HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Generell sehe ich ein grosses Problem darin, dass es überhaupt zu dieser Situation jetzt gekommen ist.

    Offensichtlich sind die Regeln und Abläufe immer noch nicht wasserdicht.

    Und noch eine Frage: wozu braucht man jetzt generell dieses Schiedsgericht? Wesentlich einfacher wäre es doch, die Liz. komission als oberste Instanz entscheiden zu lassen ?!

    Also entweder spare ich mir die Komission, die ja offensichtlich ein zahn- und krallenloser Tiger ist und tatsächlich nichts final entscheiden kann oder ich schliesse den Weg zum Schiedsgericht bei der Lizensierung aus, eben weil die Komission oberste Instanz ist!

    Eins von beidem, oder?

    Dann öffnest die Tür für zivile Gerichte, denn ein Rechtsbehelf über ein „neutrales“ Gericht muss zumindest einmalig ermöglicht werden

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • Genau das ist vielleicht auch das Problem, dass der §8.7 schwammig formuliert ist und je nach Verständnis unterschiedlich ausgelegt werden kann. Nach wie vor glaube ich aktuell nicht an eine 19er -Liga. Wenn der HSV die Lizenz noch erhalten sollte, kann ich momentan keine Benachteiligung für den BHC erkennen, die eine Ligaaufstockung rechtfertigen würde:

    - Aktuell steht der BHC auf Platz 17 und ist abgestiegen und muss daher für die 2. Liga planen

    - Wir befinden uns noch in der laufenden Saison 23/24 und die Saison geht bis zum 30.06.24, alle Entscheidungen zur Lizenz sollen noch (deutlich) vor diesem Termin entschieden werden (somit fällt das damalige HBW-Szenario aus 2014 weg)

    - Es ist noch nicht mal sicher, ob der BHC nach dem letzten Spieltag auf Platz 17 steht, er kann theoretisch noch 18., oder auch noch 16. werden, der BHC hat aktuell also so oder so maximale Planungsunsicherheit

    Erklär mir mal bitte, warum es deiner Meinung nach trotzdem zu einer 19er-Liga kommen sollte, wie begründest du das?

    Ich sehe da ehrlich gesagt keine schwammige Formulierung und finde eher deine Interpretation ziemlich weit hergeholt. Die Planungsunsicherheit sehe ich ebenso nicht, Hamburg hat keine Lizenz bekommen, das ist das Ergebnis des Lizensierungsverfahrens. Dass sie dagegen klagen ist ihr gutes Recht, ändert aber nichts daran, dass das die grundsätzliche Entscheidung der Lizensierungskommission war. Daher ist völlig egal ob Platz 16 oder 17. Nach unten hin hat man 6 Punkte und 35 Tore Vorsprung und Balingen spielt noch u.a. in Magdeburg. Jeder Tabellen-16. würde bei einem solchen Vorsprung auf den Tabellen-17. für die 1. Liga planen. Keiner weiß, wie lange das Schiedsgerichtverfahren dauern wird. Wer sagt denn, dass das Schiedsgericht nicht wie damals die Lizenz unter irgendwelchen Bedingungen erteilt, die dann nochmal erfüllt werden müssen? Da stellt sich dann die Frage - insbesondere, sollte man zum Zeitpunkt der Entscheidung schon sicher 17. oder besser sein - wieviel Planungssicherheit genug ist. Wenn Verträge zum 30.06. auslaufen, wird es wohl kaum reichen, mit den Spielern da am 30.06. drüber zu reden. Jetzt kann man diskutieren: Wie viel Zeit braucht man? Eine Woche? Zwei? Drei? Vier?…

    Die Kraft in uns.

  • Also entweder spare ich mir die Komission, die ja offensichtlich ein zahn- und krallenloser Tiger ist und tatsächlich nichts final entscheiden kann oder ich schliesse den Weg zum Schiedsgericht bei der Lizensierung aus, eben weil die Komission oberste Instanz ist!

    Eins von beidem, oder?

    Nicht unbedingt. Ein wesentliches Element eines Rechtsstaats ist die Möglichkeit, Entscheidungen überprüfen zu lassen. Und das ist aus guten Gründen auch hier so. Entscheidungen, die nicht wenigstens einmal überprüf- und damit korrigierbar sind, öffnen Missbrauch Tür und Tor.

  • Generell sehe ich ein grosses Problem darin, dass es überhaupt zu dieser Situation jetzt gekommen ist.

