Sind Schiedsrichter heutzutage überfordert?

  • Hallo alle zusammen,

    mir sind Zweifel gekommen, ob die Schiedsrichter den Anforderungen des modernen Handballs gewachsen sind.
    Es gibt im Handball massig an Regeln und zahlreichen verworrenen Situationen, welche unterschiedlich ausgelegt werden können. Oftmals müssen sie sich dafür vor Spieler, Trainer wie auch Publikum verantworten und rechtfertigen.
    Jeder bewertet Situationen anders und meint, dass andere Regeln greifen müssen.

    Und dabei gibt es doch so vieles auf das Schiedsrichter achten müssen: Schrittfolgen, Raumbegrenzungen, Rivalitäten, Fouls... Kein Wunder, dass so viele unterschiedliche Meinungen auf sie einprasseln und sie verunsichern.

    Daher bin ich der Meinung, dass wir in der Pflicht sind den Schiedsrichtern zu helfen: wie nur? - das ist die Frage.

    Bitte lest euch dazu folgenden Bericht durch und schreibt in diesem Forum eure Meinung nieder
    Mfg


    Ich glaube nicht, dass die Schiedsrichter bewusst Einfluss für
    eine Mannschaft auf den Ausgang eines Spieles nehmen. Also, versuchen sie
    subjektiv objektiv zu pfeifen. Auch für diese Begegnung waren Schiedsrichter
    von besonderer Bedeutung, haben wieder einmal ein extremes Negativbeispiel
    abgegeben und das definitiv nicht nur aus unserer Sicht!

    Der Grundtenor: Im Großen und Ganzen sind die Schiedsrichter in
    Deutschland häufig völlig überfordert!!!

    Das Interesse an Ergebnissen ist unstillbar groß geworden, dass
    vielen egal geworden ist, in welche Richtung unsere Sportart geht. Für
    Schiedsrichter wird kaum Zeit investiert. Dabei entscheiden gerade sie in hohem
    Maße mit, welche Entwicklung der Handball nimmt. Trainingsinhalte werden auf
    Trends der Männer in Schwarz abgestimmt, bzw., gerade im Nachwuchshandball
    erfahren sie durch sie Bestätigung. Ein Trainer kann Verhaltensweisen oder
    Techniken (z.B. Schritte) noch so oft anmahnen, wenn sie im Spiel keine
    Untermalung erfahren, macht er sich unglaubwürdig und verzichtet deshalb auf
    die nötigen Korrekturen. Es gibt aber kein oder kaum Training für
    Schiedsrichter.

    Dass es auch anders geht, haben wir nun bereits zum zweiten Mal in
    Schweden erfahren. Warum lässt sich nur vermuten (Mentalität: ihnen ist völlig
    egal ob ein Regenwurm einen Elch erlegt; räumliche Entlastung, durch die Weite
    des Landes; Geld- und Elitegedanke vielleicht ein anderer; auf jeden Fall mehr
    Gemeinschaftssinn).

    Bleibt: Die Schiedsrichter sind überfordert! Oder kann mir bitte
    jemand erklären, warum vom Handballland Nr. 1 (?) bei einer EM ohne deutsche
    Beteiligung das beste deutsche Schiedsrichterpaar nicht fürs Finale gesetzt
    war, sondern richtig verbal Prügel bezogen hat? Kann mir jemand erklären, warum
    im Basketball die Unparteiischen in der Lage sind, einen Zwei-Kontaktrhythmus
    durchzusetzen, im Handball aber an drei Schritten gescheitert wird? …

    Wenn, dann gibt es aus meiner Sicht nur eine einzige Möglichkeit:
    Die Schiedsrichter benötigen d r i n g e n d Hilfe!!!

