HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • @cruschtschow: Der Abgang eines Großstadtvereins wie dem HSV ist sicher nicht gut für die HBL. Aber, wenn sich der HSV weiter so verhalten hätte wie in den letzten Monaten, gäbe es noch mehr negative Auswirkungen für den Handball.

  • @cruschtschow: Der Abgang eines Großstadtvereins wie dem HSV ist sicher nicht gut für die HBL. Aber, wenn sich der HSV weiter so verhalten hätte wie in den letzten Monaten, gäbe es noch mehr negative Auswirkungen für den Handball.

    Das sehe ich absolut genauso. Natürlich ist es für die HBL extrem bitter und für den deutschen Handball auch. Aber es ist auch richtig so gehandelt zu haben, ansonsten wäre es ein Desaster geworden, da sich die Zahlungsunfähigkeit des HSV in der nächsten Saison bemerkbar machen würde und dann kämen ganz unangenehme Fragen an die HBL . Dazu ist es einfach nur fair gegenüber den anderen Vereinen die auch schon die Bundesliga aufgrund der Finanzen verlassen mussten.

  • Durch die Stadtvereinsbrille mag es düster aussehen, aber ich halte es für unglaublich arrogant aus der Einwohnerschaft in einer Großstadt ein größeres Recht auf professionellen Spitzensport abzuleiten.

    Natürlich hat die Kleinstadt oder das Dorf nicht viele Chancen wenn Großstadtvereine im großen Stil in einen Sport drängen, aber genau das muss eben auch erst einmal natürlich passieren. Hamburger Spitzendhandball hat die gleiche Berechtigung wie Lemgoer Spitzenhandball. Wenn Hamburger Spitzenhandball aber in dieser Form nicht zu finanzieren ist, ist das keine größere Tragödie als wenn das in jeder Kleinstadt der Fall wäre.

    Es ist Schade das die Liga einen solchen Verein verliert, aber jedes kleine Dorf hat eine größere Existenzberechtigung in Liga 1, solange es besser wirtschaftet.

    Übrigens haben wir vor 15 Jahren den Namen Hamburg noch nicht in Liga 1 gehabt...die Namen Mannheim, Hannover und Berlin allerdings auch nicht. Die Großstädte sind also da und es ist kein negativer Trend, denn auch in Liga 2 ist da so manch ein Verein in Lauerstellung der unter dieses Kriterium fallen würde.


  • Und wie sollte das bitte nachhaltig geändert werden. Vereinen wie Wetzlar, Balingen, Melsungen oder Friesenheim die Lizenz zwangsentziehen und sie an künstliche Produkte oder Fußballtraditionsvereine in Metropolen verschachern. Das kann wohl auch nicht der Weg sein. Dann lieber weiter wie seither...............


  • Na ja, aber die Stadtgröße alleine macht es doch auch nicht. Dass Großstadtvereine mehr bringen als Kleinstadtvereine, widerlegen Beispiele wie Düsseldorf - dort war zuschauermäßig gemessen an der Stadtgröße nun wirklich überhaupt nichts los, ähnlich war es früher auch in München bei Milbertshofen oder Schwabing. Ich denke, man muss einen Mittelweg gehen - natürlich sollte man versuchen, größere Städte als zumindest temporäre Spielorte zu gewinnen, aber es muss auch an anderen Stellen was getan werden, um Handball von seinem veraltet-provinziellen Image zu befreien. Dazu gehören größere, besser ausgestattete, moderne Hallen, die mit dem alten Vorurteil aufräumen, dass Handball noch immer in Turnhallen stattfindet, dazu gehört ein professionelles, gut wirtschaftendes Umfeld (gerade da war Hamburg ja auch eher kein Vorbild), eine bessere Vermarktungsarbeit von Vereinen, Ligen und Verbänden, usw.. Das alles ist aber auch mit kleineren Standorten machbar. In den 80ern und 90ern, als Handball auch noch mehr Stellenwert und Bekanntheit in der Bevölkerung besaß, kannten auch sehr viele Leute Gummersbach, Göppingen oder Minden; dass es sich um kleine Städte handelte, war da offenbar auch wurscht. Bis auf Essen gab es damals eigentlich gar keinen Großstadt-Verein, der dauerhaft erfolgreich war. Und Kiel ist jetzt auch nicht die Riesen-Metropole.

