HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Man wird ja sehen, ob die teureren Spieler jetzt irgendwo unterkommen. Die Diskussion um Bitter zeigt ja, dass es nicht unbedingt so einfach sein muss.
    Lindberg, Hens, Damgaard, Bitter, etc. werden sicher nicht allesamt anderswo zu vergleichbaren Konditionen Verträge erhalten.
    Die Spieler werden ihren tatsächlichen Marktwert aktuell checken.

    Wenn dann vielleicht einige gegangen sind, stellt sich für die anderen und den Insolvenzverwalter die Frage, wie groß ein Gehaltsverzicht sein müsste, um weiterzumachen. Nach dem Motto "Hälfte ist mehr als nix". Um vielleicht sogar im kommenden Jahr weitermachen zu können, SOLLTE sich der in den Raum gestellte Lizenzbetrug nicht bewahrheiten (was ja eh noch juristisch zu klären wäre).

    Ergo: Nach Möglichkeit teure Spieler verlieren, Gehalt der anderen so weit wie möglich reduzieren, aus der 2. Mannschaft auffüllen, Klassenerhalt versuchen und hoffen, dass kein Lizenzbetrug vorliegt und Böhm für die neue Saison und eine neue Betreibergesellschaft eine Lizenz erhalten kann.

  • Alos zur Belohung für Betrug, und damit meine ich nicht die Lizenz, sondern die Tatsache, dass man sich einen guten Kader erschlichen hat und ander sich eben, weil sie das geld auch nicht haben, das nicht getan haben. Das würde ich ablehnen. Hätten sie auch schon so viele Punkte mit einem kader, den sie sich hätten leisten können?

    Für mich sähe die Lösung so aus: Um die Vereine, die die Hamburger noch empfangen, nicht in Zugzwang zu bringen, ihren Dauerkarteninhabern ein anderes Spiel präsentieren zu müssen, sollte der HSV mit welcher Mannschaft auch immer, die Saison zu Ende spielen. Allerdings alle Spiele außer Wertung, d. h., auch die bisherigen Ergebnisse streichen. So haben alle ihr Spiel, Spieler, die keinen neuen Verein bekommen, müssten nicht ohne Spielpraxis bis zur neuen Saison bleiben und der HSV darf sich mit seiner neuen Mannschaft schon auf die neue Saison in der 3. Liga einspielen. (Allerdings hält sich mein Mitgefühl für manvhe Spieler in Grenzen. Klar will mann immer so viel wie möglich verdienen, aber man darf den Blick für die Realität nicht verlieren. Oft ist es besser, dort zu unterschreiben wo man zwar weniger, dafür aber regelmäßig Geld bekommt. Leider spielen da ja wohl auch viele Spielerberater eine schlechte Rolle. Beispiel Jaanimaa, der wohl noch ein zwei Jahre in Eisenach, oder einem anderen Verein, der kleinere Brötchen bäckt, zu spielen. Dort hätte er siccherlich nicht nur regelnmäßig sein Geld, sondern auch mehr Spielanteile und hätte sich entwickeln können. So hat er, wie einige andere, die dem Ruf der GRoßen nicht widerstehen konnten, aus meiner Sicht ein Jahr verloren.

  • Alos zur Belohung für Betrug, und damit meine ich nicht die Lizenz, sondern die Tatsache, dass man sich einen guten Kader erschlichen hat und ander sich eben, weil sie das geld auch nicht haben, das nicht getan haben. Das würde ich ablehnen. Hätten sie auch schon so viele Punkte mit einem kader, den sie sich hätten leisten können?

    Wenn sie die Saison mit einer Mannschaft beenden, die sie bis dahin finanzieren können, also die 2 Mio irgendwie einsparen, spielen sie über die gesamte Saison gesehen doch mit einem Kader, den sie sich leisten können.

    Zitat

    Für mich sähe die Lösung so aus: Um die Vereine, die die Hamburger noch empfangen, nicht in Zugzwang zu bringen, ihren Dauerkarteninhabern ein anderes Spiel präsentieren zu müssen, sollte der HSV mit welcher Mannschaft auch immer, die Saison zu Ende spielen. Allerdings alle Spiele außer Wertung, d. h., auch die bisherigen Ergebnisse streichen. (...)