    Welche Hilfen wären denkbar:

    1)
    Nicht unbedingt eine Hilfe, aber
    nötig: Deutlich mehr Geld für alle Schiedsrichter in jeder Alters- und
    Spielklasse! Sie opfern viel Freizeit am Wochenende, wo andere faul abhängen
    oder auch als Spieler gefeiert werden. Hat jemand schon mal gesehen, dass
    Schieris gefeiert wurden? Das und einiges andere lässt sich nur finanziell
    lohnend ertragen!
    2)
    „shot-clock“ (25“ ,
    elektronisch), damit würde schon erst einmal die Last des Zeitspiels entfallen
    (wir hatten vor Kurzem ein Zeitspiel von 5“ bekommen, mit dem
    Resultat: 1 Punkt und 1 Spieler verloren!), auch keine 30“- damit in
    Überzahl die Chance auf 3 Angriffe besteht.
    3)
    Kernpunkt: Deutliche Reduzierung
    der „Körperlichkeit“ im Handball, ähnlich dem Basketball (ähnlich nicht
    gleich!) Vielleicht haben die Schiedsrichter deshalb im BB die Möglichkeit
    auf Techniken zu achten, weil sie nicht ständig mit so vielen unterschiedlichen
    Wichtungen der Körperlichkeit und der daraus resultierenden Spielfortsetzung
    oder Strafen beschäftigt sind (Freiwurf, kein FW, FW mit Gelb, FW mit 2`, FW
    mit Rot, FW mit Rot und Bericht, 7m, 7m mit Gelb, 7m mit 2, 7m mit Rot, 7m mit
    Rot und Bericht—Hab ich etwas vergessen?)!? Spieler lachen sich teilweise
    kaputt, wenn sie zu Beginn (wie auch häufig im TV gefordert) mal „ein Zeichen
    setzen“ und dafür Gelb bekommen, denn viele Schieris versuchen am Anfang mit
    Zurückhaltung zu arbeiten. Folge: Dann kann es für weniger nicht mehr geben und
    wir haben ein Spiel, das nur wenige begeistert.
    Möglichkeit:
    Wegfallen von Gelb?

    Abwehr durch den Kreis = 2 Minuten! Ich finde, dass dieses
    absichtliche und deutliche Abwehrverhalten (z.B.: Umsetzen der Sperre durch den
    Kreis) den Handball in seinen taktischen Grundfesten erschüttert und
    unattraktiver macht.
    Kontakt von vorn = viel möglich, von der Seite = wenig/kaum, von
    hinten = tabu (Rot)
    Jedes Hinrennen der Außen in den springenden Spieler = Rot! Meist
    geschieht das Ganze noch durch den Kreis und dann will der Verteidiger auch
    noch ein Stürmerfoul, das Verhalten ist grob gesundheitsgefährdend!
    Folge: Die Außen müssen sich von Anfang an weiter nach außen
    orientieren, weil sie nur noch stehen dürfen, wenn der Gegner springt. Jede
    Bewegung zum Gegner wäre folgenschwer. Dadurch öffnen sich Räume für alle
    anderen Spieler im Zentrum!
    Mögliche weitere Folgen:
    1)
    Mehr Gesundheit
    2)
    Mehr Menschlichkeit (Publikum und
    Trainer wären durch weniger gefühlte unterschiedliche Wichtungen/ Auslegungen
    entspannter, es könnte ein besseres Miteinander entstehen)
    3)
    Handball wieder attraktiver, weil
    Regeln überschaubarer und für viele nachvollziehbarer
    4)
    Flut von 2 `- Strafen, wenn
    überhaupt, nur am Anfang, bis jeder sich reguliert hat
    5)
    Mehr Technik; Fehler würden
    wieder erkannt werden (z.B.: der „Nullschritt“ aus dem Andribbeln!)
    6)
    Es könnte vielleicht wieder
    Schieri-Nachwuchs gewonnen werden
    7)
    Taktik und damit auch eine
    Weiterentwicklung wären wieder deutlich besser möglich. …

    Trotzdem müssen Schiedsrichter als Persönlichkeit auch mal in der
    Lage sein, einen Fehler im Spiel einzuräumen! In der Kommunikation gibt es bei
    den Paaren große Unterschiede.

    Ich habe mit unserer Spielweise versucht, dem Handball neue
    Impulse zu geben, teilweise recht erfolgreich. Für mehr hat es nicht gereicht,
    eben auch, weil die Schiedsrichter oft überfordert waren und z.B. das Thema
    Schritte häufig völlig ausblendeten. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie
    abhängig wir von Unparteiischen waren. Natürlich weiß ich, dass wir mit unserer Spielweise
    (offensive 3:3, bis zu 100 Angriffe) im hohen Maße dazu beigetragen haben, dass
    neben den Gegnern auch die Schiedsrichter am/ über dem Limit waren. Auf sie
    wartete eine Entscheidungsflut, die wir auch häufig bitter bezahlen mussten.
    Aber Ziel des Handballs kann es wohl kaum sein, dass sich die Spieler im Tempo
    nach unten anpassen sollen. Es muss eine Entlastung der Unparteiischen geben!!!