  • ich muss mich korrigieren: auch ohne den HSV spielen 7 HBL-Vereine in Städten ab 100.000 EW. Hatte Aufsteiger Erlangen nicht berücksichtigt.

    Foyer Des Arts: Wissenswertes Über Erlangen Lyrics

    "
    "Sagen Sie mal junger Mann, ich hätte mal ´ne Frage.
    Da rechts da steht doch so ´ne Kirche, wie heißt die denn?"

    Das ist ein netter junger Mann,
    was der sich alles merken kann.
    Es gibt ja so viel Wissenswertes über Erlangen.
    Wissenswertes, Wissenswertes über Erlangen...

    Merken Sie sich eines: Erlangen liegt nicht im Sauerland!
    Hier rechts das neue Schwimmzentrum,
    zum Schwimmen, Trimmen, Sonnenbaden.
    Diese Seite Erlangens ist weithin unbekannt.

    Das ist ein netter junger Mann,
    was der sich alles merken kann.
    Es gibt ja so viel Wissenswertes über Erlangen.
    Wissenswertes, Wissenswertes über Erlangen...

    Hier links ist eine Kirche, sie wurde erbaut in der Vergangenheit,
    von einem Baumeister aus dem Sauerland.
    Insbesondere Sonntags wird sie von gläubigen Erlangern gern besucht.
    Das religiöse Leben Erlangens ist breit gefächert und sehr interessant.

    Das ist ein netter junger Mann,
    was der sich alles merken kann.
    Es gibt ja so viel Wissenswertes über Erlangen.
    Wissenswertes, Wissenswertes über Erlangen...

    Jetzt kommen wir zum Marktplatz, im Volksmund auch das Stadtzentrum genannt.
    Hier steht das Alte Rathaus und das neue Shopping-Zentrum.
    Hier steh´n Vergangenheit und Gegenwart dicht beieinander.
    Diese Seite Erlangens nimmt sich imposant aus Und ist sehr interessant.

    Das ist ein netter junger Mann,
    was der sich alles merken kann.
    Es gibt ja so viel Wissenswertes über Erlangen.
    Wissenswertes, Wissenswertes über Erlangen...

