heute auf WDR sport-inside 22:45
oder auch spiegel-online.de
und andere
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Lächerlich. Wenn die den Einsatz von Xenon verbieten wollen, müssen sie auch Höhentrainingslager verbieten, die denselben Effekt haben. Xenon wird doch nur eingesetzt, um den Sauerstoffgehalt der Luft zu erniedrigen.
So einfach ist ist es nun auch nicht. Es wird zur Bildung von EPO benutzt.
Ja, und? Das mache ich auch, wenn ich unter sauerstoffarmer Atmosphäre trainiere. Also in Höhentrainingslagern, oder in speziellen Kammern, bei denen ich den Sauerstoffgehalt der Luft absenken kann.
Wenn es also Doping ist, den Anteil seiner roten Blutkörperchen durch Training in sauerstoffarmer Atmosphäre mit Hilfe von Xenongas in der Luft zu steigern, dann ist auch ein Höhentrainingslager Doping.
@Rentner:
EPO ist zunächst ein körpereigener Stoff (Erythropoetin), der u.a. für die Bildung roter Blutkörperchen verantwortlich ist. Die Einnahme von "nicht-körpereigenem EPO" ist Doping, aber bei der Therapie mit Xenon wird lediglich die körpereigene Bildung von EPO angeregt. Es ist im Prinzip genau derselbe Effekt wie beim Höhentraining. Beim Höhentraining führt der geringere Sauerstoffgehalt der Atemluft zu einer vermehrten Bildung roter Blutkörperchen. Bei Einatmen von Xenon-Gas wird ebenso der Sauerstoffgehalt der Luft verringert (eben weill er zum Teil durch Xenon ersetzt wird). Auf den ersten Blick scheint dieses Xenon-Therapie die Risiken bzw. Nachteile des Höhentrainings zu eliminieren, jedoch auf Kosten eines wohl sehr teuren Verfahrens, da die Gewinnung von reinem Xenon kostspielig ist.
Solange also keine weitere (leistungssteigernde) Reaktion des Edelgases im Körper nachgewiesen wird, sehe ich die Grenze zum Doping hier noch nicht überschritten.
Ist halt die Frage, ob man es zu den unerlaubten Methoden zählt oder nicht.
Xenon steht nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen also ist es such kein Doping
@Roter Teufel:
Blut steht auch nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen, aber die Methode der Eigenblut-Transfusion ist als Doping klassifiziert. ![]()
Bei medizinischen Methoden zur Leistungssteigerung muss letztendlich immer im Einzelfall abgewogen werden, wo die WADA in Absprache mit den Sportverbänden die Grenze zieht. So ist beispielsweise das Höhentrainingslager erlaubt, aber eine Abhnahme und spätere Transfusion des im Höhentrainings mit roten Blutkörperchen angereicherten Blutes ist nicht zulässig.
@Roter Teufel:
Blut steht auch nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen, aber die Methode der Eigenblut-Transfusion ist als Doping klassifiziert.Bei medizinischen Methoden zur Leistungssteigerung muss letztendlich immer im Einzelfall abgewogen werden, wo die WADA in Absprache mit den Sportverbänden die Grenze zieht. So ist beispielsweise das Höhentrainingslager erlaubt, aber eine Abhnahme und spätere Transfusion des im Höhentrainings mit roten Blutkörperchen angereicherten Blutes ist nicht zulässig.
Nur sollte man das vorher machen und nicht nachträglich, weil jemand damit Erfolg hat(te)...also kann man höchstens sagen, dass Xenon jetzt auf die Liste kommt und damit ab jetzt Doping ist, aber nicht, die Russen dopen seit 2004 mit Xenon.
Bevor man über die Russen herzieht, sollte man zunächst gründlichst die Angelegenheit Sachenbacher klären. Es gibt genug Arbeit im eigenen Stall.
Der Begriff Doping impliziert ja durchaus, etwas illegales gemacht zu haben.
Wenn man nun etwas macht, das in der Art und Weise wie ich es mache dem Doping ähnelt, sollte man das dann auch Doping nennen?
Wenn durch historische Daten belegt ist, dass jemand vor dem entsprechenden Verbot "EPO-Doping" betrieb (ich nenne es jetzt einfach mal so), kann man dann jetzt sagen, der war damals gedopt?
Darf man zB sagen, dass die WM Sieger 54 Doping betrieben haben obwohl es damals keine Anti-Doping Richtlinien gab?
Schwierig...