    Quelle: Dachse ohne Chance | HSG Freiberg


  • Es sind weniger die Schiris überfordert sondern eher die Zuschauer bzw auch Spieler mit dem richtigen Interpretieren von Spielsituationen


    die Schiedsrichter sind aber natürlich als Sündenböcke für alles immer gerne gesehen

  • Hättest du nicht ganz oben zu Beginn schreiben können, dass das von den Spezialexperten aus Freiberg kommt?!?!?!

    Da les ich mir das alles durch und erfahre die wichtigste Info dazu erst am Ende!!!!!

    Der Kollege hat es sich durch seine zahlreichen Spielberichte völlig verwirkt als Gesprächspartner für so ein Thema ernst genommen zu werden.

  • Und durch die Hintertür wieder der Versuch, Bolomskys Evangelium zu predigen. Wenn ich die durchschnittliche Anzahl von Fehlern zähle, die ein Spieler pro Spiel begeht, also nicht nur technische Fehler, sondern auch falsches Bewegen zum gegnerischen Angriffspieler, Fehlwürfe, Angreiferfoul usw usw., komme ich zum Ergebnis, dass in fast allen Spielen nicht Schiedsricherpfiffe ein Spiel entscheiden, sondern eben die Leistungen bzw Fehlleistungen von Spielern und Trainern.

  • Sagt mal, kann man die Freiberger Selbstbeweihräucherungsorgie mal einstellen?

    Wenn ich Sätze wie "Ich habe mit unserer Spielweise versucht, dem Handball neue Impulse zu geben, teilweise recht erfolgreich" lese, kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass da jemand glaubt der Handball-Messias zu sein (und zwar nicht der neue sondern der erste und einzige)

    Ihr Freiberger seid echt super: 8er in einer der 4 Bundesligen (also Bundesweit so ca. 30er) und dann noch den Eindruck erwecken, zu mehr hätte es nicht gereicht, weil die Schiedsrichter überfordert waren.

    :kotzen:

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Vorweg: Denselben Bericht hattest du bereits Anfang des Monats im anderen Thread gepostet, aber eventuell ist diese spezielle Diskussion im "Schiedsrichter- & Regelforum" tatsächlich besser aufgehoben.


    Ich persönlich halte die Handballregeln nicht für zu komplex oder die Schiedsrichter für zu schlecht ausgebildet. Das Kernproblem ist in meinen Augen, dass der Handballsport in den vergangenen 25 Jahren (wie die meisten Sportarten) eine enorme Entwicklung bezüglich der körperlichen Fitness der Spieler und des Spieltempos durchgemacht hat. Andere Sportarten haben darauf reagiert und das unparteiische Personal aufgestockt. Im Basketball wurde der dritte Schiedsrichter eingeführt (seit 2001 in den Europapokalwettbewerben und seit 2003 in der BBL), im Eishockey sind vier Offizielle im Einsatz (seit 2008 gibt es bei WM-Turnieren zwei Hauptschiedsrichter und zwei Linesmen, seit 2012 auch in allen Spielen der DEL nachdem zuvor nur ausgewählte Spiele und die Playoffs in diesen Genuss kamen) ud beim Fußball tummeln sich inzwischen bis zu sechs Herren in Schwarz auf und um den Platz.

    Ich halte den dritten Schiedsrichter im Handball für das richtige Mittel. Die körperliche Belastung der Schiedsrichter wird reduziert und das Spielgeschehen auf sechs Augen verteilt, die schlichtweg mehr sehen können und natürlich eine zusätzliche dritte Perspektive auf die Spielhandlungen eröffnen. Natürlich lässt sich dies nicht bis runter in die letzte Kreisliga umsetzen, wo die Verbände froh sind, wenn sie überhaupt einen einzelnen Schiedsrichter für die Spiele ansetzen können. Aber analog zu den anderen Mannschaftssportarten sollte diese Entwicklung von oben - sprich Europapokalwettbewerbe, WM/EM-Turniere und HBL - beginnen und dann in der Zukunft vielleicht ausgeweitet werden.