    Offensichtlich sind die Regeln und Abläufe immer noch nicht wasserdicht.

    Und noch eine Frage: wozu braucht man jetzt generell dieses Schiedsgericht? Wesentlich einfacher wäre es doch, die Liz. komission als oberste Instanz entscheiden zu lassen ?!

    Also entweder spare ich mir die Komission, die ja offensichtlich ein zahn- und krallenloser Tiger ist und tatsächlich nichts final entscheiden kann oder ich schliesse den Weg zum Schiedsgericht bei der Lizensierung aus, eben weil die Komission oberste Instanz ist!

    Eins von beidem, oder?

    Ich vermute: Die HBL hat einvernehmlich (unter Verzicht auf "ordentliche" Gerichtsbarkeit) mit allen Beteiligten ein Verfahren installiert. Ich glaube kaum, dass die Vereine dem zugestimmt hätten, wenn es keine Einspruchsmöglichkeit geben würde.

  • So ist es und nicht nur beim THW. Zuschauereinnahmen kann man für die Zukunft nur annehmen, soll heißen auf Basis der Vorjahreszahlen hochrechnen. Mit Sponsoren werden Verträge für die Zukunft nebst der Zahlungen geschlossen. Man kann dass optimistisch oder eher vorsichtig kalkulieren. Danach richten sich letztlich die Ausgaben des Vereins für Spieler etc. Schulden ohne Ende hat z.B. auch Barcelona und sind kein Kriterium, wenn ein Plan besteht, dass sie in der Zukunft getilgt werden können und der Verein liquide bleibt. So funktioniert z.B. die Bundesrepublik Deutschland und weite Teile der EU Länder. Da man sich hier in der HE argumentativ permanent im Kreise dreht, wird man nie zu einem Ergebnis kommen. Alle die auf den HSVH einprügeln und dabei mit der Vorgeschichte argumentieren, sollten sich vor Augen halten, dass die Beteiligten von heute, nichts mit denen von damals zu tun haben. Ein bißchen kommt mir das Ganze so vor als wollte die HBL aus welchen Gründen auch immer ein Exempel statuieren. Außerdem richtet die HBL mit ihrer Entscheidung einen hohen finanziellen Schaden an. Wenn das einzige Kriterium eine einstündige Verzögerung einer Zahlung ist, kann man auch annehmen, dass die HBL es ums Verrecken so will. Jeder Gläubiger würde mit Kußhand eine verzögerte Zahlung von einer Stunde in Kauf nehmen, wenn damit seine Forderungen getilgt werden, als im andern Falle mit viel Glück eine geringe Quote aus der Insolvenzmasse zu erhalten. Da ich kein Jurist bin warte ich es einfach ab und beteilige mich nicht an der juristischen Debatte.

    Für jemanden, der abwarten und nur nach 100%ig abschließend gesicherter Faktenlage urteilen will, bist du gegenüber der HBL ganz schön voreilig in deiner Bewertung.

  • Dann öffnest die Tür für zivile Gerichte, denn ein Rechtsbehelf über ein „neutrales“ Gericht muss zumindest einmalig ermöglicht werden

    Ja, hast recht. stimmt auch wieder.

    Aber diese quasi Entmachtung der LiKomission is schon komisch.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Ich sehe da ehrlich gesagt keine schwammige Formulierung und finde eher deine Interpretation ziemlich weit hergeholt. Die Planungsunsicherheit sehe ich ebenso nicht, Hamburg hat keine Lizenz bekommen, das ist das Ergebnis des Lizensierungsverfahrens. Dass sie dagegen klagen ist ihr gutes Recht, ändert aber nichts daran, dass das die grundsätzliche Entscheidung der Lizensierungskommission war. Daher ist völlig egal ob Platz 16 oder 17. Nach unten hin hat man 6 Punkte und 35 Tore Vorsprung und Balingen spielt noch u.a. in Magdeburg. Jeder Tabellen-16. würde bei einem solchen Vorsprung auf den Tabellen-17. für die 1. Liga planen. Keiner weiß, wie lange das Schiedsgerichtverfahren dauern wird. Wer sagt denn, dass das Schiedsgericht nicht wie damals die Lizenz unter irgendwelchen Bedingungen erteilt, die dann nochmal erfüllt werden müssen? Da stellt sich dann die Frage - insbesondere, sollte man zum Zeitpunkt der Entscheidung schon sicher 17. oder besser sein - wieviel Planungssicherheit genug ist. Wenn Verträge zum 30.06. auslaufen, wird es wohl kaum reichen, mit den Spielern da am 30.06. drüber zu reden. Jetzt kann man diskutieren: Wie viel Zeit braucht man? Eine Woche? Zwei? Drei? Vier?…

    Ich sehe da ehrlich gesagt keine schwammige Formulierung und finde eher deine Interpretation ziemlich weit hergeholt.

