Final Four in Hamburg 12./13. April 2014

  • Selbstverständlich - und Guardiola auf dem Feld (war ja klar, dass die üblichen Verdächtigen sich über ein Pro-Löwen-Urteil mal wieder aufregen) ... ;)

    Wenn eine Rechtsinstanz sich zu einer äußerst "fragwürdigen" Auslegung des IHF-Regelwerks kommt, ist das gleichgültig. ob das Urteil die Löwen betrifft oder die HSG Mittelbüddelsdorf. Aber äußerst geschickt eingefädelt, denn wer könnte gegen diesen Unsinn Widerspruch einlegen? Die Final-4-Kontrahenten sind nicht am Verfahren beteiligt, Emsdetten auch nicht. Wer auf der Strecke bleibt, sind die Schiedsrichter, denen der DHB eine lange Nase gedreht hat. Und die Glaubwürdigkeit der IHF-Handballregeln. Getreu der bekannten Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf: "Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt"

    Einmal editiert, zuletzt von michaelb (4. April 2014 um 11:36)

  • Nur so nebenbei...das Wohl und Wehe der RNL hängt nicht davon ab ob Guardiola spielt oder nicht...

    Und die Korrektur einer falschen Schiedsrichterentscheidung muss auch noch erlaubt sein..obs den Löwen Neidern jetzt passt oder nicht

  • Kleinkariert ist es, im Fussball-CL-Viertelfinale nach 60min das Spiel zu unterbrechen, weil der Torwart blaues statt weißes Tape am Schienbein hat.

    Hier werden die eigenen Regeln gebrochen. Im Gegenastz zum Talant ist der Grund auch von den Schiedsrichtern vermerkt worden.
    Letzlich "Problem" der Flensburger.

    Nö, mir wäre neu wenn das Löwenspiel mit ihm steht und fällt...und selbst wenn...das Final Four Turnier hat stets überrascht...wer hätte Mimi Kraus letztes Jahr auf der Rechnung gehabt?

    Wird einfach eine spannende Angelegenheit.

  • Denke die Verantwortlichen der HBL werden die Regeln besser kennen als Du..Oder unterstellst Du denen eine bewusst falsche Entscheidung?

    Ich unterstelle hier gar nichts. Ich verstehe nicht, was in Regel 8:10 c so viel Auslegungsspielraum bietet.
    Und ich finde es schon bezeichnend mit welcher Vehemenz Du gegen User vorpreschst, die versuchen mit Hilfe der Regeln der IHF zu argumentieren. Das hat (bei mir) nichts mit Löwen-Neid oder sonst was zu tun. Mir geht es ehrlich gesagt am A... vorbei, ob Guardiola beim Final 4 spielt oder sich den Allerwehrtesten platt sitzt. Mir geht aber nicht am selbigen vorbei, dass hier Regeln ausgelegt werden, wie es gerade passt und die Entscheidung der SR die sich auf die Regeln beziehen als nichtig dargestellt wird. Dass das Urteil nun pro Löwen ausfällt ist mir ziemlich egal.
    Zu der Begründung der HBL (ich beziehe mich da auf den Wortlaut aus dem Artikel der Löwen HP): Dass die Herren sein Verhalten - anders als die SR - nicht als grob unsportlich betrachten ist die eine Sache, wieso Guardiola Emsdetten aber nicht die Möglichkeit genommen hat, in eine Torwurfsituation zu kommen, ist mir absolut schleierhaft.
    Vielleicht sollte man es hierbei belassen, wir scheinen auf keinen gemeinsamen Nenner zu kommen.

  • Hättest Du die Begründung der HBL richtig gelesen dann würdest du merken dass keine Regel gebrochen sondern nur korrekt ausgelegt wurde..
    Aber letztlich ist das Dein Problem


    Hier das Urteil des DHB-Bundessportgerichts (apropos richtig lesen ;) ).