  • Zitat

    Ich halte den dritten Schiedsrichter im Handball für das richtige Mittel. Die körperliche Belastung der Schiedsrichter wird reduziert und das Spielgeschehen auf sechs Augen verteilt, die schlichtweg mehr sehen können und natürlich eine zusätzliche dritte Perspektive auf die Spielhandlungen eröffnen. Natürlich lässt sich dies nicht bis runter in die letzte Kreisliga umsetzen, wo die Verbände froh sind, wenn sie überhaupt einen einzelnen Schiedsrichter für die Spiele ansetzen können. Aber analog zu den anderen Mannschaftssportarten sollte diese Entwicklung von oben - sprich Europapokalwettbewerbe, WM/EM-Turniere und HBL - beginnen und dann in der Zukunft vielleicht ausgeweitet werden.

    Danke das es jemand genau so sieht. Ein 3. Schiedsrichter muss her! Es kann nicht sein das die Schiedsrichter fast jedes Spiel mindestens 10% zum Endergebnis beitragen. Egal ob jetzt in Barcelona oder in den 3. Ligen. Man muss auf Schritte, Stürmerfoul, verteckte Fouls, Kreis und auf den Ball gleichzeitig achten. Und ich denke bei diesem Tempo im Hanball reichen 4 Augen einfach nicht mehr aus.
    Klare Regeln sollten auch eingeführt werden! Vorallem das Zeitspiel ist ganz schlimm!

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Dazu noch Torrichter, Linienrichter und der Videobeweis. Und die Shotclock. Und ein aufgestocktes Kampfgericht, schließlich müssen ja alle Wechselfehler gesehen werden und die Shotclock bedient werden. Und 2 Technische Delegierte pro Spiel, damit ja keiner doch noch einen Fehler macht... Wir sehen ja im Fußball, welchen Nutzengewinn die zusätzlichen Schiedsrichter bringen... :pillepalle:

    Ich kann es leider nicht mehr hören; mir würde es ausreichen, wenn die Vereine endlich mal ausreichend Schiedsrichter stellen würden, damit ich nicht regelmäßig 3-4 Spiele am Wochenende habe, woran auch die Konzentration leidet. :wall:

    Im Übrigen scheint es Schiedsrichter zu geben, welche doch nicht so ganz durch das "innovative" Freiberger Spiel überfordert sind: Spielbericht gegen Hildesheim (das waren im Übrigen die Kollegen Karamuk/Seliger)

    Bitte nicht immer von einem Beispiel auf die Gesamtheit schließen; in diesem Forum liest man immer nur die negativen "Kritiken", jedoch nie die positiven Beispiele. :hi:

    Wenn man schon 2 Hinausstellungen hatte und dann so rangeht, kann man nur wichtige Termine haben. (frei nach Johannes B. Kerner)

    Der Schiedsrichter gilt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit als unfehlbar... (DHB-Bundesgericht) :D

    3 Mal editiert, zuletzt von DonMaffa (28. April 2014 um 18:34)

  • Dazu noch Torrichter, Linienrichter und der Videobeweis. Und die Shotclock. Und ein aufgestocktes Kampfgericht, schließlich müssen ja alle Wechselfehler gesehen werden und die Shotclock bedient werden. Und 2 Technische Delegierte pro Spiel, damit ja keiner doch noch einen Fehler macht... Wir sehen ja im Fußball, welchen Nutzengewinn die zusätzlichen Schiedsrichter bringen... :pillepalle:

    Ich kann es leider nicht mehr hören; mir würde es ausreichen, wenn die Vereine endlich mal ausreichend Schiedsrichter stellen würden, damit ich nicht regelmäßig 3-4 Spiele am Wochenende habe, woran auch die Konzentration leidet. :wall:

    Mit dem Fußball hast du das perfekte Beispiel erwischt: Wozu ist der Torrichter eigentlich da? Sich die Beine in den Bauch stehen? Hab noch nie erlebt, dass ein Torrichter aktiv eingegriffen hat (bestes Beispiel war unlängst bei der EM mit Florian Meyer, einem deutschen FIFA-SR, der ein klares Foul vor sich nicht gemeldet hat). Von daher ist das Argument mit dem zusätzlichen SR Blödsinn, zumal dieser, da er sich nur in der Mitte des Spielfeldes aufhält, im schlimmsten Fall noch die 2. Welle einer Mannschaft unterbinden könnte.

