HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

Zitat von kuestentanne

Hamburgs Strahlkraft für die HBL, Verstrahlkraft trifft es besser.
Der Geigerzähler versagt schon...

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Bei mir ist er explodiert!

Ok, ich hab ihn auch gegen die Wand geworfen. 

Nach dem LEX Gummersbach nun das LEX HSV. Und die Lizenzierung ist nach wie vor lächerlich. Aber der HSV wird jetzt ähnlich angeschaut worden sein, wie der VfL zu dieser Zeit.

Nur wie geht es jetzt weiter:
Die Spieler beim HSV haben jetzt erstmal wieder zuversicht. Dennoch werden einige den Verein verlassen wollen/müssen. So ergibt sich, dass der Verein sicher auch auf der Einnahmenseite über den ein oder anderen Abgang spekulieren wird; und für die Ausgabenseite auch interessant. Ich glaube nicht, das ein Bitter zum Beispiel ablösefrei zum THW wechseln würde.
Auch bleibt die Frage, mit welchem Konzept der HSV in der neuen Saison arbeiten möchte. Das bisherige ist gescheitert und muss in Rekordzeit komplett umgestellt werden.
Ob der Verein das schafft?

Das Hamburger Abendblatt nennt erstmals Begründungen:

Zitat

So weise das Urteil in den ersten Instanzen nicht nur formale und inhaltliche Unstimmigkeiten auf. Auch sei gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstoßen worden. Anderen Vereinen sei in vergleichbaren Situationen die Chance eingeräumt worden, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu einem späteren Zeitpunkt nachzuweisen.

Quelle:
http://www.abendblatt.de/sport/hsv-hand…er-der-HBL.html


Naja, Verfahrensfehler werden nur ehr vage erwähnt. Und sollte wirklich die Nachlässigkeit vergangener Jahre als Referenz herangezogen worden sein? Dan wäre ja über Jahre eine laxe Praxis der Lizenzvergabe in Stein gemeißelt....

Naja, wenn man eben bisher zu einem späteren offenbar nun definierten Zeitpunkt nachbessern durfte, ist es tatsächlich nur fair. Ich habe mich damals nicht mit den Details beschäftigt, aber nach allem was man lesen konnte, ist die Liga ja auch im Falle von Gummersbach sehr entgegenkommend gewesen.

Mich wundert nur das das Schiedsgericht so weitreichende Kompetenzen hat, die genauen Bedingungen festzulegen. Ich dachte die sind lediglich das Gremium das die Entscheidung bestätigt oder eben nicht. Wenn die Beisitzer Stimmrecht haben (was ich nicht weiß), wäre das sogar eine Einflussnahme von 1/3 des HSV auf diese Bedingungen.

HSV-Handball - Lizenz zum Hoffen nach "unerklärlichem Kapitalfehler" der HBL - Sport - HSV Handball - Hamburger Abendblatt

Es geht weiter mit dem HSV Handball entschied das Schiedsgericht -
Sport -
Bild.de

Nach all den Spekulationen die hier zu lesen sind, erfährt man jetzt doch noch etwas zur Begründung.

Was soll man dazu sagen?
Wegen Verfahrens- bzw Formfehlern wird die Entscheidung des Lizenzentzugs rückgängig gemacht.
Arbeiten bei der Lizenz-Kommission also nur Nichtsachkundige, um es mal so vorsichtig auszudrücken?
Wieso darf dann das Schiedsgericht dem HSV eine neue Auflage machen?
Das ganze Lizensierungsverfahren wird so unglaubwürdig gemacht. Was passiert, wenn der HSV die Auflagen bis zum 01.07., also nächsten Dienstag, nicht erfüllt?
Darf Balingen dann nicht mehr aufrücken?
Der Imageschaden wird für den deutschen Handball neben dem schlechten Abschneiden der Nationalmannschaft immer größer.
Anmerkung: ich empfände keine Schadenfreude, wenn der HSV den Abgang gemachte hätte, weil einem die Fans und die Mitarbeiter einem leidgetan hätten. Aber dem Finanzgebaren von sog. Mäzen ist endlich ein Riegel vorzuschieben, in welcher Form das immer auch möglich sein könnte.

Im Vergleich zu HBL und HSV sind die FIFA und die EU ja noch richtig seriös.