    "Sagen Sie mal junger Mann, ich hätte mal ´ne Frage. Sind Sie ein echter Erlanger?"
    - "Ja ja, ich bin von Erlangen."
    " Ein waschechter Erlanger?"
    - "Ja, ich bin gerne in Erlangen."
    "Ich liebe den Humor der Erlanger."
    - "Das stimmt. Ha ha"
    "Dieser Mutterwitz."
    - "Ja, ja"
    "Und die Erlanger sind so gastfreundlich."
    - "Ja, ja"
    "Und die modernen Bauten..."
    - "Ja, ja"
    "... und dennoch traditionsbewußt."
    "Ja ja es stimmt. Die Erlanger sind wirklich gastfreundlich."
    - "Hm hm."
    "Aber hier liegen ja so viele Zigarettenkippen auf der Straße."
    - "Naja"
    "Martha, bei uns in Bielefeld ist das ja alles viel sauberer."
    - "Hören Sie mal zu. Die Bielefelder sind doch so mundfaul."
    "Also wenn ich auch einmal etwas sagen darf. Am gastfreundlichsten sind doch die Isarlohner.Und auch die jungen Leute in Isarlohn, sind immer so gepflegt. Sicher, Jeanshosen tragen sie ja heut´ alle. Da hat man ja nicht ´gegen. Aber sauber..."
    - "Alle jungen Leute in Erlangen sind auch sehr adrett und grüßen im Treppenhaus wenn man sie trifft."
    "Also ich hab´ mal ´ne Führung durchs Edelsteinmuseum. Sie wissen ja - Idaoberstein. Was sach ich, ein wunderbarer Führer. So ein Student.... lange Haare, aber eben sehr freundlich und hilfsbereit"
    - (Ja die Erlanger sind gastfreundlich.)
    "...Die Idaobersteiner sind ja überhaupt sehr hilfsbereit."
    - "Da mögen Sie aber noch Glück gehabt haben. Ich hab ja auch mal eine Führerin gehabt, im Marmelandenmuseum von Schwarthau. Ach, die zotteligen Haare hingen der so ins Gesicht und auch in den Mund wenn sie sprach. Widerlich."
    "Ja ja, die im Norden sind sowieso ein ganz anderer Menschenschlag."
    - "Die im Norden."
    "So humorlos!"
    - "Ja ganz humorlos, schrecklich..."
    - "...Ausgesprochen"
    "Bis die mal den Mund aufkriegen..."
    - "Ja, das kann man von den Erlangern nicht sagen."
    - (Ja die Erlanger sind gastfreundlich.)
    "Gott sei Dank. Die haben ja eine ganz besondere Herzlichkeit. Und wenn man mal ein Gasthaus geht. Da ist ein ganz besonderes Flair. Das gibt´s eben nur in Erlangen"
    - "Also ich komme aus Wolfsburch. Bei uns ist es doch auch sehr schön. Die Stadt hat auch so ein eigenes Flair. Man kann das gar nicht richtig beschreiben"
    - "Also haben Sie denn in Wolfsburg auch so nette ... wo man mal ´nen Kaffee trinken kann, schön mittags..."
    ""


  • Kleines OT, aber wenn es Holger Kaiser wird, beglückwünsche ich die HBL :hi:


    Warum wird der Kaiser eigentlich in Magdeburg und Flensburg auch nach (zum Teil) Jahren immer noch so gedisst? Weil er die finanziellen Schieflage aufgedeckt hat? :pillepalle: Er hat doch in beiden Vereinen grundsolide Arbeit geleistet, um nicht gleich davon zu sprechen, daß er diese saniert hat. Mal abgesehen davon, daß er maßgeblich mit daran beteiligt ist, daß die HBL konsequent bleibt und somit bald das Fragezeichen aus diesem Thread verschwinden müsste.

    Da er ja erst seit zwei Jahren bei der HBL ist, kann mir nicht vorstellen, daß er ein ernsthafter Kandidat ist. Aber verglichen mit anderen kursierenden Kandidaten wie Geerken oder einer der beiden Eurosport-Schwätzer, wäre er ja mal sowas von mein Wunschkandidat.


    Sorry für OT

    Einmal editiert, zuletzt von Borah (4. Juni 2014 um 16:14)

  • So ganz stimmt es ja auch nicht, das im hamburger Umland kein Handball stattfindet.

    Es gibt sogar eine Zweitligalizenz.... die auch dringend Geld gebrauchen könnte und damit kaufbar wäre.

    Man könnte den Hamburger Weg weiter beschreiten. Das Namensgebilde SSVHUHSVHHH finde ich auch fast so spannend, wie die Aussicht auf das Maskottchen "Hummelfrog". Als Vereinsfarben schlage ich blau-grün vor.

    Passend zur grünen Farbe löst sich auch das Hallenproblem ganz von alleine. In einer nahen Hansestadt steht eine sinnlos gebaute Halle komplett leer.