    Fakt ist doch, dass unser gesamtes Rumgejaule und -gefluche über die SR nicht förderlich dafür sind, dass junge Leute noch bereit sind, am Wochenende Spiele zu leiten. Es mag für viele wie eine häufig abgespielte Schallplatte klingen, dass wir über mangelnden Nachwuchs klagen. Ich will nicht bestreiten, dass das Spiel wesentlich athletischer und dynamischer geworden ist als früher, aber das größte Problem ist doch, dass viele SR am Ende einer Saison schlichtweg überpfiffen sind, da hat DonMaffa schon recht... Und wir haben längst nicht die Belastung und den psychischen Druck, den die da oben haben. Das große Problem ist, dass die SR jedes Wochenende mindestens 2x ran müssen, Fahrten auf sich nehmen, evtl. Familien nicht sehen können... Und das wichtigste: Sie haben einen Beruf, der die Zeit mit sich bringen muss. Das alles unter einen Hut zu bekommen sollte Respekt hervorrufen.
    Stattdessen wird nach jedem Spiel gesagt, dies war schlecht, das hätten die klar sehen müssen... Auch SR haben mal schlechte Tage, sehen etwas (allein schon der anderen Perspektive wegen) anders oder nehmen es anders war, das ist nunmal menschlich... Und Computer etc. möchte ich diesem Sport nicht antun, das würde das Menschliche kaputtmachen... Auch wenn jetzt viele mit dem Beispiel eines ungerechtfertigten Abstiegs kommen und was dann an Geld etc verloren gehen würde... Ich halte gern dagegen: Wenn Spieler alles richtig machen würden, bräuchten Sie uns SR nicht :verbot:
    So, zerfleischt mich....

    Handball ist hart, sollte aber immer fair sein...

  • Dazu noch Torrichter, Linienrichter und der Videobeweis. Und die Shotclock. Und ein aufgestocktes Kampfgericht, schließlich müssen ja alle Wechselfehler gesehen werden und die Shotclock bedient werden. Und 2 Technische Delegierte pro Spiel, damit ja keiner doch noch einen Fehler macht...


    Die wesentlichen Sachen hast du vergessen:
    Sensoren für Ball, Hände und Schuhe, damit man Schrittfehler, Betreten des Kreises, usw. EDV-gestützt erfassen, auswerten und ahnden kann

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Muss man den ersten Beitrag Ernst nehmen?

    Ich habe das Spiel Barcelona - RNL leider nicht sehen können. Ebenfalls kenne ich diese Friedberger Mannschaft nicht und kenne keines der dort eingesetzten Gespanne.

    Grundprobleme sind meiner Meinung:

    -SR sein ist nicht attraktiv genug.
    Schaue ich in meinen Landesverband, wird einmal im Jahr ein Neulingslehrgang durchgeführt. Fachlich finde ich den Lehrgang sehr gut, ich habe damals extrem viel mitnehmen können. Außer, dass dieser Lehrgang auf der homepage des Verbandes steht und via rundmail den Vereinen mitgeteilt wird, passiert da rein gar nichts. Der Verband "veranstaltet" einen richtig guten Lehrgang und überlässt die Vermarktung komplett den Vereinen. Für mich absolut unverständlich. Mercedes gibt die Produktvermarktung ja auch nicht in die Hände einer 0815 Werbeagentur und schaut was so passiert. Da muss m. M. viel mehr vom Verband kommen.

    -SR sein fängt nicht am Samstag Mittag an und hört am Sonntag Abend auf.
    Ab Oberliga / A Jugend Bundesliga wird der Handball meistens erst richtig attraktiv. Die Mannschaften in diesen Klassen und darüber trainieren mindestens dreimal die Woche um am Wochenende die optimale Leistung auf die Platte bringen zu können. Als SR ist man es m. M. nach den Mannschaften schuldig ebenfalls zwei bis dreimal die Woche vorbereitende Maßnahmen zu treffen. Laufen, Videoanalyse, Regelkunde etc. - gehört alles dazu, wird wenn nicht gerade ein Lehrgang ist viel zu wenig bis kaum gemacht.

