HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • War es nicht der Kern der Änderungen bei der Lizenzvergabe, die von der HBL bzw. deren Mitgliedern im letzten Herbst beschlossen wurden, dass es eben weniger Möglichkeiten zur Nachbesserung geben soll? Wenn es also ein anderes Regulierungsregime gibt, dann kann der Verweis auf ein altes Regime doch nicht mehr wirksam einen Widerspruch begründen. Die Banken können sich ja auch nicht mehr auf Eigenkapitalvorschriften nach Basel I berufen, wo jetzt Basel II gilt.

    Bei der FIFA, sorry HBL gilt das offenbar nicht. Diese Argumentation zeigt doch die ganze Mauschelei bei der Geschichte. Gerechtigkeit geht anders.

    Das wichtigste in meinem Leben: Jesus Christus und meine Familie. Kroatien unser Herzensland. Hobby: THW Kiel. Weitere Hobbys: Geocaching, Bogenschießen.

  • Zunächst mal ist es doch einigermaßen irritierend, dass hier in einem fort von Mauscheleien, Korruption, Bestechung usw. fabuliert werden kann, ohne auch nur einen Beweis dafür in der Hand zu haben. Nur weil einem das Ergebnis nicht passt, muss es ja auf undurchsichtige Weise mit Verschwörung usw. zu Stande gekommen sein. :pillepalle:
    Man kennt diese Argumentationslinie im Bereich der Psychiatrie unter Paranoia! ;)
    Die ständigen Unterstellungen von aktiven und passiven Bestechungen mancher User grenzen schon an den juristischen Tatbestand der üblen Nachrede.
    Nebenbei bemerkt, alle aus Gummersbach sollten sich bei dem Thema dezent zurückhalten. So, mit Glashaus und Steinen...

    Der Anwalt des HSV wurde hier vor einigen Seiten noch ausgelacht und ihm Chancenlosigkeit und Geldgier unterstellt, aber er hat offenbar sehr gut gearbeitet. Eine Abbitte an ihn wäre von manchen angebracht.
    Offenbar hatten die Vorinstanzen den HSV mit einer sinnlosen Härte bestraft, die nun einkassiert wurde. Ein Lizenentzug sollte immer das allerletzte Mittel sein, die sportliche Qualifikation für eine Liga hat absoluten Vorrang. Das Schiedsgericht hat den Lizenzentzug als nicht verhältismäßig erachtet.
    Und weil hier Sepp Blatter immer ins Spiel kommt. Er ist in Deutschland unbeliebt und auch die Presse berichtet hierzulande negativ über die FIFA. Aber seit seinem Amtsantritt haben sich Umsätze und Gewinne der FIFA verzigfacht. Er ist ein sehr erfolgreicher Manager und sicher keine Niete im Nadelstreifen!

    2 Mal editiert, zuletzt von unsagbar fett (26. Juni 2014 um 11:24)

  • Zunächst mal ist es doch einigermaßen irritierend, dass hier in einem fort von Mauscheleinen, Korruption, Bestechung usw. fabuliert werden kann, ohne auch nur einen Beweis dafür in der Hand zu haben. Nur weil einem das Ergebnis nicht passt, muss es ja auf undurchsichtige Weise mit Verschwörung usw. zu Stande gekommen sein. :pillepalle:
    Man kennt diese Argumentationslinie im Bereich der Psychiatrie unter Paranoia! ;)
    Die ständigen Unterstellungen von aktiven und passiven Bestechungen mancher User grenzen schon an den juristischen Tatbestand der üblen Nachrede.
    Nebenbei bemerkt, alle aus Gummersbach sollten sich bei dem Thema dezent zurückhalten. So, mit Glashaus und Steinen...

    Der Anwalt des HSV wurde hier vor einigen Seiten noch ausgelacht und ihm Chancenlosigkeit und Geldgier unterstellt, aber er hat offenbar sehr gut gearbeitet. Eine Abbitte an ihn wäre von manchen angebracht.
    Offenbar hatten die Vorinstanzen den HSV mit einer sinnlosen Härte bestraft, die nun einkassiert wurde. Ein Lizenentzug sollte immer das allerletzte Mittel sein, die sportliche Qualifikation für eine Liga hat absoluten Vorrang. Das Schiedsgericht hat den Lizentzug als nicht verhältismäßig erachtet.
    Und weil hier Sepp Blatter immer ins Spiel kommt. Er ist in Deutschland unbeliebt und auch die Presse berichtet hierzulande negativ über die FIFA. Aber seit seinem Amtsantritt haben sich Umsätze und Gewinne der FIFA verzigfacht. Er ist ein sehr erfolgreicher Manager und sicher keine Niete im Nadelstreifen!