    Zur Vorsicht:

    :D

  • ...und ich dachte immer Friesenheim ist ein Stadtteil von Ludwigshafen und knackt die 100.000 Einwohner locker....daß die Friedrich Ebert-Halle deswegen trotzdem nicht voll wird könnte sich ja nach dem Aufstieg ändern.....

    keep cool

  • Die Diskussion um Spitzenhandball in der Großstadt ist beispielsweise in Stuttgart sehr alt. Die Zahl der gescheiterten Vereine reicht von Scharnhausen über Pfullingen bis Kornwestheim bzw. Ludwigsburg. Das im letztgenannten Fall gewählte Konstrukt scheiterte bereits im Ansatz: Insolvenz. Übrigens ist der SV Kornwestheim ein gutes Beispiel, wie man sich aus eigener Kraft, mit einer überragenden Jugendarbeit, aus der Landesliga (!) wieder in die 3. Liga hocharbeitet. Jetzt unternimmt der TV Bittenfeld einen neuen Anlauf Richtung Bundesliga - man spielt in Stuttgart, gibt aber den Dorfverein. Mal sehen, ob das klappt. Ich drücke dem TVB ebenso die Daumen wie der SG BBM, die einen ganz eigenen Weg geht. Und, btw, Balingen in der Tabelle hinter sich lassen wird :hi:

    Übrigens halte ich die von chruschtschow erwähnten Beispiele BBL und DEL nur sehr bedingt für nachahmenswert. Schon die Vereinsnamen in der BBL sind abschreckende Beispiele für missverstandenes Holzhammer-Marketing. Peinlich. Und die DEL? Man muss eigentlich nur noch darauf warten, dass die Vereine in einer Sonder-Ausscheidungsrunde nach dem Motto 'Best of 45' gegen sich selbst spielen. Beides kann man für den Handball nicht wirklich wollen.

    Übrigens war in den 1960er-Jahren mit dem SV Möhringen ein Stuttgarter Verein einige Zeit in der ersten Liga vertreten. Seither allerdings scheint neben dem VfB nichts mehr zu funktionieren. Noch zumindest.

  • zur Grosstadtbetrachtung:

    Kiel, Mannheim, Berlin,Melsungen (Kassel), Magdeburg, Hannover,BHC, Friesenheim (Ludwigshafen);Erlangen - also ich bin bei 9 Grosstädten über 100.000.... .

  • Warum wird der Kaiser eigentlich in Magdeburg und Flensburg auch nach (zum Teil) Jahren immer noch so gedisst?


    OT: der SGW-Fan ist bislang der einzige Flensburger Fan von dem ich das lese! Kaiser wurde zB in der Flensarena durchaus herzlich begrüßt.

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Ob das Final Four jetzt trotzdem Hamburg bleibt ?
    Oder ob der Ausrichtungsort neu ausgeschrieben wird ? ?(

    Ich hoffe nicht, immerhin findet das Turnier schon knapp 20 Jahre in HH statt. Jetzt wäre es endlich wieder ein neutraler Austragungsort^^

  • Ich hoffe nicht, immerhin findet das Turnier schon knapp 20 Jahre in HH statt. Jetzt wäre es endlich wieder ein neutraler Austragungsort^^

    Es gibt doch gar keinen Grund aus Hamburg wegzugehen. Wenn es keinen Heimvorteil gibt, dann fällt ja sogar wieder ein Grund, der gegen den Standort gesprochen hat, weg. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Und wie sollte das bitte nachhaltig geändert werden. Vereinen wie Wetzlar, Balingen, Melsungen oder Friesenheim die Lizenz zwangsentziehen und sie an künstliche Produkte oder Fußballtraditionsvereine in Metropolen verschachern. Das kann wohl auch nicht der Weg sein. Dann lieber weiter wie seither...............

    Sie fragen mich, wie man das nachhaltig ändern kann und beantworten dann die Frage. Das kann doch wohl nicht der Weg sein.

    Ich kenne einen möglichen Weg. Vielleicht werde ich ihn mal an entsprechender Stelle - gewiss nicht hier - zur Diskussion stellen.