    -SR sein muss Spass machen.
    In den ca 20 Spielen die ich diese Saison mit meinem Partner geleitet habe wird es immerwieder als selbstverständlich empfunden, dass die SR gute Leistungen bringen. Spieler und Trainer werden nach guten Spielen gelobt. Nach schlechten getröstet und es wird versucht sachliche Aufbauhilfe zu leisten. Pfeifen SR gut, dann ist es eine Selbstverständlichkeit. Pfeifen sie nicht gut, dann werden sie verbal angegriffen, ignoriert oder "fertig gemacht". Kann genauso wenig angehen wie das Fehlverhalten der Meisten SR unter Punkt 2.


    Ich würde die Liste gerne weiterführen... mir fallen auch noch ein paar Punkte ein - muss nun aber mal was arbeiten.

  • Was meint ihr den? Soll alles so bleiben wie es ist? Es macht gar kein Spaß mehr in die Halle zu gehen und mir ein Spiel anzuschauen das komplett verpfiffen wird. Dann wundert man sich wieso Handball so unattraktiv geworden ist. Vorallem in den unteren Ligen. Obwohl in der CL ist es auch nicht besser.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Ich habe offen gesagt noch nie ein Spiel gesehen, das "total verpfiffen" wurde....Fehler sind nunmal menschlich, wobei den Schiris im Spiel weit weniger Fehler unterlaufen als den Spielern selbst...sogesehen sollten die sich im Falle einer Niederlage erst einmal selbst kritisch hinterfragen bevor die Schuld auf die Schiris geschoben wird

    Ein zusätzlicher weiterer Offizieller bringt mE auch nichts...welche Funktion soll der haben, eine Art "Oberschiedsrichter"...sorgt mE wahrscheinlich nur für mehr Verwirrung....

    Einmal editiert, zuletzt von Roter Teufel (29. April 2014 um 10:38)

  • Es macht gar kein Spaß mehr in die Halle zu gehen und mir ein Spiel anzuschauen das komplett verpfiffen wird.


    Die Lösung liegt doch nahe. Geh einfach nicht mehr in die Halle. Du gewinnst mehr Lebensqualität, weil du dich nicht mehr ärgern musst, und deine Tribünennachbarn werden auch aufatmen.

  • Was meint ihr den? Soll alles so bleiben wie es ist? Es macht gar kein Spaß mehr in die Halle zu gehen und mir ein Spiel anzuschauen das komplett verpfiffen wird.


    Habe ehrlich gesagt auch noch NIE ein Spiel gesehen, dass wirklich verpfiffen wurde und ich schaue eigentlich sehr viel Handball, auch in den unteren Klassen. Dass es in den untersten Klassen usw. natürlich nicht die besten Schiedsrichter gibt ist klar und liegt dann halt m.M.n am fehlenden Nachwuchs. Hierzu haben einige Vorposter bereits einige Ideen geschrieben wie man das vielleicht wieder attraktiver machen kann.

    Was ich mich aber immer wieder Frage wenn jemand eine Shot-Clock einführen will, wie soll das in der Praxis funktionieren?

    1. Wird die Shotclock bei Freiwürfen unterbrochen IMMER? Falls ja, wird die normale Spielzeit auch IMMER unterbrochen bei Freiwürfen?

    2. Wird, wie im Basketball, die Shotclock auf neue 25 Sekunden gesetzt wenn ein Foul vorliegt oder nur bei Gelbe Karte / 2 Minuten Foul oder überhaupt nicht? Falls die Uhr nicht zurückgesetzt wird glaube ich, dass das Spiel sehr unattraktiv wird weil nur noch geklammert wird um Zeit zu schinden damit die angreifende Mannschaft irgendwann kein Spiel mehr aufziehen kann. Falls die Uhr zurückgesetzt wird KÖNNTE (ich bin kein Fan davon) es in höheren Klassen funktionieren weil da genug Offiziell und Technik vorhanden ist. Wie das in unteren Klassen aussehen soll ist mir ein Rätsel da dann jemand Zusätzliches am Kampfgericht oder im schlimmsten Fall der Zeitnehmer ständig Uhr/Shotclock unterbrechen/zurücksetzen muss und das auch immer syncron etc.

