HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • So langsam ist die Diskussion müßig. Wer so ein Unternehmen führt wie die Verantwortlichen der

    HSV Handball Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG
    gehört Kaufmännisch geächtet. Sie hatten alle Chancen und wurden explizit in ihre Pflichten eingewiesen. Trotzdem waren sie nicht in der Lage entsprechend Kaufmännischen Vorgaben zu handeln. So bitter es für den Verein ist. Wer seinen Spielbetrieb von solchen Versagern organisieren lässt hat am Ende einfach Pech.

    Freut mich, dass ich nicht der einzige hier bin, der so denkt.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Freut mich, dass ich nicht der einzige hier bin, der so denkt.

    Ich sehe es anders! Über andere Personen ohne detaillierte Infos, die hier m.E. nicht komplett vorliegen, abschließend so zu urteilen ist nicht meine Art! Das kann natürlich jeder für sich selbst anders entscheiden. Ich respektiere deine/ eure Meinung, kann sie aber nicht akzeptieren. :hi:

  • Irgendwie wird mir das Ganze hier viel zu emotional diskutiert. Wobei prinzipiell (fast) jeder in irgendeinem Winkel „Argumente“ bringt, die nachvollziehbar sind. Das gilt sowohl pro, als auch contra Lizenz für den HSVH. Genau das ist ja jetzt die Herkulesaufgabe des Schiedsgerichts, da eine möglichst emotionsarme Lösung – und Entscheidung – zu finden.

    Was mich allerdings mächtig stört, ist das permanente Verweisen auf irgendeine „Planungssicherheit“. Was ist das? Wofür soll das gut sein? Ich bin der Meinung, dass ausnahmslos jeder zu jedem Zeitpunkt Planungssicherheit hat. Und wenn die schlimmstenfalls eben so aussieht, dass man mit absoluter Sicherheit keinerlei Planung machen kann. Fakt ist, dass eine Saison bis zum 30.06. eines Jahres geht. Für alle und jeden. Wer früher seine vollständige Freiheit in Form von nötigen Punkten sowie plausiblen Finanzrechnungen für die Lizensierung beschafft hat, ist in einer glücklichen Lage. Alle anderen müssen eben weiterbibbern. Das war so, das ist so und das wird auch immer so bleiben.

    Weiterführend können Verträge von jedem zu jeder Zeit geschlossen werden – mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen selbstverständlich. Der eine tut das defensiv und wirtschaftet tatsächlich nur mit sicherem Status und sicheren Geldern, der andere geht mehr Risiko oder setzt Gelder ein, die bestenfalls schwammig abgesichert, mitunter auch imaginär sind. Auch hier gilt: Jeder entscheidet für sich ganz allein, welchen dieser Wege er gehen möchte. Niemand hat auf andere zu schauen oder gar andere für ihren Weg zu kritisieren. Jedenfalls nicht, solange bis zum 30.06. für alle klar ist, was ab dem 01.07 passieren wird.

    Dass die Realitäten selbstverständlich völlig anders aussehen, dass Verträge Wochen, manchmal Monate vorher geschlossen als öffentlich verkündet werden, dass Spieler die eigene Absicherung wichtiger ist als post-vertragliche Loyalität zum Arbeitgeber, sind die Auswüchse eines teils aus den Fugen geratenen Transfergebarens. Es wirkt befremdlich, wenn jemand eine oder zwei Wochen eher „Planungssicherheit“ haben möchte, während Vertragsabschlüsse im Umfeld auf zwei Jahre in die Zukunft getätigt werden. Das ist schon ein Stück merkwürdig, auch bei „großen“ Vereinen. Ich erinnere da an das Jahr, als beim THW Kiel plötzlich der Alarm losging, als das frühe Aus im DHB-Pokal fast zur Katastrophe geführt hätte. Damals hat eigentlich nur noch die Champions League das Schlimmste verhindert. Nennt man sowas dann auch „Planungssicherheit“, wenn man vermeintlich harmlose Saisonziele mit existenziellen Notwendigkeiten verwechselt?

