Angesichts von Paris und Vezprem und Kielce und ... und ... und ... ist das nicht verwunderlich. Die Folge ist dann für Vereine, die keinen "Gönner" im Hintergrund haben, dass sie Spitzenspieler nur im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten beschäftigen und ansonsten auf solide Spieler, die nicht dieser Gruppe angehören, setzen, interessante Nachwuchsleute zu günstigeren Konditionen beschäftigen und/oder versuchen, durch gute Nachwuchsarbeit wenigstens einige Positionen mit Eigengewächsen zu besetzen. Diese Politik fährt z.B. Flensburg seit einigen Jahren durchaus erfolgreich, die Füchse tun dies auch, Magdeburg sowieso. Da gibt es reichlich Beispiele. Auch Kiel hat damit mittlerweile begonnen.
Und wenn ich ehrlich sein soll, ich finde das gut. Nicht nur, weil es die Identifikation mit dem Verein fördert, sondern auch, weil die Vereine so eine höhere Motivation haben, etwas für den eigenen Nachwuchs zu tun, und weil es die Idenfikation mit dem Verein fördert.
Die Taktik junge Talente entweder aus der eigenen Jugend heranzuführen oder gezielt aus Nachbarligen zu scouten (wie eben Flensburg), sie auszubilden und zu Spitzenspielern zu formen, hat aber eben eine endliche Komponente. Wenn diese Spieler dann eben "fertig" sind, gehen sie zu den richtig reichen Vereinen, ob nun international oder eben zu Kiel oder Hamburg. Für Flensburg ist es glaube ich recht vorteilhaft wenn der HSV wegfällt, zumindest was den eigenen Kader angeht, denn in der Regel ist ein Teil der Attraktivität an den Nordvereinen die regionale Nähe zur skandinavischen Heimat.
Für die restliche Liga dürfte sich wenig ändern, da Hamburg durch die aufstrebenden osteuropäischen Vereine mehr als ersetzt werden dürfte. Hat man also ein Talent ist das auch nicht "sicherer" als früher.