Besonders irritierend ist die Fristsetzung bis zum 1.7. 17.00, da hat die neue Saison ja schon begonnen. Wenn das eine ausgehandelte (im Revisionsverfahren !!!) Bedingung ist, so halte ich das für eine Einigung zu Lasten Dritter (HBW und HGS) mit dem Ziel, denen jegliche Rechtsschutzmöglichkeit zu nehmen. Solche Vereinbarungen sind nicht zulässig.

Warum wurde die Frist nicht auf den 30.6. 22.00 gesetzt ? Dann wären bei Nichterfüllung der Bedingung HBW und HGS in den Klassen verblieben. So aber sind sie in jedem Falle raus. Das scheint wohl das Ziel dieser Vereinbarung gewesen zu sein.

Dazu passt der Spruch aus der Feuerzangenbowle: "Bäh, wat habt ihr für ne fiese Charakter!"

Falls HBW und HGS dagegen zivilrechtliche Schritte unternähmen, hätten sie m.E. gute Chancen. Denn der Verzicht auf den Gang vor die Zivilgerichte ist nur zulässig, wenn die Sportverbände ein Verfahren zur Verfügung stellen, dass den Anforderungen eines rechtsstaatlichen Gerichtsverfahrens entspricht. Das ist hier mehr als fraglich.

Zitat von aha!

... Denn der Verzicht auf den Gang vor die Zivilgerichte ist nur zulässig, wenn die Sportverbände ein Verfahren zur Verfügung stellen, dass den Anforderungen eines rechtsstaatlichen Gerichtsverfahrens entspricht. Das ist hier mehr als fraglich.

...wenn nicht sogar, sehenden Auges, nicht der Fall!

Zitat von AndiK

Nachdem was alles in den letzten Wochen mit dem HSVH gelaufen ist, habe ich mit diesem Ausgang gerechnet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Entscheidung nicht heute getroffen wurde. Heute hat man nur so lange gebraucht um einen Weg zu finden, das ganze Vorgehen für Außenstehende nicht nachvollziehbar zu machen.
Kann mir gut vorstellen, dass es eine Absprache gab. So nach dem Schema: wir müssen die Lizenz verweigern und ihr könnt im Schiedsgerichtsverfahren die Lizenz erhalten. So kann die HBL sagen, wir wollten die Lizenz nicht erteilen, der HSV bleibt aber schlussendlich doch in der Liga.
Schade für den deutschen Handball. Schade für den HBW. Aber ich bin zuversichtlich, dass der HBW nächste Saison wieder erstklassig, der HSV bis dahin aber endgültig am Ende ist.

Mir ist die Lust auf Handball nun aber erstmal gründlich vergangen.

Zitat von aha!

Im Vergleich zu HBL und HSV sind die FIFA und die EU ja noch richtig seriös.

Besonders irritierend ist die Fristsetzung bis zum 1.7. 17.00, da hat die neue Saison ja schon begonnen. Wenn das eine ausgehandelte (im Revisionsverfahren !!!) Bedingung ist, so halte ich das für eine Einigung zu Lasten Dritter (HBW und HGS) mit dem Ziel, denen jegliche Rechtsschutzmöglichkeit zu nehmen. Solche Vereinbarungen sind nicht zulässig.

Warum wurde die Frist nicht auf den 30.6. 22.00 gesetzt ? Dann wären bei Nichterfüllung der Bedingung HBW und HGS in den Klassen verblieben. So aber sind sie in jedem Falle raus. Das scheint wohl das Ziel dieser Vereinbarung gewesen zu sein.

Dazu passt der Spruch aus der Feuerzangenbowle: "Bäh, wat habt ihr für ne fiese Charakter!"

Falls HBW und HGS dagegen zivilrechtliche Schritte unternähmen, hätten sie m.E. gute Chancen. Denn der Verzicht auf den Gang vor die Zivilgerichte ist nur zulässig, wenn die Sportverbände ein Verfahren zur Verfügung stellen, dass den Anforderungen eines rechtsstaatlichen Gerichtsverfahrens entspricht. Das ist hier mehr als fraglich.

Das sehe ich genauso. Ich hoffe, dass HBW dagegen klagt. Und dann wird der Mauschelei und Schiebung der FIFA äh Entschuldigung, DKBHBL hoffentlich ein Riegel vorgeschoben.

