• Hallo!
    Ein Thema, das mich taktisch sehr interessiert, ist die 4:2-Deckung. Ich halte sie mit für die effektivste Deckung, wenn man einen starken Mittelblock hat. Ist es sinnvoller, dass die vorderen Verteidiger sehr viel aushelfen oder sollten sie lieber die Passmöglichkeit zumachen? Und wie offensiv sollte man diese Deckung spielen?

  • die frage wirst du schon etwas konkretisieren müssen ... es gibt schließlich verschiedene varianten der 4:2 ... mannbezogen, ballbezogen ... und alles weitere hängt zudem davon ab, was du selbst für spielertypen zur verfügung hast und was der gegner so treibt ...

  • Ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion anzetteln, aber warum findest du die 4-2 Abwehr als "mit die effektivste" Deckung?

    Das Gefühl habe ich nämlich nicht und ich sehe sie auch praktisch nie in Bundesliga und Co.

  • Ja das waren noch Zeiten als hier einfach noch auf einfache Fragen geantwortet wurde und nicht alles mit Gegenfragen und Zweifeln belegt wurde. 4:2 Deckung, ach ich erinnere mich noch an die Franzosen 1992 in Barcelona , wenns eng wurde und sie mit Jackson und Quintin auf der Spitze für Rabbatz sorgten. Intuitiv und deshalb unberechenbar,aus meiner Sicht das wichtigste, dass eine 4:2 nicht enttarnt wird. Passwege die offen sind im letzen Moment schließen. Aussen die quer dazwischen liefen und Jackson der diagonal dagegen lief und die Position der Aussen übernahm. Mahe und Volle die im Innenblock für drei deckten. Diese Hingabe und der Glaube den Ball zu kriegen, das alles und noch viel mehr machte diese Deckung zum Kunstwerk. Da ändert es auch nix wenn das heute in der Bundesliga nicht mehr gespielt wird. :hi:

    Wieviele Beiträge muss ich eigentlich noch schreiben bis ich dieses idiotische Merkmal " schon süchtig" wegkriege. In Deutschland darf man Lumumba nicht mehr Lumumba nennen, aber als süchtig darf man jeden bezeichnen. Strange

  • ja, das waren noch zeiten, als zu beginn der 90er jahre die spiele noch 15:16 ausgingen und man ohne schnelle mitte auch mal laufintensive abwehrformationen ohne große wechselmöglichkeiten über 60 minuten durchhalten konnte ... spaß beiseite. natürlich hat die 4:2-abwehr ihre berechtigung. aber wie du selbst sagst: "wenns eng wurde" ... als überraschungsmoment um ein enges spiel doch noch in kurzer zeit zu drehen ... dennoch bleibt die frage nach den vorhandenen spielertypen. nicht jeder hat einen richardson, der das intuitiv erledigt. schon gar keine zwei. davon hängt aber ab, ob ich die 4:2 dynamisch (ballbezogen) oder statisch mit zwei mann- oder raumbezogenen vorgezogenen interpretiere. davon hängt aber nun mal die antwort auf die ausgangsfrage ab. unabhängig davon, ob geplant ist, das system als plan b zu spielen oder über 60 minuten.

  • Welche bunten Pillen nimmt zocker12?

    Effektiv wird in der HBL der skandinavische Handball gespielt.
    Ein Isländer als Trainer ist so gut wie eine Garantie für Erfolge.
    Wer will denn das wilde Gerenne sehen?
    Was hat das mit Handballkultur zu tun, wenn einer oder zwei da vorne rumlaufen?

    Das sollten bald alle in Schland verstanden haben. Dann hat auch das offensive Durcheinander bei der Jugend hoffentlich ein Ende.

  • genau. dann sind wir auch endlich wieder gut vorbereitet, wenn die nationalmannschaft gegen montenegro spielt und die auf so unfaire mittel wie eine 3:2:1-abwehr zurückgreifen ....

  • Ich wollte eigentlich keinen Kleinkrieg anzetteln...

    Ich habe auch nie gesagt, dass die 4-2 eine schlechte Deckungsformation wäre, sondern nur, dass sie für mich bisher nie wirklich relevant war und ich gerne wissen würde, welche Gründe aus der Sicht anderer Trainer für eine 4-2 sprechen.

    Beziehungsweise welche Anwendungsfelder es gibt. Speziell die Meinung von zocker12 würde mich interessieren.

    Intuitiv und unberechenbar kann ich auch in anderen Deckungsformationen spielen...
    Überraschungseffekte kann ich auch mit anderen Deckungsformationen erzeugen...

    Einen Vorteil den ich sehe ist: Die meisten Mannschaften werden selten gegen 4-2-Formationen spielen und deshalb zumindest zeitweise Probleme haben.

    Aber sonst?

    Ergänzung: Ich denke, dass kritisches Nachfragen in diesem Fall auch zur Beantwortung der Frage des TE führen könnte. Wenn die Stärken und Vorteile der 4-2 klarer sind, kann man auch die konkreten Anwendungsfälle, Voraussetzung bezüglich Spieler, Situation und Spielweise besser benennen... Ich verstehe nicht, warum eine Diskussion oder andere Meinung hier immer direkt als Angriff verstanden wird, statt als Möglichkeit das Thema aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

    Einmal editiert, zuletzt von orange (25. Februar 2014 um 15:46)

  • Wenn man einen starken HM hat, ist eine 4:2 ganz einfach sinnvoll, weil sie die Passwege und die Spieloptionen des Gegners enorm einschränkt. Die Spanier spielen das ja auch noch manchmal. Besonders nützlich natürlich gegen starke und insbesondere wurfatarke Rückraumreihen. Gegen Angriffsreihen mit spielstarken Außen und einem spielstarken Kreis würde ich sie lieber unterlassen, da für diese natürlich mehr Platz ist.