    Das Sportgericht wertet, die Entscheidung der Schiedsrichter als nicht regelkonform (und hebelt mit diesem Trick die Tatsachenentscheidung aus), obwohl es den Schiedrichtern gar keinen Regelverstoß nachweisen kann. Ich bin geneigt laut zu lachen bei der Kreativität mit der das Urteil zurecht gebogen wurde:

    Zitat

    [...]Der Spieler Gedeon Guardiola hat zwar in der letzten Spielminute, genau vier Sekunden vor dem Spielende, einen gegnerischen Spieler umklammert, um die Schiedsrichter auf seinen von diesen zunächst unbemerkt verletzt im Torraum der gegnerischen Mannschaft liegenden Mitspieler und Bruder hinzuweisen und für dessen sofortige Behandlung zu sorgen. Er hatte also nicht zum Ziel, ein Tor des Gegners zu verhindern. Er hat durch sein Verhalten auch der gegnerischen Mannschaft nicht die Chance genommen, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, denn zunächst hätte der Anpfiff in der Spielfeldmitte erfolgen müssen. Hinzu kommt, dass, wie der Schiedsrichter bemerkt, der Ball in "normalem Tempo“ und nicht in Art einer „schnellen Mitte“ in die Spielfeldmitte zu einem Mitspieler gespielt wor den ist.


    Das erinnert erschreckend an die Lex Stefansson im Champions-League-Halbfinale 2008. Regel 8:10c spricht explizit von Vergehen während der Ball in der letzten Minute nicht im Spiel ist und das Sportgericht argumentiert, es habe kein Vergehen im Sinne der Regel gegeben, eben weil der Ball noch nicht wieder im Spiel gewesen sei? Ernsthaft? ERNSTHAFT? :wall: Wahrscheinlich weil sie wussten auf welch dünnem Eis sie sich mit ihrer Rechtsbeugung bewegen wird dann auch noch der regeltechnisch überhaupt nicht definierte Begriff der "Schnellen Mitte" bemüht und die detailierte Beschreibung der Schiedsrichter im Spielbericht ("Der Torhüter spielte den Ball im normalen Tempo Richtung Spielfeldmitte zu einem Mitspieler. ") gegen die Unparteiischen ausgelegt.


    Zitat

    Die HBL teilt in ihrer Stellungnahme vom 28.03.2014 die Ansicht des Einspruchsführers, wonach ein Verhalten nach Regel 8:10 c IHF die Wertung als besonders grob unsportlich im Grunde nur dann rechtfertigt, wenn der gegnerischen Mannschaft durch ein solches Verhalten die Möglichkeit genommen wird, das Spiel zu gewinnen oder noch
    unentschieden zu gestalten. Regel 8: 10 c IHF unterscheide hier dem Wortlaut nach aber nicht zwischen "engen" Spielständen und bereits in der letzten Minute endgültig geklärten Spielausgängen. Ob Regel 8:10 c IHF hier einschränkend auszulegen sei, mag die 2. Kammer des Bundessportgerichtes entscheiden.


    Das DHB-Bundessportgericht ergänzt also eigenmächtig die IHF-Regeln nach eigenen Maßstäben? Da kann man froh sein, dass es im Zuständigkeitsbereich der HBL keine Wettbewerbe im Hin- und Rückspielmodus der Europapokalwettbewerbe gibt. Insgeheim wünsche ich mir, dass die Meisterschaft oder CL-Platzierung am Ende wegen eines Tores in der Tordifferenz entschieden wird. ;)


    P.S.: @Roter Teufel: Ich warte immer noch auf den Link wo du bei deiner Recherche im SIS gelesen haben willst, dass die Schiedsrichter das Hausrecht hätten ....

  • Bei den Löwen hätte sich keiner beschweren können, wenn der Einspruch abgelehnt worden wäre. In meinen Augen hat Gedeon Guardiola zwar nicht gegen den Sinn der Regel verstoßen aber gegen den Wortlaut.

    Gedeon Guardiola hat eine Dummheit begangen, und dass weiß er auch! Warum hätte er sonst nach dem Spiel wie ein Häufchen Elend ausgesehen?

    Als Löwenfan freue ich mich zwar darüber, dass die dumme Aktion keine negativen Auswirkungen auf die Löwen hat; aber bei mir als Handballfan bleibt schon ein schaler Geschmack zurück.