    Im Allgemeinen finde ich Rio's Beitrag sehr gut, dass gute Schiedsrichterleitungen zu wenig gewürdigt werden von den Mannschaften und hier die aktiven Spieler/Trainer v.a an sich selber mal arbeiten müssen.

  • Schaue ich in meinen Landesverband, wird einmal im Jahr ein Neulingslehrgang durchgeführt. Fachlich finde ich den Lehrgang sehr gut, ich habe damals extrem viel mitnehmen können. Außer, dass dieser Lehrgang auf der homepage des Verbandes steht und via rundmail den Vereinen mitgeteilt wird, passiert da rein gar nichts. Der Verband "veranstaltet" einen richtig guten Lehrgang und überlässt die Vermarktung komplett den Vereinen. Für mich absolut unverständlich. Mercedes gibt die Produktvermarktung ja auch nicht in die Hände einer 0815 Werbeagentur und schaut was so passiert. Da muss m. M. viel mehr vom Verband kommen


    Ich sehe da kein praktikable Lösung. Jeder Verein sollte einen Schieriwart haben und aufgrund er Quotenregelung auch Interesse haben Nachwuchs zu den Lehrgägngen zu melden. In den Vereinen wiess man welche Jugendlichen (sind ja in der Regel die Lehrgangsteilnehmer) in Frage kommen und angesprochen werden können. Warum soll sich der Bezirk da einmischen? Die Qualität des Lehrgangs ist doch zweitrangig. Im Alltag geht es darum die theoretische Prüfung zu bestehen und im Verein einen Paten an die Seite zu bekommen, der einem in der ersten Saison zur Seite steht.


  • Habe ehrlich gesagt auch noch NIE ein Spiel gesehen, dass wirklich verpfiffen wurde und ich schaue eigentlich sehr viel Handball, auch in den unteren Klassen. Dass es in den untersten Klassen usw. natürlich nicht die besten Schiedsrichter gibt ist klar und liegt dann halt m.M.n am fehlenden Nachwuchs. Hierzu haben einige Vorposter bereits einige Ideen geschrieben wie man das vielleicht wieder attraktiver machen kann.

    Was ich mich aber immer wieder Frage wenn jemand eine Shot-Clock einführen will, wie soll das in der Praxis funktionieren?

    1. Wird die Shotclock bei Freiwürfen unterbrochen IMMER? Falls ja, wird die normale Spielzeit auch IMMER unterbrochen bei Freiwürfen?

    2. Wird, wie im Basketball, die Shotclock auf neue 25 Sekunden gesetzt wenn ein Foul vorliegt oder nur bei Gelbe Karte / 2 Minuten Foul oder überhaupt nicht? Falls die Uhr nicht zurückgesetzt wird glaube ich, dass das Spiel sehr unattraktiv wird weil nur noch geklammert wird um Zeit zu schinden damit die angreifende Mannschaft irgendwann kein Spiel mehr aufziehen kann. Falls die Uhr zurückgesetzt wird KÖNNTE (ich bin kein Fan davon) es in höheren Klassen funktionieren weil da genug Offiziell und Technik vorhanden ist. Wie das in unteren Klassen aussehen soll ist mir ein Rätsel da dann jemand Zusätzliches am Kampfgericht oder im schlimmsten Fall der Zeitnehmer ständig Uhr/Shotclock unterbrechen/zurücksetzen muss und das auch immer syncron etc.

    Im Allgemeinen finde ich Rio's Beitrag sehr gut, dass gute Schiedsrichterleitungen zu wenig gewürdigt werden von den Mannschaften und hier die aktiven Spieler/Trainer v.a an sich selber mal arbeiten müssen.

    Guter Beitrag. Ich finde das sich die Gedanken eher in die Richtung bewegen sollten, wie man neue Schiedsrichter gewinnen kann. Zum einem geht es hier um Unterstützung von Verband (Mehr Geld, fachliche Unterstützung usw) und zum anderen an die Vereine selbst, welche sich Gedanken machen sollten, warum viele junge Schiedsrichter wieder aussteigen. Ich denke hier insbesondere an das Niveau in manchen Hallen.

    Die Regeln an sich finde ich gut und eine Veränderung dieser, z.B. durch eine Shot-clock, würde das Spiel doch erheblich verändern.