Bedingungen nicht bekanntgeben. Das ist echt unglaublich. Können die den Vereinsvertretern aller soliden wirtschaftenden Vereinen eigentlich noch in die Augen sehen ohne vor Scham rot zu werden?

Wer ist denn eigentlich dieses unabhängige Schiedsgericht?

Zitat von Río

Wer ist denn eigentlich dieses unabhängige Schiedsgericht?

Unabhängig ist es schon mal gar nicht. Nach meiner Kenntnis 2 Vertreter HSVH, 2 Vertreter HBL und einen unabhängigen? Vorsitzenden. Also aus meiner Sicht Mauschelgremium.

Oh... das ist ja noch erschreckender als ich erst für Möglich gehalten habe.

Ist das nicht völlig widersprüchlich in den ersten beiden Instanzen neutrale Gremien zu besetzen und im entscheidenden letzten 40% mit der Partei über die entschieden wird + das das Gremium dann anscheinend noch Bedingungen festlegt? Alles sehr seltsam, wobei ich mir trotzdem absolut vorstellen kann das die HBL formale Fehler gemacht hat.

Ich möchte gar nicht wissen, was da im Hintergrund alles abging nur damit der Handball-Standort Hamburg erhalten bleibt.

Vllt. wird der Tag des Handballs in Frankfurt jetzt ja zu einem Benefizspiel für den HSV, möglich ist in diesen Tagen einfach alles.

Zitat von Río

Oh... das ist ja noch erschreckender als ich erst für Möglich gehalten habe.

Genau. Ich hoffe, dass HBW vor einem ordentlichen Gericht klagt. Dann wird das gesamte Verfahren öffentlich und die Mauscheleien hören hoffentlich endlich auf.

Zitat von kar

Genau. Ich hoffe, dass HBW vor einem ordentlichen Gericht klagt. Dann wird das gesamte Verfahren öffentlich und die Mauscheleien hören hoffentlich endlich auf.

Träumer

Vielleicht muss auch mal der "fantastische" Jurist Andreas Thiel hinterfragt werden, wenn ich mit den Artikel im Abendblatt so anschaue.

Zitat von kar

Unabhängig ist es schon mal gar nicht. Nach meiner Kenntnis 2 Vertreter HSVH, 2 Vertreter HBL und einen unabhängigen? Vorsitzenden. Also aus meiner Sicht Mauschelgremium.

Falsch:

Zitat

Das Schiedsgericht setzt sich aus einem Vorsitzenden und zwei Beisitzern zusammen, die alle die Befähigung zur Ausübung des staatlichen Richteramtes haben müssen. Jede Partei benennt einen Beisitzer, der Vorsitzende und für dessen Verhinderungsfall sein Vertreter sind von den Parteien bis zum 01.12. des jeweiligen Spieljahres einvernehmlich zu benennen, gelingt eine Einigung nicht, so wird auf Antrag einer der Parteien der Vorsitzende des Schiedsgerichtes durch den Präsidenten des Landgerichtes Dortmund bzw. im Verhinderungsfall von seinem Stellvertreter bestimmt. Diese Bestimmung soll bis zum 31.01. des laufenden Spieljahres erfolgen. Der Vorsitzende soll Erfahrung in der Sportgerichtsbarkeit aufweisen und dem Hallenhandball nahe stehen.

Ist §13 2 der HBL-Satzung.

Zitat von MoRe99

Falsch:

Ist §13 2 der HBL-Satzung.

Sorry. Dann eben jeweils ein Beisitzer der Parteien. Und ein unabhängiger Vorsitzender. Trotzdem bezweifle ich die Unabhängigkeit dieses Gremiums. Aus meiner Sicht sollten alle 3 Richter keiner der beteiligten Parteien angehören.

War es nicht der Kern der Änderungen bei der Lizenzvergabe, die von der HBL bzw. deren Mitgliedern im letzten Herbst beschlossen wurden, dass es eben weniger Möglichkeiten zur Nachbesserung geben soll? Wenn es also ein anderes Regulierungsregime gibt, dann kann der Verweis auf ein altes Regime doch nicht mehr wirksam einen Widerspruch begründen. Die Banken können sich ja auch nicht mehr auf Eigenkapitalvorschriften nach Basel I berufen, wo jetzt Basel II gilt.