probleme mit der Wirbelsäule!? Ggf. mal einen Sportarzt aufsuchen.

  • wenn du tatsächlich eine exakte ferndiagnose haben willst, solltest du zumindest mal ein video deiner spielerin beim sprungwurf online stellen. dann kann man dazu etwas konkreter sagen. du rufst ja auch nicht beim arzt an und erwartest, dass er dir bei der symptombeschreibung knieschmerzen eine passende behandlungsmethode liefert ohne dein knie untersucht zu haben ... dafür sind die möglichen fehlerquellen beim sprungwurf einfach zu vielfältig.

    trotzdem drei tipps:

    1. achte mal auf den letzten schritt deiner spielerin vor dem absprung. ist der kurz oder lang? ggf. filmen und in zeitlupe anschauen. ist der letzte schritt zu kurz, ist das das bein beim absprung fast gestreckt und sie kann sprungkraft haben wie sie will und wird nicht hoch kommen.

    2. wo führt sie den ball nach oben bei der ausholbewegung? vor dem körper oder seitlich nach hinten oben? grade bei mädchen ist die armführung vor dem körper weit verbreitet, weil sie zunächst nicht die kraft haben um den ball sicher zu halten und angst haben ihn hinten rum zu verlieren. diese armführung begünstigt aber - neben anderen dingen - das hohlkreuz beim wurf.

    3. binde ihr mal ein theraband beim wurf um den oberkörper und lass sie bewusst beim wurf mit dem oberkörper gegen das band nach vorne "arbeiten". durch das band spürt sie selbst, wann ihre wurfbewegung korrekt war und wann sie wieder im hohlkreuz war.selbstwahrnehmung ist ein wichtiger schritt bei der verbesserung von automatisierten techniken...

  • aaaalso ... in ihrem fall würde ich ihr ein leichtes theraband um die wurfarmschulter legen. bei ihr ist bei wurfbewegung eher das problem, dass sie ausschließlich aus dem arm wirft und keine rotation im oberkörper vorkommt. das muss sie selbst erst einmal "erfühlen". gesehen hat sie das video vermutlich ja schon. ein starkes hohlkreuz ist zumindest aus dieser perspektive aber nicht zu erkennen.

    problematisch ist eher ihr "sprung". in dieser übung findet kein abdruck nach oben statt. stattdessen zieht sie nur die füße an um über die balken zu kommen. wenn ihr diese übung so öfter macht, könnte sich das eingeschliffen haben. das ist wie beim sprungkrafttraining. wenn ich spieler immer nur über hürden springen lasse, neigen sie dazu, die aufgabe dadurch zu lösen, dass sie die füße möglichst hoch anziehen und weniger dadurch, dass sie tatsächlich durch eine beinstreckung nach oben kommen. das hat viel mit der angst vor der hürde zu tun und passiert vor allem bei zu hohen hürden. ergebnis: die eigentlich angestrebte streckbewegung findet nicht statt, stattdessen arbeitet der hüftbeuger. ist der verkürzt kommt es zum hohlkreuz und vermutlich den von dir angesprochenen rückenschmerzen.

    mach lieber irgendetwas (schaumstoffbalken, blatt papier o. ä.) an dem basketballkorb neben dran fest und lass sie wie bei einem sprungwurf gegen das ziel, das über ihrem kopf und außerhalb ihrer reichweite liegt, schlagen.

  • Es ist immer schwierig so etwas ohne Videos zu beurteilen, aber mein erster Gedanke war: Angst

    Angst vor dem Kontakt mit dem Gegner oder nach dem Wurf nach vorne zu fallen oder ...

    Kann das sein?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • wir machen diese Übung eigentlich nicht oft, daher ist ein einschleifen eigentlich nicht der Fall... Ich werde auf jeden Fall versuchen mal ein Video aus ner anderen Persepektive zu machen. Dass sie mehr aus der Körperrotation werfen muss hab ich ihr glaub gefühlt auch schon 100000 mal gesagt. Nur ist es verdammt schwer das noch zu ändern. Habt ihr da T

    Hab leider immernoch nicht ganz verstanden wie genau ich das Theraband legen soll. Aber Ich denke dass sie es selber merkt ob sie richtig geworfen hat oder nicht ist defintiv der richtige Ansatz, nur durch immer wieder sagen. Wirds einfach net besser

    Aber für die Übung mit dem Gegenschlagen hab ich ne gute Idee... Es gibt nen Volleyball mit Gummibänder dran um schmettern zu üben den nehm ich mal mit und lass sie da mal dagegenschlagen.

    Angst vor Körperkontakt hat sie eigentlich nicht. aber da hab ich einige andere Kanidaten die sowas haben

  • dann ist das video mit den balken evtl nicht repräsentativ für ihren sprung und dadurch evtl. auch nicht für ihren wurf, weil sie durch das beine anziehen ja nicht springt und durch die fehlende sprunghöhe keine zeit mehr für ihren wurf hat.

    sagen bringt gar nichts. die meisten jugendlichen heutzutage haben kein gefühl mehr für ihren körper. das heißt, sie wissen im normalfall gar nicht, was ihr körper grade tatsächlich macht und können es dadurch auch nicht ändern. zeig ihnen auf video, wie es bei ihnen aktuell aussieht. zeig ihnen auf video oder live, wie es aussehen sollte. dann lass sie bewusst die falsche bewegung machen und danach die richtige. damit sie den unterschied auch spüren. danach musst du sie nur noch immer wieder dran erinnern. wenn es ihr körper mal verstanden hat, was er tun soll, reicht es von deiner seite auch wieder, wenn du es sagst. aber halt erst dann.

  • Tut mir leid, ich hab eben gerade erst deine Nachricht vom 22.5. mit dem Link auf das Video von der Spielerin gesehen - das ist komischerweise im Spam-Ordner gelandet.

    Kannst du es nochmal hochladen und mich dann per PM benachrichtigen.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!