    Sieht gut aus Dein Text. Aber warum die Heimlichkeiten. Und das Stillschweigen? Warum will die HBL nicht, dass die Öffentlichkeit die Bedingungen der Lizenzvergabe kennt?

    Und zu Blatter: Im Sinne der Gewinnmaximierung der FIFA hast Du sicherlich Recht. Aber moralisch? Nun ja.

    Das wichtigste in meinem Leben: Jesus Christus und meine Familie. Kroatien unser Herzensland. Hobby: THW Kiel. Weitere Hobbys: Geocaching, Bogenschießen.

  • Selbst heute, einen Tag später, koche ich noch vor Wut über diese Entscheidung, diese Mauschelei. Das ist der größte Bärendienst für den deutschen Profihandball. Eine Schande!

    Je mehr bekannt wird, desto unglaubwürdiger und lächerlicher machen sich alle Beteiligten, vor allem die HBL. Das ein F. Bohmann, ein Herr Witte usw. sich bis heute halten konnten ist der Beweis für eine völlig degenerierte Funktionärsebene in der HBL. Es ist unfassbar, dass ein HSV nun doch die Lizenz erhält, obwohl es ganz offensichtlich eben doch keine gravierenden Verfahrensfehler gab. Fakt ist doch lediglich, wenn ich den Artikel im Abendblatt nehme, dass das Schiedsgericht der Meinung war, der HSV wäre nicht nach dem Gleichheitsprinzip (welch unbändiger Hohn) bewertet worden. WTF?!

    Der HSVH hat schon vor der ersten Lizenzverweigerung bis zur letzten Sekunde Zeit bekommen, es wurde sich mit ihm von HBL Seite zu einer Lösungsfindung zusammengesetzt, ja sogar bis nach Malle nachgeflogen. Und nach dem ersten Lizenzentzug hatte der HSVH nochmals mehrere Wochen Zeit zum nachbessern. Stattdessen wurde gejammert und die Klage vorbereitet. Arroganz, Hybris und schlichte Misswirtschaft wird durch solche unfähigen -ähm unabhängigen - Schiedsrichter noch gedulten und Hoffähig gemacht. Einfach nur unglaublich, wie es die Führungsspitze des deutschen Handballs innerhalb weniger Wochen schafft, den Handball vollständig zu ruinieren.

    Und seit wann darf ein Schiedsgericht neue Bedingungen "aushandeln"? Zumal mit einer Fristsetzung, die eine dreitse Unverschämtheit gegenüber der HBW Balingen und Saarlouis ist. Die beiden Vereine sollten sich zusammensetzten und über eine gemeinsame Zivilklage beraten, die Chancen für eine solche stehen meiner Meinung nach nicht schlecht, nachdem was man hier alles so erfahren hat in den letzten Wochen.

    Die Entscheidung des SG ist eine Farce und konterkarriert alle Bemühungen, Transparenz und Seriosität in den deutschen Profihandball zu bringen.

    Als Protest sollte man sich überlegen, den Tag des Handballs zu nutzen, um seinen Unmut gegenüber den Funktionären auszudrücken. Boykott des RNL vs. HSV Spiels, Plakate, Sprechchöre usw...diese Mauschelei, Korruption usw. muss endgültig ein Ende haben. Ich will fairen Sport auf allen Ebenen. Und ich scheiße auf Handball in großen Städten, solange er fair und leidenschaftlich ist, verzichte ich gerne auf Hamburg, Berlin oder sonst eine Großstadt!!! :wall: :pillepalle:

    100% Leidenschaft - SG Flensburg Handewitt! Und aus alter Verbundenheit treu dem TBV Lemgo!