Wenn man sich anschaut was alles unter dem Deckmantel der Nahrungsergänzungsmittel und im allgemeinen der medizinischen Betreuung von Profisportlern passiert, man man eigentlich konsternieren, dass die Grenze zum Doping wohl eine rein rechtliche ist und nicht eine, die man mit einer bestimmten Art zu handeln überschreitet.
Rein rechtlich muss man wohl nach aktueller Interpretation und Auslegung die Frage ob die Russen dopten mit nein beantworten.
Eine andere Frage ist, ob man das was die da machen zukünftig als Doping bezeichnen sollte.
Ich weiß nicht, ob ich ein Höhentrainingslager mit der künstlichen Nachbildung/Steigerung dieser Effekte gleichsetzen möchte. Das erste entspricht der "natürlichen" Entwicklung, das zweite, wenn ich künstlich Nachhelfe eher dem, was ich durchaus unter Doping verstehen kann. Was aber wohl leider auf sehr vieles was zur heutigen medizinischen Betreuung von Profisportlern gehört zutrifft.
SteamboatWillie
Da stimme ich Dir zu. Hinzu kommt auch noch die Gauzone der Regenerierung und der Heilung.
Doping ist eben alles, was hinsichtlich Leistungssteigerung, Regenerieung und Heilung verboten ist.
Im ersten Moment habe ich auch gedacht, dass es kein Doping ist, aber dann habe ich bei SPON das hier gelesen:
"Auch der nichttherapeutische Einsatz pharmakologisch wirksamer Substanzen und die künstliche Erhöhung der Aufnahme, des Transports oder der Abgabe von Sauerstoff stehen auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada)"
Und schon sieht für mich die Sache ganz anders aus
Im ersten Moment habe ich auch gedacht, dass es kein Doping ist, aber dann habe ich bei SPON das hier gelesen:
"Auch der nichttherapeutische Einsatz pharmakologisch wirksamer Substanzen und die künstliche Erhöhung der Aufnahme, des Transports oder der Abgabe von Sauerstoff stehen auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada)"
Und schon sieht für mich die Sache ganz anders aus
Sehr schwammiger Satz meiner Meinung nach und nicht unbedingt auf diesen Fall anzuwenden.
1. Xenon ist keine pharmakologisch wirksame Substanz. Xenon ist ein inertes Gas und geht Verbindungen nur unter Laborbedingungen ein. Xenon wird im menschlichen Körper keinerlei direkte pharmakologische Wirkung haben.
2. Was den zweiten Teil des Satzes anbelangt, wird es schon interessanter. Ich erhöhe die Sauerstofftransportleistung meines Blutes mit Xenon dadurch, dass die eingeatmete Luft weniger Sauerstoffanteil hat. Der Körper versucht dem entgegenzuwirken, indem EPO ausgeschüttet wird, was die Bildung roter Blutkörperchen anregt und somit mehr Sauerstoff transportiert werden kann. Aber auch hier hat Xenon keinen direkten Einfluss auf meinen Körper. Vielmehr der geringere Sauerstoffgehalt, womit wir wieder bei Druckkammern und Höhentrainingslagern wären. Druckkammern sind meines Wissens nach noch immer erlaubt. Dort wird nichts anderes gemacht, als ein Unterdruck erzeugt, wodurch anteilsmäßig weniger Sauerstoff in der Luft ist. In Höhentrainingslagern hat man denselben Effekt, durch den geringeren Luftdruck. Der Einsatz von einem höheren Anteil Xenon in der Luft ist doch nur eine weitere Anwendung der bereits bestehenden, legalen Methoden.
Spinnen wir das fort: Was ist denn, wenn ich der Luft Teile des Sauerstoffs entziehe? Dann verwende ich keine Substanz, sondern habe lediglich etwas aus der Luft entfernt.
Naja, ob diese "Wirksamkeit über Bande" also die indirekte Leistungssteigerung, indem der Körper "nur" getriggert wird selbst mehr Leistungssteigernden "Substanzen" zu bilden unter Doping fällt kann man so und so sehen. Es gibt meine ich auch Doping-Mittel, die genau so wirken.
Dein Vergleich mit den Druckkammern ist genau das, was ich im vorherigen Post meine. Ist fast schon mehr eine rein rechtliche als eine moralische oder wissenschaftliche Grenze. Wobei mir für letzteres das Wissen fehlt um das einschätzen zu können.
Es geht auch weniger um Xenon an sich sondern eher darum dem Körper ein Mittel zu verabreichen in dessen Folge der Körper Leistungssteigernd reagiert. Ob nun direkt auf das Mittel oder auf die Wirkung des Mittels ist für mich als Laie unerheblich.