  • Und da heißt es immer die EHF würde lächerliche Urteile sprechen. :nein:

    Also muss in Zukunft nach dem letzten Torwurf lediglich ein Spieler "verletzt" liegenbleiben, um die Unterbindung der schnellen Mitte zu legitimieren? Ein weiterer Schritt in Richtung der ohnehin sichtbaren Zunahme sich fallen lassender oder liegen bleibender Spielern zwecks Schinden eines Freiwurfes oder Unterbrechung eines Gegenstoßes.


    Villeicht muss man auch dazu sagen das die Löwen weit vorne lagen und Emsdetten nicht unbedingt auf schnelle Mitte gespielt halt. Wenn es eng gewesen wär wäre es auch für Guardiola anderst ausgefallen.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Ich würde Guardiola jetzt auch nicht wirklich böswilligkeit unterstellen. Als SG-Fan ist es mir sogar ganz recht wenn er im Final Four dabei ist, das macht den Sieg über die Löwen gewichtiger :P

    Grundsätzlich finde ich den Vorgang allerdings bedenklich. Es hat einfach auch keine gute Außenwirkung, wenn den SR eine Fehlentscheidung vorgeworfen wird, obwohl es im Sinne der Regel garkeine ist (Bin da zugegebenermaßen aber auch kein Experte). Wir haben sowieso zu oft SR-Diskussionen und ich sehe ihre Position dadurch jetzt nicht gerade gestärkt.

  • Wäre die IHF die FIFA, würde sie jetzt damit drohen, den DHB von internationalen Wettbewerben auszuschließen. Da IHF/EHF aber selbst willkürlich die Regeln beugen, können sie natürlich schlecht ihr wichtigstes Verbandsmitglied maßregeln.


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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Arcosh  ObiJanKenobi  kuestentanne.
    Danke für eure Beiträge. Ich hatte schon Angst, mit meinen Hinweisen zu den fatalen Folgen für die Rechtssicherheit von Schiedsrichterentscheidungen gem. Regel 8:10c allein zu bleiben.

    Btw: Vielleicht sollten die Mods das Thema in den Schiedrichter-Thread verlagern ????

    Einmal editiert, zuletzt von michaelb (4. April 2014 um 10:24)


  • Zu Guardiola: Warum man das Spiel 4 Sek vor Ende als Spieler unterbrechen muss, damit ein Mitspieler behandelt werden kann, erschließt sich mir immernoch nicht. Ich habe die Szene ja nicht gesehen aber ich unterstelle mal, dass es nicht aussah als hätte I. Guardiola sich lebensgefährlich verletzt.


    Ich glaube wenn Du die beiden öfters spielen sehen würdest könntest Du es nachvollziehen, wahrscheinlich aber immer noch nicht verstehen. Mir geht es jedenfalls so. Ich mag die beiden und in der Abwehr ist das richtig gute Power, sie teilen auch gut aus. Was mich aber nervt ist, dass sie nicht einstecken können und manchmal übertrieben auf ein erlittenes Foul reagieren. Wenn es dann noch den Bruder betrifft gibt es weder Freund noch Feind und manch Sicherung brennt durch.
    Für mich ist das Urteil eine Farce, trotzdem freue ich mich, dass wir gegen die Plopper vollzählig antreten können. Wäre doch schaden wenn Flensburg nur gegen uns gewinnen würde weil er nicht dabei ist. Das hätte vielleicht das hier so oft bemühte Geschmäckle :D

    Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.


  • Ich glaube wenn Du die beiden öfters spielen sehen würdest könntest Du es nachvollziehen, wahrscheinlich aber immer noch nicht verstehen. Mir geht es jedenfalls so. Ich mag die beiden und in der Abwehr ist das richtig gute Power, sie teilen auch gut aus. Was mich aber nervt ist, dass sie nicht einstecken können und manchmal übertrieben auf ein erlittenes Foul reagieren. Wenn es dann noch den Bruder betrifft gibt es weder Freund noch Feind und manch Sicherung brennt durch.

    Das hat sich möglicherweise auch bei den SR rumgesprochen, weswegen Harms/Mahlich nicht sofort unterbrochen haben. Ich hoffe, die beiden kommen nicht allzu bald wieder in eine Situation, R+B aussprechen zu müssen.