  • Zunächst mal ist es doch einigermaßen irritierend, dass hier in einem fort von Mauscheleien, Korruption, Bestechung usw. fabuliert werden kann, ohne auch nur einen Beweis dafür in der Hand zu haben. Nur weil einem das Ergebnis nicht passt, muss es ja auf undurchsichtige Weise mit Verschwörung usw. zu Stande gekommen sein. :pillepalle:
    Man kennt diese Argumentationslinie im Bereich der Psychiatrie unter Paranoia! ;)
    Die ständigen Unterstellungen von aktiven und passiven Bestechungen mancher User grenzen schon an den juristischen Tatbestand der üblen Nachrede.
    Nebenbei bemerkt, alle aus Gummersbach sollten sich bei dem Thema dezent zurückhalten. So, mit Glashaus und Steinen...

    Der Anwalt des HSV wurde hier vor einigen Seiten noch ausgelacht und ihm Chancenlosigkeit und Geldgier unterstellt, aber er hat offenbar sehr gut gearbeitet. Eine Abbitte an ihn wäre von manchen angebracht.
    Offenbar hatten die Vorinstanzen den HSV mit einer sinnlosen Härte bestraft, die nun einkassiert wurde. Ein Lizenentzug sollte immer das allerletzte Mittel sein, die sportliche Qualifikation für eine Liga hat absoluten Vorrang. Das Schiedsgericht hat den Lizenzentzug als nicht verhältismäßig erachtet.
    Und weil hier Sepp Blatter immer ins Spiel kommt. Er ist in Deutschland unbeliebt und auch die Presse berichtet hierzulande negativ über die FIFA. Aber seit seinem Amtsantritt haben sich Umsätze und Gewinne der FIFA verzigfacht. Er ist ein sehr erfolgreicher Manager und sicher keine Niete im Nadelstreifen!

    Nichts für Ungut.
    Moral kommt bei einigen halt nur hinten raus, wenn genug Zaster drin steckt. Das Wesen des Kapitalismus.
    Also, für mich als Gummersbach-Fan (und nicht dort ansässig), interessiert die angemahnte Zurückhaltung nur maginal (Zeitpunkt, Aufstockung der Liga damals etc.).
    Mich juckt es nicht, weil ich damals nicht zugegen war. Aber, wenn gewünscht, entschuldige ICH mich für das was damals war in reinster Theatralik. Es soll nicht mehr vorkommen.
    Verschwöhrungtheorien haben immer einen Ursprung für gewöhnlich. Sie entstehen aus Unausgesprochenem, was in diesem Falle nun ja gegeben ist. Konstellationen die zwielichtig sind und deren Aufklärung man nicht habhaft werden kann.
    Das der Anwalt des hsv, hier jemals eine so großen Bühne bekommen hatte ist an mir vorbeigegangen. Tolle Arbeit anscheinend, super...und?

    „Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Gerhard Schröder

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter,
    als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden
    und zu sagen: Nein!"
    von Kurt Tucholsky

  • Freundschaft!

    Und zu Blatter: Im Sinne der Gewinnmaximierung der FIFA hast Du sicherlich Recht. Aber moralisch? Nun ja.


    Da hat er auch ökonomisch nicht Recht. Wenn ich ein Monopol auf ein Produkt habe, für das ich praktisch keine Produktionskosten zu tragen habe, verdiene ich umso mehr Geld, desto populärer der Sport wird. Und das ist im Falle des Fußballs nun eimal ein Selbstläufer. Auch mit einem gut ausgebildeten Schimpansen an der Spitze würde die FIFA ökonomisch laufen. Aus diesem Grund sind solche großen Sportverbände ja auch so anfällig für mafiöse Ausweidung durch skrupelose Nichtskönner. Vgl. diverse Publikationen Kistner/Weinreich

    Das führt mich zu der Auffassung, daß der Vorposter von Sportfunktionären leicht zu beeindrucken ist. Wir wissen zwar noch nicht, was da abgelaufen ist. Aber wir wissen, daß entweder diletantische Arbeit abgeliefert wurde ODER das es von vorn herein ein abgekartetes Spiel war. Und beides ist eine Katastrophe.

  • Das stimmt so nicht. Die Fifa mag ein Monopol haben, aber wenn man sich einmal anguckt wie sich die Fußballweltmeisterschaft unter Blatter entwickelt hat, ist das schon beeindruckend. Wenn man Interesse hat, kann man sich ja mal die Fernsehrechte bzw. die Kosten dafür ab 98 mal angucken. Die Gewinne der Fifa mit diesem Geschäft haben sich im zweistelligen Bereich multipliziert und man will gar nicht wissen was bei der WM-Vergabe mittlerweile für Summen im Hinterzimmer gezahlt werden.