    Gut, dann interpretieren wir diesen Satz unterschiedlich, was ja auch nicht schlimm ist

    Die Planungsunsicherheit sehe ich ebenso nicht, Hamburg hat keine Lizenz bekommen, das ist das Ergebnis des Lizensierungsverfahrens. Dass sie dagegen klagen ist ihr gutes Recht, ändert aber nichts daran, dass das die grundsätzliche Entscheidung der Lizensierungskommission war. Daher ist völlig egal ob Platz 16 oder 17. Nach unten hin hat man 6 Punkte und 35 Tore Vorsprung und Balingen spielt noch u.a. in Magdeburg. Jeder Tabellen-16. würde bei einem solchen Vorsprung auf den Tabellen-17. für die 1. Liga planen.

    Gäbe es jetzt kein Lizenz-Thema beim HSV, hätte der BHC ebenso keine Planungssicherheit, denn es ist eben nicht egal ob Platz 16 oder 17, denn es macht eine Ligazugehörigkeit aus und aktuell müsste der BHC auch ohne die HSV-Situation, so oder so für beide Ligen planen. Also entsteht hier aktuell kein Nachteil zu einer "normalen" Saison.


    Keiner weiß, wie lange das Schiedsgerichtverfahren dauern wird. Wer sagt denn, dass das Schiedsgericht nicht wie damals die Lizenz unter irgendwelchen Bedingungen erteilt, die dann nochmal erfüllt werden müssen? Da stellt sich dann die Frage - insbesondere, sollte man zum Zeitpunkt der Entscheidung schon sicher 17. oder besser sein - wieviel Planungssicherheit genug ist. Wenn Verträge zum 30.06. auslaufen, wird es wohl kaum reichen, mit den Spielern da am 30.06. drüber zu reden. Jetzt kann man diskutieren: Wie viel Zeit braucht man? Eine Woche? Zwei? Drei? Vier?…

    Letztlich weiß das keiner, das stimmt. 2014 wurde die Lizenzierung für alle Vereine erst am 15.05.2014 verkündet, 2024 war das schon am 17.04.24, also fast ein Monat früher. Komplett abgeschlossen, also mit allen Instanzen, (Nach-)Erfüllung aller Auflagen/Bedingungen und der Erteilung der Lizenz an den HSV, wurde das ganze damals am 01.07.2014. Rechnet man die Zeitdauer von damals auf heute um (47 Tage Dauer), dann wäre das gesamte Verfahren dieses mal bereits am 03.06.2024 abgeschlossen, also genau 1 Tag nach dem letzten Spieltag in dieser Saison.

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    4 Mal editiert, zuletzt von oko (8. Mai 2024 um 11:41)

  • 1) Gäbe es jetzt kein Lizenz-Thema beim HSV, hätte der BHC ebenso keine Planungssicherheit, denn es ist eben nicht egal ob Platz 16 oder 17, denn es macht eine Ligazugehörigkeit aus und aktuell müsste der BHC auch ohne die HSV-Situation, so oder so für beide Ligen planen. Also entsteht hier aktuell kein Nachteil zu einer "normalen" Saison.

    2) Letztlich weiß das keiner, das stimmt. 2014 wurde die Lizenzierung für alle Vereine erst am 15.05.2014 verkündet, 2024 war das schon am 17.04.24, also fast ein Monat früher. Komplett abgeschlossen, also mit allen Instanzen, (Nach-)Erfüllung aller Auflagen/Bedingungen und der Erteilung der Lizenz an den HSV, wurde das ganze damals am 01.07.2014. Rechnet man die Zeitdauer von damals auf heute um (47 Tage Dauer), dann wäre das gesamte Verfahren dieses mal bereits am 03.06.2024 abgeschlossen, also genau 1 Tag nach dem letzten Spieltag in dieser Saison.