    Bleibt die Gleichbehandlung. Wieso wird der BHC eigentlich nicht gleichbehandelt mit dem HSVH? Das Argument „wenn wir so gewirtschaftet hätten wie der HSVH, wären wir nicht 17.“ ist vollkommener Kappes. Warum hat das der BHC denn nicht getan? Sollte Hamburg die Lizenz nun doch noch erhalten, haben sie – so irrsinnig und bekloppt sich das anhört, im Gegensatz zum BHC (beispielhaft genannt …) eben alles richtig gemacht und die für viele gar nicht sichtbaren Bereiche hinter dem Regelwerk nicht nur entdeckt, sondern zum eigenen Vorteil genutzt. Ist das verwerflich?

    Ja, natürlich! Aber trotzdem eine Option, die außer dem BHC (beispielhaft genannt …) auch jeder andere Club hätte ziehen können. Das Spiel mit dem absoluten Risiko. Nein, es gibt eben leider keine Zusatzpunkte für Moral oder Fairness oder auch nur den ehrenhaften Willen, alle Regeln beachten zu wollen. Falls der HSVH vor dem Schiedsgericht das Zugeständnis der Lizenz bekommt, ist der sportlich 17. abgestiegen. Passt mir persönlich ehrlich gesagt überhaupt nicht, ich sehe da aber leider keinerlei andere Chance (mehr). Denn je mehr und je länger man überlegt: Die Anarchie vor dem Regelwerk steht jedem jederzeit offen. Solange man – warum auch immer – letztinstanzlich damit durchkommt, ist praktisch alles legitim. Ich erwähnte es in einem vorherigen Posting schon einmal: Der riesengroße Verlierer in dieser Geschichte ist am Ende die HBL, die mit dem eigenen Regelwerk nicht Herr im eigenen Haus ist. Fast schon peinlich.

    Da kommt von mir zum Ende nochmal ein verklärtes „leider“. Aber im modernen Spitzensport, in dem es um viel, viel Geld geht, ist kein Platz für emotionales Weinen um die böse, unfaire, moralfreie Welt, die den eigenen Lieblingsverein in den Abstieg zwingt. Wobei doch der einfachste Weg zur Vermeidung der gewesen wäre, den der HSVH scheinbar ganz frech, wenn auch extrem risikoreich, gegangen ist. Fressen oder gefressen werden. Die Regeln können noch so fest und vermeintlich sicher ausformuliert werden, es wird immer irgendjemanden geben, der sie für sich (und damit zum Schaden anderer) auszuhebeln versucht.

  • oder kurz gesagt:

    a) für den Fall dass Hamburg drin bleibt: der Ehrliche ist der Dumme.

    b) für den Fall, dass Hamburg rausfliegt: ehrlich währt am Längsten.

  • Und alle "Ehrlichen" sollten geschützt werden.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • a) für den Fall dass Hamburg drin bleibt: der Ehrliche ist der Dumme.

    Das ist ein voreiliger Schluss. Hier und in den Medien werden Zahlen kolportiert, die man seitens des HSVH und auch der HBL nie so bestätigt hat. Jemanden als unehrlich zu bezeichnen ohne die genauen Fakten zu kennen, ist für mich ein unredliches Gebahren. Sollte der HSVH alles auf Kante genäht haben und sie bleiben sportlich in Liga 1 haben sie alles korrekt gemacht und der BHC sportlich eben nicht. Bis zum Eklat wurde u.a. auch hier drüber heftig debattiert weshalb der BHC seine PS nicht auf die Straße gebracht hat. Es wurde nach Schuld gesucht und wie immer der Trainer gecancelt. Der BHC muss sich auch erst einmal an die eigene Nase fassen, was im eigenen Haus alles verkehrt lief, dass man in diese Situation geraten ist.