    Man kann über Blatter sagen was man will, aber seinen Verband hat er größer gemacht. Anderes Beispiel ist Samaranch...die Olympischen Spiele waren nicht immer ein Milliardengeschäft, aber er hat aus dem IOC ein Unternehmen gemacht. Das gleiche ist auch auf viel kleinerer Ebene möglich. Ein gut geführter Verband ist mehr als passives Ämter besetzen.

  • Sorry. Dann eben jeweils ein Beisitzer der Parteien. Und ein unabhängiger Vorsitzender. Trotzdem bezweifle ich die Unabhängigkeit dieses Gremiums. Aus meiner Sicht sollten alle 3 Richter keiner der beteiligten Parteien angehören.


    Dieses Lizenzierungsverfahren mit einem Schiedsgericht als abschließender Instanz sowie dem Beschluss über dessen Zusammensetzung wurde von allen Vereinen der HBL akzeptiert. Die drei Richter in diesem Verfahren waren der Vorsitzende Frank Lau (Stade) und die Beisitzer Rainer Cherkeh (Hannover) und Jürgen Punke (Kiel). Eine unmittelbare Abhängigkeit von einer der beiden beteiligten Parteien kann ich da nicht erkennen.

    Die Diskussion ob das aktuelle Lizenzierungsverfahren der Weisheit letzter Schluss ist, ist ebenso müßig wie vor ein paar Wochen die Diskussion über den direkten Vergleich und die Tordifferenz in der Meisterfrage. Die HBL hat sich für das Schiedsgericht als letzte Instanz entschieden um in der Vergangenheit aufgetretene langwierige Gerichtsprozesse und aufgestockte Ligen zu verhindern. Der HSV Hamburg ist zudem keinesfalls der erste Verein der die Lizenz nach zweimaliger Verweigerung durch die HBL vor dem Schiedsgericht erfolgreich erstritten hat. In manchen Fällen ist das gut gegangen (Füchse Berlin), während in anderen Fällen der Abstieg nur kurz hinausgezögert wurde (Dessauer HV, DHC Rheinland). Deshlab ist es Unsinn von einer Lex Hamburg zu reden.

    Fast man alle im Laufe der letzten Tage und Wochen veröffentlichten Aussagen und Meldungen zusammen so ergibt sich für mich folgendes Bild:
    Der HSV Hamburg hat in den nachgereichten Unterlagen für die zweite Instanz des Lizenzierungsverfahrens eine Etatkalkulation präsentiert die zu großen Teilen durch Absichtserklärungen von neuen Sponsoren/Geldgebern gedeckt war. Die neuen Lizenzierungsrichtlinien der HBL wollten gerade diese Absichtserklärungen nicht mehr zulassen, sondern bestanden auf juristisch einwandfreie, unterschriebene Verträge über die Zahlungen.Somit sah die HBL sich im Recht den Lizenzantrag des HSV Hamburg auch in zweiter Instanz abzuweisen. Das Schiedsgericht hingegen ist zu der Auffassung gekommen, dass dem Verein eine Lizenz mit Bedingung hätte erteilt werden müssen, ebendiese im Prinzip vorhandenen Gelder faktisch nachzuweisen. Vergleichbar ist dies z.B mit der Lizenzerteilung für den HC Erlangen. Der Verein konnte zum Zeitpunkt der Lizenzvergabe keine Hallenstandard-konforme Spielstätte präsentieren gab aber in den Lizenzunterlagen an dies bis zum Saisonbeginn zu erfüllen. Also vergab die HBL die Lizenz mit der Bedingung, dass bis zu einem festgelegten Stichtag diese Spielstätte nachgewiesen werden muss. Daher kann man argumentieren, dass dieselbe Nachbesserungschance auch dem HSV Hamburg in wirtschaftlichen Belangen hätte gewehrt werden müssen - und dieser Argumentation ist wohl auch das Schiedsgericht gefolgt. Dadurch, dass die HBL nicht bereits in zweiter Instanz diese Bedingung formuliert hat, sondern erst das gestrige Schiedsgericht hat der HSV Hamburg natürlich Zeit gewonnen an der Erfüllung der Bedingung zu arbeiten. Aber es war ihr gutes Recht den festgelgten juristischen Rahmen des Lizenzierungsverfahrens voll auszuschöpfen - ähnlich wie damals Berlin, Dormagen und Dessau.