  • Das Final4 bleibt in diesem Jahr ohne Hauptsponsor, da man es nicht geschafft hat, innerhalb von sechs Monaten (sic!) einen neuen zu präsentieren. Der Rückzug der Lufthansa wurde am 30.10.2013 verkündet.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann das Urteil auch nicht nahvollziehen - freue mich aber wie der bull ebenfalls über die Spielberechtigung von G. Guardiola.

    Zum Thema nicht spielentscheidend bei 12 Toren Vorsprung:

    Immerhin gilt in der HBL die Tordifferenz und da könnte es zumindest aktuell zwischen dem THW und den RNL noch spannend werden (falls das Heimspiel gewonnen wird)

  • Ich finde es sehr erfreulich, dass inzwischen auch mehrere Fans der RNL das Urteil als nicht nachvollziehbar kritisieren, danke.

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  • Auch ich sehe das Urteil kritisch.


    Zukünftig wird wohl bei jeder solchen Entscheidung bei der die Tordifferenz mehr als ein Tor beträgt Protest eingelegt werden.


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  • Ich finde aber gerade die Tordifferenz ist schon ein Aspekt der im Sinne dieser Regelung schon eine Rolle spielen kann. Schließlich gibt es sie, damit man durch so einen Kram keine Spiele entscheidet. Natürlich muss so eine Bestrafung vergleichbar sein und kann nicht hier einmal ausgesprochen und zu einem anderem Zeitpunkt nicht, aber ich kann schon nachvollziehen warum man es bei einem entschiedenem Spiel als nicht so schwerwiegend ansieht.

  • Der Sinn von Regeln ist nach meinem Verständnis zunächst doch der, dass sie von allen Beteiligten eingehalten werden müssen und für alle gleich gelten. Ob eine Regel sinnvoll ist oder nicht, das wäre diskutierbar und ggf. auch änderbar. Solange sie aber gilt, muss sie auch angewendet werden - sie ist allen bekannt, ebenso wie die Folgen.( Kleiner Exkurs: wenn ich mich entscheide, trotz Geschwindigkeitsbegrenzung schneller zu fahren als erlaubt, dann muss ich die Folgen klaglos tragen und kann nicht auch noch Einspruch erheben, weil die Wetterverhältnisse gut und die Verkehrsfrequenz niedrig war! )

    Einmal editiert, zuletzt von Puffin (7. April 2014 um 23:18)

  • Wenn wir "müssen" fordern, dann fordern wir auch die Abkehr vom berühmten Fingerspitzengefühl, denn das ist auch nichts anderes als mal "fünfe gerade sein lassen" und dadurch letztlich den Wettbewerb zu verzerren. Ich habe selten - wenn nicht sogar noch nie - ein Spiel gesehen, wo es nicht auch "bewusste Fehlentscheidungen" (wie nicht gegebene Zeitstrafen, nicht gegebene Fouls,...) gab.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Der Sinn von Regeln ist nach meinem Verständnis zunächst doch der, dass sie von allen Beteiligten eingehalten werden müssen und für alle gleich gelten. Ob eine Regel sinnvoll ist oder nicht, das wäre diskutierbar und ggf. auch änderbar. Solange sie aber gilt, muss sie auch angewendet werden - sie ist allen bekannt, ebenso wie die Folgen.( Kleiner Exkurs: wenn ich mich entscheide, trotz Geschwindigkeitsbegrenzung schneller zu fahren als erlaubt, dann muss ich die Folgen klaglos tragen und kann nicht auch noch Einspruch erheben, weil die Wetterverhältnisse gut und die Verkehrsfrequenz niedrig war! )

    Wenn Du einen guten Grund hast die Regel zu missachten, z.B. weil Du jemanden ganz schnell ins Krankenhaus bringen musst, wird das bei der Strafbemessung sehr wohl berücksichtigt.
    Bei Guardiola war der Grund nicht so überzeugend, wurde aber berücksichtigt, weil es ihm nicht um den Nachteil für den Gegner ging, zu dessen Schutz die Regel gemacht wurde, sondern weil er einem Mitspieler helfen wollte. Dieser Grund wurde auf grund des Spielstands als glaubhaft angesehen.
    Den Vorschlag als Strafe direkt einen Siebenmeter zu geben finde ich gut, weil das wenigstens der gegnerischen Mannschaft hilft.