  • ich habe versucht, auf pointierte Weise den sehr guten und zugleich sehr langen Beitrag von User wmk zusammenzufassen, nicht, die Situation aus meiner Sicht zu umschreiben.

    okay dann ist das ein bißchen verkehrt rübergekommen. Ich will dich auch nicht als unredlich bezeichnen, sondern will nur aufzeigen, das es Leute gibt, die so argumentieren. Dies empfinde ich als unredlich.

  • Schwierig wenn zwei Themen vermischt werden.

    Der BHC hat die Qualität seines Kaders überschätzt und wurde zudem durch eine Reihe von Verletzungen wichtiger Spieler zusätzlich gebeutelt. Ein paar knappe Niederlagen und dann eine Panikspirale. Sowas führt dann halt auch Mal zu einem unerwarteten Abstieg.

    Der HSVH hat über mehrere Jahre mal wieder über seine Verhältnisse gewirtschaftet und unterschätzt wie schwer es ist, eine große Etatlücke zu decken. Dann hat man wohl unterschätzt wie ernst es die HBL mit den Auflagen zur Erteilung der Lizenz meint. Sowas führ dann halt auch mal zu einem unerwarteten Lizenzentzug.

    Egal wie es ausgeht, bei beiden Teams gab es gravierende Fehleinschätzungen beim Management. Und nun warten wir gespannt auf den Ausgang des Trauerspiels.

  • Schwierig wenn zwei Themen vermischt werden.

    Der BHC hat die Qualität seines Kaders überschätzt und wurde zudem durch eine Reihe von Verletzungen wichtiger Spieler zusätzlich gebeutelt. Ein paar knappe Niederlagen und dann eine Panikspirale. Sowas führt dann halt auch Mal zu einem unerwarteten Abstieg.

    Der HSVH hat über mehrere Jahre mal wieder über seine Verhältnisse gewirtschaftet und unterschätzt wie schwer es ist, eine große Etatlücke zu decken. Dann hat man wohl unterschätzt wie ernst es die HBL mit den Auflagen zur Erteilung der Lizenz meint. Sowas führ dann halt auch mal zu einem unerwarteten Lizenzentzug.

    Egal wie es ausgeht, bei beiden Teams gab es gravierende Fehleinschätzungen beim Management. Und nun warten wir gespannt auf den Ausgang des Trauerspiels.

    Genau so ist es!

    Da wir hier aber im Thread des HSV-Abgesang sind, ist hier die sportliche (Fehl-)Leistung des BHC relativ uninteressant

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • Sollte der HSVH alles auf Kante genäht haben und sie bleiben sportlich in Liga 1 haben sie alles korrekt gemacht und der BHC sportlich eben nicht.

    Wenn deine Naht darauf angelegt ist, dass dir n Tag vor Ablauf der zusätzlich eingeräumten Frist und damit weit nach Ablauf der Zusammenstellung der Lizenzunterlagen, n Gönner den du erst seit einem Jahr kennst, 4,1 Mio überweisen wird, dann bist du n ziemlich tapferes Schneiderlein.

    Schön für den Standort Hamburg, dass da Leute wie Philipp Müller rumspringen, aber darauf zu bauen, dass stets einer von denen dann einspringen wird, natürlich nur aus ehrenwerten Motiven heraus, ist schon ziemlich nah an Dreistigkeit. Und auch weniger erbahres hanseatisches Kaufmannstum, sondern eher so Scheich- bzw Oligarchen-Style wie wir es in der Premier League zu Hauf sehen können.

    woo woo woo - you know it, bro

  • In Hamburg wurde mal wieder mit der ganz heißen Nadel gestrickt und am Ende hat man mit diesem Investment Typen halt ein paar Maschen zuviel fallen lassen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen!

  • Wie kann es eigentlich sein, dass ein Manager eines Vereins ( Konkurrent vom HSV ) im Präsidium sitzt und dementsprechend auch über den Fall Hamburg mitentscheidet ??

    Davon mal abgesehen, dass dieser besagte Herr aufgrund seiner Position jetzt den HSV in und auswendig kennt inkl aller Finanzen etc !

    Man stelle sich nur mal vor, dass u.a. Watzke über die Zukunft von Bayern entscheiden würde...