    Und du glaubst solche Spiele, die allenfalls bessere Trainingseinheiten sind, ziehen die Zuschauer an? Mal ganz abgesehen von Formalien! :nein:

    Ich denke, es gibt wirklich nur zwei Optionen: Abmelden oder unter Wettbewerbsbedingungen mit bezahlbarem Kader weitermachen. Was die Lizenzgeschichte angeht, muss man eh die Entscheidung der Gremien abwarten.

    Einmal editiert, zuletzt von JOSH (17. Januar 2016 um 15:35)

  • Wie schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, dass im Falle des Falles all jene Vereine denen ein HSV-Heimspiel und damit (eingeplante) Einnahmen entgehen, klagen? Und wie sieht es mit Erfolgschancen aus?


    Beides gegen Null, imho.
    Frage wäre ja erstmal, wer der Klagegegner sein soll (unter der Prämisse, das die Spiele aufgrund des Lizenzentzugs ausfallen)? Der HSV, der gegen die Regularien verstösst oder die HBL, die die Regularien aufgestellt hat? Wenn sich der HSV hinstellt und sagt "Wir würden ja antreten aber die HBL lässt uns nicht" finde ich es mit meinem Laienverständnis nicht so eindeutig, den HSV als Verursacher des finanziellen Schadens zu benennen.
    Ganz davon ab: Gab es nicht mal so eine Sicherungseinlage, die die Vereine zu Saisonbeginn leisten mussten? Wenn es die noch gibt, kann ich mir vorstellen, dass damit einhergehend auch der Verzicht auf weitere Regressansprüche formuiert wurde.

  • Ich verfolge die Geschichte um den HSV Hamburg intensiv und komme seit Freitagnachmittag aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Ich hatte dem HSV Hamburg ja schon einiges zugetraut, aber sollte sich die "makelhafte Lizenz" bewahrheiten und sich herausstellen, dass sich der HSV Hamburg die Lizenz tatsächlich erschlichen hat, dann ist das für mich der Supergau des deutschen Profihandballs. Das muss man sich mal vorstellen: da unterschreibt der Geschäftsführer Christian Fitzek diese Nebenvereinbarung und verschweigt sie bei der Lizenzierung wohlwissentlich, dass es mit so einer Nebenabrede keine Lizenz geben wird. Und dann kauft er nochmal im großen Stil ein, verpflichtet mit Biegler einen sicherlich nicht billigen Qualitätstrainer und leistet sich im Falle von Damgaard auch noch den Luxus, eine Neuverpflichtung aus einem bestehenden Vertrag zu kaufen. Dann kommt die Insolvenz und Fitzek tut immer noch so als wäre alles in bester Ordnung. Er kanzelt den HBL-Geschäftsführer im Interview ab und ist immer noch der Meinung, dass man wichtige Spieler wie Brozovic natürlich behalten werde. Um das rational zu begreifen, bleiben für mich nur drei Schlussfolgerungen: Fitzek leidet entweder an akutem Realitätsverlust oder an reichlich krimineller Energie oder aber intellektuell reicht es einfach nicht aus, um das eigene Handeln und die sich daraus ergebenden Folgen zu begreifen. Wie man es dreht und wendet, Christian Fitzek ist mit dieser Geschichte als Funktionär im deutschen Handball verbrannt und wenn es dumm läuft, dann droht wegen Insolvenzverschleppung auch noch der Gang ins Gefängnis.

    Ebenso erstaunlich finde ich, wie die deutschen Handballfunktionäre damit gerade umgehen. Die Aussagen von Schmäschke ("Würde der HSV abgemeldet vom Spielbetrieb, wäre das ein Fiasko für alle Bundesligisten") kann man als Ausdruck des Eigeninteresses ja noch verstehen (wobei da dann auch die Frage gestellt werden dürfte ob es beispielsweise für einen Verein wie Frisch Auf Göppingen nicht eher ein Fiasko ist diese Saison bereits zweimal gegen einen Verein verloren zu haben, der eigentlich gar nicht in der Liga mitspielen durfte). Was ich gar nicht verstehen kann sind allerdings die Aussagen der beiden nominell höchstrangigen Handballfunktionäre in Deutschland. HBL-Geschäftsführer Bohmann weint in seiner ersten Stellungnahme nach dem Gau seinem Lieblingsverein hinterher und verweist auf den Zuschauermagneten HSV Hamburg (was dann noch nicht mal den Faktencheck besteht). Und der DHB-Präsident Michelmann meint auf die Frage, ob die Geschichte dem deutschen Handball schade, lapidar: "Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, ist es eine Sache, die immer mal wieder vorkommen kann. Es ist natürlich wie immer zur verkehrten Zeit." Also wenn Lizenzbetrug tatsächlich eine Sache ist, die immer mal wieder vorkommen kann, dann Gute Nacht deutscher Profihandball! Da hätte ich mir im Übrigen die Nachfrage gewünscht, welcher Zeitpunkt denn der ideale ist für einen HBL-Verein, sich die Lizenz zu erschleichen?

  • Wenn sie die Saison mit einer Mannschaft beenden, die sie bis dahin finanzieren können, also die 2 Mio irgendwie einsparen, spielen sie über die gesamte Saison gesehen doch mit einem Kader, den sie sich leisten können.

    Das hinkt doch von vorne bis hinten! Was ist mit dem Geld aus der Insolvenzverwaltung? Was ist mit evtl. Gehaltsreduzierungen weil den/manchen Spielern nichts anders übrig bleibt und somit eigentlich gültige Verträge unter Zwang abgeändert werden? etc.

    Nein, nein, so einfach ist das nicht.

  • intellektuell reicht es einfach nicht aus, um das eigene Handeln und die sich daraus ergebenden Folgen zu begreifen.

    Nach einem längeren Gespräch mit jemanden aus dem Hamburger Umfeld komme ich zu zitiertem Schluß.....Beleg dafür ist u.a. dass sämtliche anderen Manager, die vielleicht eigene Ideen hatten, entweder selber gingen oder sehr kurzfristig geschasst wurden.

    Den Gläubigern gab Rudolph noch im November zu verstehen, dass er die Verbindlichkeiten der HSV übernehmen würde. Bei uns nennt man so jemanden (wenn man höflich ist) einen Schnacker. Wenn nicht, einfach nur Arschloch.....

  • Die drei Fragen zum Handeln von Fitzek ,die Highness stellt ,habe ich mir auch schon gestellt.
    Bin aber, abweichend von Crusty, zu dem Schluss gekommen dass man so intellektuell unterbelichtet eigentlich nicht sein dürfte als GF.
    Wenn doch ,gäbe es auch in diesem Falle zurecht den Spruch:"Dummheit schützt vor Strafe nicht"

  • Nur freut euch nicht zu früh!!!

    Wir wissen alle wie sich ein HSVH in den letzten Jahren immer wieder durchgemogelt hat und wie man beim DHB nicht konsequent war.
    Man kam dem HSVH mit nur 12 Punkte Abzug sogar entgegen, sollte es Lizenzprobleme geben.

    Und genau deshalb bitte nicht sicher sein, ob es vorbei ist, sondern wieder einmal der HSVH irgendwie dann doch wieder in der 1 Liga bleibt.
    Denn ein DHB will ja wohl in Hamburg 1 Liga.

    Eigentlich müsste der HSVH ganz weg, nichtmal mehr in Liga 2 oder 3.
    Denn auch wenn man den HSVH in die 2 Liga lässt, kommt man dem Verein doch wieder nur entgegen.

  • Dann lasst uns mal hoffen, dass nicht folgendes Szenario eintritt:

    Januar 2016: HBL entzieht HSVH per sofort die Lizenz.

    Juni 2016: Ein Gericht erklärt die Zusatzvereinbarung für unwirksam und bestätigt, dass diese daher auch nicht lizenrelevant war.


    Kein unwahrscheinliches Szenario. Die HBL wäre klug beraten, mit einem eventuellen Lizenzentzug nicht der Eigenabmeldung vom Spielbetrieb durch den Insolvenzverwalter zuvorzukommen.

  • Juni 2016: Ein Gericht erklärt die Zusatzvereinbarung für unwirksam und bestätigt, dass diese daher auch nicht lizenrelevant war.


    Ist vollkommen egal - der Verstoß liegt in der Nichtvorlage und nicht in der Wirksamkeit der Zusatzvereinbarung!

  • Dann lasst uns mal hoffen, dass nicht folgendes Szenario eintritt:

    Januar 2016: HBL entzieht HSVH per sofort die Lizenz.

    Juni 2016: Ein Gericht erklärt die Zusatzvereinbarung für unwirksam und bestätigt, dass diese daher auch nicht lizenrelevant war.

    Ein sofortiger Lizenzentzug ist laut HBL-Satzung nicht möglich. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, ist aber erst mal so, und ein weiteres Aushölen der Satzung ist ja auch in niemandens Interesse.


  • Ist vollkommen egal - der Verstoß liegt in der Nichtvorlage und nicht in der Wirksamkeit der Zusatzvereinbarung!

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Warum etwas vorlegen, was keine Relevanz besitzt?

    Einfach ausgedrückt: Sollte ein Gericht bestätigen, dass diese Zusatzvereinbarung Rudolphs Verpfilchtungserklärung eben nicht einschränken, dann musste sie der HBL möglicherweise auch nicht vorgelegt werden, da allein entscheidend war/ist, dass Rudolph eine mögliche Deckungslücke ausgleichen würde. Und das hat er ja bestätigt.

  • Ich bin da ganz bei falkenfuchs.

    Es wird bei der Entscheidung ob Lizenzentzug ja oder nein nicht um die rechtliche Wirksamkeit der Zusatzvereinbarung gehen. Die Zusatzvereinbarung ist im "guten Glauben" der Wirksamkeit abgeschlossen worden und somit Bestandteil der eigentlichen Vereinbarung. Im Lizenzantrag wird sicherlich irgendwo stehen, dass man auch die Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen bestätigt, evtl. sogar mit einer zusätzlichen Bestätigung das keine weiteren Nebenabsprachen existieren. Und das könnte der Hebel für den Lizenzentzug sein. Umgekehrt gefragt: warum wurde das Dokument denn nicht einfach mit eingereicht, wenn man nichts zu verbergen hat?

  • Da wäre ich mir nicht so sicher. Warum etwas vorlegen, was keine Relevanz besitzt?

    Einfach ausgedrückt: Sollte ein Gericht bestätigen, dass diese Zusatzvereinbarung Rudolphs Verpfilchtungserklärung eben nicht einschränken, dann musste sie der HBL möglicherweise auch nicht vorgelegt werden, da allein entscheidend war/ist, dass Rudolph eine mögliche Deckungslücke ausgleichen würde. Und das hat er ja bestätigt.


    Mit der fehlenden Erklärung waren die Unterlagen unvollständig. Unabhängig was ein Gericht über die Verpflichtung vo Rudolph entscheidet. Und wenn die Juristen von Rudolph glauben, dass dieses zweite Dokument ihn von weiteren Zahlungen befreit, dann ist es wohl nicht offensichtlich falsch, also musste Fitzek davon ausgehen, dass es relevant ist.

  • Mal ganz nebenbei - es bleibt nur zu hoffen, dass in der HBL wirklich NIEMAND von den Nebenabsprachen wusste...

    Für die rechtlich Interessierten hier, wären übrigens mögliche Schadensersatzansprüche von GWD ein dankbares Thema... (gleich doppelt betroffen: erhöhter Abstieg wegen HSV, okay, das rührte aus der Saison 13/14 her - aber vor allem: Abstieg wegen nicht erfolgten Lizenzentzug für den HSV zur Saison 2015/2016).

    Keine Sorge/Hoffnung, das wird garantiert theoretisch bleiben...die Dankerser werden das kaum rechtllich verfolgen....(GWD hat ja auch schon in der 'causa' 4 Absteiger auf eine Entscheidung in der Sache verzichtet, vom LG Dortmund wurde ja nur die Dringlichkeit einer Entscheidung verneint....weitere Rechtsmittel wurden von GWD unter anderem nicht eingelegt, weil so ein langwieriges Verfahren im gar nicht mal so unwahrscheinlichen Erfolgsfalle die HBL in allergrößte Schwierigkeiten gebracht hätte)

    Der Verein ist übrigens der ganz große Verlierer der HSV-Geschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (17. Januar 2016 um 18:34)