HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Zitat

    Was mich immer etwas stört, ist die suggerierte Prämisse, dass der HSV mit einem superduper Kader angetreten sei. Es wurden in den letzten beiden Jahren viele Leistungsträger abgegeben (verkauft oder nicht verlängert) und Gehaltseinbußen ausgehandelt. Die meisten sind 33+ und 24-. Man kann ohne Untertreibung durchaus von einer Überraschungsmannschaft sprechen.

    Ich kann verstehen, wenn man fordert, dass der HSV erst gar nicht die Lizenz hätte beantragen oder erhalten sollen. Aber das galt genauso für die vielen bisherigen Insolvenz- und/oder Sanierungsfälle im Handball. Es wurde hinterher immer schlechtes Management verantwortlich gemacht und dass man Einnahmen nur projiziert hatte.

    Niemand behauptet, dass der HSVH einen superduper Kader auf Weltniveau hat. Ebenso werden wohl alle anerkannen, dass der HSVH sportlich bisher überrascht hat - dazu muss man sich nur die Tabellentipps vor der Saison angucken.

    Nun ist der Verein auch nicht im März pleite gegangen, weil das Management irgendwelche Einnahmen falsch projiziert hat. Wann gab es jetzt die letzten Gehälter - für September? Die Saison geht noch bis Ende Juni!

    Da führt doch kein Weg vorbei, dass der Kader brutal unterfinanziert ist. Und genau das ist Prämisse der meisten hier.

  • Fakt ist doch, dass man sich mit dem vorhandenen Geld GAR KEINEN Kader hätte leisten können und sollen! Es ist doch jetzt scheißegal, wie gut er jetzt gerade tatsächlich spielt, denn fest steht, dass "selbst" dieser EC-Kader etwa 3-4 Mio. zu teuer ist. Mit dem vorhandenen Geld hätte man den wahrscheinlich kleinsten Etat der Liga gestellt, und jetzt spielt man um die EC-Plätze mit. :nein: Leute wie Bitter, Hens oder Lindberg kann man sich da einfach nicht leisten! Aber Hauptsache, man will unter keinen Umständen den Spieler-Etat verkleinern, denn dann verlieren ja alle ganz schnell den Spaß an ihrem Spielzeug. :wall::wall::wall::wall:

  • Fakt ist doch, dass man sich mit dem vorhandenen Geld GAR KEINEN Kader hätte leisten können und sollen! Es ist doch jetzt scheißegal, wie gut er jetzt gerade tatsächlich spielt, denn fest steht, dass "selbst" dieser EC-Kader etwa 3-4 Mio. zu teuer ist. Mit dem vorhandenen Geld hätte man den wahrscheinlich kleinsten Etat der Liga gestellt, und jetzt spielt man um die EC-Plätze mit. :nein: Leute wie Bitter, Hens oder Lindberg kann man sich da einfach nicht leisten! Aber Hauptsache, man will unter keinen Umständen den Spieler-Etat verkleinern, denn dann verlieren ja alle ganz schnell den Spaß an ihrem Spielzeug. :wall: :wall: :wall: :wall:


    ... dazu kommt noch Spieler holen, obwohl man die Ablösesumme schon bei der Verpflichtung nicht stemmen kann. Und auch in deutschen Handballkreisen sind 50.000 € keine Unsummen.Für die Dänen von welchen Damgaard gekommen ist, ist diese Summe aber sehr hoch. Wenn ich an die PK denke und an den arroganten Kommentar des Hamburger Managers kommt mir jetzt noch die Galle hoch.

  • Blöd ist nur das dieser HSV in der gleichen Liga spielt wie z.B. der BHC der
    insgesamt mit <3 Millionen auskommen muß (und kommt!).

    Aber es war schon immer so, Geld regiert die Welt.
    Auch wenn das Geld nur auf dem Papier existiert.

    Was mich ärgert sind die fehlenden Konsequenzen.
    Wenn ich Millionen veruntreue lande ich im Knast.

    Das seh ich aber weder bei HSV Managern noch bei Leuten vom DBH.
    ... und das bei dieser jahrelangen Vorgeschichte :wall: !!!

  • Da muss ich leider widersprechen. Denn solange der Geldonkel die Schatulle aufgemacht hat wurde alles bezahlt und alles war sauber. Wäre das keine gewünschte Situation gewesen, hätten die Lizenzbedingungen Geldonkel per se verbieten müssen.