    Die HBL wird sich gedanken mache müssen, ob und wie das Lizenzierungsverfahren verbessert werden kann und muss, damit die Entscheidungen der Lizenzierungskomission in Zukunft rechtlich Bestand haben werden.

  • Mal (möglichst sachlich) zusammengefasst:

    - Der HSV hatte bis zum Stichtag - nach Ansicht der HBL-Kommission, die für die Prüfung der Unterlagen zuständig ist - die Voraussetzungen der Wirtschaftlichkeit für die kommende Saison nicht erbracht. Daraufhin wurde dem HSV die Lizenz in erster Instanz verweigert. Es bestand eine offizielle Nachbesserungsfrist unter Hinweis auf das, was nach Dafürhalten der Kommission auf Grundlage der Lizenzierungsrichtlinien (allen Vereinen seit Langem bekannt und vorliegend) fehlte.
    - Der HSV schaffte es - wiederum nach Ansicht der zuständigen HBL-Kommission - nicht, die erforderlichen Sicherheiten fristgerecht zu liefern. Darauhin beschloss die Kommission in Übereinstimmung mit dem Präsidium der HBL einstimmig, dem HSV die Lizenz auch in zweiter (und intern letzter) Instanz zu verweigern.
    - Der HSV rief das Schiedsgericht an, weil er der Kommission Fehler und Versäumnisse bei der Beurteilung der Unterlagen unterstellte. Das Schiedsgericht hatte die Aufgabe, diesen Einspruch formal zu prüfen und ein Urteil darüber abzugeben, ob die zweimalige Lizenzverweigerung Rechtens war auf Grundlage der bestehenden Lizenzierungsrichtlinien oder nicht.

    Schon an diesem Punkt setzt auch bei mir Kritik an der Arbeit der Kommission an. Man hätte die externe Einspruchsmöglichkeit bedenken müssen und hätte Vorsorge zu treffen gehabt, falls das Schiedsgericht die Lizenzverweigerung formal kippt. Also quasi ein "Plan B", in dem bereits ein Auflagenrahmen hätte festgeschrieben werden müssen. Das ist - scheinbar - nicht geschehen und wäre dann auch für mich ein formales Versäumnis, auf das man sich berufen könnte. Stillschweigen über die genauen Inhalte wäre hier - wie bei allen anderen Vereinen seitens der HBL auch - der Normfall gewesen. Aber weiter in der Chronologie.

    - Das angerufene Schiedsgericht bestätigt die Zweifel des HSV an der Rechtmäßigkeit des Ausschlusses und erklärt die Lizenzverweigerung für nichtig. Aus der Verhandlung heraus gelangen Informationen über Auflagen und Bedingungen an die Öffentlichkeit, die in diesem Umfeld nicht hätten verhandelt werden dürfen(?). Unklar ist auch die Fristsetzung, die bis in die neue Saison hineinreicht, jedoch nicht die gemeinhin übliche Wochenfrist erreicht. Die Frage, ob das Zufall ist oder bedachte Strategie, darf sicher diskutiert werden, ist aber von Außenstehenden nicht zu klären.

    Damit steht das Urteil als Solches nach meinem Dafürhalten auf vergleichsweise sicheren Beinen, jedenfalls aus Sicht der HBL. Die hat zwar mit ihrer Schiedsgerichtsniederlage klammheimlich einen Sieg gefeiert, was aber rechtlich nicht angreifbar ist.
    Unklar bleibt die Ebene, auf der die Auflagen inhaltlich wie auch zeitlich getroffen wurden. Trotzdem scheint es plausibel, dass das Schiedsgericht sich gezwungen sah, den Fehler der Kommission (aus Zeitnot heraus?) dahingehend zu korrigieren, dass die fehlenden Kriterien nachformuliert wurden. Eine logische, aber fragwürdige Praktik. Die zudem, da Vertreter beider Lager dem Schiedsgericht angehören, einzig auf Gundlage eines für alle Anwesenden tragbaren Kompromisses möglich war. Dass die Inhalte auch hier wieder unter Verschluss bleiben, ist nur die logische Konsequenz im Vergleich mit der Handhabung bei allen anderen Vereinen innerhalb des regulären Lizenzierungsprozesses. Das öffnet zwar eindeutig den Raum, vollkommen zurecht auch von "Mauschelei" zu sprechen, bewegt sich aber dennoch in einer (sehr dunklen) Grauzone und ist erklärbar.