  • Meinst du RM oder deine Innenblock-Abwehrspieler mit HM (nur zum Verständnis)?

    Mal provokant gefragt: Warum dann nicht gleich 3-2-1 mit Libero spielen, wo ich verlorene 1-1-Situationen noch ausgleichen kann und trotzdem Druck auf den Rückraum ausübe?

  • In der 4:2 Abwehr heißen die beiden Innenverteidiger IL und IR, einen HM gibt es da nicht!
    Grundsätzlich gehört die 4:2 Abwehr nicht zur deutschen Spielphilosophie, deshalb sieht man sie wohl sehr selten. Ich denke man hat auch schon genug damit zu tun, wenn man den methodischen Weg über die Empfehlungen der Förderstufen der RTK geht.
    Ich spiele mit meiner Mannschaft als reiner Jungjahrgang in der wB OL nur 3:2:1, 1:5 und Halbfeldmanndeckung, das schult die 1:1 Situation in Breite und Tiefe, aber führt auch zu Kooperationen. Lediglich bei Übergängen des Angriffs auf 2:4 und sehr breit stehende KL, spielen wir eine Art 4:2, aber halt mit sehr offensiven, antizipativen Gegenaußen, die den "Halben" komplett zustellen, der "Rest" verdichtet den zentralen Spielraum. Lediglich der Halbverteidiger auf der Ballseite agiert noch zusätzlich offensiv und macht richtig Druck auf Ball und Gegenspieler, um den möglichen Expresspaß auf den Gegenaußen zu verhindern. Damit zwinge ich die gegnerische Mannschaft wieder ins 3:3 und wir können weiter unsere 3:2:1 spielen!

    "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer!"

    btw: Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Vater einer Bundesligaspielerin bin? :hi:

  • Ich gehe davon aus, das ich etwa 60 Spiele + x im Jahr auf Turnieren, Trainingsspielen normaler Spielbetrieb sehe. Ich habe dieses Jahr nur eine 4:2 gesehen und das auf dem Nidda Cup in Frankfurt.
    Die MC der HSG Bachgau zeigte einen Dynamischen auf den Ball ausgerichteten Handball! Eine geile Mannschaft! In allen anderen Jugendspielen, sah ich entweder verkappte 3-2-1 die an den 9 Meter stehen oder ab der B Jugend sofort die 6:0.

    Hat nicht mal der VFL Gummersbach in der 1. Bundesliga 4:2 gedeckt gegen den THW??

    Defence makes the Difference

  • Welche bunten Pillen nimmt zocker12?

    Effektiv wird in der HBL der skandinavische Handball gespielt.
    Ein Isländer als Trainer ist so gut wie eine Garantie für Erfolge.
    Wer will denn das wilde Gerenne sehen?
    Was hat das mit Handballkultur zu tun, wenn einer oder zwei da vorne rumlaufen?

    Das sollten bald alle in Schland verstanden haben. Dann hat auch das offensive Durcheinander bei der Jugend hoffentlich ein Ende.


    Also die bunten Pillen gibts von verschiedenen Herstellern lach. Erst mal schön, dass mal wieder ein paar aus ihren Löchern kriechen. :wall::spam:
    Die ganzen Statements könnte man gut für ein sehr lehrreiches Handballbuch verwenden. Wichtig ist, dass jeder weiß das Handball kein leichtes, da nicht so leicht berechenbares Spiel ist, wie viele denken. Wirkung und Gegenwirkung sind manchmal nicht wirklich vorauszusehen. Stell dir vor, du stellst dich als großer Fachmann hin und sagst skandinavisch dominiert die Bundesliga. Also 6:0 wie Flensburg und dein Torwart funktioniert nicht so wie Anderson, dann hast schlechte Karten. Wenn man meine zugebenerweise sehr nostalgisch angehauchte Bemerkung wie heut hier halt rückgepostet wird, so verstehen will, dass ich 4:2 für das einzig wahre im Handball halte, der hat mit Verlaub gesagt, den Schuss noch nicht gehört.
    PS: Die Aussage nicht jeder hat einen Richardsson, ist genau der Grund warum es keine Jacksons mehr gibt. Aber es gibt noch Gigous und Abalos und Narcisses und die haben meines Wissens keinen Skandinavier im Ahnenbaum hängen. ;):P

    Wieviele Beiträge muss ich eigentlich noch schreiben bis ich dieses idiotische Merkmal " schon süchtig" wegkriege. In Deutschland darf man Lumumba nicht mehr Lumumba nennen, aber als süchtig darf man jeden bezeichnen. Strange

  • trenn mal die verschiedenen posts voneinander. die skandinavier kamen nicht von mir. nur die frage, welche spielertypen er zur verfügung hat. wenn da jackson, gigou, abalo und narcisse drunter sind, ist doch alles wunderbar. wenn er sich die erst noch selber backen muss, wirds schon schwieriger. es sei denn er hat eine jugend. aber da sind wir dann halt doch wieder bei meiner ausgangsfrage nach dem vorhandenen spieler"material".

  • Die Deckungsvariante hängt von so vielen Faktoren ab. Wir beginnen immer in der 6-0 Deckung und warten ab, wie der Gegner spielt. Oft stellen wir dann auf 5-1 um und lassen den vorgezogenen Ballorientiert spielen. Manchmal stellen wir auch auf 3-3 um.
    Die 4-2 Variante spielen wir oft, wenn wir in Überzahl sind. Da die meisten dann ohne Kreis spielen, können wir so sehr viele Bälle gewinnen ;).