    Übrigens haben wir vor 15 Jahren den Namen Hamburg noch nicht in Liga 1 gehabt...die Namen Mannheim, Hannover und Berlin allerdings auch nicht. Die Großstädte sind also da und es ist kein negativer Trend, denn auch in Liga 2 ist da so manch ein Verein in Lauerstellung der unter dieses Kriterium fallen würde.

    Also: ich war in den 80er schon beim Erstliga-Handball in Berlin. Auch in München. Ich habe auch Wallau-Massenheim in den 90ern mir in der Walter-Köbel-Halle in Rüsselsheim angesehen. Die Ballsporthalle in Frankfurt hat ja nicht funktioniert.

    Ach so: ich komme aus der Provinz, lebe wieder in der Provinz - und bin die letzten Jahre zum HSV-Handball gegangen.

    Na ja, aber die Stadtgröße alleine macht es doch auch nicht. Dass Großstadtvereine mehr bringen als Kleinstadtvereine, widerlegen Beispiele wie Düsseldorf - dort war zuschauermäßig gemessen an der Stadtgröße nun wirklich überhaupt nichts los, ähnlich war es früher auch in München bei Milbertshofen oder Schwabing. Ich denke, man muss einen Mittelweg gehen - natürlich sollte man versuchen, größere Städte als zumindest temporäre Spielorte zu gewinnen, aber es muss auch an anderen Stellen was getan werden, um Handball von seinem veraltet-provinziellen Image zu befreien. Dazu gehören größere, besser ausgestattete, moderne Hallen, die mit dem alten Vorurteil aufräumen, dass Handball noch immer in Turnhallen stattfindet, dazu gehört ein professionelles, gut wirtschaftendes Umfeld (gerade da war Hamburg ja auch eher kein Vorbild), eine bessere Vermarktungsarbeit von Vereinen, Ligen und Verbänden, usw.. Das alles ist aber auch mit kleineren Standorten machbar. In den 80ern und 90ern, als Handball auch noch mehr Stellenwert und Bekanntheit in der Bevölkerung besaß, kannten auch sehr viele Leute Gummersbach, Göppingen oder Minden; dass es sich um kleine Städte handelte, war da offenbar auch wurscht. Bis auf Essen gab es damals eigentlich gar keinen Großstadt-Verein, der dauerhaft erfolgreich war. Und Kiel ist jetzt auch nicht die Riesen-Metropole.

    Ich hatte dem HSV seiner Zeit (2006) eine Marketingstrategie (deren Umsetzung für absolut geringes Geld möglich gewesen wäre und für deren Erfolg ich garantiert hätte) präsentiert, die aber keine Beachtung fand, weil man davon ausging, das mit dem sportlichen Erfolg auch der wirtschaftliche kommen würde. Und den sportlichen Erfolg wollte man sich erkaufen. Wir - die damalige HSV-Geschäftsführung und ich - haben dann eine Vereinbarung zur Sponsorenakquisition getroffen und kaum war diese unterzeichnet, war die Geschäftsführung entlassen und die neue Geschäftsführung teilte mir, als ich um einen Termin zum persönlichen Kennenlernen bat, mit, dass sie -also er - daran kein Interesse habe, denn man wolle zukünftig mit einem führenden Sportvermarkter zusammenarbeiten und der würde ein Rundum-sorglos-Paket bieten. Ich bat dann um die Auflösung der Vereinbarung und meinte, dass er dann ja die halbe Geschäftsstellen-Mannschaft entlassen müsste. Mit dem Vermarkter hat es wohl nicht geklappt, dafür gehörte seine Ehefrau bald darauf zur HSV-Belegschaft.

    Eigentlich könnte ich das Scheitern des HSV mit Schadenfreude/Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Zumal ich es glücklicherweise nicht nötig habe, zu arbeiten.

    Durch die Stadtvereinsbrille mag es düster aussehen, aber ich halte es für unglaublich arrogant aus der Einwohnerschaft in einer Großstadt ein größeres Recht auf professionellen Spitzensport abzuleiten.