    zu 1) Warum sollte es nicht egal sein? Hamburg hat keine Lizenz bekommen, ergo reicht Platz 17 für den Klassenerhalt und so muss man auch planen. Diesen Platz 17 wird man im Normalfall auch vor einer - vermeintlich - endgültigen Entscheidung sicher haben, das können wir gerne noch abwarten. Natürlich müsste man ohne die Situation (eine sehr euphemistische Bezeichnung) für Liga 2 planen, wenn es die HSV-Situation nicht gäbe. Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär…

    zu 2) Ich weiß nicht, ob ich bei einer Entscheidung am 03.06. von bereits sprechen würde. Aber was dann danach noch käme wäre juristische Kaffeesatzleserei. Lassen wir uns überraschen. Im Worst Case geht man eben in Liga 2. Dagegen sehe ich - auch wenn ich es ihnen nicht wünsche - in Hamburg ehrlich gesagt nicht so wirklich, wie das mittel- und langfristig funktionieren soll.

    Die Kraft in uns.

  • Aus meiner Sicht kann/darf der 17. Platzierte nicht absteigen. Die Argumentation - mehr Geld investiert - bessere Mannschaft - deshalb Klassenerhalt ist ja mehr als logisch.

    Trotzdem finde ich es - wenn man den Ausführungen im Hamburger Abendblatt glauben darf - schwierig, den HSVH endgültig keine Lizenz zu geben, wenn die Abläufe tatsächlich so waren.

    Ein Schiedsgericht finde ich hier eine sinnvolle Lösung.

  • zu 1) Warum sollte es nicht egal sein? Hamburg hat keine Lizenz bekommen, ergo reicht Platz 17 für den Klassenerhalt und so muss man auch planen. Diesen Platz 17 wird man im Normalfall auch vor einer - vermeintlich - endgültigen Entscheidung sicher haben, das können wir gerne noch abwarten. Natürlich müsste man ohne die Situation (eine sehr euphemistische Bezeichnung) für Liga 2 planen, wenn es die HSV-Situation nicht gäbe. Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär…

    zu 2) Ich weiß nicht, ob ich bei einer Entscheidung am 03.06. von bereits sprechen würde. Aber was dann danach noch käme wäre juristische Kaffeesatzleserei. Lassen wir uns überraschen. Im Worst Case geht man eben in Liga 2. Dagegen sehe ich - auch wenn ich es ihnen nicht wünsche - in Hamburg ehrlich gesagt nicht so wirklich, wie das mittel- und langfristig funktionieren soll.

    Ok, wenn ich dich richtig verstehe sagst du also, durch die Entscheidung der Lizenzkommission und der Abweisung der Beschwerde, ist dem HSV die Lizenz 24/25 verbandsintern endgültig verweigert worden und somit steigt Platz 17 nicht ab, weil der HSV nächste Saison nicht ab Spielbetrieb der 1.Liga teilnimmt. Wenn der HSV sich jetzt über den Rechtsweg des Schiedsgerichtes noch in die Liga klagt und eine Lizenz erhält, dann ist das so, hat aber keine Auswirkung auf die Entscheidung des Verbandes-HBL und führt dadurch zu einer 19er-Liga, richtig?

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  • zum Thema Planungssicherheit, hat jemand Zugriff auf diesen Artikel?

    https://www.abendblatt.de/sport/hsv-hand…nsfermarkt.html

    Das Hamburger Abendblatt hat mit Bob Hanning bzgl. der Situation von Moritz Sauter gesprochen

    Zitat

    „Für Moritz ist die aktuelle Situation kein großes Problem, weil es viele Vereine gibt, die ihn gerne verpflichten würden. Er hat sich aber bewusst für den HSVH, Trainer Torsten Jansen und dessen Konzept entschieden“, sagt Hanning. „Moritz würde immer weich fallen. Ich habe deshalb mit ihm persönlich besprochen, dass wir die Entscheidung des Schiedsgerichts abwarten werden.“

    Zitat

    „Ich halte es durchaus für möglich, dass sich Vereine Spieler sichern wollen, indem sie Verträge mit aufschiebender Bedingung schließen. Das darf man auch keinem Spieler übelnehmen. Für Moritz Sauter kommt das aber nicht infrage“, sagt Bob Hanning.

    ... und in diesem Zusammenhang hat sich Bob Hanning auch allgemein zur Situation in Hamburg geäußert:

    Zitat

    „Ich bin sehr zuversichtlich, dass der HSVH das Schiedsgericht von seinen Argumenten überzeugen kann. Aus meiner Sicht gibt es dafür genug Ansatzpunkte. Gleichzeitig habe ich volles Verständnis für das HBL-Präsidium, das die Regeln der eigenen Lizenzierungskommission nicht aufheben konnte“, sagt der Geschäftsführer der Füchse Berlin im Gespräch mit dem Abendblatt.

  • Also, der HSV bekommt eine aufschiebende Bedingung, bei deren Eintritt die Lizenz erteilt wird. Zu dieser Bedingung ist die Lizenzierungskommission aufgrund des Liga-Vertrages, den der HSV mitunterschrieben hat berechtigt.

    Nach eigenem Bekunden hat der HSV mit einer solchen Bedingung gerechnet und ist auch tätig geworden, um diese zu erfüllen, d.h. er hat sie akzeptiert. Jetzt auf einmal soll die Bedingung nicht rechtmäßig gewesen sein, warum hat sich der HSV dann nicht sofort dagegen zur Wehr gesetzt? Das passt ja nicht.

    Warum hat der HSV nicht nachgefragt, welchen Nachweis er zur Erfüllung der Bedingung erbringen muss? Er hatte 16 Tage Zeit, das zu klären, und erklärt jetzt, man wäre davon ausgegangen, das Vorgelegte würde reichen. In einer solchen Situation geht man nicht von irgendwas aus, sondern klärt das genau ab. Auch dieses Verhalten ist nicht nachvollziehbar.

    Der HSV hat 16 Tage Zeit gehabt, die Liquiditätslücke zu schliessen, warum wartet man dann ab bis zum letzten Tag? Wäre das Geld am Mittwoch schon vorhanden gewesen, wäre der Zahlungseingang am Donnerstag belegt und die Sache wäre erledigt. War das Geld am Ende doch nicht so wie erwartet vorhanden?

    Alles in allem hat hier die Geschäftsführung ein derart dilettantisches Verhalten an den Tag gelegt, irgendwie hat man wohl gehofft, es würde schon alles gut gehen. Ist es aber nicht.

    Die Lizenzierungskommission ist kein zahnloser Tiger, die ist die erste Entscheidungsinstanz, das Präsidium als übergeordnetes Organ ist die Beschwerdeinstanz und das Schiedsgericht übernimmt dann die Rolle des Gerichts.

    Das ist der normale Gang eines jeden Verfahrens und muss so geregelt sein, ansonsten wäre der Ausschluss der ordentlichen Gerichtsbarkeit nicht rechtmäßig.

    Solange die Entscheidung über die Lizenz nicht bestandskräftig ist, gelten der 17. und der 18. als Absteiger, Erst wenn das Schiedsgericht letztinstanzlich den Lizenzentzug bestätigt, bleibt der 17. in der Liga. Bekommt der HSV die Lizenz steigt der 17. ab. Da gibt es keine 19er Staffel, weil solange das Lizenzierungsverfahren für die Saison 24/25 nicht endgültig abgeschlossen ist, besteht auch kein schutzwürdiges Vertrauen auf den Verbleib in der Liga. Die Entscheidung muss aber bis zum 30.6.24 gefallen sein, sonst wird das ganze problematisch.

    Und zum Schluss: Fristen sind dazu da, eingehalten zu werden, ansonsten wären sie überflüssig. Wer mit 17 am Vorabend des 18. Geburtstages allein Auto fährt, ist seine Pappe los, auch wenn es nur noch 1 Stunde bis Mitternacht ist.

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

  • Ok, wenn ich dich richtig verstehe sagst du also, durch die Entscheidung der Lizenzkommission und der Abweisung der Beschwerde, ist dem HSV die Lizenz 24/25 verbandsintern endgültig verweigert worden und somit steigt Platz 17 nicht ab, weil der HSV nächste Saison nicht ab Spielbetrieb der 1.Liga teilnimmt. Wenn der HSV sich jetzt über den Rechtsweg des Schiedsgerichtes noch in die Liga klagt und eine Lizenz erhält, dann ist das so, hat aber keine Auswirkung auf die Entscheidung des Verbandes-HBL und führt dadurch zu einer 19er-Liga, richtig?

    Nicht direkt, nein. Unlogisch wäre diese Argumentation nicht, aber vermutlich nicht zu halten. Interessant wäre, was 2014 passiert wäre, wäre die Lizenz dem HSV nicht am 1.7., sondern 30.6. erteilt worden. Balingen plant fest mit 1. Liga, dann, hokuspokus, kommt das Schiedsgericht und sagt, am 30.6. bekommt Hamburg vielleicht doch noch eine Lizenz. Hätte man dann von ausreichender Planungssicherheit sprechen können, wenn man am 1.7. zwar weiß, wo man spielt, aber nur mit geschätzten zehn Stunden Vorlauf? Falls nein: Wieviel Vorlauf wäre dann angemessen? Die damalige Argumentation der Balinger war die mehrwöchige intensive Planung für die DKB Handball-Bundesliga. Wenn eine Stunde Fristüberschreitung nicht so schlimm ist, wird man wohl auch kaum argumentieren können, dass sich durch einen Tag früher oder später an dieser Argumentation viel ändert. Und genauso wird im Zweifelsfall auch der BHC argumentieren.

    Die Kraft in uns.

    2 Mal editiert, zuletzt von BHC06-JST (8. Mai 2024 um 15:32)

  • Ich gehe davon aus, dass der BHC keine juristischen Argumente haben wird, bevor der eigene Klassenerhalt zu 100% feststeht. Vorher wird man immer gezwungen sein, zweigleisig zu planen.

    Idealerweise kann dies am 19.05. der Fall sein, aber keinesfalls früher.

    Sollte das Schiedsgericht vorher zu einem Urteil kommen, wird es für den BHC schwer, einen anderen juristischen Hebel zu finden.

  • Nicht direkt, nein. Unlogisch wäre diese Argumentation nicht, aber vermutlich nicht zu halten. Interessant wäre, was 2014 passiert wäre, wäre die Lizenz dem HSV nicht am 1.7., sondern 30.6. erteilt worden. Balingen plant fest mit 1. Liga, dann, hokuspokus, kommt das Schiedsgericht und sagt, am 30.6. bekommt Hamburg vielleicht doch noch eine Lizenz. Hätte man dann von ausreichender Planungssicherheit sprechen können, wenn man am 1.7. zwar weiß, wo man spielt, aber nur mit geschätzten zehn Stunden Vorlauf? Falls nein: Wieviel Vorlauf wäre dann angemessen? Die damalige Argumentation der Balinger war die mehrwöchige intensive Planung für die DKB Handball-Bundesliga. Wenn eine Stunde Fristüberschreitung nicht so schlimm ist, wird man wohl auch kaum argumentieren können, dass sich durch einen Tag früher oder später an dieser Argumentation viel ändert. Und genauso wird im Zweifelsfall auch der BHC argumentieren.

    Das kann ich dir sagen, der HBW wäre abgestiegen. So waren hier damals die Verlautbarungen seitens HBW und genau deshalb hat der HBW dann ja den rechtlichen Schritt mit der einstweiligen Verfügung beim Landgericht Dortmund unternommen. Das Argument des HBW war die mehrwöchige Planung und dass der HBW spätestens am 30.06. Planungssicherheit haben muss (Ende alte Saison) und der HSV stand 30.06.14 keine gültige Lizenz hatte. Ob die Argumentation alleine mit der Planung jetzt auch greifen kann, wenn wie vorhin dargestellt, ggf. 1 Tag nach dem letzten Spieltag (03.06.2014) alles abgeschlossen ist weiß ich nicht, die Chancen halte ich aber für geringer als damals 2014, einfach wegen dem Zeitfaktor und der Tatsache, dass der HSV ja noch vor Beginn der neuen Saison die Lizenz erhalten würde.

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

    Einmal editiert, zuletzt von oko (8. Mai 2024 um 16:14)

  • Allein die Formulierung: „Wir mussten damit rechnen, dass wir diese Bedingung bekommen würden.“ Dann hätte man sie auch schon vorher erfüllen können und alles wäre OK gewesen. Wenn es jetzt ging, wäre es auch vorher gegangen.

  • So langsam ist die Diskussion müßig. Wer so ein Unternehmen führt wie die Verantwortlichen der

    HSV Handball Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG
    gehört Kaufmännisch geächtet. Sie hatten alle Chancen und wurden explizit in ihre Pflichten eingewiesen. Trotzdem waren sie nicht in der Lage entsprechend Kaufmännischen Vorgaben zu handeln. So bitter es für den Verein ist. Wer seinen Spielbetrieb von solchen Versagern organisieren lässt hat am Ende einfach Pech.