    Mein Fehler. Ich hätte wohl dazu schreiben müssen, dass ich von seriöser Planung ausgehe und nicht den Ansatz verfolge: ich habe 700T€, gebe 5Mio aus und hoffe dass irgendwer das übernimmt. Und ob gewünscht oder geduldet...ja, ich weiß nicht so recht. Ich wäre dafür, dass man die Lizensierung an der Stelle stärker aufstellt und beispielsweise 80% des Etats über feste Zusagen nachweisen muss um solche Luftschlösser zu vermeiden.

  • Die Aussage vor der Insolvenz, man würde alles auf den Prüfstand stellen, außer den Lizenzspielerkader, weil man sich nunmal auf diesem Niveau selbstgerecht verortet sehe, macht diese Insolvenz zu einer besonderen.

    Der HSVH ist ein Stück Wirtschaftskriminalgeschichte.

    Und die Fans scheinen keinen so direkten Draht zum Verein zu haben. In Eisenach hat man in dern Nullerjahren seitens der Fans einen hohen sechsstelligen Betrag zusammengesammelt, um den Verein zu retten. In einer Stadt Hamburg sollte das 10fache locker möglich sein. Spendensammlungen, Aktionen (Blutspenden usw.), ehrenamtliche Arbeit... das alles ist in HH nicht im Ansatz in den Größen vorhanden, um den Verein von einer Rettung träumen zu lassen.

    Sorry, der Verein wird nicht mal von den eigenen Anhängern in der jetzigen Verfassung vermisst. Einzig die HBL tut ständig so, als wäre es der Untergang, nur noch eine der 4 Millionenstädte in Liga 1 vertreten zu sehen. Laßt dieses Projekt sterben und nehmt die vorhandenen Handballinteressierten mit einem vorhandenen Verein mit auf dem Weg nach oben. Gemeinsam, als Team und mit einem Gemeinschaftsgefühl, das macht den Handball aus. Nicht das Pseudofranchisedenken mancher oberen.

  • Das ist für mich auch eigentlich der nervigste Aspekt, wenn immer wieder das Faß aufgemacht wird, dass dieses Problem des HSV Hamburg mit strukturellen Problemen des Handballs zu tun hat. Natürlich sieht es nicht rosig aus, es geht quasi alle paar Jahre ein Verein über den Jordan, aber ganz allgemein sind die Clubs zurzeit doch solide aufgestellt. Magdeburg, Flensburg, Gummersbach, Lemgo, Mannheim und Co haben ihre Probleme der letzten knapp 10 Jahre auf unterschiedlichem Niveau bewältigt. Wetzlar und Hannover sind solide aufgestellt, Leipzig kommt zu dieser Gruppe. Auch "unten" haben die Vereine solche Probleme ja nicht, wenn man aus Richtung HBW und Bergischer HC was hört, sind das sportliche und selten finanzielle Probleme (der Wunsch nach größeren Hallen führt dort ja nicht zu Luftschlössern).

    Diese "wir sind nur ein Teil eines grundsätzlichen Problems"-Rede geht mir daher schon gewaltig auf die Nerven.

  • Joa das ist wahrscheinlich - denke aber mal, dass die einfach Hoffnungen in die Olympiabewerbung Hamburgs reingesteckt haben....

    Tja, verspekuliert...bin mir sicher, dass bei einer erfolgreichen Volksabstimmung die Aussichten des HSVs wesentlich besser wären (wenn nicht eine offizielle Olympiabewerbung sogar quasi eine 'Überlebensversicherung' für den HSV gewesen wäre)

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (23. Dezember 2015 um 11:33)

  • Äh - die Bewerbung wäre nach ner Volksabstimmung ja erst richtig angelaufen...dann gilts ja das IOC zu überzeugen.

    Und natürlich kann man da mit einem ehemaligen Championsleague-Sieger in einer olympischen Sportart eher glänzen als mit der jetzigen Situation.... usw., usw. Die Halle ist bei den Spielen ja nun auch nicht ganz leer....

    SOVIEL klar attraktiveres als den HSV-Handball hat Hamburg ja nun auch nicht anzubieten in olympischen Ballsportarten....die jetzige Situation wäre auf jeden Fall nicht vorteilhaft für den Fortgang der Bewerbung der 'Sportstadt Hamburg' gewesen...

    Da hätteste als HSV-Handball Argumente ohne Ende bei Politik, Verwaltung und von ihnen beeinflussten Unternehmen, sowie bei sonstigen Sponsoren der Bewerbung usw.