    Je länger ich mich zwinge, möglichst sachlich und emotionslos darüber nachzudenken, desto unangreifbarer scheint mir der gestrige Beschluss in seiner Konsequenz. Weder sehe ich (als juristischer Laie) gerichtliche Möglichkeiten für Balingen oder Saarlouis, noch sehe ich eine kommende HBL-Saison ohne den HSV in greifbarer Nähe. Es sei denn, die Insolvenz käme doch noch bis zum 30. Juni - egal ob nun selbst angemeldet oder fremdangestoßen.

    Allerdings sehe ich nach allen Vorkommnissen der vergangenen Tage, Wochen und Monate keinerlei Legitimierung mehr für die momentane Führungsriege der HBL. Und da sind nun auch die Vereine in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen. Und man täte gut daran, keine Kandidaten "mit Vorgeschichte" oder auch nur ansatzweise Flecken auf der Weste ins Rennen zu schicken.

  • Da macht es sich aber jemand etwas einfach.

    Ich vermute mal dass der User Alf noch nie in leitender Funktion in der Wirtschaft tätig war, die Argumentation mit dem Schimpansen spricht jedenfalls für Ahnungslosigkeit in diesem Bereich.
    Um einen Konzern wie die FIFA zu leiten, muss man top sein. Es geht eben nicht nur um die Vermarktung eines Monopolpruduktes, sondern um zum Beispiel die Erschließung neuer Märkte (in Nordamerika, Mittlerer Orient usw., darum die WM 94 in den USA, darum bald in Katar, darum auch die Einführung der Club-WM statt Weltpokal) und neuer Zielgruppen (Damenfußball).

    In diesen Bereichen hat sich die FIFA unter Blatter bestens entwickelt, bei den Vorgängern war Fußball nur in Europa und Südamerika populär.

    Sörry, für OT! :rolleyes:

  • Freundschaft!

    Paul Jonas
    Nimm es mir nicht übel. Aber mit Dir diskutieren zu wollen, ist ein hartes Brot, auf das ich gern verzichte. Du hast überhaupt nicht Absicht, Argumente auszutauschen oder eine Materie systematisch zu durchdringen. Das habe ich gestern gemerkt und das geht gerade weiter. Von daher ist es für mich vollkomen wertlos, mich mit Dir zu unterhalten.

    Wer sich ernsthaft mit der Materie beschäftigen will, findet auch die Gründe, warum die Summen expoldierten. Und die liegen in ökonomischen Feldern weit außerhalb der FIFA oder des IOC. Wer Kistner/Weinreich liest, kennt noch viel mehr Hintergründe. Kann ich nur empfehlen.

  • Freundschaft!

    Paul Jonas
    Nimm es mir nicht übel. Aber mit Dir diskutieren zu wollen, ist ein hartes Brot, auf das ich gern verzichte. Du hast überhaupt nicht Absicht, Argumente auszutauschen oder eine Materie systematisch zu durchdringen. Das habe ich gestern gemerkt und das geht gerade weiter. Von daher ist es für mich vollkomen wertlos, mich mit Dir zu unterhalten.

    Wer sich ernsthaft mit der Materie beschäftigen will, findet auch die Gründe, warum die Summen expoldierten. Und die liegen in ökonomischen Feldern weit außerhalb der FIFA oder des IOC. Wer Kistner/Weinreich liest, kennt noch viel mehr Hintergründe. Kann ich nur empfehlen.

    Sorry, du stellst hier in einer Tour Maximalbehauptungen auf und wenn dir jemand widerspricht hat er kein Interesse an einer Diskussion und Argumenten? Ich kann nur zurückgeben das mit so jemanden zu diskutieren ein hartes Brot ist, auch wenn ich dir nicht so arrogant abspreche das du keine Ahnung hast wovon du redest.