Es geht auch weniger um Xenon an sich sondern eher darum dem Körper ein Mittel zu verabreichen in dessen Folge der Körper Leistungssteigernd reagiert. Ob nun direkt auf das Mittel oder auf die Wirkung des Mittels ist für mich als Laie unerheblich.
Das ist es ja. Ich verabreiche dem Körper eben kein Mittel. Xenon wird mit der Luft eingeatmet und anschließend wieder ausgeatmet, ohne dass es dabei in irgendeiner Form chemisch reagiert. Es wird genauso ausgeatmet, wie ich es vorher eingeatmet habe.
Aber ich gebe dir trotzdem Recht. Moralisch mag das fragwürdig sein und der Laie kann die Feinheiten nicht sehen. Schon gar nicht, wenn die außerrussische Presse mit populistischen Titeln daherkommt. Wenn man aber moralische Aspekte ansetzt, muss man auch die oftgenannten Druckkammern verbieten. Denn die sind auch nichts "Natürliches".
Das ist es ja. Ich verabreiche dem Körper eben kein Mittel. Xenon wird mit der Luft eingeatmet und anschließend wieder ausgeatmet, ohne dass es dabei in irgendeiner Form chemisch reagiert. Es wird genauso ausgeatmet, wie ich es vorher eingeatmet habe.
Wenn ich etwas einatme, dieses dann eine Reaktion in meinem Körper auslöst und ich es dann wieder ausatme erfüllt das für mich den Bestand von "Verabreichen". Ob das jetzt chemisch reagiert oder nicht ist mir da egal. ![]()
1. Xenon ist keine pharmakologisch wirksame Substanz. Xenon ist ein inertes Gas und geht Verbindungen nur unter Laborbedingungen ein. Xenon wird im menschlichen Körper keinerlei direkte pharmakologische Wirkung haben.
Sagt wer?
Die pharmakologische Wirkung nur deswegen zu verneinen, weil Xenon inert ist, dürfte zu kurz gedacht sein, es könnte ja durchaus auch als Katalysator wirken. Im Focus findet sich z.B. folgender Absatz:
"Als Xenon-Methode bezeichnen Doping-Experten die Inhalation des Edelgases Xenon in pharmakologisch wirksamer, hochkonzentrierter Form als Bestandteil eines Xenon-Sauerstoff-Cocktails"
Falls du natürlich in der medizinischen Grundlagenforschung bzw. der Doping-Forschung aktiv bist und mehr Informationen hast, würde ich gerne noch mehr erfahren. Ansonsten wäre ich ein bisschen vorsichtiger mit Sätzen wie "Xenon wird im menschlichen Körper keinerlei direkte pharmakologische Wirkung haben"
Sagt wer?Die pharmakologische Wirkung nur deswegen zu verneinen, weil Xenon inert ist, dürfte zu kurz gedacht sein, es könnte ja durchaus auch als Katalysator wirken. Im Focus findet sich z.B. folgender Absatz:
"Als Xenon-Methode bezeichnen Doping-Experten die Inhalation des Edelgases Xenon in pharmakologisch wirksamer, hochkonzentrierter Form als Bestandteil eines Xenon-Sauerstoff-Cocktails"
Falls du natürlich in der medizinischen Grundlagenforschung bzw. der Doping-Forschung aktiv bist und mehr Informationen hast, würde ich gerne noch mehr erfahren. Ansonsten wäre ich ein bisschen vorsichtiger mit Sätzen wie "Xenon wird im menschlichen Körper keinerlei direkte pharmakologische Wirkung haben"
Ich bin Biotechnologe mit Vertiefung in pharmazeutischer Forschung. Ich sage das rein aus meinem Vorwissen, werde aber mal die Datenbanken, auf die ich Zugriff habe, durchsuchen, ob ich was finde. Wenn ja, kann ich dir die Artikel gerne zukommen lassen.
Wo hast du diesen Satz denn her? "Doping-Experten" können viele sein und wenn sie es wirklich sind, bezeichnen sie ein Präparat sicherlich nicht als Xenon-Sauerstoff-Cocktail.
Dann wirst Du sicherlich wissen, dass in der Medizin das Gas als gut verträgliches Narkosemittel angewandt wird. In Deutschland ist Xenon seit 2005 als Anästhetikum zugelassen. Doch bislang nutzen nur wenige Kliniken das sehr schonende Narkosegas, da es sehr viel teurer ist als zum Beispiel Lachgas.Offenbar nutzten die russischen Athleten ein Xenon-Sauerstoff-Mischungsverhältnis von 50:50, erst ab Konzentrationen von deutlich mehr Xenon wirkt das Gemisch als Narkosegas.