    Klar hätte Hamburg nicht den Zuschlag bekommen, weil es da ne europäische Spitzenmannschaft im Handball gibt - aber es hätte doch als Mosaiksteinchen für die Darstellung der Sportbegeisterung der Hamburger Bevölkerung und Industrie verwendet werden können...Nen Niedergang hingegen den der jetzigen Form, wäre halt nen Mosaiksteinchen in die andere Richtung gewesen...

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (23. Dezember 2015 um 11:49)

  • Was mich immer etwas stört, ist die suggerierte Prämisse, dass der HSV mit einem superduper Kader angetreten sei. Es wurden in den letzten beiden Jahren viele Leistungsträger abgegeben (verkauft oder nicht verlängert) und Gehaltseinbußen ausgehandelt. Die meisten sind 33+ und 24-. Man kann ohne Untertreibung durchaus von einer Überraschungsmannschaft sprechen.

    Rein nominell müsste der HSV - so alles bezahlt ist - um Platz 8 oder 9 herum stehen. Aber das ist nicht die Frage. Die spannende Frage ist, ob es in Ordnung ist, dass man sich mit Bitter, Lindberg, Hens, Damgaard, Nenadic Spieler leistet, die der HBW, dem BHC, dem Tus NL oder einem anderen vom Abstieg bedrohten Verein sicher weiter helfen würden. Denn alle genannten Namen sind doch sicher wohlklingender als Böhm, Maximilian Hermann, Alex Hermann oder oder oder...

    Und das Argument: "Aber wir haben doch schon so viel reduziert" lasse ich einfach nicht gelten. Wenn mein Arbeitgeber so hohe Schulden hat, dass er seine laufenden Kosten nicht bezahlen kann, interessiert es keinen seiner Gläubiger, ob er die Kosten in den letzten Jahren bereits halbiert hat oder nicht. Das vorherige Mondniveau, was nur dank Rudolphs Spenden zustande gekommen ist, kann sicherlich nicht als relative Vergleichsgröße gewertet werden. Der Kader kostet mehr, als man erwirtschaftet.

    Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
    da der Bergische HC gewinnt!!!

  • Karl

    es mag ja möglich sein, das eine Olympiabewerbung von Hamburg den Handballern was gebracht hätte, aber so kurzfristig wie es nötig gewesen wäre nie im Leben. Oder meinst du die möglichen Sponsoren kommen sofort angelaufen um einen Verein zu retten der eigentlich nicht mehr zu retten ist? Ich sehe da keinen Zusammenhang, zumindest keine kurzfristige Lösung die den HSV gerettet hätte.

  • Janos: In jedem Artikel der olympiabegeisterten Hamburger Presse wäre der Zusammenhang hergestellt worden....

    Und wenn ein politischer Wille In dem Stadtstaat Hamburg dann dagewesen wäre, dem HSV-Handball zu helfen, um jeden auch nur kleinen Schatten auf die Olympiabewerbung zu vermeiden, dann wären da auch Wege gefunden worden....

    Aber das ist jetzt alles vorbei: Im Hinterkopf der HSV-Verantwortlichen wirds sicher gewesen sein und auch vll. die Hinausschiebung der Publikation der finanziellen Probleme erklären...(darum gehts hier ja im Moment)

  • Olympia Bewerbung pff, wie hätte das dem HSV Geld bringen sollen? Viel Geld wohlgemerkt und kurzfristig...
    Hat Fitzek auch Lotto gespielt?
    Onkel Rudi duldet doch keine anderen Götter neben sich.

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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Meine Quellen sagen, dass der HSV zudem bereits im August wusste, dass zeitnah das Geld ausgehen wird.


    Nicht viel später war das Geld für die Gehälter ja auch tatsächlich nicht mehr da. Zwei Monate kein Geld heißt im Klartext, dass die Spieler das letzte Gehalt im September bekommen haben. Da hatte der HSV erst 7 Spiele (20% der Saison) gespielt. Anders gesagt war nur Geld für die ersten 3 Monate (25% des Jahres) da. Da müssen ja ganz unvermutet 75% der Einnahmen weggebrochen sein. Schon ziemlich merkwürdig. Da wäre es doch sinnvoll die Lizenzbedingungen so zu ändern, dass einzelne Geldgeber maximal 25% o.Ä. des eingereichten Minmal-Etats decken dürfen. Sonderzahlungen für zusätzliche Ablösen o.ä. könnte man ja zulassen, solange die Zahlung vor Vertrag vorliegt.