    Das du dir das bei mir heraus nimmst ist in Anbetracht der relativen Kürze des Posts schon ein sehr starkes Stück, da du sonst nichts über mich weißt. Die Bezugnahme auf die andere Diskussion lässt mich so da stehen, als wenn du gestern auch keine anderen Gegenmeinungen außer meiner bekommen hättest und davon kann keine Rede sein Ich hätte gerne diskutiert, aber dazu braucht es wohl zwei Leute. Google ansonsten das "System Samaranch", Geschichte des IOC oder Adidas/Fifa und erkläre mir noch einmal das Personen keinen Einfluss in Verbänden haben und das quasi von selbst geht. Da gibt es ebenfalls Büchlein und Enthüllungsbüchlein dazu. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas (26. Juni 2014 um 12:23)

  • Die Situation jetzt mit dem HSV ist nur ähnlich der damals mit Gummersbach und nicht wirklich zu vergleichen. Die Grundlagen wurden - zumindest auf dem Papier - deutlich verändert. Heute würde Gummersbach nicht mehr durchkommen damit (alleine, weil sich die Gesetzeslage zum Thema Insolvenz weiter entwickelt hat).

    Viele Grüße
    :hi:

  • Fakt ist:
    Der HSV ist die LIZENZ mit Bedingungen zur Erfüllung bis zum 1.7.2014 durch das Schiedsgericht erteilt worden.

    Ob das jetzt juristisch in Ordnung ist oder nicht, können wir alle hier nicht überprüfen. Ich gehe aber davon aus, dass eine komplette Prüfung der gesamten Umstände der Lizenzvergabe an den HSV nicht nur die u.U. beteiligten Vereine Balingen, Melsungen und Saarlouis interessiert, sondern "jeden Verein" der HBL !

    Wer ist eigentlich die HBL ?
    Welchen Auftrag hat die HBL ?

    Ein wirtschaftlicher Zusammenschluss aller Vereine in der 1. und 2. Bundesliga mit dem Ziel klare Spielregeln für die Durchführung der entsprechenden Spiele, für ein faires Miteinander unter den teilnehmenden Vereinen zu garantieren und die Ligen in der Vermarktung und Sponsoren-Akquise in der breiten Öffentlichkeit nach vorne zu bringen.

    Gesellschafter der HBL sind die Vereine und damit gleichberechtigte Inhaber.

    Da demnächst (soweit ich weiß ab 2. Juli) die diesjährige VOLLVERSAMMLUNG der HBL stattfindet, bin ich mir sicher das dort das Thema HSV einen extrem breiten Spielraum einnehmen wird.

    Unabhängig von den direkt beteiligten Vereinen kann ich mir nicht vorstellen, daß diese nun gefallene Entscheidung - insbesondere mit den extrem negativen Folgen im Bezug auf das gesamte IMAGE der HBL - irgendeinen Manager eines HBL-Vereins kalt lässt

    Hier wird es unter den Managern und Verantwortlichen der HBL-Vereine sicherlich brutale Diskussionen geben über den Verlauf der letzten 2 Monate.
    Ich halte es für durchaus möglich, daß hier "Köpfe rollen" - und es Grundsatz-Diskussionen gibt über den Sinn und Zweck einer Mitgliedschaft in Bezug auf die obengenannten eigentlichen Ziele der HBL.

    Jeder HBL-Verein kämpft um jeden Zuschauer und jeden Euro Sponsoreneinnahmen.
    So einen Imageschaden für die Sportart Handball durch die negativen Ergebnisse der Nationalmannschaft incl. der nachfolgenden Ereignisse - und vor allem jetzt durch die HSV-Lizenz-Erteilung kann sich KEIN VEREIN der HBL erlauben.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst Vereine wie Kiel - RNL - Burgdorf - Minden - Wetzlar - Lemgo - etc. so etwas widerspruchslos hinnehmen können.

    Das wird eine unglaublich spannende Vollversammlung - mit sicherlich "einschneidenden Veränderungen" und die Wahl von Schwenker zum Vorsitzenden wird da fast schon zur Nebensache.

    Die GLAUBWÜRDIGKEIT ist eines der "höchsten Güter" welche man im Wirtschaftsleben generell haben muss !!!

  • Es gibt mittlerweile eine Stellungnahme der HBL zur Schiedsgerichtsentscheidung.


    In den Lizenzierungsrichtlinien heißt es klar: "Ist die Liquidität- und Vermögenslage negativ, kann keine Lizenz erteilt werden"!!!
    Also hat entweder die Lizenzierungskommision/das Präsidium 2x dagegen verstoßen, oder gestern Abend hat das Sportgericht dagegen verstoßen!!!

    Von einer "milderen" Vorgehensweise steht in den Lizenzierungsbedingungen nichts!

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin: