HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang


  • Wer weiß, wie die Zahl zustandegekommen ist, Verbindlichkeiten kann in diesem Zusammenhang ja alles mögliche sein, z. B. auch Darlehen von Rudolph, die dieser unter dem Eindruck aktueller Geschehnisse gekündigt hat, dann wäre das auch eine Verbindlichkeit, die bis zum 30.6. fällig ist.

    Naja, das sind ja teilweise auch Altschulden, die man ja nicht zwangsläufig (bzw. vollständig) mit dem Saisonetat bedient. Es ist in meinen Augen sogar eher so, das der Etat von...was war offiziell? 5 Millionen wenn ich mich richtig erinnere, noch weit unterschritten wurde. Man hat ja offenbar nur 2-3 Monate in die Saison hinein seine Rechnungen bezahlt.

    Das Geld was man also tatsächlich zu Verfügung hatte, dürfte weit unter 5 Millionen liegen...was es natürlich relativ unfassbar macht wie Hamburg an der Lizenzierungskommission vorbeikommen konnte und was sich die Geschäftsführung dabei dachte so viele neue Spieler und Biegler zu kaufen bzw. Lindberg/Bitter und Co zu behalten. Betrug oder Inkompetenz sind die einzigen beiden Möglichkeiten die ich da noch sehe.

  • Heute vor genau einem Jahr wurde übrigens Gaudin entlassen...

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Mich interessiert, wie sich die 5 M€ zusammensetzen? Sind das nur laufende Kosten (was ich mir nicht vorstellen kann) oder beinhaltet es auch einen kräftigen vereinbarten Schuldenabbau?

    Im April wurde dem HSV die Lizenz für die Saison 2015/16 erteilt.

    Der HSV hat(te) mWn zu diesem Zeitpunkt noch offene Forderungen gegenüber der KENTARO in Höhe von 3,5 Mio.. Und die KENTARO Mutter AG wurde durch Konkurs aufgelöst gemäss Entscheid des Kantonsgerichts St. Gallen vom 07.08.2015 mit Wirkung ab dem 07.08.2015, 16.00 Uhr.

    Vielleicht waren die 3,5 Mio. (ein größerer Teil davon) auf der Habenseite in der Bilanz?

    Zudem ist man (vermutlich) von einem etwas gesteigerten Zuschauerzuspruch (mehr Dauerkarten) und höheren Merchandisingerlösen gegenüber 2014/15 ausgegangen, was auch verständlich war, denn 2014 wurde die Lizenz und nach dem ganzen Theater erst Ende Juni erteilt.

    P.S. Aus dem (unsäglichen, weil noch schlechter, also so schlecht, dass er schon fast wieder gut wäre) Jungfernstieg Marsch, der vor jedem Einlaufen gespielt wurde:

    "Wer alles hält und nichts verspricht, das kann nur Hamburg sein".

  • Finale vom "ABGESANG" oder doch ein neues Kapitel von "HSV HAMBURG - DIE UNENDLICHE GESCHICHTE".
    Meine ehrliche Meinung: Ersteres wäre mir lieber, viel lieber!

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Fünf Mio. Verbindlichkeiten bis Saisonende sind ohne Worte. Wie ist man auf Seiten des HSVH darauf gekommen, ohne dass man sich sicher sein konnte, dass AR seine Schatulle aufmacht? Und wer hat das bei der HBL abgesegnet, als es um die Lizenz ging?

    Genau das ist die Frage, auf die Herr Bohrmann und die HBL ganz schnelle eine schlüssige Antwort geben müssen.

    Für den HSVH ist es jetzt wirklich an der Zeit, in der 3. Liga von Grund auf neu zu beginnen.
    Sehe ich zumindest als die einzige Möglichkeit, langfristig witer erstkalssigen Handball in meiner Lieblingsstadt zu bieten.

  • Mich interessiert, wie sich die 5 M€ zusammensetzen? Sind das nur laufende Kosten (was ich mir nicht vorstellen kann) oder beinhaltet es auch einen kräftigen vereinbarten Schuldenabbau?


    Das war wohl die Hausaufgabe fürs Wochenende dies alles, mit allen buchhalterischen Tricks, so auszugestalten das alles hin-einfließt.

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

  • Im April wurde dem HSV die Lizenz für die Saison 2015/16 erteilt.

    Der HSV hat(te) mWn zu diesem Zeitpunkt noch offene Forderungen gegenüber der KENTARO in Höhe von 3,5 Mio.. Und die KENTARO Mutter AG wurde durch Konkurs aufgelöst gemäss Entscheid des Kantonsgerichts St. Gallen vom 07.08.2015 mit Wirkung ab dem 07.08.2015, 16.00 Uhr.

    Vielleicht waren die 3,5 Mio. (ein größerer Teil davon) auf der Habenseite in der Bilanz?


    Das kann ich mir sogar gut vorstellen. Dennoch erklärt es noch nicht, welche Kosten denn insgesamt anfallen, dass ein Defizit von 5M€ anfällt. Denn dieser Betrag wurde doch als Budget für die gabze Saison immer wieder erwähnt. Der HSVH hat aber noch andere Einnahmen: Tickets, Merchandising, Werbung, ...

    D.h. das Saisonbudget muss im Bereich von 8-10 Millionen Euro liegen. Und dann meine Frage, ob dass alles laufende Kosten sind oder wieviel davon das Tilgen von alten Schulden ist?

  • 1. die spieler können durch den insolvenzantrag alle ablösefrei wechseln

    2. die forderung an kentaro ist nicht werthaltig (gewesen), durfte als sicherheit sicherlich nicht anerkannt werden bei der lizenz

    • Offizieller Beitrag

    Denkbar wäre auch folgendes Szenario:

    Abwicklung des aktuellen wirtschaftlichen Trägers bei Aufrechterhaltung des Spielbetriebs bis Saisonende und zum 1. März mit einem neuen wirtschaftlichen Träger die Erstliga-Lizenz für 16/17 zu beantragen, sofern sich neue Sponsoren finden.

  • 1. die spieler können durch den insolvenzantrag alle ablösefrei wechseln

    2. die forderung an kentaro ist nicht werthaltig (gewesen), durfte als sicherheit sicherlich nicht anerkannt werden bei der lizenz

    Zu 1.: Das sehe ich jetzt erst mal nicht so! Wie kommst Du darauf, bzw. wo steht das?

    "Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens rechtfertigt für sich allein genommen noch keine Kündigung eines Arbeitnehmers. Allerdings müssen im Rahmen einer Insolvenz in der Regel betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden, um wenigstens Teile des Unternehmens fortführen zu können.

    Jeder Arbeitnehmer kann bei einer Insolvenz des Arbeitgebers das Arbeitsverhältnis ordentlich kündigen. Allerdings müssen auch Arbeitnehmer die gesetzlichen oder vertraglichen Kündigungsfristen einhalten. Da Profi-Handballspieler Zeitverträge haben, besteht kein ordentliches Kündigungsrecht!

    Eine außerordentliche Kündigung des Arbeitnehmers bei Insolvenz des Arbeitgebers ist lediglich möglich, wenn wichtige Gründe vorliegen. Ein solch wichtiger Grund kann zum Beispiel vorliegen, wenn der Arbeitgeber in der Insolvenz die Löhne nicht (pünktlich) zahlt."

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • chruschtschow
    Wenn Du schon aus dem Jungfernstiegmarsch von Heidi Kabel zitierst, dann mach es doch bitte richtig. Es heißt:
    Wer nichts verspricht und alles hält, das kann nur Hamburg sein.

    ;)

    Geweint wird nur, wenn es stark blutet oder komisch wegsteht! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das Insolvenzverfahren alleine ist kein wichtiger Grund, der eine fristlose Kündigung des Arbeitnehmers rechtfertigt.

    Zitat

    Exemplarisch: [...]Eine außerordentliche Kündigung des Arbeitnehmers bei Insolvenz des Arbeitgebers ist lediglich möglich, wenn wichtige Gründe vorliegen. Ein solch wichtiger Grund kann zum Beispiel vorliegen, wenn der Arbeitgeber in der Insolvenz die Löhne nicht (pünktlich) zahlt.[...]

    Insolvenz des Arbeitgebers: 3. Arbeitnehmerrechte

    Gut beratene Spieler haben allerdings eine solche Klausel im Vertrag stehen, die ihnen die fristlose Kündigung im Fall der Insolvenz ermöglicht, auch wenn es noch keine oder nur geringe Gehaltsrückstände gibt.

    Sind die Gehaltsrückstände aber erheblich (>= zwei Monate) wird das als wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung anerkannt (s. weiter oben im Thread). Übrigens auch ohne Insolvenzverfahren.

  • na na...
    das insolvenzverfahren hier ist sicherlich ein wichtiger grund der eine fristlose kündigung rechtfertigt....und steht meist sogar exemplarisch
    in den verträgen

    ihr müsst von der anderen seite sehen:

    oko-
    es rechtfertigt nicht die kündigung des arbeitnehmers durch den arbeitgeber !
    davon unbelassen ist jedoch die kündigung des arbeitnehmers selber-
    im normalen arbeitsbereich verzichtet er damit meist auf evtl. zusätzliche forderungen /ansprüche
    durch den sozialplan etc.

  • Was mich wundert:

    Würden die Lizensierungsunterlagen damals nicht von einem Wirtschaftsprüfer geprüft? Als Insolvenzverwalter würde ich mich zuerst einmal an diesen wenden, denn dieser hätte die wohl vorhandenen Luftschlösser aufdecken müssen.


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  • Ich hoffe, dass es für den HSV weitergeht. Man kann vom HSV halten was man will, ich bin auch kein großer Fan von diesem Verein. Allerdings wäre es eine Katastrophe für den europäischen Handball, wenn der HSV Geschichte wäre. Dem deutschem Handbal würde damit auch ein Zuschauermagnet abhanden kommen. Immerhin hat der HSV den zweithöchsten Schnitt der ganzen Liga. Ansonsten sollte die Geschichte wieder ein Zeichen sein für alle europäischen Topklubs möglichst solide zu wirtschaften und nicht auf einen Mäzen zu bauen. Die schlechte wirtschaftliche Lage und die Abhängigkeit von einem Mann hat in der Vergangenheit zu viele Klubs in die Ruinen getrieben

    2012 AG Kopenhagen
    2013 BM Atletico Madird (ehemals Ciudad Real)
    2014 HSV Handball ???

    Das sehe ich ganz anders. Fragen wir und doch: Warum wurde der HSV und die Rhein-Neckar-Löwen (oder besser gesagt: Kronau-Östringen 1) gegründet? Weil es darum ging riesige Hallen auszulasten! Erst in zweiter Linie Ballungsräumen ein Sport-Event zu bieten. Und genau bezüglich dieses Hintergrunds, soll und muss der Verein von der Bildfläche "1. Handball-Bundesliga" verschwinden, als Mahnung vor "Kunstgebilden" die gewachsene Strukturen kaputt machen können!!!

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Ich denke man muß nun ein paar Tage abwarten, bis sich der Insolvenzverwalter einen Überblick verschafft hat.
    Sollte absolut nichts mehr zu holen sein und nicht mal die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken sein, wird die Insolvenz mangels Masse abgewiesen.
    Dann würde auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
    Gehe davon aus, dass der Insolvenzverwalter versuchen wird alles nach Recht und Ordnung zu regeln, und die vorhandene Masse, soweit vorhanden (da gehört vermutlich auch die Summe der Patronatserklärung dazu), an die Gläubiger zu verteilen.
    Zudem wird er sich über einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb der Betriebsgesellschaft Gedanken machen und dies anstreben, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind.
    Damit er überhaupt für das Ganze die Zeit hat, muss er wohl das Spiel am Sonntag irgendwie über die Bühne bringen.