    Ich bin der Meinung, dass der Profi-Handballsport und hauptsächlich seine Protagonisten, die Spieler, größere Beachtung und mehr Geld für ihre Leistung verdient haben. Und das dieser Sport in Arenen gehört. Nicht mehr, nicht weniger. Und das ist unheimlich arrogant.


  • Und wie sollte das bitte nachhaltig geändert werden. Vereinen wie Wetzlar, Balingen, Melsungen oder Friesenheim die Lizenz zwangsentziehen und sie an künstliche Produkte oder Fußballtraditionsvereine in Metropolen verschachern. Das kann wohl auch nicht der Weg sein. Dann lieber weiter wie seither...............


    Es geht doch gar nicht darum Dorfvereine aus der Bundesliga mit Zwang zu entfernen oder mit aller Gewalt Vereine in den Metropolen zu etablieren.

    Sieh den Beitrag von chruschtschow als nüchterne Bestandsaufnahme. Obwohl die HBL und zahlreiche Vereine sich eine Professionalisierung der Strukturen und bessere Vermarktung des Produktes Handball auf die Fahnen schreiben und sich regelmäßig selber zur Mannschaftssportart Nr. 2 erklären, zeigen die nüchternen Zahlen, dass die 1. Bundesliga als sportlich weltbeste Handballliga mit den internationalen Topspielern wirtschaftlich z.B. in Bezug auf Zuschauerzahlen und Saisonetats/Umsätze gerade einmal gleichauf ist mit den international drittklassigen deutschen Basketball- und Eishockeyligen BBL und DEL. Global gesehen ist der Stellenwert des Handballs ein Witz. Die Zuschauerstruktur in den Hallen spiegelt den provinziellen Charakter der Sportart wider. Der Handball funktioniert augenscheinlich dort, wo er mangels Alternativen der Einäugige unter den Blinden ist. Basketball schafft es ein wesentlich jüngeres Publikum anzusprechen - und das liegt meiner Meinung nach nicht allein an der Sportart selber sondern an der globalen Vermarktung und dem transportierten Image. Bringen internationale Sportartikelhersteller Handball-Kollektionen raus? Spielen Jugendliche nachmittags auf der Straße oder bei Jugendtreffs Handball? Die AOK als neuer Trikotsponsor der Nationalmannschaft vertrahlt auch nicht gerade einen hippen Flair.

    Die Feststelllung, dass dem Handball ein konservativer Provinzmief anhängt sollte nicht als Vorwurf an ebendiese kleineren Vereine verstanden werden, sondern als mahnende Feststellung an diejenigen der meinen, der Handball sei Mannschaftssportart Nr. 2 in Deutschland und habe z.B. umfassende Liveübertragungen im Free-TV verdient.

  • Ich bin der Meinung, dass der Profi-Handballsport und hauptsächlich seine Protagonisten, die Spieler, größere Beachtung und mehr Geld für ihre Leistung verdient haben. Und das dieser Sport in Arenen gehört. Nicht mehr, nicht weniger. Und das ist unheimlich arrogant.

    Jain, das ist jetzt nur noch schwammig. Denn was ist eine Arena? Meinst du damit große Hallen mit 10.000+? Das funktioniert nur in Kiel, gerade Hamburg und Mannheim sind doch immer gute Beispiele dafür, wie selten diese Kapazitäten ausgenutzt werden. Dabei sind deren Spiele gut besucht, nur eben nicht so gut das diese Arenen ausgefüllt werden. Es hat einen Grund warum Gummersbach das Projekt Köln-Arena wieder aufgegeben hat.

    Nach allem zu urteilen was du schreibst, wünschst du dir eine Art Glamour für unseren Sport, den dieser einfach nicht hat. Handball hat ne natürliche Zuschauergrenze und gerade deswegen ist er eben auch in kleineren Städten möglich. Mir ist das jedenfalls lieber als das System der DEL wo Vereine kurzerhand weiterverkauft werden, wenn irgendwas nicht klappt.